Veröffentlicht am

Galerie VOSS (Düsseldorf): Sandra Senn / Zwischen Zwei Meeren (ab 26.01.2018)

 

Galerie VOSS: Sandra Senn / Zwischen Zwei Meeren

26.01.2018 – 03.03.2018

 



Sandra Senn (* 1973 in Baden/Schweiz, lebt in Berlin und Baden) zählt zu den wichtigsten Schweizer Künstlerinnen im Bereich des digitalen Bildes. Seit vielen Jahren findet ihre facettenreiche Arbeit im In- und Ausland interessierte Beachtung und ist in bedeutenden institutionellen und privaten Sammlungen vertreten. In ihrer aktuellen Einzelausstellung mit dem poetischen Titel «Zwischen zwei Meeren» zeigt sie neue Werkgruppen. Erodierende, denkmalartige Tiere thematisieren in der Einsamkeit weiter Meere die Endlichkeit der Zivilisation. Doch wer ist verschwunden, Mensch oder Tier? Bedeutet das scheinbare Ende tatsächlich ein Ende oder den Beginn eines neuen Bewusstseins?

 

Sandra Senn | ohne Titel | Serie Zwischen zwei Meeren | 110 x 160 cm | Pigmentprint | 2017 | courtesy Galerie Voss Düsseldorf

Monumentale, in Stahlbeton gegossene Tiere und Gebäudetrümmer, die man vielleicht als ehemalige Forschungsstationen deuten könnte, stehen als zerfallene Relikte einer verschwundenen Epoche verlassen in der Weite ausgelaufener Meere. Körper- und Gebäudeteile sind erodiert und gebrochen. Hier und da treten verrostete Stahlskelette hervor. Grüne Algen haben sich auf die raue Haut der Tiere gelegt. Jemand muss sie vor langer Zeit als mächtige Skulpturen errichtet haben. Kunst, Denkmal oder Gedächtnis einstiger Träume? Doch die damaligen Schöpfer sind spurlos verschwunden, Hinweise auf narrative Zusammenhänge nicht auszumachen. Sandra Senn entwickelt Szenen einer fragilen Dystopie, die allerdings ihre finstere Endzeitlichkeit in ein verwundertes Staunen tauscht. Darin unterscheiden sich diese Arbeiten von vielen anderen dystopischen Werken zeitgenössischer Kunst, die technoide Zerstörung feiern.

Still und verstummt verharren die Tiere in einer leergefegten Welt, die Apokalypse zog weiter, der Sturm scheint überstanden. Zwar haben sie nicht unbeschadet durch die Nächte der Zeit gefunden, aber sie stehen noch, wenn auch als Ruinen. Die subtilen Pastelltöne des wolkigen Himmels korrespondieren mit der seelischen Fragilität, die im Gegensatz zum trutzigen Äusseren steht. Die genaue kulturhistorische Herkunft der Tiere, Denkmäler und Gebäudetrümmer bleibt unbestimmt, doch ihr traumverlorenes Schweifen springt sofort über. Der melancholischen Sinnlichkeit kann man sich kaum entziehen. In der dystopischen Entleerung, der Verlangsamung bis zum versteinerten Stillstand, im träumenden Durchmessen von Raum und Zeit liegt die Kraft dieser Bilder. Sandra Senn lässt subtil den Zauber des Unbewussten aufscheinen. Dabei ist entscheidend, dass die Künstlerin die digitale Technik lediglich als Mittel zum Zweck verwendet, und nicht daran interessiert ist, technische Effekte vorzuführen, wie oft bei digitalen Arbeiten zu beobachten. Es sei ein Malen mit anderen Mitteln, sagte sie einmal im Atelier. Sie interessiere sich dafür, ungesehene, innere Bilder aufzuspüren, ihnen zu folgen, um herauszufinden, wohin sie führen. Sandra Senn berechnet nicht, sondern vertraut einem Stein gewordenen, bröckelnden Hund, vertraut sphingenhaft wachenden Löwen am Ende eines fremden Meeres, vertraut einem mit unwirtlicher Erde verwachsenen Pferd, kaum in der Lage, sich wieder zu erheben. Als verstummte Orakel sind die Tiere das geheimnisvolle Gedächtnis einer untergegangenen Zeit. Paradoxerweise regt sich im Augenblick grösster Verlassenheit leise Hoffnung auf ein neues Morgen.



Eine weitere Werkgruppe mit dem anspielungsreichen Titel «Erahnengalerie» gilt rätselhaften Metamorphosen des Porträts: Teils maskenartig verborgen, teils von Farbe überwuchert, scheinen sich die Dargestellten in einem magischen Prozess der Verwandlung zu befinden. Sandra Senn stellt die klischeehafte Vorstellung in Frage, ein Porträt sei Abbild unverwechselbarer Identität. So rasch wie Fisch, Federn oder Farbe die Gesichter befielen, so rasch muss mit weiteren Wandlungen gerechnet werden. Aus den Bildern spricht ein multiples Ich, das in lyrischen, auf die Wände applizierten Texten ein mäanderndes Echo findet. Souverän wechselt Sandra Senn vom Bild zur Sprache und stellt damit eindrucksvoll eine neue Facette ihres vielseitigen Talents unter Beweis. In den kurzen, poetischen Texten, die manchmal auch aphoristische Eigenschaften zeigen, tritt ein lyrisches Ich hervor, das einsam, in sich versunken eine neu erwachende Natur durchwandert.

Markus Stegmann



Veröffentlicht am

Veranstaltungs-Tipp: 3. OFFLYRIKFESTIVAL 7.7.17 in Düsseldorf

Veranstaltungs-Tipp:
3. OFFLYRIKFESTIVAL 7.7.17 in Düsseldorf



„Wer sich diesen Abend entgehen lässt, verpasst ein Stück neuerer Literaturgeschichte.“
A.J. Weigoni (Ddorfer VerDichter)

„An diesem Tag wird Düsseldorf die Offhauptstadt der deutschen Lyrik sein.“
Michael Gratz (Hrsg. Lyrikzeitung)

„Autoren wie Tom de Toys haben der literarischen Szenerie ihren Stempel aufgedrückt.“
Enno Stahl (Heinrich-Heine-Institut)


3.OFFLYRIKFESTIVAL 7.7.17 UM 17 UHR – LYRIK LEBT ! LIVE-LITERATUR MIT TIEFGANG: ZEITGEMÄßE POESIEPERFORMANCES JENSEITS VON KONVENTION UND KLAMAUK

Kirmes, Kino, Karneval und Kö? Aber noch nie auf einer Lesung gewesen? Düsseldorf nennt sich Literaturstadt, also findet Literatur statt! Das OFFLYRIKFESTIVAL präsentiert lebende Dichter abseits vom Mainstream in unvergesslichen Performances als Ausflug für die ganze Familie, für Lehrer, Schüler, Arbeitslose und Flüchtlinge. Der Offbeat deutscher Sprachkultur!

Die Literaturszene besteht nicht nur aus Bestsellerautoren und Preisträgern. Es gibt eine Offszene aus Lyrikern, die auf der Bühne zuhause sind. Sie performen ihre Gedichte in ihrem ganz eigenen Stil, treten aber bei Poetryslams eher selten auf. Ihre Wortkunst entfaltet sich magisch und popschamanisch, ihre Lesungen sind legendär! Und wir reden hier nicht von vergangenen Tagen, denn diese Dichter sind kein Mythos, sondern leben im Hier und Jetzt. Sie produzieren Livelyrik mit Tiefgang – tiefenliterarische Ekstasen! Das 1.Offlyrikfestival fand 1995 im Kölner BelAir statt. 1996 dann das zweite im Kieler SubRosa. Damals waren nur wenige Lyriker auch Performer. Es gab normale Lesungen. Und es gab die Socialbeat-Bewegung. Und die Zeit der Poetryslams hatte begonnen, aber damit auch schon der schleichende Trend zur Fastfoodliteratur und zur Comedy. Das Erzählen von einfachen, schnellen, unterhaltsamen Geschichten kam in Mode. Inzwischen gibt es wieder den Ruf nach „guten“ Gedichten, aber was ist eigentlich gut? Preisträger und große Verlage sind keine Garantie für Qualität, sondern nur –wenn überhaupt– für Massenkompatibilität. Muß ein Gedicht „schwierig“ sein, um nicht als „schwach“ zu gelten? Nein. Lyrik kann die Sensibilität für die Gegenwart fördern, indem sie existenzielle Fragen tabulos thematisiert und dabei weder abgehoben noch ordinär sein braucht. Lyrik ist die Stimme der Seele. Lyrik berührt und rüttelt wach. Der Performer verzaubert das Publikum mit seiner unerwarteten Rezitation. Mit 20-jähriger Verzögerung veranstaltet das G&GN-Institut das dritte Festival am 7.7.2017 im Düsseldorfer „Haus der Universität“ mit zahlreichen Veteranen der Lyrikszene. Ausnahmedichter mit ungewöhnlicher Gegenwartslyrik und Bühnentalent: Eventliteratur vom Feinsten! Lyrikperformances von RoN Schmidt, Clemens Schittko, Harald ‚Sack‘ Ziegler, Alexander Nitsche, Maroula Blades & George Henry, Kai Pohl, Stan Lafleur, Thomas Havlik, Kersten Flenter, Moderation: Tom de Toys



Haus der Universität, Schadowplatz 14, Düsseldorf
16 Uhr Einlass, 17 Uhr Beginn, 23 Uhr Ende
Eintritt frei

Infos: www.lyrikfestival.de



Veröffentlicht am

KIT – Kunst im Tunnel (Düsseldorf) – Juni 2017


KIT im Juni 2017



KIT im Juni 2017

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde von KIT,

noch bis zum 11. Juni zeigen wir die großartige Einzelausstellung „Tremors“ des Düsseldorfer Künstlers Malte Bruns. Jeden Sonntag, um 15 Uhr gibt es eine kostenlose öffentliche Führung durch die Schau.

Am Donnerstag, den 1. Juni lädt um 18 Uhr die Stiftung der Sparda-Bank West beim KUNST Apéro zu einer Führung ins KIT ein. Der Eintritt ist frei.

Zur KUNSTPAUSE begrüßen wir Sie am Mittwoch, den 7. Juni, um 13 Uhr. Nach der halbstündigen Mittagsführung haben Sie dann Gelegenheit die Pause auf der Sonnenterrasse im KIT Café zu genießen.

Der 11. Juni, der letzte Ausstellungstag, ist Familientag im KIT. Um 13 Uhr gibt es eine Familienführung zum Thema „Es rüttelt und schüttelt“ bei der nach einem Rundgang durch die Ausstellung eigene Kunstwerke geschaffen werden. Der Eintritt und die Teilnahme am Workshop sind am Familientag kostenlos.

Am Freitag, den 23. Juni laden wir Sie um 19 Uhr herzlich zur Eröffnung der Ausstellung „Vertrauen – Bilder der Klasse Tomma Abts“ ins KIT ein. Gezeigt werden junge Positionen zeitgenössischer Malerei.

Viel Vergnügen und einen sonnigen Juni wünscht Ihnen

Ihr KIT-Team


Malte Bruns
Hale-Bopp, 2017
Polyurethanschaum, Epoxidharz, Glasfaser, Holz, Draht
195 x 200 x 125 cm pro Kopf (3 x )
Courtesy of the artist
Foto: Ivo Faber


Installationsansicht „Malte Bruns. Tremors“
KIT – Kunst im Tunnel, 2017
Foto: Ivo Faber

Malte Bruns. Tremors

Noch bis 11. Juni 2017

KUNST Apéro: Donnerstag, 1. Juni 2017, 18 Uhr
Führung durch die Ausstellung. Anschließend lädt die Stiftung der Sparda-Bank West zu einem Getränk in die KIT Bar ein. Der Eintritt ist frei.

KUNSTPAUSE: Mittwoch, 7. Juni 2017, 13 Uhr
Halbstündige Mittagspausen-Führung durch die aktuelle Ausstellung. Mit dem Ticket bekommen Sie 20 Prozent Ermäßigung auf den Mittagstisch im KIT Café.

Familientag: 11. Juni 2017, 11 bis 18 Uhr, Eintritt frei
13 – 14.30 Uhr: „Es rüttelt und schüttelt“, Familienführung mit praktischer Arbeit für Kinder

Öffentliche Führung: Jeden Sonntag, 15 Uhr

KIT / meet + talk: Jeden Samstag von 12 bis 16 Uhr

Mit Malte Bruns „Tremors“ zeigt KIT die dritte Einzelausstellung in 10 Jahren.
Der architektonisch anspruchsvolle Ort ist mit 888 unterirdischen qm eine Herausforderung für den jungen Künstler, dessen Arbeiten filmische Elemente, Fotografie, Skulptur und Architektur zu einem installativen Environment verbinden.
Für seine bewegten Bilder und Videoskulpturen schafft Bruns aus hochwertigen Industriesilikonen, Holz und Metall händisch plastische Werke, die, an sich leblos, im Film oder durch die Verbindung mit Film zu virtuellem Leben erwachen.

Präsentiert werden Bruns’ Werke in Rahmen und Einfassungen, auf individuellen Sockeln oder eingelassen in Architekturen im Stil einer traditionell-westlichen musealen Präsentationsordnung kultischer, faszinierender Artefakte. Dabei bildet der installative Corpus eine in sich geschlossene Welt, die den Betrachter einschließt, ihn zum Voyeur und zum Teilnehmer des Settings macht.
Die karikativ anmutende Überspitzung durch Präsentation, Handlung und Farbgebung, das Offenliegen von Material und Konstruktion ermöglicht Bruns und den Rezipienten das Erforschen des Absurden und kann als Kommentar gelesen werden zu einer oft kurzsichtig erscheinenden Faszination für neue digitale Technologien und naive utopische Szenarien.



Vertrauen
Bilder der Klasse Tomma Abts

24. Juni bis 24. September 2017

Eröffnung: Freitag, 23. Juni 2017, 19 Uhr

Für Vertrauen hat die für ihre präzise gemalten Bilder berühmte Wahl-Londonerin Tomma Abts ihre gesamte Düsseldorfer Klasse eingeladen. 19 junge Malerinnen und Maler arbeiten seit Monaten an Werken, die eigens für diese Ausstellung erstellt werden. Hierbei bedienen sie sich vielfältiger Medien: Malerei, Performance, plastische Werke und Fotografie.
Vertrauen, der von den Studierenden selbst gewählte Titel der Ausstellung, steht primär für Selbstvertrauen (fiducia), also dem Vertrauen zu sich selbst, während dieser Begriff wiederum für andere mit Freundschaft, Treue (fides) und dem Vertrauen in andere assoziiert wird. Die Ausstellung der Akademieklasse zeigt in unterschiedlichen Arbeitsprozessen den freien Umgang mit einem gemeinsamen Thema bei gleichzeitiger Integration der einzelnen künstlerischen Positionen.
Tomma Abts lehrt seit sieben Jahren an der Düsseldorfer Kunstakademie. Ihr Ziel ist es, die Studentinnen und Studenten anzuspornen, künstlerische Grenzen auszuloten, diese regelrecht zu sprengen und „Erweiterte Kunstformen“ zu kreieren sowie individuelle Intuition und Intention ausleben zu können. Die Ausstellung thematisiert das tägliche Ringen junger Studierender um künstlerische Prozesse, das Hinterfragen tradierter Kunstformen und des eigenen Selbstverständnisses.

Mit Julia Adelgren, Alexander Basil, Tobias Berve, Liora Epstein, Daphne Fietz, Nico Flies, Michel Gomm, Isabelle Heske, Vera Keckstein, Ryo Kinoshita, Marlene Kollender, Filiz Öczelik, Jannis Schroeder, Maya Shirakawa, Thea Stahmer, Mikkel Pedersen, Niels Plata, Min-Hae Sohn, Tadashi Toyama

KIT – Kunst im Tunnel
Mannesmannufer 1b
40213 Düsseldorf
 
kit@kunsthalle-duesseldorf.de
www.kunst-im-tunnel.de
 
KIT — Kunst im Tunnel wird gefördert durch

Partner KIT

Im Rahmen des Baker Tilly Künstler-Stipendiums

KIT bei facebook

Zum Austragen aus dem Newsletter bitte hier klicken.

Öffnungszeiten
Di – So, Feiertage 11–18 Uhr
 
Anfahrt
Öffentliche Verkehrsmittel:
Straßenbahnen: 706, 708, 709
Haltestelle: Landtag/Kniebrücke
 
Eintritt
Erwachsene: 4 EUR
Ermäßigt: 3 EUR
Gruppen (ab 10 Personen): 3 EUR
Schwerbehinderte: frei
Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre: frei
 
Kombiticket KIT – Kunst im Tunnel und Kunsthalle Düsseldorf: 8 EUR/ermäßigt 5 EUR

 
Am 2. Sonntag im Monat: Familientag, Eintritt frei


Veröffentlicht am

ASPHALT Festival Düsseldorf 2017 – Kunst, Schauspiel, Musik

ASPHALT Festival Düsseldorf 2017 – Kunst, Schauspiel, Musik

ASPHALT Festival – Newsletter #1.2017


NEWSLETTER #1.2017

 / / / / / / / / / / / / / / /

DER SOMMER NAHT …
ASPHALT 2017 KOMMT!  

Der Countdown läuft: In acht Wochen startet ASPHALT! Das ›Sommerfestival der Künste‹ findet in diesem Jahr vom 14. bis 23. Juli statt. 
 
Das komplette Festivalprogramm finden Sie auf asphalt-festival.de. Wir präsentieren Theater, Tanz, Konzerte, Lesungen und Ausstellungen an besonderen Orten der Stadt. Freuen Sie sich auf energiegeladenen Hip-Hop-Tanz aus Frankreich, berührendes Theater aus Griechenland, ein internationales Jazzduo der Spitzenklasse, Objekttheater aus Israel, ein furioses Schauspielsolo von Philip Hochmair, den Deutschrapper Curse in Begleitung eines klassischen Orchesters und weitere spannende Veranstaltungen.
 

MEHR ALS 40 VERANSTALTUNGEN –
DER VORVERKAUF LÄUFT!
 

Tickets können Sie bequem im Onlineshop auf unserer Homepage buchen. Natürlich nehmen wir Kartenwünsche auch telefonisch unter 0211. 33 99 00 44 oder per E-Mail unter ticket@asphalt-festival.de entgegen. In diesem Jahr bieten wir zum ersten Mal Kombitickets an, mit denen Sie zwei Veranstaltungen an einem Abend zum reduzierten Preis besuchen können. Gerne beraten wir Sie persönlich und beantworten Ihre Fragen.

Wir freuen uns auf Sie!
 
Christof Seeger-Zurmühlen & Bojan Vuletic
Die Festivalleiter
 












Copyright © ASPHALT Festival 2017
ASPHALT Festival gGmbH, Bachstelzenweg 6, 40468 Düsseldorf
Geschäftsführer: Christof Seeger-Zurmühlen, Bojan Vuletić
 All rights reserved.

Impressum   Datenschutz   AGB

Sie erhalten diese Mail, weil Sie sich mit Ihrer eMail-Adresse für unseren Newsletter angemeldet haben.
Sie können jederzeit Ihre Einstellungen ändern oder den Newsletter abbestellen.


why did I get this?    unsubscribe from this list    update subscription preferences

ASPHALT Festival gGmbH · Bachstelzenweg 6 · Duesseldorf 40468 · Germany

Email Marketing Powered by MailChimp


Veröffentlicht am

Galerie Voss (Düsseldorf): Ausstellung Davide La Rocca / 13K 12.05.-01.07.2017

Davide La Rocca / 13K 12.05.-01.07.2017

Der italienische Kunstler Davide La Rocca schopft seine Inspiration aus legendaren Filmen und verwandelt einzelne Szenen von einem Screenshot zu einer komplexen Darstellung der Malerei. Nachdem er sich in den vergangenen Jahren intensiv mit David Cronenbergs „eXistenZ“ oder Andrew Nicols „GATTACA“ auseinander gesetzt hat, befasst er sich in seinem neuen Werkzyklus mit dem filmischen Gesamtwerk eines Regisseurs.

Die zweiteilige Ausstellung mit dem Titel „13K“ ist dem Schaffen des Perfektionisten Stanley Kubrick gewidmet. Kubricks Film-Kunst hat nicht nur dessen Generation, sondern auch die nachfolgenden Generationen nachhaltig beeinflusst und fasziniert. Die Ausstellung „13K“ ist eine Hommage an das Gesamtwerk von Stanley Kubrick, der insgesamt 13 Filme gedreht hat. Davide La Rocca greift auf die ausdrucksstarksten Filmszenen zuruck und ubertragt sie in seiner ganz eigenen malerischen Art auf 13 Leinwande. Im ersten Teil der Ausstellung widmet sich La Rocca der Anfangsphase des Regisseurs und beschrankt sich auf die Darstellung von 10 Filmausschnitten, etwa aus „A Clockwork Orange“, „2001, A Space Odyssey“, „The Killing“ oder „Dr. Stangelove“. Dabei setzt er die Szenen auf einen vorwiegend schwarz-weisen Hintergrund, bei dem alle Abstufungen der Farben Schwarz und Weis festgehalten werden.

Im zweiten Teil zeigt La Rocca drei grose Arbeiten, die uber die sogenannten RGB-Farben hergestellt werden und auf die letzte Schaffensperiode von Stanley Kubricks Werk reflektieren. Es werden Arbeiten gezeigt, die sich auf Filme beziehen wie „Shining“, „Eyes Wide Shut“ oder „Full Metal Jacket“. Die Ausstellung wird abgerundet durch eine Filmvorfuhrung.

Davide La Roccas technisches Verfahren resultiert aus der Nahe zum Pointillismus, respektive Divisionismus. Ein Teil seiner Bildvorlagen wird am Computer mit Hilfe eines Programms gerastert und anschliesend von einem Farbbild in ein Bild mit bis zu 56 Graustufen umgerechnet. Minutios werden diese Rasterpunkte in einem aufwandigen Prozess uber Wochen hinweg per Hand auf die Leinwand ubertragen. In der Nahsicht erscheint das Bild in der Folge abstrakt, die einzelnen Bildpunkte sind was sie sind: Bildpunkte. Erst mit einem gewissen Abstand stellt sich jener vom Divisionismus aber auch von Fernseh- und Computerbildschirmen her bekannte Effekt ein, dass sich die Punkte im Wahrnehmungsprozess von Auge und Gehirn zu einer bildlichen Gestalt fugen.

Davide La Rocca bezeichnet seine Bilder selbst als „seltsame Objekte“ und dies gilt tatsachlich fur beide Dimensionen seiner Gemalde: dem technischen Modus ihrer Umsetzung einerseits, und der Wahl und Komposition der Motive andererseits.

Veröffentlicht am

C.A.R. Medienkunstmesse 12. – 14. Mai 2017 (Essen)


C.A.R. Medienkunstmesse 12. – 14. Mai 2017 (Essen)








Veranstaltungshinweis // contemporary art ruhr (C.A.R.) 2017, Medienkunstmesse & Foto-Special



Kunst, die aus dem Rahmen fällt: Bei der 11. Ausgabe präsentiert die C.A.R. aktuelle Positionen jenseits der klassischen Kunstsparten in den außergewöhnlichen Räumen der Mischanlage (12. bis 14. Mai 2017, UNESCO-Welterbe Zollverein, Essen).

Mischanlage / © Foto: Matthias Duschner, Stiftung Zollverein

Um Medienkunst einen eigenen Rahmen der Präsentation zu ermöglichen, stellt die Kunstmesse contemporary art ruhr (C.A.R.) jährlich im Frühjahr die spannendsten Arbeiten und Kunstprojekte mit einem eigenen Veranstaltungsformat aus. Künstlerische Beiträge aus den Bereichen Video, Installation, Performancekunst, Klang- und Lichtkunst sowie mit dem Schwerpunkt Fotografie sind im Rahmen der kuratierten Ausstellung und innovativen Verkaufsmesse zu sehen. Galerien mit zeitgenössischer Medienkunst und Fotografie, Kunstprojekte, Kunsthochschulen und ausgewählte C.A.R. Talente nehmen teil.

Mischanlage / © Foto: Matthias Duschner, Stiftung Zollverein

Veranstaltungsort ist in diesem Jahr erstmalig wieder seit 2012 die Mischanlage der Kokerei, in der ehemals Kohle für die Koksproduktion gemischt wurde. Heute ermöglichen die durchbrochenen Wände der Kohlebunker aus Beton und riesige Trichteranlagen nicht nur faszinierende Ein- und Durchblicke, sondern eine einzigartige Inspiration für die Präsentation zeitgenössischer Kunst. Parallel zu den Arbeiten in der Ausstellung, die sich auf vier Ebenen verteilen, sind Sonderausstellungen, Performances, Künstlergespräche, Jam-Sessions sowie die C.A.R. Video-Lounge zu erleben.



Öffnungszeiten // C.A.R. 2017 // Medienkunstmesse & Foto-Special
Offizielle Eröffnung & Vernissage: Freitag: 12. Mai 2017, 20:00 Uhr
Samstag: 13. Mai 2017, 11:00 Uhr bis 19:00 Uhr
Sonntag: 14. Mai 2017, 11:00 Uhr bis 19:00 Uhr

Veranstaltungsort: UNESCO-Welterbe Zollverein, Areal C [Kokerei], Mischanlage [C70], Kokereiallee 71, 45141 Essen

Eintritt je Veranstaltungstag (von Freitag bis Sonntag): je 8,- EUR erm. 6,- EUR

Veranstalter Kontakt: Tel.: 0201.5646.500

www.contemporaryartruhr.de, mail@contemporaryartruhr.de
http://www.facebook.com/contemporaryartruhr



Veröffentlicht am

K20: „Otto Dix – Der böse Blick“

„Otto Dix – Der böse Blick“

Ausstellung in der K20 Kunstsammlung Düsseldorf bis 14. Mai 2017

Schön inszenierte Dix-Schau – einen Blick riskieren, lohnt sich!

Otto Dix, 1919, Fotograf unbekannt, Otto Dix Stiftung © Kunstsammlung NRW

Von Meike Lotz

Anders als die Dix-Ausstellungen im vergangenen Jahr zu seinem 125. Geburtstag, beleuchtet die Düsseldorfer Ausstellung im K20 vorwiegend die Zeit zwischen 1922 bis 1925. Diese drei Jahre verbrachte Otto Dix nämlich in Düsseldorf – und fand nicht nur seine große Liebe Martha, seine spätere Ehefrau hier, sondern konnte auch beruflich einiges erreichen. Im Oktober 1921 kam er mittellos aus Dresden, wo er es nicht einmal zu einer Einzelausstellung geschafft hatte. Im Rheinland, speziell von der ermutigenden Düsseldorfer Kunst-und Galerieszene der Goldenden 20er Jahre, erhoffte er sich eine materielle Sicherung durch Aufträge und Ausstellungsmöglichkeiten. Und tatsächlich Düsseldorf brachte ihm neben dem privaten auch das berufliche Glück. Dix erhielt hier die Freiheit sich künstlerische weiterzuentwickeln – und veränderte seine kubistische und expressive Formensprache hin zu seinem der Neuen Sachlichkeit zugewandten unverkennbaren Porträtstil. Mit bösem Blick malte er seine Zeitgenossen und diese standen reihenweise an, um sich genau in dieser direkten Art porträtieren zu lassen. Dix selbst verstand sich dabei als Realist „ich muss alles mit eigenen Augen sehen, um dann zu bestätigen: so ist das gewesen und nicht anders.“ Seine Vorstellung, dass das „Außen“ Ausdruck des „Inneren“ ist, zeichnet sich deutlich in seiner Porträtkunst wider.

Otto Dix, Bildnis der Kunsthändlerin Johanna Ey, 1924, Öl auf Leinwand, 140 x 90 cm, erworben durch die Gesellschaft der Freunde der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen e.V., © VG Bild-Kunst, Bonn, 2016

Den Anlass für die Düsseldorfer Ausstellung „Otto Dix – Der böse Blick“ hat das Bildnis der Galeristin Johanna Ey gegeben, das in der Ständigen Sammlung des K20 zu finden ist. „Jeder Mensch hat eine ganz spezielle Farbe, die sich auf das ganze Bild auswirkt“, so Dix und inszeniert seine Gönnerin und Förderin im leuchtenden violetten Kleid in majestätischer Pose. Johanna Ey hatte sich nämlich ganz besonders für Dix und seine Karriere eingesetzt – zeitweise wohnte er sogar in einem Nebenzimmer ihrer Galerie.
Die Düsseldorf Zeit wurde übrigens zu seiner Produktivsten, es entstanden über 400 Aquarelle, zahlreiche Gemälde und der Kriegszyklus, der in der Ausstellung auch zu sehen ist. Er läutet den Beginn der Ausstellung ein und ist bezeichnend für Dix‘ Erfahrungen im 1. Weltkrieg. Der 50teilige Zeichenzyklus hängt links in der ‚Grabbehalle‘ und ist kuratorisch hervorragende inszeniert.

Otto Dix, Sturmtruppe geht unter Gas vor (Detail), 1924, aus: „Der Krieg“ Zyklen aus 50 Radierungen in fünf Mappen, 2. Mappe, II, 19,6 x 29,1 cm, Otto Dix Archiv, Bevaix, © VG Bild-Kunst, Bonn 2016

Wie in einem Schützengraben begegnet der Besucher im engen Gang den Kriegserfahrungen von Otto Dix und kommt in Berührung mit dem Leid und Elend jener Zeit – auch atmosphärisch. Die abgedunkelte Lichtsituation notwendig für die Präsentation der Zeichnungen wird hier in doppelter Weise genutzt und die tief abgehangenen Decken tragen wunderbar zur trüben Stimmung bei. Fast befreiend, der Krieg ist zu Ende, geht es dann weiter durch die große, luftige Eingangshalle des K20 in den zweiten Teil der Ausstellung. Hier findet sich der Besucher wieder auf einer in Grautönen gehaltenen Straße – und geht den Weg des Künstlers Dix nach. An der ersten Kreuzung beginnt Dix Zeit in Düsseldorf. Rechts und links Häuser, Fenster, Räume, Einblicke wie auf dem futuristischen Bild von Umberto Boccioni „Die Straße dringt ins Haus“ (1911) inszeniert.

Umberto Boccioni, Die Straße dringt ins Haus, 1911

Die einzelnen Räume sind in verschiedenen Farben, bordeaux rot, hell lila, olivgrün gehalten und stehen als Sinnbilder der verschiedenen künstlerischen Phasen von Otto Dix wie zum Beispiel 1919/20 die noch kubistische Formensprache, 1920 die steifen Porträts bis hin zu den Arbeiten der Neuen Sachlichkeit 1923. Die Düsseldorfer Zeit endet an der zweiten Kreuzung der Straße (des Mittelgangs).

Otto Dix, Bildnis der Tänzerin Anita Berber, 1925, Öl und Tempera auf Sperrholz, Sammlung Landesbank Baden-Württemberg, im Kunstmuseum Stuttgart, © VG Bild-Kunst, Bonn 2016



Dort hängt auch das eindrucksvolle Porträt der Tänzerin Anita Berber, die als Verkörperung des weiblichen Bohémiens, der Femme fatale der Weimarer Republik galt. Dix malt sie im feurigen Rot auf rotem Hintergrund. An der Detailgenauigkeit dieses Bildes lässt sich auch Dix besondere Technik ablesen, bei der er sich an der Malerei der Dürer-Zeit orientierte. Er verwendete Lasuren, die vom Maler umfangreiche Vorbereitung wie Detailstudien oder Vorzeichnungen erfordern, da später große Änderungen nicht mehr möglich sind. Dix nannte diese Technik den „strengen Stil der Malerei“ und zeitgenössische Kunstbetrachter nannte diese Lasurtechnik „sachlich“, da die langsame Arbeitsweise die „sachlichen“ Details wohl erst hervorbrachte.
Bis ins Detail entblößt Dix also seine Portraitierten: Kunsthändler, Familie und nicht zu übersehen, die zahlreichen Prostituierten. Dix seziert sie mit seinem bösen Blick oder entlockte ihnen den bösen Blick wie der „Dame mit Hund“ von 1922. Auf dem Aquarell mit Kreide, ergänzte Dix witziger Weise einen Streifen Alupapier, das übrigens während der Inflation als Notgeld verwendet wurde, vermutlich war Dix Streifen jedoch ein Stück eines Verpackungsmaterials z.B. für Zigaretten.

Otto Dix, Mieze, abends im Café, 1923, Aquarell über Bleistift, 56,7 x 38,7 cm, Buchheim Museum der Phantasie, Bernried am Starnberger See, © VG Bild-Kunst, Bonn 2016
Foto: Achim Kukulies © Kunstsammlung NRW

Dank der durchdachten Ausstellungsarchitektur, kann der Besucher sich wie Dix auf Motivsuche begeben. Von den Häusern auf die Straßen blicken oder voyeuristisch in die Räume eines Freudenhauses lugen. Deutlich wird dabei, dass Dix, nicht nur das Elend der Weimarer Republik gemalt hat, sondern dass er in der Zeit bzw. die Zeit selbst gelebt hat.

Otto Dix, Herren und Damen, 1922, Aquarell und Bleistift , 56,6 x 47,0 cm, Private Collection, Courtesy Richard Nagy Ltd., London, © VG Bild-Kunst, Bonn 2016

Er hat sich selbst zum Dandy und Bürgerschreck ernannt, er wollte um jeden Preis berühmt werden – und es ist ihm gelungen. Er gilt bis heute als der berühmt-berüchtigte Porträtist, der seine Modelle jenseits jedweder gängiger ästhetischer Normen kritisch und „mit bösem Blick“ in Szene setzte.

Der Ausstellungskatalog kostet im Museumshop 34,- EUR. Weitere Infos zur Ausstellung
https://www.kunstsammlung.de/otto-dix.html

Die Ausstellung wird im Anschluss in der Tate Liverpool gezeigt. („Portraying a Nation: Germany 1919 – 1933, 23. Juni- 15. Oktober 2017

Veröffentlicht am

Kunstakademie Düsseldorf: Rundgang 2017

Kunstakademie Düsseldorf: Rundgang 2017

Der jährliche „Rundgang“ der Kunstakademie Düsseldorf findet im Jahr 2017 vom 13. Bis 19. Februar statt. Für die Öffentlichkeit ist diese Semesterschlußausstellung ab 15. Februar 2016 geöffnet.

Öffnungszeiten während des Rundgangs:
Täglich von 9.00 bis 20.00 Uhr,
samstags und sonntags von 10.00 bis 20.00 Uhr.

Veröffentlicht am

Duesseldorf Photo Weekend 2017 (3. – 5.02.2017)

Duesseldorf Photo Weekend 2017

3. – 5. Februar 2017

Zur sechsten Edition des Duesseldorf Photo Weekend, 3. – 5. Februar 2017, präsentieren mehr als 70 Galerien, Museen, Institutionen und Off-Räume ein vielseitiges Programm zum Medium der Fotografie. Die Bandbreite der Ausstellungen reicht von der klassischen Fotografie bis hin zu aktuellen Tendenzen mit den Neuen Medien. Nach dem großen Erfolg der letzten Jahre ist das Duesseldorf Photo Weekend zu einem beliebten Bestandteil der Kunst- und Kulturszene Düsseldorfs geworden und erfährt auch international große Wertschätzung. Viele der Ausstellungen sind nach dem Eröffnungswochenende noch mehrere Wochen in den Galerien und Instituten zu sehen.

Veröffentlicht am

Cologne Fine Art 2016 – Ein Besuch in Köln lohnt sich!


Cologne Fine Art 2016 – Ein Besuch in Köln lohnt sich!

Von Meike Lotz



Ob Liebhaber alter Kunst, Verehrer außergewöhnlichen Designs oder Freund der zeitgenössischen Kunst. Für Jeden ist etwas dabei an diesem Wochenenden auf den Kunstmessen, der Cologne Fine Art und COFA Contemporary in Köln.

Stand: Hallendurchblick, Halle 11.1
Stand: Hallendurchblick, Halle 11.1

Mit erstklassigem Angebot präsentieren rund 150 Galerien und Kunsthändler Alte Kunst, Antiquitäten, Kunsthandwerk, Meisterwerke der Klassischen Moderne sowie Kunst der Nachkriegszeit. Die Vielfalt des Ausgestellten eröffnet dem Besucher eine spannungsreiche Gegenüberstellung unterschiedlicher Stile und Epochen. Hier einen Überblick zu geben, scheint unmöglich, daher Blicken wir von kunstduesseldorf.de zwar nach Köln, hauptsächlich aber auf die Düsseldorfer Kunstszene und was die so aufzubieten hat – ist einiges!
Die Galerie Ralph Gierhards, gegründet 1977, und heute auf Königsallee 44 in Düsseldorf zu finden, zeigt beispielweise eine „Scagliola Platte“ um 1750 (Italien). Die wunderschöne rechteckige Tischplatte mit vielen verschiedenen eingesetzten, nachgebildeten Marmorsteinen, wie Lapislazuli, Giallo, Porphyr, demonstriert in ihrer Mitte einen exotischen, zart-wirkenden Vogel auf einem Zweig mit Blumen.

scagliola-italien-2
Spazieren wir weiter zum Stand der Galerie Basedau Fine Arts (Hamburg), entdecken wir ein reiches Angebot verschiedener Flanier- und Spazierstöcke vom 17. bis Anfang des 20. Jahrhunderts. Einst Macht- und Statussymbol sowie modisches Accessoire, kann an ihnen vieles über die damalige Zeit sowie über ihren Träger gedeutet und abgelesen werden. Ein Spazierstock regt besonders zum Denken an, sein Griff an der Vorderseite zeigt einen Totenkopf, an der Rückseite blickt man in das Antlitz eines bärtigen Mannes, der an Christus erinnert. Leben und Tod – vereint? und wir fragen uns, wer ihn wohl besessen hat? Dies bleibt ungewiss…

Stock mit Totenkopf. Courtesy: Basedau Feine alte Spazierstöcke, Hamburg
Stock mit Totenkopf. Courtesy: Basedau Feine alte Spazierstöcke, Hamburg

Treffsicher – zumindest im modischen Fragen, geht es weiter bei Monika Gottlieb. Die Düsseldorferin sammelt seit Jahren Kreationen der Haute Couture. Schwerpunkt ihrer umfassenden Sammlung, sind die 50er- und 70er-Jahre. Für Modebewusste ist der Besuch an diesem Stand Pflicht, wer dann noch das Glück hat Monika Gottlieb anzutreffen, erfährt spannende und glamouröse Geschichten der Mode und ihrer prominenten Trägerinnen.

Monica Gottlieb
Monica Gottlieb
Design Parcours, Halle 11.1
Design Parcours, Halle 11.1

Nach einem Design Parcours mit ausgewählten Möbelstücken von Ludwig Mies van der Rohe, bei dem der Barcelona Sessel von 1954/55 aus der frühen Nachproduktion von Waldemar Stiegler im Fokus steht und der weltweit erstmaligen Vorstellung eines der ersten Prototypen dieses beliebten Designmodels des bedeutenden Architekten der Modernen,



Karin Kneffel, Preisträgerin Cologne Fine Art Preis 2016. Fotograf: Sven Vogel, Köln
Karin Kneffel, Preisträgerin Cologne Fine Art Preis 2016. Fotograf: Sven Vogel, Köln

darf natürlich der Blick in die Sonderschau der diesjährigen Preisträgerin Karin Kneffel nicht fehlen. Die Künstlerin studierte an der Kunstakademie Düsseldorf bei Johannes Brus, Norbert Tadeusz und Gerhard Richter. Porträtierte sie in ihren frühen Arbeiten Tiere – und konfrontierte uns mit unserer menschlichen Eitelkeit, führt sie uns nun mit unterschiedlichen Perspektiven, Aufhebungen der Gravitation oder der Spiegelung von Räumen zu einer neuen Sicht auf die Malerei selbst.



Absolut sehenswert ist auch die Ausstellung „Fels und Feder“ der Werkhallen Obermann/Burkhard (Remagen) – hier begegnen sich zwei Künstler, die gerade durch ihre Gegensätzlichkeit einander anziehen. Der Bildhauer Abraham David Christian spielt mit unserer Wahrnehmung und vermittelt uns in vielen seiner Formen eine Stabilität, die möglicherweise gar nicht existiert. Massiv, bodenständig und präsent wirken seine „Türme der Weisheit“, ihnen entgegengesetzt wirken die sanften Linien auf Julian Khols Bildern, wie scheue Naturwesen, deren Anwesenheit gerade nur so viel preisgibt, dass sie gerade noch da sind. Die wenigen Striche und Formen auf Khols Leinwand überraschen in ihrer Komplexität und gehen gerade mit ihrer sensiblen Sprache mit den monumentalen Skulpturen von Christian in ein Zwiegespräch und eröffnen spannungsgeladene Zwischenräume.

felsfeder

Eine Otto Piene Schau gibt es bei der Galerie Ludorff zu sehen. Der Zero-Künstler ist einer der großen Avantgardisten der deutschen Nachkriegskunst. Themen wie Licht, Raum, Bewegung und Farbe stehen dabei im Fokus seiner künstlerischen Tätigkeit. Das Licht ist dabei ein Material der Kunst des 20. Jahrhunderts. Piene und die Zero-Künstler nutzten das Licht, um Zeit und Raum zu entgrenzen. Als extreme Auseinandersetzung mit Licht setzte Otto Piene Feuer auf seinen Leinwandbildern in Verbindung mit Farbe ein. Diese charakteristischen Feuerbilder und Gouachen sind hier zu sehen.

kolle_pfeife-rauchender-spahi_1925

Dieses große Gemälde von Helmut Kolle zeigt den „Pfeife rauchender Spahi“ von 1925. Der früh verstorbene Maler war zu Lebzeiten der erfolgreichste deutsche Künstler in Paris. Heute sind seine Werke in anspruchsvollsten Privatsammlungen, Galerien und Museen wie dem Städel Museum Frankfurt, der Pinakothek München und dem Ludwig Museum in Köln zu finden. Ein kürzlich erschienener Artikel auf art magazin erzählt über Helmut Kolle. Angeboten wird das hochkarätige Werk von der Galerie Vömel aus Düsseldorf. Neben weiteren Kolle Gemälde und Zeichnungen, sind dort u.a. Werke von Werner Gilles, Gerhard Marcks, Norbert Tadeusz sowie kinetischen Objekte des Düsseldorfer Bildhauers Jörg Wiele zu sehen. Wer es nicht bis Köln schafft, in der Galerie Vömel in der Altstadt ist eine umfassende Ausstellung des Künstlers bis Ende Januar 2017 zu sehen.

Schöne Arbeiten der wegweisenden Künstler des 20. Jahrhunderts wie Max Ernst, Alexej von Jawlensky, Paul Klee werden von der Galerie von Vertes (Zürich) gezeigt.
Wer nun die etablierte untere Etage verlässt, kommt bei einem Aufgang zur COFA Contemporary zum „NOTEINGANG“ der Künstlerin Julia Benz. Die begehbare Rauminstallation konfrontiert den Betrachter mit der Malerei der in Berlin lebenden und arbeitenden Künstlerin – Betreten erlaubt, unbedingt ausprobieren!

Die Setareh Gallery zeigt u.a. Arbeiten der gefragten Düsseldorfer Künstlerin Vivian Greven, Beck und Eggeling konfrontieren Skulpturen von Gerhard Demetz mit Leinwänden des jungen griechischen Malers Nikos Aslanidis und Kunst & Denker Contemporary zeigt Tim Berresheim. Hier benötigt man zum Betrachten der Arbeiten eine 3D-Brille, denn Berresheim hat seine Bilder „Heard but never seen“ gleich zweifach herstellen lassen. Eine Version für 3D-Brillen und eine ohne. Doch stellt der Künstler hiermit nicht die Frage nach dem Wahren, als mehr nach dem Möglichen. Berresheim schafft mit seinen Computerbildern einen neuen künstlerischen Zugang zur Virtuellen Welt und nutzt dabei die neusten Computertechnologien z.B. eine Skulptur geprintet auf einem 3D-Drucker.

Meint man auf der COFA Contemporary 2016 nur junge neue Galerien zu finden, so irrt man, die Galerie Ludorff hat hier einen zweiten Stand, zu sehen u.a. Arbeiten von Katharina Frisch, Hiroshi Sugimoto, Karin Kneffel und Christian Awe.
Van Horn zeigt Jens Ullrich, der Collagen aus Sportfotografien, gefunden in heutigen Tageszeitungen und Abbildungen von Skulpturen aus der NS-Zeit macht. Dabei übersteigt der Künstler mit seinen Arbeiten „Flieger“ das übliche Collage-Format. Sie sind lebensgroß und wurden in ihren einzelnen Papierstücken direkt auf die Leinwand geklebt. Ziemlich beeindruckend!
So – und wer nun erstmal keine Kunst mehr sehen mag, der nehme sich ein Beispiel an diesen zwei Herren:

mark-jenkins

Mark Jenkins, Infinity Head, 2016