Vereinswochen – Der Freundeskreis Kultur Bahnhof Eller e.V. lädt ein
Vereinswochen 6. – 20.10. 2013
Der Freundeskreis Kultur Bahnhof Eller e.V.
lädt Mitglieder, Freunde und alle, die sich für
den Kultur Bahnhof Eller und sein Programm
interessieren, zu Ausstellungs- und Informationswochen
ein.
Während der gesamten Zeit zeigen zwei Vereinsmitglieder
ihre künstlerischen Arbeiten:
Lena Kuntze (Objekte und Graphik) und
Gerhard Peter Topp (Malerei und Zeichnung)
So 6.10., 11:30 Uhr: Eröffnung der Ausstellung,
anschließend Café, Andreas Hüsch: atmosphärische
akustische Untermalung mit eigenen
Kompositionen.
So 13.10., 11:30 Uhr: Konzert Lips & Strings
in Kooperation mit musik21
Eintritt: 8 €
So 20.10., 16:00 Uhr: Konzert Gitarre Solo
Eintritt 8 €
Zu Ausstellung und Café ist der Eintritt frei. An
den Wochenenden sind Mitglieder des Freundeskreises
für Sie als Ansprechpartner da.
Öffnungszeiten: Di – So 15 – 19 Uhr
So 13.10., 11:30 Uhr:
Konzert New Counterpoints – Lips & Strings
in Kooperation mit musik21
Eintritt: 8 €
Im unten genannten Programm dieses Konzertes stellen das
Aiolos Duo: Matthias von Brenndorff, Flöte
und Maria Stange, Harfe und die Komponisten zum
einen unterschiedliche Klangformen und Klangkombinationen
und moderne Spieltechniken von Flöte und Harfe sowie verschiedene
Flötentypen und ihre Register (von der Piccolo- über
C-, Alt- bis zur Bassflöte) einander gegenüber. Andererseits sind
bewusst verschiedene musikalische Temperamente und Formen,
auch innerhalb der Werke, kontrapunktisch einander gegenüber
gestellt.
Stephan Adam (D.,*1954, Würzburg): Klangmomente (2004): I
Flöte und Harfe II Piccolo und Harfe III Bassflöte und Harfe IV
Flöte und Harfe V Flöte und Harfe
Peter Helmut Lang (D.,*1974, Weimar): Stilleben (2008), für Flöte
solo
Peter Köszeghy (HUN.,*1971, Berlin): Lips (2012), für Flöte und
Harfe
Johannes Sandberger (D., *1963, Düsseldorf): Moldimne (2013),
URAUFFÜHRUNG Erik Janson (D.,*1967, D, Düsseldorf): Chant
of the Nymphs (2012), für Altflöte (auch Piccolo) und Harfe
Hubert Hoche (D., *1966, Helmstadt): Crossroad (Version 2012),
für Bassflöte (auch Alt- Piccolo) und Harfe
So 20.10., 16:00 Uhr:
Konzert Peter Löning, Gitarre Solo
Eintritt 8 €
J.S. Bach: Suite e-Moll BWV 996 und a-Moll BWV 997, Präludium,
Fuge und Allegro BWV 998, Partita d-Moll BWV 1004 in
eigener Bearbeitung für Gitarre.
Peter Löning studierte klassische Gitarre an der Hochschule für
Musik in Münster bei Prof. Evers. Er nahm an zahlreichen Meisterkursen
teil. Neben seiner Lehrtätigkeit absolvierte er zahlreiche
Konzerte in kammermusikalischen Besetzungen, als Solist mit
Orchester sowie als festes Mitglied eines kleinen Kammerorchesters.
Später kamen dann reine Soloprogramme zur Verwirklichung
Gestern galt im K20 Kunstsammlung NRW die Sicherheitsstufe 1, ein Polizeiaufgebot mit Spürhunden durchsuchte das Museumsfoyer am Grabbeplatz, als die zur Pressekon-
ferenz eingeladenen Journalisten sich, für erste begutachtende Blicke auf die ab Samstag zu sehenden neue Ausstellung, vor dem Museum eintrafen. Grund dafür war keine explosive Kunst, sondern der für den gestrigen Nachmittag geplanten Besuch des neuen US-Botschafters Emerson, der darum gebeten hatte, unbedingt die Calder-Ausstellung in Düsseldorf besuchen zu dürfen.
Der Besichtigungswunsch ist nicht ungewöhnlich, denn der Künstler Alexander Calder (1898-1976) ist in den USA, aber auch in anderen Ländern wie in der Schweiz vielfach rezipiert worden und hochangesehen. Er gilt mit seinen beweglichen abstrakten Metallplastiken als Erfinder der „Kinetischen Kunst“ und wird gerne auch der „le roi de fil de fer“ (König des Drahtes) genannt. In Deutschland aber mussten 20 Jahre vergehen, bis wieder eine umfangreiche Einzelausstellung des US-amerikanischen Künstlers ausgerichtet wurde: Das K20 zeigt nun den „originären“ Calder und entlarvt ihn als vielschichtiges Mitglied der künstlerischen Wegbereiter des 20. Jahrhunderts. Rund 70 Werke verdeutlichen Calders Weg zur Abstraktion und seine Verbundenheit mit der europäischen Avantgarde – zu seine besten Freunde zählten eben die Künstler Joan Miró, Hans Arp und Fernand Léger.
Doch zur Abstraktion führte ihn tatsächlich Piet Mondrian: Im Oktober 1930 besucht Alexander Calder dessen Atelier in der Rue du Départ 26, Paris und war geschockt: Die Gesamtkonstruktion des Raumes war ein All-Over der Kunst, die schwarz-weiß strukturierten Wände waren mit farbigen Quadrat- und Rechteckstudien bestückt und schienen in ständiger Bewegung zu sein. Calder beschloss sein bisheriges Werk zu überdenken und schuf in den folgenden drei Wochen ausschließlich abstrakte Gemälde. Kurz darauf entwickelte er erste ungegenständliche, räumliche Drahtkonstruktionen und schon im Herbst 1931 entstanden die ersten beweglichen Skulpturen, die „Mobiles“ wie Marcel Duchamp sie nannte. Zunächst wurden diese mit einer Kurbel angetrieben, später stattete der Künstler sie mit Motoren aus, so dass die Drahtskulpturen sich frei im Raum schwebend bewegen konnten. Calder knüpfte hier an eine bereits in den ersten zwei Dekaden des 20. Jahrhunderts entstandene Faszination der Bewegung an. Die Futuristen begeistert vom Fortschritt neuer Technik und die russischen Konstruktivisten machten die Bewegung zum Thema der Kunst, wobei Letztere mehr die Rotation ins Blickfeld rückten.
Die „Mobiles“ von Calder bewegen sich aber nicht nur, sondern sie tönen auch. John Cage, Zeitgenosse, Komponist und Erfinder der „Neuen Musik“ nahm dies bei seinem Besuch in Calders Atelier sofort wahr und nahm die Skulpturen-Geräusche auf, um sie in seine Musik zu integrieren.
Die Ausstellung „Alexander Calder. Avantgarde in Bewegung“ zeigt die ersten von Calder entwickelten Mobiles und legt ihren Schwerpunkt auf die Bewegung und den Klang im Werk des US-amerikanischen Bildhauers. Auf 1600 Quadratmeter kann der Besucher von sehr kleinformatigen Mobile-Entwürfen (1939) bis hin zur monumentalen Außenskulptur aus den 60er Jahren Calders Werk sehen, erleben und vor allem hören.
Das architektonische Highlight der Ausstellung ist zweifelsohne der begehbarer Steg, der sich diagonal durch die Klee-Halle des Museums erstreckt und dem Besucher eine neue „Draufsicht“ auf die Kunst erlaubt und ihm ungewohnte, vielfältige Perspekti-
vwechsel eröffnet.
Aufschlussreich und informativ sind auch die in der Ausstellung laufenden Experimen-
talfilme, die Calder bei seinen Paris-Aufenthalten gesehen hat, und in denen deutlich wird, wie facettenreich sich die Künstler jener Zeit mit dem Thema der Bewegung und Rotation beschäftigt hatten.
Parallel zur Ausstellung präsentiert der Calder-Preisträger von 2007, Zilvinas Kempinas im Labor – so wird der Projektraum des Museums genannt, in dem immer wieder zeitgenössische Künstler eingeladen werden, um ihre neusten Arbeiten zu zeigen – ein ganz besonders Kunsterlebnis. Der international renommierte Künstler lädt mit seiner Arbeit „Darkroom“ den Besucher ein, sich selbst zwischen Stahlkonstruktionen zu bewegen.
Die deckenhohen Metallstäbe sind wie bei einem Mikadospiel scheinbar wahllos ineinander verkeilt. Für den Besucher ergibt sich ein Labyrinth zum Darübersteigen, Durchkriechen und Dran-vorbei-zwängen. Kempinas fordert den Besucher regelrecht auf den neuen Wahrnehmungsprozess zu überprüfen. Ein rechteckiges Wandobjekt mit horizontal verspannten Videobänder führt zur weiteren Irritation. Durch die Bewegung der Besucher (max. 8 Besucher dürfen gleichzeitig in den Raum) und den Luftzug der Klimaanlage beginnen die unterschiedlich breiten Videobänder sich in Bewegung zu setzen und es entsteht ein wellenartiges Landschaftsbild, das zu weiteren Assoziationen anregt. Die einzige Lichtquelle im Darkroom bilden die paar wenigen Rotlicht-Röhren an der Decke, deren Spiegelung auf dem Boden, den Videobändern an der Wand und den Metallstäben im Raum bei dem Durchschreiten des Besuchers sich in wandernde, flimmernde Lichtpunkte verwandeln. Ein (Gesamt-)Bild scheint sich zu Materialisieren wie in der Dunkelkammer eines Fotografen. Eine umfassende Einzelschau des in New York lebenden litauischen Künstlers Zilvinas Kempinas zeigt aktuell das Museum Tinguely in Basel noch bis zum 22. September 2013.
Die Ausstellung „Alexander Calder – Avantgarde in Bewegung“ sowie der Darkroom von Zilivinas Kempinas sind in der Kunstsammlung am Grabbeplatz noch etwas länger zu sehen und zwar bis zum 12. Januar 2014.
Der Katalog zur Ausstellung „Alexander Calder – Avantgarde in Bewegung“ ist ausgestattet mit einer DVD, damit der Besucher die Bewegungsvielfalt der Mobiles sowie die akustische Ästhetik der Klangskulpturen auch zu Hause erleben kann. (EUR 29,00, Museumsausgabe). Der Hirmer-Verlag bietet zudem eine erweiterte Version als E-Book (EUR 9,90) an.
Düsseldorf zeigt wunderbare Fotoausstellungen. Doch sollten wir auch einmal über den Tellerrand schauen, diesmal nach London, wo bis zum 28.07.13 die sensationelle Ausstellung „David Bowie is“ im Victoria & Albert Museum zu bestaunen ist. David Bowie, das ewige „Chamäleon“, der Pop-Prinz, hat alles erreicht und wird nun zwischen königlichen Schätzen und jahrhundertealten Skulpturen geehrt. Das passt zu ihm. From zero to hero.
Zu dieser Ausstellung ist das gleichnamige wunderbare Buch erschienen, ein „must read“ für alle Bowie-Fans, auch für Modefans, für alle, die die Ausstellung in London besucht haben, für alle, die leider nicht nach London fahren können.
Von Beginn seiner Karriere an suchte Bowie sich abzuheben vom Gewöhnlichen, präsentierte und stilisierte sich als Zwitterwesen aus einer fremden Welt. Major Tom, Ziggy Stardust, Thin White Duke, Kunstfiguren, alle von ihm erschaffen. In diesem Buch finden wir Familienfotos und Fotografien berühmter Fotografen von 1966 bis 2008, Konzertbilder, Schallplattencover, handschriftliche Notizen, Liedtexte. Sie alle erzählen Geschichten. Auch an Lesestoff mangelt es nicht in diesem Buch. Bowies Kostüme sind heute noch so aufsehenerregend wie zu den damaligen Zeiten und können sich noch heute auf jedem Laufsteg in aller Welt sehen lassen. Es macht Spaß sie anzuschauen, sich zu erinnern und sich inspirieren zu lassen.
„Never get old“, Bowies Motto, gilt auch für dieses Buch, das wir in Jahrzehnten noch vererben werden.
Willkommen David Bowie im High-Art-Kreis.
www.kunstduesseldorf.de – Künstler, Galerien, Ausstellung, Ausschreibungen u. v. m.
KunstDuesseldorf.de ist ursprünglich aus einem Kunstblog entstanden und hat sich mittlerweile zu einem interaktives Kunstportal bzw. Kunstnetzwerk weiterentwickelt, welches über zeitgenössische Kunst in Düsseldorf, in Nordrhein-Westfalen (NRW), z. B. Köln, Essen, Wuppertal, Bonn aber auch dem restlichen Deutschland berichtet. Es sollen dabei nicht nur die Ausstellungen und Künstler in den Museen Berücksichtigung finden, sondern auch Kunst Events der sog. Off-(Kunst-)Szene. Unsere registrierten Mitglieder können sich dabei – quasi als Co-Autoren/Redakteure – an diesem Austausch beteiligen und entweder Artikel zu Themen der Kunst veröffentlichen oder aber auch selbständig administrierbare Künstlerseiten, Galerieseiten oder Websites für Kunstgruppen bei uns kostenlos erstellen. Künstler können sich auf unserer Kunstplattform auch eine Online-Galerie gratis einrichten.
Wir selbst veröffentlichen Hinweise auf Ausstellungen bzw. auf sonstige Kunstevents, freie Atelierplätze, Ausstellungsmöglichkeiten, Ausschreibungen im Bereich Kunst, z. B. Kunstwettbewerbe, Kunststipendien, geförderte Künstleraustausche, Kunstpreise, Kunstprojekte, Förderprogramme etc. Darüber hinaus übernehmen wir Aufträge im Bereich Public Relations (PR) sowie Kunsteventmanagement. Für Kunstprojekte kann man uns mit der Konzipierung und Programmierung von Websites als CMS (Content Management System) beauftragen. Hierbei übernehmen wir als Webmaster die Einrichtung und das Customizing von WordPress-Installationen zur Administrierung ihres Webprojektes. Wir ermöglichen Ihnen dadurch eine kostengünstige Alternative zur Website-Erstellung über eine teure Agentur. Der Kostenvorteil entsteht auch dadurch, dass Sie diese Website dann eigenständig mit Inhalten füllen und warten können, ohne dass Sie über HTML- oder sonstige Programmierkenntnisse verfügen müssen. Auch für die Aktualisierung ihrer Inhalte sind Sie dadurch von teuren Webmaster unabhängig.
Zukünftig werden wir unsere Redaktion verstärken und somit in der Lage sein, noch umfangreicher und professioneller mit Eigenbeiträgen über die Kunstszene zu berichten. So werden wir in Kürze über die Biennale in Venedig berichten. Darüber hinaus werden wir unsere Dienste im Art Consulting anbieten. Künstler, die über ein abgeschlossenes Kunststudium an einer staatlich anerkannten Kunstakademie abgeschlossen haben oder sich im letzten Drittel ihres Studiums befinden, können sich diesbezüglich gerne bei uns bewerben.
Museen, Kunststätten und Kunstevents, über die wir regelmäßig berichten: K20 + K21 (Kunstsammlung NRW), Museum Kunstpalast, Forum NRW, Museum Ludwig (Köln), Folkwang Museum (Essen), Zeche Carl, Von-der-Heydt Museum, Skulpturenpark Waldfrieden/Cragg Foundation, Wuppertal, Kunstakademie Düsseldorf und seinen Rundgang, Die Große NRW, Kunstpunkte, asphalt – SommerFestival für Theater und Musik, Düsseldorf ist ARTig!, Boui Boui Bilk u. a.
Folgende Künstlerinnen bzw. Künstler haben sich z. Zt. eine Künstlerseite bei uns eingerichtet: Anna Arderiu, Marc Ballhaus, Stefan Bau, Gela Behrmann, Gabriele Bieber, Sven Blatt, Anna Bosca, Jutta Brandt-Stracke, Sonja Brockers, Gisbert Danberg, Mona Eichhof, Martina Fischer, Fabian Freese, Brigitte Grawe, Anna Maria Grill-R., Anja Hühn, Suria Kassimi, Willi Lemke, Anette Lenzing, Lukas Lenzing, Sabine Lorenz, Mojo Mendiola, Mirella Müller, Petra Nolting, Annette Palder, Ulrike Redlich Kocks, Gabi Ritschel, Ralf Schmidt, Elke Sommer, Silvia Springorum, Elke Andrea Strate, Christian A. Walter, Anna Nwaada Weber, Gabriele Weide und Georg Weishaupt.
Über diese bekannten deutsche und internationalen Künstler haben wir berichtet bzw. berichten wir regelmäßig: Gerhard Richter, Anthony Cragg, Jonathan Meese, Andreas Gursky, Katharina Fitsch, Richard Deacon, Joseph Beuys, David Hockney, Saul Steinberg, Joseph Beuys, Man Ray, Bryan Adams, Paul Klee, Didier Vermeiren, Rubens, Munch, Matisse u. v. a.
Mittlerweile haben sich auch einige Galerien angesiedelt: Galerie VOSS, Kunstraum-unten, TZR Galerie Kai Brückner sowie THE BOX DÜSSELDORF. In Kürze folgt der Kunstraum HENGESBACH.
Als Kunstgruppe vertreten ist bislang die GEDOK A46.
Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit und sind gespannt, wohin wir uns noch entwickeln werden. Worüber wir uns in diesem Zusammenhang besonders freuen, ist, dass wir in jüngster Zeit einige Sponsoren gefunden haben, was uns ermöglichen wird, unser Angebot professionell auszubauen. Unser Dank gilt hier inbesondere den Firmen Boesner, Winsor&Newton, International Art Movers KNAB sowie DIE MAYERSCHE DROSTE, die uns Kunstbuchrezensionen beisteuert. An dieser Stelle möchten wir betonen, dass uns jederzeit weitere Sponsoren und natürlich auch weitere Mitglieder in unserem Kunstnetzwerk willkommen sind.
Performing Artists, Redner & Kuratoren für unseren Künstlerpool gesucht
Im Zuge des Ausbaus unserer Kunstevent-Sparte suchen wir Künstler, deren Performance sich im Rahmen von Kunstveranstaltungen als Unterhaltungs-/Rahmenprogramm-Act eignen. Dies können bildende Künstler sein, die ihre Kunst präsentieren im Rahmen einer Livevorstellung, z. B. Bodypainting, Actionpainting, Speedpainting, Karikaturen etc. oder auch darstellende Künstler sein wie z. B. Musikgruppen oder Solisten, Sänger, Künstler aus den Bereichen Comedy, Schatten-/Lichtspiele, Tanz, Theater, Lyrik, Puppenspiel, Zauberei, Akrobatik, Jongleur, Schatten-/Lichtspiele, Video, Film, Projektion usw.
Darüber hinaus suchen wir auch Personen, die dazu in der Lage sind, professionelle Einführungsreden bei Ausstellungseröffnungen zu halten oder durch eine Ausstellung zu führen. Wir denken hier an Kuratoren oder Kunsthisoriker/innen mit einer gewissen Grunderfahrung in diesem Bereich.
Über unseren Künstlerpool vermitteln wir dann je nach Bedarf die geeigneten Personen für die jeweilige Kunstveranstaltung. Die vermittelten Künstler erhalten für die Vorführung ihrer Performace eine entsprechend ausgehandelte Vergütung.
Personen, die sich angesprochen fühlen, wenden sich bitte mit aussagekräftiger Bewerbung an redaktion[ät]kunstduesseldorf(.)de .
Neujahrskonzert beim 1. KPMG-Kunstabend 2013 im K21
Gestern Abend eröffnete Dr. Marion Ackermann zusammen mit Prof. Dr. Kai Andrejewski (KPMG) die nun bereits in ihr elftes Jahr gehende Reihe der KPMG-Kunstabende für das Jahr 2013.
In ihrer Funktion als künstlerische Direktorin der KUNSTSAMMLUNG NRW nutzte Dr. Ackermann diesen Anlass dazu, vor den zahlreich erschienenen Gästen einen bunten Reigen an künstlerischen Highlights auszubreiten, mit welchem die KUNSTSAMMLUNG in 2013 aufwarten kann. Ackermann betonte, dass es der KUNSTSAMMLUNG NRW trotz der sich verschlechternden wirtschaftlicher Rahmenbedingungen auch im neuen Jahr mit ein “bisschen Zaubern“ gelungen sei, ein anspruchsvolles Programm mit einigen künstlerischen Herausforderungen auf die Beine zu stellen. Alleine die Bandbreite an Genres, die mit dem von ihr ausführlich vorgestellten Jahresprogramm abgedeckt wird, spricht schon für sich selbst. Neben der Bildhauerei, auf die sich das Programm mit den Ausstellungshighlights “Alexander Calder – Avantgarde in Bewegung“ sowie “Die Bildhauer. Kunstakademie Düsseldorf 1945 bis heute“ fokussiert, gibt es
Ausstellungen aus den Bereichen Malerei, Fotografie und Architektur, eine riesige Rauminstallation im Kuppelgeschoss des K21 (eine erkletterbare, nahezu transparente Stahlnetzkontruktion), aber auch dem Tanz und der Musik widmet sich das neue Programm. So wird es neben dem bereits zum “Klassiker“ gewordenen “Tanz in den Mai“ im Ständehaus (K21) im Herbst in einer Kooperation mit dem Ruhrballet etwas ganz Neues im Bereich Tanz geben, bei der die Tanzaufführungen mit der Ausstellung “Calder“ sowie der Rauminstallation verknüpft werden. In Sachen Musik setzt das Museum mit den ab 11.01. stattfindenden acht Konzerten (plus zwei Zusatzkonzerten) der “Mythenmaschine Kraftwerk“ gleich zu Beginn des Jahres einen weiteren interdisziplinären Akzent. Also alles in allem eine sehr abwechslungsreiche und vielseitiges Programm, welches sicherlich viele der gestrigen Besucher bereits neugierig gemacht hat. In Anbetracht dessen, dass bei der gestrigen Veranstaltung allerdings nur wenige junge Besucher auszumachen waren, wäre es sicherlich auch einmal eine Überlegung wert, wie man vielleicht auch die junge Generation und damit die Besucher von morgen programmatisch besser einbinden könnte.
Untermalt – oder besser hintermalt – wurde die Programmvorstellung durch ein im Anschluss an die Vorstellung des Jahresprogramms stattfindenden Neujahrskonzert des Amstel-Quartetts. Diese in Amsterdam beheimatete Musikgruppe unterhielt die Besucher mit überwiegend klassischer Musik in einer mit 4 Saxophonen hierfür ungewöhnlichen Besetzung.
Zu dem Jahresprogramm 2013 der KUNSTSAMMLUNG NRW siehe auch unser Artikel.
Atemwende/Unschärfe – ein Klangerlebnis der besonderen Art
Autor: Sven Blatt
Vergangenen Samstag fand im Gebäude der HPZ (Hans-Peter-Zimmer-Stiftung), dem zentralen Austragungsort des asphalt-Festivals die Aufführung der beiden Kompositionen “Atemwende“ bzw. “Unschärfe“ statt. Bei erstem Teil verwendete der Komponist Bojan Vuletic Gedichte von Paul Celan als “Vorlage“ für seine Serie der “Re-composing Art“, bei der “Unschärfe“ standen 8 Gemälde von Gerhard Richter Pate. Die Kompositionen wurden von einem New Yorker Ensemble, bestehend aus dem Trompeter Nate Wooley und dem MIVOS String Quartet (Olivia De Prato, Joshua Modney, Victor Lowrie, Mariel Roberts), vorgetragen.
Da es ein Anliegen der Veranstalter ist, und was wohl für das Festival auch namensgebend war, das ist, den Raum und die Orte einer Stadt in ihr Konzept mit einzubeziehen, also statt eines Festivals, ein Stadtfestival auf die Beine zu stellen. So haben sich die Initiatoren des Festivals mit dem Gebäude der HPZ – einer alten Brotfabrik – bislang vielen besser bekannt unter dem Namen CON-SUM – dann nur folgerichtig für einen Hauptspielort weg von den etablierten Häusern hin zu authentischen Orten der Stadt entschieden. Dieser Ort steht beispielhaft für viele andere Orte der Stadt, die im Wandel der Zeit eine Funktionstransformation erfahren und dadurch auch einen neuen, anderen Lebensraum schaffen.
Wer dieses Gefühl etwas aus-
kosten möchte, der sollte etwas früher kommen und das schöne Hinterhofidyll des “asphalt-Paradies(es)“ mit der Möglichkeit zur bodenständigen Verköstigung genießen. Zum Aufführungsraum gelangt man dann “stilgerecht“ über eine Behelfstreppe in Gerüstbauweise.
Der Raum selbst ist nur Raum: karg, abgebrochene, fehlende Gebäudeteile, Reste einer Deckenverkabelung, einfache Bestuhlung, minimalistische Beleuchtung – man fragt sich unweigerlich, ob vom Abriss bedroht – für eine avantgardistischen Musikinszenierung sicherlich ein möglicher, wenn nicht gar idealer Aufführungsort.
Nun zur Aufführung selbst: der erste Teil “Atemwende“ ist besetzt mit Erster und Zweiter Geige (De Prato bzw. Modney), Trompete (Nate Wooley), Bratsche (Lowrie) sowie Cello (Roberts). Beginnt “Atemwende“ zunächst noch zaghaft, mit einem Schlieren, einem Summen, einem An- und Abschwellen und in einer gewissen Harmonie, wird dem Zuhörer ziemlich schnell vor Ohren geführt: das hier ist keine temperierte Wohlfühlmusik, sondern hier geht um die musikalische Nachempfindung einer vielschichtigen Dichterpersönlichkeit mit all ihren Höhen und Tiefen.
Bojan Vuletic hatte mir bereits in einem Vor-
ab-Interview hierzu erklärt, dass er einen
gewissen Keil in dem Menschen Paul Celan wahrgenommen hat und dass er dies durch seine Komposition und die spezielle Besetzung dieses Werkes (die Trompete als Keil zwischen den Streichinstrumenten) zum Ausdruck bringen möchte. So ist es auch immer wieder die Trompete, die – in Momenten, in denen man als Zuhörer fast der nahenden Gefahr unterliegt, sich zurück zu lehnen – stört, verstört, irritiert. Obwohl die Streichinstrumente die Trompete immer wieder zu besänftigen, sie einzuholen versuchen, sie hierzu teilweise sogar fast zärtlich umspielen, gelingt es ihnen nur in ganz kurzen Momenten. Es bleibt eigentlich immer bei einem Nebeneinander: auch wenn rhythmisch immer wieder nach Gemeinsamkeiten bei einzelnen Motiven gesucht wird – dies wird dann meist durch Disharmonien in den Akkorden konterkariert. Der Großteil der Komposition ist gekennzeichnet von einer Zerrissenheit, eines Getriebenseins, einer Suche, die aber nur selten in Momente der Zufriedenheit und Glück zu münden scheint. Zeitweise hatte ich das Bild einer Dichterschreibstube mit ihren diversen Nebengeräschen in der Stille vor Augen, in die sich Celan – in seine Gedanken versunken – zurückgezogen hat. Vuletic räumt seiner Besetzung erheblichen improvisatorischen Spielraum ein. So werden die Instrumente in all ihren möglichen Spielarten ausgereizt: Streichinstrumente werden zeitweise zu reinen Resonanzkörpern, die nur das Schleifen der Bögen auf ihrem Holz akustisch verstärken. Die Trompete wird zur röchelnden Röhre, zum Beatbox-Instrument, zum Dicheridoo australischer Ureinwohner. Dies verlangt dem Ensemble höchste Anstrengung ab und wird von diesem dennoch virtuos gemeistert. Es dürfte spannend sein, wie diese Aufführung heute (19h30) bei der Aufführung in der Berger Kirche klingen wird.
Im zweiten Teil verhandelt Vuletic dann acht Gemälde von Gerhard Richter (Wald, Blumen, Zwei Fiat, Gehöft & Schnee, Ausschnitt, Arena und Akt an einer Treppe), allerdings in veränderter Besetzung – die Trompete fehlt. Dies ist jedoch für mich auch schon der einzig hörbare Unterschied zum ersten Teil der Aufführung. Ansonsten bleibt es – zumindest für meiner Ohren – stilistisch bei den gleichen Mustern: kleine Motivfragmente werden immer wieder durch “Nebengeräusche“ unterbrochen, für meinen Geschmack zu oft über den Einsatz von Pizzicato-Passagen realisiert. Ich interpretiere das als den Versuch, das übergeordnete Thema – die Unschärfe – heraus zu arbeiten oder auch als das schrittweise Verarbeiten des Gesehenen, quasi in einzelne, akustischen Fragmente zerlegt. Wer mit der Erwartungshaltung in diese Aufführung gegangen war oder noch gehr, die einzelnen Gemälde über die Musik wieder zu erkennen, der wird enttäuscht sein, denn es handelt sich nicht um eine Vertonung von Gemälden, wie mir Vuletic im Interview bereits erklärte, sondern um seine subjektiven musikalischen Assoziationen, die er persönlich beim Betrachten der Gemälde von Gerhard Richter hat. Entsprechend fehlen in dieser Komposition dann auch die akustischen Klischees, die man nur allzu gerne mit gewissen Bildmotiven in Verbindung bringen möchte (z. B. Vogelgezwitscher beim “Wald“). Das ist vielleicht dann auch der Unterschied zwischen dem Celan-Bezug bzw. dem Richter-Bezug: der Bezug zu den Gemälden von Richter ist konkreter als das Psychogramm von Celan – bei Richter neigt man dazu, sich automatisch ein Bild zu machen (insbesondere unterliegt man als bildender Künstler wie ich es bin, dieser Versuchung) und das läuft dann zwangsweise ins Leere. Auch wenn ich mich vermutlich nicht ganz von dieser Erwartungshaltung habe freimachen können -ich hätte mir eine klarere Unterscheidbarkeit zwischen den Teilen “Atemwende“ und “Unschärfe“ gewünscht, vielleicht auch durch einen größeren Unterschied in der Besetzung. Aber auch zwischen den einzelnen Bildern der “Unschärfe“ waren musikalische Unterschiede nur schwierig identifizierbar. Ohne Pausen zwischen den einzelnen Bildern wäre der Zuhörer etwas orientierungslos und überfordert gewesen. Für die Darstellung der “Unschärfe“ mag das in Ordnung gehen. Damit werden die verwendeten Bilder oder ihre Reihenfolge dann allerdings auch austauschbar.
Insgesamt war die Aufführung ein künstlerisches Gesamterlebnis der besonderen Art und eine willkommene Abwechslung für meine Hör- und Wahrnehmungsgewohnheiten. Ich hoffe meine Leserschaft neugierig gemacht zu haben und den ein oder anderen dazu angeregt zu haben, sich heute (08. Juli) die zweite Aufführung in der Berger Kirche ab 19h30 anzuschauen.
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Lesen Sie zur „Atemwende/Unschärfe“ auch unser Interview: TEIL 2 mit dem Komponisten Bojan Vuletic.
Einen Einblick in die Vorbereitung dieses Festivals gibt der Festivalleiter Bereich Musik im Interview: TEIL 1.
Atemwende/Unschärfe – ein Klangerlebnis der besonderen Art
Autor: Sven Blatt
Gestern Abend fand im Gebäude der HPZ (Hans-Peter-Zimmer-Stiftung), dem zentralen Austragungsort des asphalt-Festivals die Aufführung der beiden Kompositionen “Atemwende“ bzw. “Unschärfe“ statt. Bei erstem Teil verwendete der Komponist Bojan Vuletic Gedichte von Paul Celan als “Vorlage“ für seine Serie der “Re-composing Art“, bei der “Unschärfe“ standen 8 Gemälde von Gerhard Richter Pate. Die Kompositionen wurden von einem New Yorker Ensemble, bestehend aus dem Trompeter Nate Wooley und dem MIVOS String Quartet (Olivia De Prato, Joshua Modney, Victor Lowrie, Mariel Roberts), vorgetragen.
Da es ein Anliegen der Veranstalter ist, und was wohl für das Festival auch namensgebend war, das ist, den Raum und die Orte einer Stadt in ihr Konzept mit einzubeziehen, also statt eines Festivals, ein Stadtfestival auf die Beine zu stellen. So haben sich die Initiatoren des Festivals mit dem Gebäude der HPZ – einer alten Brotfabrik – bislang vielen besser bekannt unter dem Namen CON-SUM – dann nur folgerichtig für einen Hauptspielort weg von den etablierten Häusern hin zu authentischen Orten der Stadt entschieden. Dieser Ort steht beispielhaft für viele andere Orte der Stadt, die im Wandel der Zeit eine Funktionstransformation erfahren und dadurch auch einen neuen, anderen Lebensraum schaffen.
Wer dieses Gefühl etwas aus-
kosten möchte, der sollte etwas früher kommen und das schöne Hinterhofidyll des “asphalt-Paradies(es)“ mit der Möglichkeit zur bodenständigen Verköstigung genießen. Zum Aufführungsraum gelangt man dann “stilgerecht“ über eine Behelfstreppe in Gerüstbauweise.
Der Raum selbst ist nur Raum: karg, abgebrochene, fehlende Gebäudeteile, Reste einer Deckenverkabelung, einfache Bestuhlung, minimalistische Beleuchtung – man fragt sich unweigerlich, ob vom Abriss bedroht – für eine avantgardistischen Musikinszenierung sicherlich ein möglicher, wenn nicht gar idealer Aufführungsort.
Nun zur Aufführung selbst: der erste Teil “Atemwende“ ist besetzt mit Erster und Zweiter Geige (De Prato bzw. Modney), Trompete (Nate Wooley), Bratsche (Lowrie) sowie Cello (Roberts). Beginnt “Atemwende“ zunächst noch zaghaft, mit einem Schlieren, einem Summen, einem An- und Abschwellen und in einer gewissen Harmonie, wird dem Zuhörer ziemlich schnell vor Ohren geführt: das hier ist keine temperierte Wohlfühlmusik, sondern hier geht um die musikalische Nachempfindung einer vielschichtigen Dichterpersönlichkeit mit all ihren Höhen und Tiefen.
Bojan Vuletic hatte mir bereits in einem Vor-
ab-Interview hierzu erklärt, dass er einen
gewissen Keil in dem Menschen Paul Celan wahrgenommen hat und dass er dies durch seine Komposition und die spezielle Besetzung dieses Werkes (die Trompete als Keil zwischen den Streichinstrumenten) zum Ausdruck bringen möchte. So ist es auch immer wieder die Trompete, die – in Momenten, in denen man als Zuhörer fast der nahenden Gefahr unterliegt, sich zurück zu lehnen – stört, verstört, irritiert. Obwohl die Streichinstrumente die Trompete immer wieder zu besänftigen, sie einzuholen versuchen, sie hierzu teilweise sogar fast zärtlich umspielen, gelingt es ihnen nur in ganz kurzen Momenten. Es bleibt eigentlich immer bei einem Nebeneinander: auch wenn rhythmisch immer wieder nach Gemeinsamkeiten bei einzelnen Motiven gesucht wird – dies wird dann meist durch Disharmonien in den Akkorden konterkariert. Der Großteil der Komposition ist gekennzeichnet von einer Zerrissenheit, eines Getriebenseins, einer Suche, die aber nur selten in Momente der Zufriedenheit und Glück zu münden scheint. Zeitweise hatte ich das Bild einer Dichterschreibstube mit ihren diversen Nebengeräschen in der Stille vor Augen, in die sich Celan – in seine Gedanken versunken – zurückgezogen hat. Vuletic räumt seiner Besetzung erheblichen improvisatorischen Spielraum ein. So werden die Instrumente in all ihren möglichen Spielarten ausgereizt: Streichinstrumente werden zeitweise zu reinen Resonanzkörpern, die nur das Schleifen der Bögen auf ihrem Holz akustisch verstärken. Die Trompete wird zur röchelnden Röhre, zum Beatbox-Instrument, zum Dicheridoo australischer Ureinwohner. Dies verlangt dem Ensemble höchste Anstrengung ab und wird von diesem dennoch virtuos gemeistert. Es dürfte spannend sein, wie diese Aufführung heute (19h30) bei der Aufführung in der Berger Kirche klingen wird.
Im zweiten Teil verhandelt Vuletic dann acht Gemälde von Gerhard Richter (Wald, Blumen, Zwei Fiat, Gehöft & Schnee, Ausschnitt, Arena und Akt an einer Treppe), allerdings in veränderter Besetzung – die Trompete fehlt. Dies ist jedoch für mich auch schon der einzig hörbare Unterschied zum ersten Teil der Aufführung. Ansonsten bleibt es – zumindest für meiner Ohren – stilistisch bei den gleichen Mustern: kleine Motivfragmente werden immer wieder durch “Nebengeräusche“ unterbrochen, für meinen Geschmack zu oft über den Einsatz von Pizzicato-Passagen realisiert. Ich interpretiere das als den Versuch, das übergeordnete Thema – die Unschärfe – heraus zu arbeiten oder auch als das schrittweise Verarbeiten des Gesehenen, quasi in einzelne, akustischen Fragmente zerlegt. Wer mit der Erwartungshaltung in diese Aufführung gegangen war oder noch gehr, die einzelnen Gemälde über die Musik wieder zu erkennen, der wird enttäuscht sein, denn es handelt sich nicht um eine Vertonung von Gemälden, wie mir Vuletic im Interview bereits erklärte, sondern um seine subjektiven musikalischen Assoziationen, die er persönlich beim Betrachten der Gemälde von Gerhard Richter hat. Entsprechend fehlen in dieser Komposition dann auch die akustischen Klischees, die man nur allzu gerne mit gewissen Bildmotiven in Verbindung bringen möchte (z. B. Vogelgezwitscher beim “Wald“). Das ist vielleicht dann auch der Unterschied zwischen dem Celan-Bezug bzw. dem Richter-Bezug: der Bezug zu den Gemälden von Richter ist konkreter als das Psychogramm von Celan – bei Richter neigt man dazu, sich automatisch ein Bild zu machen (insbesondere unterliegt man als bildender Künstler wie ich es bin, dieser Versuchung) und das läuft dann zwangsweise ins Leere. Auch wenn ich mich vermutlich nicht ganz von dieser Erwartungshaltung habe freimachen können -ich hätte mir eine klarere Unterscheidbarkeit zwischen den Teilen “Atemwende“ und “Unschärfe“ gewünscht, vielleicht auch durch einen größeren Unterschied in der Besetzung. Aber auch zwischen den einzelnen Bildern der “Unschärfe“ waren musikalische Unterschiede nur schwierig identifizierbar. Ohne Pausen zwischen den einzelnen Bildern wäre der Zuhörer etwas orientierungslos und überfordert gewesen. Für die Darstellung der “Unschärfe“ mag das in Ordnung gehen. Damit werden die verwendeten Bilder oder ihre Reihenfolge dann allerdings auch austauschbar.
Insgesamt war die Aufführung ein künstlerisches Gesamterlebnis der besonderen Art und eine willkommene Abwechslung für meine Hör- und Wahrnehmungsgewohnheiten. Ich hoffe meine Leserschaft neugierig gemacht zu haben und den ein oder anderen dazu angeregt zu haben, sich heute (08. Juli) die zweite Aufführung in der Berger Kirche ab 19h30 anzuschauen.
TEIL 2 des Interviews mit Bojan Vuletic, musikalischer Leiter des “asphalt-Festivals“
Während uns Bojan Vuletic, künstlerischer Leiter MUSIK des „asphalt-Sommerfestivals“, in TEIL 1 seines Interviews einen tiefen Einblick in die Vision und in die Entstehungsphase des Festivals gewährt hat, geht es nun im TEIL 2 im Speziellen um den Festivalbeitrag von Bojan Vuletic selbst – den Kompositionen „Atemwende“ sowie „Unschärfe“ – letztere wird zum Festival ihre Uraufführung haben.
KunstDuesseldorf (KD): Herr Vuletic, Sie steuern mit den beiden Kompositionen „Atemwende“ sowie „Unschärfe“ selbst einen Teil zum musikalischen Programm des Festivals bei. Worum geht es bei diesen Kompositionen?
Vuletic : Das ist ein Gedanke, der mich im Kern bereits seit mehreren Jahre verfolgt. Ab einem bestimmten Punkt, so etwa 2005, da sind bestimmte Sachen mit mir künstlerisch passiert, wo mir klar wurde, was sind eigentlich meine künstlerischen Wurzeln, was interessiert mich an der Kunst im Allgemeinen. Dabei ist mir klargeworden, dass es so ca. 15 Gestalten gibt aus den verschiedensten Bereichen – gar nicht mal so viele aus der Musik – die mich unglaublich beeinflusst haben. Das sind Menschen wie Paul Celan, wie Gerhard Richter , das ist Picasso oder das ist ein Paul Strand im fotografischen Bereich, um mal ein paar zu nennen, die unglaubliche Wirkung auf mich hatten und immer noch haben – und da kam der Gedanke auf, ich würde gerne meine völlig subjektive Wahrnehmung der Werke dieser Künstler in irgend eine musikalische Form bringen. Im vorletzten Jahr ist mir auch klar geworden, es muss auch eine Reihe sein, die habe ich dann „Re-Composing Art“genannt und mit Art ist jetzt nicht nur der bildende Bereich gemeint, sondern wirklich das gesamte Spektrum, was es von Musik bis hin zur Poesie gibt. Die Idee ist eigentlich simpel formuliert: ich nehme diese Künstler und ihre Werke in ihrer subjektiven Wirkung auf mich und übersetze diese und die Summe meines Wissens über diese Künstler in Musik als ein abgeschlossenes neues Werk. Das ist aber nicht so, dass ich jetzt quasi eine Begleitmusik zu einem bestimmten Gemälde komponiere, sondern es ist ein völlig abgeschlossenes künstlerisches Werk, das aber jeweils immer ganz klar dem jeweiligen Künstler zuordenbar ist. Die einzelnen Teile – es sind Werke zwischen 40 und 60 Minuten – beziehen sich ganz konkret auf bestimmte künstlerische Werke. Das ist überhaupt nicht der Versuch jetzt etwas quasi eins zu eins umzukomponieren, sondern es geht darum, welche Seiten in meinem Körper angeschlagen werden, wenn ich z. B. ein Gedicht lese oder ein Bild von Gerhard Richter sehe. Das hat dann dazu geführt, dass ich den ersten Teil des Zyklus in 2011 komponiert habe, der heißt „Atemwende“ – neun Gedichte von Paul Celan . Das hatte Uraufführung im „ISSUE Project Room“ in New York, was eine wichtige Institution ist für neue Musik. Was mich dort sehr interessiert, ist, dass da sowohl Sachen aus der klassischen neuen Musik als auch aus der völlig freien improvisatorischen Szene stattfinden und das sind eigentlich zwei Sachen, die mir sehr wichtig sind – beide. So gibt es in meinen Werken auch Teile der Improvisation und natürlich auch völlig auskomponierte Teile. „Atemwende“ ist ein Stück für Streichquartett und Trompete. Man kann sich das so vorstellen: ich nehme einen gewissen Keil in dem Menschen Paul Celan wahr und das hat dann dazu geführt, dass ich in der Streichquartett-Trompete-Situation – von links beginnend mit 1. Geige, 2. Geige, dann sitzt in der Mitte diese Trompete, wie so ein Keil in diesem Streichquartett und dann kommen Bratsche und Cello – dass ich das dann quasi so auch in der Besetzung umgesetzt habe.
Der zweite Teil dieser „Re-Composing Art“-Reihe heißt „Unschärfe“, nach Bildern von Gerhard Richter. Es handelt sich dabei jedoch um völlig unterschiedliche Bilder, also nicht nur um die Unschärfe, wie man sie von seinen nach Fotografien gemalten Bildern her kennt, sondern auch um andere, wo ich ebenso das Prinzip der Unschärfe wiederentdecke. Die „Unschärfe“ wird dieses Jahr dann Uraufführung während des Festivals haben – am 07.07. – und wird am 08.07. ein zweites Mal im Rahmen des Festival aufgeführt werden – dann in der Berger Kirche, aber wieder mit den gleichen Musikern aus New York.
KD: Diese quasi musikalischen Übersetzungen von zum einen Poesie und zum anderen von Gemälden – basieren diese nur auf deinen subjektiven Wahrnehmungen dieser Werke oder sind hier auch andere Quellen eingeflossen, wie z. B. Bekundungen der Künstler selbst zu ihren Werken?
Vuletic: Es ist so, dass ich schon die Summe meines Wissens über diesen oder jenen Künstler dabei einfließen lasse. Manchmal bin ich dabei wählerisch und exklusiv – ich habe z. B. seit 2 Monaten die DVD des Gerhard Richter Films bei mir zu Hause, die habe ich nach den ersten 2 Minuten wieder ausgemacht, das wollte ich irgendwie – jedenfalls zu diesem Zeitpunkt, ich habe gerade geschrieben – nicht sehen. Ich habe speziell für Gerhard Richter, also auf die Uraufführung bezogen, relativ viel recherchiert. Von ihm selbst gibt es ja nur relativ spärliche eigene Aussagen zu seinen Kunstwerken. Er sagt ja ganz klar, die Kunst muss auf den Menschen wirken und dann wäre es – mit meinen eigenen Worten und Wahrnehmung jetzt ausgedrückt – eher kontraproduktiv, zu viel über seine eigene Kunst zu reden. Ich stehe im bei dieser Aussage auch sehr nahe. Deswegen ist es schwer, von ihm Zitate zu finden. Wenn er allerdings etwas sagt, dann ist er in seinen Äußerungen sehr präzise. An dem, was er sagt – da spiegelt sich dann auch diese unglaubliche Akribie und Perfektion – also da kann man erkennen: das ist ein ganz klarer Kopf (ich hoffe, ich tue ihm da jetzt mit diesem Satz wie ich ihn gesagt habe nicht irgendwie Unrecht). Ich habe natürlich auch über ihn gelesen, was ich so bekommen konnte – man muss auch immer auf die Quellen achten, wer es schreibt. Ich fand es auch unglaublich erhellend, dass er in seinen Zitaten nicht so explizit ist. Er sagt bestimmte Sachen konkret, präzise, aber eigentlich ist es so, wenn man dann ein paar seine Sätze gelesen hat, dann kann ich erst einmal gar nicht weiter lesen, dann muss ich diese erst mal auf mich wirken lassen und darüber nachdenken, was könnte das jetzt implizieren auf seine Bilder hin. Also er ist schon sehr impliziert und das ist etwas, was mir auch sehr nahe liegt und deshalb finde ich auch die Streichquartett-Besetzung für sein Stück sehr gut, weil – Ideen können dadurch nur angedeutet werden ohne sie explizit zu formulieren und dass man trotzdem in diesem Kontext vier Spieler hat, die monofon, manchmal auch mehrstimmig spielen, dass die so zu sagen alle in ihrer Phrasierung eigen sind, eigen sein können, weil es meistens eine völlige Polyfonie gibt und deswegen ist das ganz schön.
KD: Haben Sie noch vor, sich die Gerhard Richter DVD anzuschauen?
Vuletic : Sicherlich, natürlich – aber ich nehme an, das wird wohl erst sein, nach dem ich die letzte Note zu dem Stück geschrieben habe.
KD: Gibt es Unterschiede bei dieser Art der musikalischen Verarbeitung zwischen Malerei und Poesie bzw. wo liegen die Gemeinsamkeiten? Sind Sie musikalisch an die Malerei anders herangegangen als an die Poesie?
Vuletic : Ich möchte diese Frage etwas anders beantworten: wenn ich ein Gedicht lese, das mich anspricht, das mich berührt oder das mich verstört, dann entsteht auch sofort eine Reaktion in meinem Körper, ich sehe Bilder, ich höre Musik, bestimmte Sachen passieren da … und das geht mir genau so, wenn ich ein Bild sehe, wenn es mich in irgend einer Form verstört sag ich jetzt mal – im positiven wie oder auch im negativen Sinne.
KD: Also rufen im Prinzip beide Kunstformen, Poesie und Malerei gleichsam gewisse Emotionen hervor?
Vuletic : Nicht nur Emotionen. Wenn ich “Bild“ sage, dann meine ich das wörtlich: es entstehen Bilder in mir. Wenn ich ein Gedicht lese und es entsteht ein Bild in meinem Kopf, dann ist dies sicherlich nicht völlig präzise, dieses Bild, aber es hat so eine bestimmte Stärke. Es passiert manchmal auch, dass ich dann assoziativ einen Klang wahrnehme oder eine bestimmte Art von kleinem Motiv. Das hört sich jetzt vielleicht etwas blöd an, aber das kann ich auch gar nicht steuern. Umgekehrt passiert es mir, wenn ich Bilder von Gerhard Richter sehe, dass dann wieder auf einer anderen Ebene etwas passiert, teilweise fallen mir dann z. B. bestimmte Sprachfetzen ein. Ich glaube, das ist gar nicht mehr trennbar. In dem Augenblick wo das sozusagen auf mich wirkt in meinem Kopf und meinem Bauch oder wo auch immer in meinem Körper so eine assoziative Ebene existiert – wahrscheinlich im Hirn – macht es was mit mir… und dann ist es auch vielleicht nicht nur ein Bild, sondern vielleicht kriege ich sogar Gänsehaut. Ich glaube, das geht eigentlich allen gleich, bin ich überzeugt, nur manchmal ist es nicht so klar, kann man es nicht so klar deuten. Deswegen ist es für mich erst einmal kein Widerspruch. Ich habe sogar auch ein Prosatext für so eine Rekomposition in Planung. Dieser Prosatext, das ist schon eine sehr schwierige Art, weil er natürlich sehr explizit ist, ein durchgehender Text im Vergleich zu einem abgeschlossenen Gemälde. Das wird sicherlich noch eine große Herausforderung sein, aber sogar das ist dann auch möglich, wenn er mich berührt.
KD: Bei den Bildern von Gerhard Richter, wird da auch eines dabei sein aus seinem familiären Umfeld – ich denke da gerade an das Porträt seiner Tochter?
Vuletic : Nein, das Porträt seiner Tochter ist nicht dabei … der Akt, der die Treppe herunterschreitet, ist dabei…oder sagen wir so…er ist jetzt noch dabei – ich bin mir noch nicht ganz sicher – das Werk ist ja gedacht als eine Einheit, als eine abgeschlossene Gesamtkomposition über mehrere verschiedene Bilder und in diesem Moment zweifele ich, ob der Akt in diesem Kontext funktioniert, aber er ist eigentlich geplant. Ich sage jetzt mal, es sind eher die nicht ganz so bekannten Bilder von Gerhard Richter dabei, die mich jetzt berühren… und das ist ganz lustig: als ich die Bilder ausgewählt hatte – ich hatte erst einmal so zwei Dutzend im Blick und das hat sich so ein bisschen reduziert – da habe ich mich immer öfter dann entschieden für die – ich sage einmal….einen Tick unscheinbareren …unscheinbar ist jetzt das falsche Wort… die Bilder, die nicht so spektakulär sind trifft es vielleicht besser. Dann kam dann so ein Moment während der Recherche – es gibt ja diesen „Atlas“ von Gerhard Richter, worin er viele verschiedene Fotos aufbewahrt, die seinen Bildern zu Grunde liegen und da kann man z. B. sehen, welches Foto von einer Auswahl von mehreren er für ein Gemälde verwendet hat und dann war da eines dabei, das war wirklich schön und pittoresk und bereits für sich genommen als Foto ein Kunstwerk … das hat er dann nicht genommen und ich habe das Gefühl, er hat sich dann bewusst für das … ja, nicht langweiligste … sagen wir mal… das unscheinbarste dieser Vieren entschieden und hat dann seine Magie da reinrutschen lassen. Und tatsächlich passt das so ein bisschen zu meiner Auswahl seiner Bilder.
KD: Wird man bei der Aufführung der Musik dann die der Komposition zu Grunde liegenden Bilder zu sehen bekommen?
Vuletic : Nein.
KD: Der Zuhörer wird nicht wissen, um welche Gemälde es sich handelt?
Vuletic : Doch, natürlich. Es wird ein Programm geben, darin werden die einzelnen Stücke durchnummeriert und das jeweilige Bild genannt sein. In dem Werk gibt es ein Stück, wo zwei Gemälde Gerhard Richters die Grundlage für waren, das sind „Schnee“ und „Gehöft“. Die passen für mich perfekt zusammen. Ich kann mir nicht vorstellen, das eine einzeln zu sehen in einem Bildband ohne das andere – in dem Bildband, den ich habe, sind diese beiden Bilder auch genau nebeneinander vorzufinden – das wird auf jeden Fall kommuniziert. Ich denke daran, eine eher unscheinbare Möglichkeit zu schaffen, dass man sich die Bilder vor oder nach der Aufführung – natürlich nicht im Original – anschauen kann, aber während es passiert, steht erst mal nur die Musik da und ich möchte ja auch nicht den Bildern im Weg sein. Die Bilder sind ja für sich abgeschlossen – wenn ich oder der Zuschauer ins Museum geht, dann braucht er nicht noch eine Begleitmusik.
KD: So, nun mal noch eine eher allgemeinere, auf die Künste insgesamt und auf ihr Verhältnis untereinander bezogene Frage. Heute scheint es zumindest in Deutschland so zu sein, dass die verschiedenen Spielarten der Kunst eher isoliert neben einander stehen, dass also ein echter Diskurs nicht mehr oder nicht mehr in dem Maße stattfindet, wie das früher einmal der Fall war, wo sich z. B. der Maler regelmäßig in Schriftstellerrunden begeben hat, um sich dort über die Themen der Zeit auszutauschen. Wie sehen Sie das?
Vuletic : Also ich wünsche mir auf jeden Fall mehr… mehr Austausch, Streit, Diskussion zwischen den Künstlern aus den unterschiedlichsten Sparten. Aus meiner Perspektive sehe ich das so: diese Institutionalisierung, die stattgefunden hat, hat in deren Folge wiederum zu einer gewissen Spezialisierung auf das jeweilige Fachgebiet geführt…wenn z. B. jemand Jazz studiert, dann studiert er am Konservatorium so ein bisschen wie in einer Luftblase sag ich jetzt mal und parallel versucht er seine Fähigkeiten im Jazz-Bereich auszuleben. Es findet aber aus meiner Erfahrung heraus sehr wenig Austausch statt, sei es mit einem Schauspieler oder einem Tänzer, teilweise noch nicht einmal zwischen den Musikern verschiedener Stilrichtungen.
KD: Woran liegt das? Ist Kunst heute zu unpolitisch? Geht es den Künstlern heute zu sehr um sich selbst?
Vuletic : Ich glaube, den Künstlern ging es schon immer erst einmal um sich selbst… also einem Picasso, dem ging’s um sich selbst … der hat gesagt „ich suche nicht, ich finde“, der stolperte quasi über seine Werke … also ein Künstler ist per se in gewisser Form egomanisch, weil er, bevor er irgendwas gemacht hat, bereits an sich glaubt – das muss auch so sein und das ist jetzt auch nicht negativ gemeint.
KD: Aber, das trifft auch nicht auf jeden Künstler zu. Es gibt da schon Künstler, die selbstkritischer sind als vielleicht jetzt das “Paradebeispiel“ Picasso.
Vuletic : Ja, vielleicht nicht auf alle, aber ein gewisser Überglaube an sich selber ist auch einfach notwendig – das ist ja eine unglaubliche Arbeit, das ist ja ein künstlerischer Entwicklungsprozess, ein langer, langer Weg, der nie aufhört und da braucht ein Künstler schon einen großen Glauben an sich selbst . Ich denke, dass das nie anders sein wird und nie anders war. Aber ich glaube, was allen wirklich gut tun würde, ist, wenn man sich tatsächlich mal inspirieren ließe, in Gesprächen, in anderen Institutionen, in einem Museum, wenn man Musiker oder Theaterschaffender ist … weil es ja fast albern ist, in der Kunst Grenzen zu ziehen, weil, wenn jemand Theater macht, dann muss er sich auch das ganze Bühnenbild überlegen, die ganze Wirkung, auch die Porträts, wenn jemand ausgestellt ist, wenn jemand gerade etwas spricht, das ist ja wie ein Porträt – und umgekehrt als bildender Künstler, z. B. wenn ich mir ihre Bilder hier anschaue – Sie bringen Bewegung als Element in ihre Bilder rein – dann spielt da wiederum die Darstellung, die Performance eine Rolle in einem Bild, wenn man es neben den 2 oder 3 Dimensionen auch noch schafft, die Zeitskala mit einzubeziehen. Es ist also eigentlich absurd in der Kunst Grenzen zu ziehen.
KD: Und genau das wollen Sie ja auch eigentlich mit ihren Festival befördern – den Austausch und den Dialog der Künste untereinander.
Vuletic : Ja richtig, das trifft es genau auf den Punkt.
KD: Das war ein schönes Schlusswort für unser Gespräch, vielen Dank.
Vuletic : Sehr gerne.
_______________________ Ende des zweiten und letzten Teils des Interviews mit Bojan Vuletic.
Wir von KunstDuesseldorf sind nun sehr gespannt darauf, zu sehen und zu hören, wie dies dann bei dem bald beginnenden Festival konkret seine Umsetzung finden wird. Wir wünschen dem aspalt-Festival jedenfalls viel Erfolg bei dieser Premiere.