3. Quadriennale Düsseldorf 2014
Obwohl bereits schon heute über ein neues Konzept zur Quadriennale – bzw. ein Fortbestand dieser – laut nachgedacht wird, z. B. statt ein Millionenetat (5 Mio. sind für 2014 eingeplant) den wenigen großen Häusern zukommen zu lassen, lieber den im Düsseldorfer Raum angesiedelten Kunstschaffenden durch dezentrale Unterstützungs-maßnahmen zu helfen und damit die aktuelle Kunst besser zu fördern oder z. B. auch die Kunst im öffentlichen Raum mehr heraus zu stellen – die Quadriennale Düsseldorf 2014 kommt noch auf jeden Fall. Ob man allerdings vor diesem Hintergrund das Leitthema „Über das Morgen hinaus“, welches sich das Programmgremium für die 3. Auflage der Quadriennale ausgedacht hat, nicht besser mit einem Fragezeichen versehen hätte, das wird die Zukunft zeigen.
Mit dem Gesamtkonzept, welches unter der Leitung von Wolfgang Ullrich, Professor für Kunstwissenschaft und Medientheorie an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe, entwickelt wurde, möchte man das Publikum früher und stärker einbinden und auch das Erscheinungsbild der Quadriennale im urbanen Umfeld selbst sichtbarer werden lassen.
Unter dem Motto „Über das Morgen hinaus“ (welches sich natürlich nicht wie von mir oben verwendet, auf die Quadriennale selbst und die Frage ihres Fortbestands bezieht) möchten die Veranstalter der Quadriennale Düsseldorf 2014 Vorstellungen von Zukunft in Kunst und Wissenschaft aus verschiedenen Epochen in den Mittelpunkt stellen. „Die Ausstellungen sowie das Vor- und Begleitprogramm werden aufzeigen, dass Kunst, Wissenschaft und Technik bei der Entwicklung von Zukunftsphantasien lange Zeit in enger Verbindung miteinander standen“, sagt Wolfgang Ullrich. „Wir wünschen uns, dass sich die Geschichten der Zukunft in der Stadt spiegeln, die Besucher begeistern und inspirieren.“
Dies bleibt angesichts sinkender Besucherzahlen auch zu hoffen. Lockte die erste Quadriennale, die 2006 unter dem Thema „Der Körper in der Kunst“ stattfand, laut Veranstalter noch 380.000 Besucher an, so waren es 2010 mit „Kunstgegenwärtig“ nur noch 250.000. Das ist natürlich bei einem Millionenbudget für diese Veranstaltung recht mager, so dass man das Nachdenken über die Zukunft der Quadriennale durchaus nachvollziehen kann. Letztlich entschieden wird das hier (wie auch andernorts so oft) mit den (Besucher)Füßen.