Ein Treibhaus wird zum Ausstellungsort für Künstlerinnen: „HOWTO: USE NATURE “ Laufzeit: 25.09.22 – 16.10.22. Eröffnung: 24. September, 14 Uhr 16 Uhr Performance von Tanja Kodlin & Ramòn Graefenstein Treibhaus der ehemaligen Gärtnerei Mertens Allmendenweg 44 40221 Düsseldorf-Volmerswerth 500 qm – Künstlerinnen erobern ein Treibhaus in Volmerswerth
Im landwirtschaftlich geprägten Düsseldorfer Stadtteil Volmerswerth befinden sich Gewächshäuser in mehreren Reihen direkt am Rhein. In der Ausstellung HOWTO: USE NATURE interagieren neun Künstlerinnen und Künstler mit der Treibhausarchitektur als einer geschlossenen, landwirtschaftlichen Produktionseinheit. Das Treibhaus, das als Ausstellungsraum dient, war vormals Teil einer mittelständischen Gärtnerei, die unter anderem Balkongewächse auf Wochenmärkten verkaufte. Auf rund 500 Quadratmetern zeigt HOWTO: USE NATURE ein Ökosystem künstlerischer Arbeiten, die sich mit pflanzlichem Leben, der Verschränkung von Natur- und Kulturgeschichte sowie Fragen industrieller Produktion beschäftigen.
Ein Howto ist eine Kurzanleitung und hier: eine Kurzanleitung zur Nutzung von Natur. HOWTO: USE NATURE befragt gängige Verwertungslogiken und zeitgenössische, westliche Kultur als eine Lebensweise, die von permanenter Verfügbarkeit geprägt ist. Funktionalisierung ist die bestimmende Sichtweise auf die Welt und das Selbst. Dabei ist das, was als Natur gelten soll, keinesfalls eindeutig. Vielmehr zeigen die ausgestellten Arbeiten die unbedingte Verbindung von Natur und Kultur, die komplexen Verflechtungen, in die menschliches Leben eingebettet ist, sowohl auf materieller als auch auf ideeller Ebene. Durch die Glaspanele des Treibhauses kann Sonnenlicht ungehindert eindringen, während die daraus resultierende Wärme im System gehalten wird. In der Atmosphäre, die die Erde als hauchdünne Schicht umgibt, geschieht etwas Ähnliches im planetaren Maßstab. Der natürliche Treibhauseffekt ist eine Bedingung irdischen Lebens. Seine Verstärkung durch menschlichen Eingriff jedoch stellt Leben, wie es gegenwärtig auf dem Planeten organisiert ist, in Frage. Die Künstlerinnen und Künstler von HOWTO: USE NATURE arbeiten mit den klimatischen Bedingungen des Gewächshauses, nutzen es als einen Erfahrungsraum und erkunden die Differenz zwischen Innen und Außen anhand der dünnen Haut, die sie voneinander trennt. Das Treibhaus wird reflektiert in seiner Funktion zwischen ökonomischen und ökologischen Konstellationen, pflanzliches Leben, zwischen Verwertungslogik und wechselseitiger Fürsorge, Kategorisierung, Kontrolle und dem Verlust derselben.
Teilnehmende Künstler*innen: Liza Dieckwisch, Arpad Dobriban, Friederike Haug, Markus Hiesleitner, Jungwoon Kim, Matthias Ramòn Graefenstein & Tanja Kodlin, Martin Schwenk und Katharina Veerkamp. Kuratiert: Liza Dieckwisch, Arpad Dobriban, Jungwoon Kim und Katharina Veerkamp. Text: Lena Johanna Reisner
Die Ausstellung wird von der Stiftung Kunstfonds, der Kunststiftung NRW, dem BBK Berlin und dem Kulturamt der Stadt Düsseldorf gefördert.
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Ausstellung Düsseldorf: „HOWTO: USE NATURE“ (25.09. -16.10.22)
Ein Treibhaus wird zum Ausstellungsort für Künstlerinnen: „HOWTO: USE NATURE “ Laufzeit: 25.09.22 – 16.10.22. Eröffnung: 24. September, 14 Uhr 16 Uhr Performance von Tanja Kodlin & Ramòn Graefenstein Treibhaus der ehemaligen Gärtnerei Mertens Allmendenweg 44 40221 Düsseldorf-Volmerswerth 500 qm – Künstlerinnen erobern ein Treibhaus in Volmerswerth
Im landwirtschaftlich geprägten Düsseldorfer Stadtteil Volmerswerth befinden sich Gewächshäuser in mehreren Reihen direkt am Rhein. In der Ausstellung HOWTO: USE NATURE interagieren neun Künstlerinnen und Künstler mit der Treibhausarchitektur als einer geschlossenen, landwirtschaftlichen Produktionseinheit. Das Treibhaus, das als Ausstellungsraum dient, war vormals Teil einer mittelständischen Gärtnerei, die unter anderem Balkongewächse auf Wochenmärkten verkaufte. Auf rund 500 Quadratmetern zeigt HOWTO: USE NATURE ein Ökosystem künstlerischer Arbeiten, die sich mit pflanzlichem Leben, der Verschränkung von Natur- und Kulturgeschichte sowie Fragen industrieller Produktion beschäftigen.
Ein Howto ist eine Kurzanleitung und hier: eine Kurzanleitung zur Nutzung von Natur. HOWTO: USE NATURE befragt gängige Verwertungslogiken und zeitgenössische, westliche Kultur als eine Lebensweise, die von permanenter Verfügbarkeit geprägt ist. Funktionalisierung ist die bestimmende Sichtweise auf die Welt und das Selbst. Dabei ist das, was als Natur gelten soll, keinesfalls eindeutig. Vielmehr zeigen die ausgestellten Arbeiten die unbedingte Verbindung von Natur und Kultur, die komplexen Verflechtungen, in die menschliches Leben eingebettet ist, sowohl auf materieller als auch auf ideeller Ebene. Durch die Glaspanele des Treibhauses kann Sonnenlicht ungehindert eindringen, während die daraus resultierende Wärme im System gehalten wird. In der Atmosphäre, die die Erde als hauchdünne Schicht umgibt, geschieht etwas Ähnliches im planetaren Maßstab. Der natürliche Treibhauseffekt ist eine Bedingung irdischen Lebens. Seine Verstärkung durch menschlichen Eingriff jedoch stellt Leben, wie es gegenwärtig auf dem Planeten organisiert ist, in Frage. Die Künstlerinnen und Künstler von HOWTO: USE NATURE arbeiten mit den klimatischen Bedingungen des Gewächshauses, nutzen es als einen Erfahrungsraum und erkunden die Differenz zwischen Innen und Außen anhand der dünnen Haut, die sie voneinander trennt. Das Treibhaus wird reflektiert in seiner Funktion zwischen ökonomischen und ökologischen Konstellationen, pflanzliches Leben, zwischen Verwertungslogik und wechselseitiger Fürsorge, Kategorisierung, Kontrolle und dem Verlust derselben.
Teilnehmende Künstler*innen: Liza Dieckwisch, Arpad Dobriban, Friederike Haug, Markus Hiesleitner, Jungwoon Kim, Matthias Ramòn Graefenstein & Tanja Kodlin, Martin Schwenk und Katharina Veerkamp. Kuratiert: Liza Dieckwisch, Arpad Dobriban, Jungwoon Kim und Katharina Veerkamp. Text: Lena Johanna Reisner
Die Ausstellung wird von der Stiftung Kunstfonds, der Kunststiftung NRW, dem BBK Berlin und dem Kulturamt der Stadt Düsseldorf gefördert.
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ROYAL TALENS – Rembrandt Feinste Künstler-Ölfarben
Unter dem Namen Rembrandt liefert Royal Talens eine Serie professioneller Künstlerprodukte, die weltweites Vertrauen genießt. Mit dem Ziel der Stabilität und Haltbarkeit wird in jedem Rembrandt Produkt das Beste aus Erfahrung und heutiger Entwicklung auf den Gebieten Technologie und Grundstoffe kombiniert.
Die professionelle Rembrandt Feine Künstler-Ölfarbe zeichnet sich insbesonder durch folgende Eigenschaften aus:
• Extrafeine Qualität • Höchster Lichtechtheitsgrad • Sehr reine und brillante Farben • Optimale Farbkraft dank einer sehr hohen Pigmentkonzentration • Das komplette Sortiment umfasst 120 Farben
Das Sortiment Rembrandt Ölfarbe besteht aus 120 Farben mit einer ausgewogenen Verteilung über die verschiedenen Farbbereiche und einer guten Balance zwischen deckenden und transparenten Farben.
LUKAS Studio Ölfarben
STUDIO OIL Feine Ölfarben, die moderne Premium-Qualität mit einem optimierten Preis-Leistungs-Verhältnis, sind ideal geeignet für den anspruchsvollen Künstler und Studenten. Die Ölfarben enthalten nur brillante und wertvolle Pigmente mit einer hohen Lichtechtheit in hoher Konzentration.
LUKAS STUDIO, die moderne Profi-Qualität mit optimiertem Preis-Leistungs-Verhältnis, enthält ausnahmslos farblich brillante und maltechnisch sichere Pigmente mit hoher Lichtechtheit in hoher Konzentration. Eine Spur (0,5 – 1,5%) von feinstem gebleichten Bienenwachs als Bestandteil der Konsistenzmittel gibt der Farbe die vom Maler gewünschte buttrig, kurze Konsistenz und macht den Farbfilm für den Restaurator weniger spröde. Die Bindemittel sind, wie in allen LUKAS Ölfarbensortimenten, ausschließlich reine, pflanzliche Lein- und Sonnenblumenöle in besonderer Qualität.
Brillante und wertvolle Pigmente gefertigt auf Dreiwalzenstühlen
Ausgezeichnete Lichtechtheit (über 60% mit ***)
Hohe Konzentration von Pigmenten für eine außergewöhnliche Farbintensität
Geschmeidige butterartige und kurze Konsistenz durch die Verwendung von Bienenwachs
Ausgewogenes Farbspektrum mit 48 brillanten Farbe
Hochwertige und doch wirtschaftliche Ölfarbe für den anspruchsvollen Künstler. Ideal für kreativ-künstlerische Ölmalerei
LUKAS Studio Acryl-Farben
LUKAS CRYL STUDIO hat eine außergewöhnliche Deckkraft und ausgezeichnete Farbbeständigkeit mit perfekter Konsistenz und ausgezeichneter Farbsättigung. CRYL STUDIO bietet eine erstklassige Farbqualität mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis für Einsteiger und Anwender großer Mengen.
Hochwertige Künstlerpigmente
Hohe Lichtechtheit (außer bei fluoreszierenden Farben)
Breite Farbpalette von 62 Farbtönen inkl. 10 Effektfarben (Metallic, Fluoreszierend und Nachtleuchtfarbe)
Mittlere Konsistenz für eine breite Palette von Anwendungen
Trocknet zu einer seidenglänzenden Oberfläche
Hohe Elastizität, Zugfestigkeit und Haftung durch Verwendung von hochwertigem Acrylat
Weiteres Sortiment
Neben dem vorgestellte Sortiment an professionelle Künstlerfarben führen wir auch Malmittel, Grundierungen und Künstlerpinsel. Unser Sortiment wird stetig ausgebaut.
Click & Collect Service
Obwohl wir einen Online-Shop betreiben und als solcher kein Ladenlokal im klassischen Sinne führen, bieten wir einen Click & Collect Service an: wer bei uns online bestellt, der kann seine Bestellung von MO-SA in der Zeit von 10-22h bei uns jeweils 1h nach der Bestellung fertig gepackt am Büro in Düsseldorf (Kronenstr. 52) abholen.
KunstDuesseldorf.de – Virtuelle Vernissagen in Zeiten von Corona
Eine der von der Corona-Pandemie am stärksten betroffenen Personengruppe ist die der freiberuflichen Künstler*innen, da ihnen z. Zt. fast jegliche Möglichkeit genommen wird, ihre Kunst in etablierten Formaten wie Messen, Ausstellungen, Kunstmärkten, offene Ateliers etc. ihrem Publikum von Angesicht zu Angesicht zu präsentieren. Da jedoch viele Künstler*innen auf den Verkauf ihrer Kunst gerade auf solchen Veranstaltungen angewiesen sind, droht ihnen durch die aktuelle Corona-Pandemie die unmittelbare Bedrohung ihrer Existenz.
KunstDuesseldorf.de hat sich daher dazu entschlossen, professionellen Künstler*innen die Möglichkeit zu bieten, virtuelle Vernissagen in Form eines Video-Streams über uns zu veröffentlichen. Dieser Video-Stream wird auf der Startseite von KunstDuesseldorf.de an oberster Stelle zu sehen sein. Bei der Produktion dieses Videos sollte sich der jeweilige Künstler von dem Format konventioneller Vernissagen leiten lassen. Idealerweise sollte man also seine virtuellen Besucher anhand einer professionellen Hängung (z. B. in dem jeweiligen Atelier) durch die Kunst führen und seine Kunstwerke dabei „besprechen“ bzw. ein allgemeines künstlerisches Statement dazu abgeben. Das Video sollte eine Länge von 5 bis 10 Minuten haben und im Interesse einer mittleren Datenmenge auf höchste Auflösungsqualitäten verzichten. Generell gilt darüber hinaus natürlich: je professioneller das Video ist, desto besser.
Damit diese virtuelle Vernissage dann auch zu Umsätzen führen und damit zur Existenzerhaltung des/der jeweiligen Künstlers/Künstlerin beitragen kann, bieten wir an, die in der Vernissage präsentierte Kunst in unsere Online-Galerie zu übernehmen und dort zum Verkauf zu präsentieren.
Bedingungen/Prozedere:
Bevor die virtuelle Vernissage seitens des jeweiligen Künstlers produziert wird, sollte sich die Künstlerin/der Künstler zunächst bei uns bewerben (CV, Werkproben). Die Bewerbung bitte dann per Mail richten an: redaktion@kunstduesseldorf.de. Auf dieser Basis entscheiden wir, ob wir Ihnen die Möglichkeit für eine virtuelle Vernissage bei KunstDuesseldorf.de einräumen. Das dann zu produzierende Video sollte gewissen Mindestqualitätsanforderungen entsprechen (interessante Aufmachung, ruhige Bildführung, ein nachvollziehbarer „Roter Faden“, durchdachtes Konzept, gute Ausleuchtung – ähnlich eben einer konventionellen Vernissage).
Zur Zeit sind Überlegungen in Gange, den Videostream auch wahlweise als Live-Stream in Kombination mit einem offiziellen Facebook-Event anzubieten. Das würde dem Liveevent einer Vernissage noch am Nächsten kommen.
Wir hoffen mit diesem Angebot einen kleinen Beitrag zur Bewältigung dieser Krisensituation leisten zu können und sind gespannt, was sich daraus ergibt.
Bleiben Sie gesund!
Sven Blatt – KunstDuesseldorf.de
Eines seiner jüngeren Bilder von 2018 trägt den Titel „Verbrennt eure Laken“. Es zeigt in der Mitte, etwas nach rechts versetzt, einen Mann in ein Cape gehüllt, der vor düsterem schwarzblauem Hintergrund auf einer Insel oder in einem Boot stehend dem Betrachter zugewandt ist. Neben ihm ein ihn doppelt überragendes Holzkreuz lichterloh in Flammen. Die Flammen schlagen ihm entgegen und fressen sich von oben zum Fluß des Kreuzes vor. Beißender Rauch breitet sich nach links und rechts aus. Dem Mann bleibt wenig Raum und nur noch für kurze Zeit. Vor ihm führt eine Leiter, einen Abgrund überbrückend, von der Insel oder dem Boot auf den Betrachter zu, einer weiteren Insel entgegen. Dennoch steht der Mann unentschlossen. Ist er hilflos oder ratlos angesichts des brennenden Kreuzes? Womit hadert er? Hat etwa er selbst das Kreuz in Flammen gesetzt?
Die von Krieter entworfene Szenerie ähnelt jenen (alb)traumhaften Welten, wie sie uns in Bildern Neo Rauchs entgegenblicken, die uns faszinieren und gleichzeitig unverständig davor stehen lassen. Die Fragen, die sie stellen, lassen sie ohne Antwort.
Ein typisches Bild für Krieters Schaffen ist dies nicht, aber sein notwendiger Kommentar zur Gegenwart, zur politischen Aktualität. Die Welt der uns vertrauten Werte und Gültigkeiten steht in Flammen. Wir stehen daneben und sind machtlos, ratlos, hilflos. Die sich uns bietende Alternative, die aus dieser untergehenden, vertrauten Welt herausführt, ist nicht wirklich eine, sie führt über eine liegende Leiter, trittunsicher und ohne Geländer in eine Welt, die ihrerseits nicht sonderlich attraktiv und durchsichtig ist, unsicher auch sie, sie führt nämlich in die Nähe der Welt des Betrachters, zu uns selbst.
Hier mag zutreffen, was Christian Krieter seinem Professor über seine Bilder hat sagen hören, er male „apokalyptische Landschaften“. Das gefällt eine Weile, scheint damit doch eine künstlerische Darstellungsart umrissen, unter der viele seiner Bilder subsumierbar sind: Düsternis, Fremdheit, der entwöhnte Blick auf eigentlich Vertrautes, Desillusionierendes, eine verzerrende Perspektive des Malens, die Vorliebe für eine Natur, die den Menschen ausschließt, überwuchernd, undurchdringlich, unheimelig-unheimlich, bisweilen gar bedrohlich, abstoßend.
Und dennoch gibt es in diesen Bildern so viel, das unsere Blicke auf sich zieht, von dem eine tiefe Suggestion ausgeht, die uns zu Augenwanderungen einlädt. Da gibt es neben dem Wiedererkennen von Landschaftsstrukturen viel Unerklärliches, Geheimnisvolles, das neugierig macht und sich gleichzeitig dem verstehenden Erklären entzieht. Es ist die Wahrnehmung für einen Naturzauber, der nicht dem mainstream entspricht. Landschaften wie nach einem atomaren oder chemischen Super-Gau.
Es gibt ein kleines Bild mit dem Titel „Place to be“ von 2015, das der Künstler selbst mit den Worten kommentiert: „Fast wie Urlaub“. Es zeigt ein Motiv, das Christian Krieter in immer neuen Varianten und Formaten schon oft durchdekliniert hat. Der Blick führt uns durch Blumenrabatten Stufen hinauf zu einem Haus, aus dessen Fenstern Licht leuchtet. Die Literatur kennt eine solche Darstellung unter dem Begriff des „locus amoenus“ (lieblicher Ort). Bilder solcher Landschaften zeigen eine mit Sehnsüchten aufgeladene Natur-Ausschnitthaftigkeit, die all unser Wünschen nach Wohligkeit, Heimeligkeit, Schutzbedürftigkeit befriedigen.
Aber Krieters „Place to be“ kommt nicht nur mit solchen Sehnsuchtselementen daher. Das Gemälde führt uns ein Haus, immerhin eine menschliche Behausung, vor Augen, die allem menschlichen Empfinden nach Seligkeit widerspricht: es ist schwarz. Und es ist nicht etwa schwarz, weil es vor einer untergehenden Sonne oder einem anderen Gegenlicht so wirkt. Eine Behausung wie aus der Unterwelt, teuflisch, satanisch. Hier stimmt doch etwas nicht.
Es bedarf nach meiner Meinung einer anderen Kategorie als der von den „apokalyptischen Landschaften“, um diese sonderbare, eigenwillige Bildwelt Krieters zu begreifen. Bei seinen Bildern handelt es sich eigentlich immer um eine Idylle, eine Idylle allerdings, die gefährdet ist oder gefährlich oder verletzlich oder bereits verletzt. Das gilt für die Darstellungen mit Rehen oder Hirschen, für die Jagdstände am Waldesrand, für die einsamen Angler, für die verfallenden menschlichen Behausungen in einsamer Natur, für die Gewässer/Tümpel, an denen sich Menschen oder Tiere treffen. Aber diese Idylle ist in jedem Falle trügerisch, sie führt einem ein beschauliches Stück Natur vor Augen, man entdeckt aber mit gleichzeitigem Blick Bedrohliches, etwas, das die Idylle stört, das trügt, von dem Bedrohung ausgeht.
Dieses Bedrohliche ist aber nicht auf der Ebene der Motive, des Dargestellten, des Sujets zu erkennen, sondern ergibt sich aus der Maltechnik, aus den Farben, aus der eigentümlichen Fügung von Farbflecken, geometrischen Formationen (Regalen), durch die Verfremdung und Störendes ins Bild kommt. Morbides, Verfallendes tritt vor die Augen, organische Zersetzung setzt Kräfte frei, begehrt gleichzeitig in schrillen Farben und Farbkombinationen gegen eben diese Zersetzung auf. Verfall begegnet uns in großer Farbfröhlichkeit.
Wie die Pointillisten aus der Fügung von Malpunkten haben Konturen und Motive entstehen lassen, so entstehen in Krieters Bildern ja auch durch singulär gemalte Flächen Motive von guter oder minderer Schärfe. Dieses Spiel mit Schärfe und Unschärfe (nicht im Richterschen Sinne) ist ja auch ein Kennzeichen seiner Bilder, das den Betrachter veranlasst, sich selber ein Bild zu machen. Unterstützt wird dies auch durch unfertig erscheinende Bereiche des Bildes: Übermalte frühere Bilder, die hier und dort aufscheinen, Flecke, die malerisch nicht bearbeitet sind, ausfransende Ränder, die den Malgrund zu erkennen geben und die damit Brüche bzw. Brechungen zur gemalten Illusion bzw. Idylle darstellen.
Sehnsucht nach der Idylle heißt Sehnsucht nach der Überschaubarkeit, dem Einfachen, dem Gegliederten, nach der Reduktion von Komplexität. Die Erfahrung nicht nur der Gegenwart lehrt uns, dass das nicht zu haben ist, dass unser Sehnen nach heiler Welt wieder und wieder unterlaufen wird. So wird unser Sehnen frustriert, die von uns gewünschte Idylle gebrochen.
Christian Krieters Bilder spiegeln diese menschliche Grunderfahrung, sie zerstören die initiierte Idylle oder heben sie durch Gegenmittel wieder auf. So geraten seine Gemälde unfreiwillig in Aufregung. Und mitunter brennt es, derweil wir hilflos dabei stehen.
(Mit freundlicher Genehmigung entnommen aus: Vorwort von Helmut Garritzmann zum Katalog „Locus amoenus – Christian Krieter – Malerei, 2018)
Austellungen/Auszeichnungen:
2010
– Pumpenhaus Moers
– Ein Krieter zum Sonntag
– SCI Kamp-Lintfort: Wer ist eigentlich Paul?
2011
– Kunsttage Rhein-Erft 2011, Brauweiler
– Museum Kunstraum Neuss: Christian Krieter, Malerei
2012
– Kunsttage Rhein-Erft 2012, Brauweiler Rheurdt:
Christian Krieter , B – Seiten
2013
– KUNSTBOX 2013, Dortmund
– Art:pul 2013, Pulheim
– RWE Power Köln: Christian Krieter – „Blick über den Tellerrand“
– Galerie Sassen: Design Village Cologne, Köln
– Galerie Sassen: Kunst im Siegblick, Hennef
– Galerie Sassen: Affonable Art Fair 2013, Hamburg
2014
– Christian Krieter: B Seiten again, Rheurdt
– Galerie Sassen – Art Karlsruhe 2014, Karlsruhe
– Galerie Sassen: Krieter, Kostka, Tapfer, Welzel, Vadim
– Galerie Sassen: Affondable Art Fair Hamburg 2014
– Galerie Sassen: Art Fair Köln 2014
– 26. Natur: Mensch, Nationalpark Harz, St. Andreasberg
– Museum Modern Art , Hünfeld
Weltkunstzimmer Düsseldorf – Performance Die andere Vernunft
Die andere Vernunft – Rausch. Trance. Ekstase.
Eine installative Performance von Bößer & Szörenyi
Nach der erfolgreichen Zusammenarbeit bei „Pieces of Manifesto“ bringen Karen Bößer und Beatrix Szörenyi ihr neues Stück am 14. Februar 2020 im Weltkunstzimmer Düsseldorf zur Uraufführung.
„Die andere Vernunft – Rausch. Trance. Ekstase.“ ist eine „installative Performance“ aus zeitgenössischem Tanz, fließenden Materialien, live arrangierter Musik und Videoprojektionen. Stillstand und Fluss, Innen und Außen geraten aneinander und durcheinander. Bößer & Szörenyi entfesseln Energien, die frei werden, wenn ein Geist in außergewöhnliche Bewusstseinszustände verfällt und sezieren sie zugleich sinnlich wie formal. Ein oszillierender Sog aus Tribal-Beats von Thomas Klein aka Sølyst, verstärkt von akustischen und visuellen Rhythmen und Effekten führen Darsteller und Publikum auf eine horizonterweiternde Reise zwischen Projektion und Imagination. Am Ende verschmelzen die Bewegungen, Bilder, Töne, Gerüche und das eigene Gedankenspiel zu einem suggestiven Raum mit atmosphärischer Dichte und Offenheit.
Das Eintauchen in andere Bewusstseinszustände stellt hier keine Flucht aus der Welt dar, sondern ein gezieltes Anrufen der „anderen Vernunft“ – eines Bewusstseinshorizonts jenseits der Ratio.
Die Performance basiert auf einem umfangreichen, vom Fonds Darstellende Künste geförderten Rechercheprojekt, das in 2019 durchgeführt wurde. Alle Ergebnisse sind einsehbar unter: anderevernunft.wixsite.com/index.
TEAM:
Choreografie | Performance: Karen Bößer
Mixed Media | Performance: Beatrix Szörényi
Dramaturgie: Lise Brenner
Musik | Performance: Thomas Klein aka Sølyst
Installation: Dirk Dietrich Hennig / Bößer & Szörényi
Projektmanagement: Petra Prahl
Projektleitung: Jacqueline Friedrich
Produktion: karen boesser projects
Kunstpalast Düsseldorf – Peter Lindbergh: Untold Stories
5. Februar bis 1. Juni 2020
Die Ausstellung Untold Stories ist die erste von Peter Lindbergh selbst kuratierte Werkschau. Der 1944 geborene und in Duisburg aufgewachsene Fotograf hat zwei Jahre an der Präsentation gearbeitet und diese unmittelbar vor seinem Tod Anfang September fertiggestellt. Lindberghs Zusammenstellung von 140 Arbeiten aus den frühen 1980er-Jahren bis in die Gegenwart ermöglicht einen eingehenden Blick auf sein umfangreiches Œuvre und lädt zum Entdecken vieler bislang unerzählter Geschichten ein. Die Ausstellung ist Lindberghs persönliches Statement zu seinem Werk. „Als ich meine Fotos das erste Mal an der Wand im Ausstellungsmodell gesehen habe, habe ich mich erschreckt, aber auch positiv. Es war überwältigend, auf diese Art vor Augen geführt zu bekommen, wer ich bin.“, so Lindbergh im Juni 2019 in einem Interview, das für den Ausstellungskatalog geführt wurde. Ein Großteil der Aufnahmen wurde noch nie gezeigt; andere sind von Zeitschriften wie Vogue, Harper’s Bazaar, Interview, Rolling Stone, W Magazine oder dem Wall Street Journal in Auftrag gegeben und veröffentlicht worden.
In Lindberghs Bildern steht das Interesse am Menschen im Vordergrund. Mit seinen Werken ist es ihm gelungen, den unmittelbaren Kontext von Modefotografie- und zeitgenössischer Kultur zu überschreiten und neu zu definieren. „Durch die Ausstellung ergab sich die Möglichkeit, ausführlicher über meine Fotos in einem anderen als dem Modekontext nachzudenken. Ziel der Präsentation ist es, die Fotos zu öffnen für andere Lesarten und Perspektiven.“, betonte Lindbergh im Gespräch. „Allerdings geht es mir nicht darum zu sagen, dass meine Bilder keine Modefotografie seien, denn das wäre auch falsch. Ich bestehe auf der Definition „Modefotografie“, weil für mich dieser Begriff nicht bedeutet, dass man Mode abbilden muss – die Fotografie ist viel größer als die Mode selbst, sie ist Bestandteil der Gegenwartskultur.“
Die Ausstellung besteht aus drei Teilen, wobei zwei großformatige Installationen den Rundgang rahmen und überraschende Perspektiven auf Lindberghs Schaffen eröffnen. Den Anfang macht die eigens für die Ausstellung entwickelte und aus Bluebacks bestehende monumentale Installation Manifest, die eine eindringliche Einführung in Peter Lindberghs Idee von Modefotografie darstellt.
Für den Hauptteil der Präsentation hat Lindbergh die aus seiner Perspektive essenziellsten Werke seines langjährigen Œuvres arrangiert und mit ihnen experimentiert. In der Hängung legt Lindbergh immer wieder neue Geschichten frei, bleibt aber gleichzeitig seiner Sprache treu. Emblematische sowie noch nie zuvor gezeigte Arbeiten werden paarweise oder in Gruppen gezeigt und ermöglichen neue Interpretationen.
Den Abschluss der Schau stellt die Filminstallation Testament (2014) dar, die eine fast unbekannte Seite des Schaffens des deutschen Fotografen offenlegt. Der durch einen Einwegspiegel aufgenommene Film zeigt eine stumme Auseinandersetzung zwischen Lindberghs Kamera und Elmer Carroll, ein in Florida zum Tode verurteilen Mörder. Carroll betrachtet 30 Minuten lang und ohne mimische Bewegung sein Spiegelbild. Die zum ersten Mal gezeigte Installation ergänzt die Ausstellung um eine unerwartete Bedeutungsschicht und stößt eine Debatte um Themen an, die zentral für Peter Lindbergh waren: Introspektion, Ausdruck, Empathie und Freiheit.
Die Ausstellung wird organisiert vom Kunstpalast, Düsseldorf, in Kooperation mit dem Peter Lindbergh Studio, Paris. Die Schau hat weitere Stationen im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (20. Juni bis 1. November 2020), im Hessischen Landesmuseum, Darmstadt (4. Dezember 2020 bis 7. März 2021), sowie im Museo d’Arte Contemporanea Donnaregina in Neapel (März bis Mai 2021).
Der Düsseldorfer Aufklärungsdienst (DA!) lobt wiederkehrend alle 2 Jahre den Kunstpreis DA! Art-Award
»… wirkt nicht über den Placebo-Effekt hinaus!« lautet das Thema des »DA! Art-Awards 2020.« Es geht um die Kraft und die Wirkung trügerischer Überzeugungen. Ob Homöopathie, Bachblütentherapie und Lichtfasten, ob Religion oder esoterisches Heilsversprechen: Keine Frage, Pseudomedizin und religiöser Glaube können wirken. Doch immer gilt, was nachweislich auch für Globuli gilt: keine Wirkung über den Placebo-Effekt hinaus.
Ausschreibungsbedingungen: Der DA! Art-Award wird im 2-Jahres-Turnus unter einem jeweils wechselnden Thema vom Düsseldorfer Aufklärungsdienst (DA!) ausgelobt. Er will Künstlerinnen und Künstler inspirieren, sich kritisch mit Religion und Irrationalismus auseinanderzusetzen.
Der Preis ist mit insgesamt 7.000,– Euro dotiert. Die nominierten Werke werden der Öffentlichkeit in einer einwöchigen Ausstellung im Düsseldorfer Stadtmuseum präsentiert.
Ausstellungsvorschau: Die Akademie-Galerie – Die Neue Sammlung wird zum Gedenken an den 100. Geburtstag von Gerhard Hoehme die Ausstellung „Gerhard Hoehme – Retrospektive“ im Februar 2020 in der Rundgangswoche eröffnen
Gerhard Hoehme gehört nach dem Zweiten Weltkrieg zu den wichtigsten Vertretern der abstrakten Kunst und dem Informel. Neben einem kurzem Studium an der Burg Giebichenstein studierte Hoehme bei Otto Coester an der Kunstakademie Düsseldorf von 1951 bis 1953. Im Jahr 1960 ging er als Stipendiat der Villa Massimo nach Rom, wo er Kontakte zu Künstlern wie Cy Twombly oder Schriftstellern wie Paul Nizon unterhielt. Italien und Rom gehörten nach diesem prägenden Aufenthalt zu Hoehmes zweiten Heimat. Am See Nemi unterhielt Hoehme einen zweiten Wohn- und Arbeitssitz, wo er sich gern neben seiner Professur für Malerei an der Kunstademie Düsseldorf, auf die er im Jahr 1960 berufen wurde, aufhielt.
In der Woche des Rundgangs (3. bis 9.2.2020) plant die Akademie im Rahmen der Ausstellungsreihe der Akademie-Galerie – Die Neue Sammlung eine retrospektive Ausstellung zum Gedenken an den Maler und wichtigen Lehrer an der Kunstakademie Düsseldorf Gerhard Hoehme, der am 5.2.2020 100 Jahre alt geworden wäre.
Die Retrospektive wird Werke aus verschiedenen Schaffensphasen des Künstlers zeigen. Neben Dokumenten und Fotos aus dem Archiv der Gerhard und Margarete-Hoehme-Stiftung und dem Archiv der Kunstakdemie Düsseldorf werden auch Fotografien von Erika Kiffl und Manfred Leve aus dem AFORK im Kunstpalast Düsseldorf sowie Fotografien von Thomas Struth gezeigt. Ein umfangreicher Katalog wird neben einem Vorwort von Robert Fleck Texte von Paul Nizon, Hans Peter Thurn und Vanessa Sondermann sowie Interviews mit ehemaligen Studierenden und Weggefährten aufnehmen.
Die Ausstellung wird vom
6.2. bis 26.4.2020, mittwochs bis sonntags in der
Akademie-Galerie – Die Neue Sammlung
Burgplatz 1
40213 Düsseldorf
Postanschrift:
Eiskellerstrasse 1
40213 Düsseldorf
zu sehen sein.
Die Ausstellung ist gefördert von der Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf.
Samstag, 12. Oktober 2019 von 10 bis 14 Uhr
im Stadtmuseum Düsseldorf
Am Samstag, den 12. Oktober fand der Workshop „Wir gründen eine Künstlerateliergenossenschaft“ im Stadtmuseum Düsseldorf statt.
Organisiert wurde dieser von Dora Celentano, Corina Gertz (Rat der Künste und Vorstand Verein der Düsseldorfer Künstler *1844) sowie Anne Schülke (Vorstand Verein der Düsseldorfer Künstler *1844).
Bei der Veranstaltung waren außerdem anwesend David Matthée (Stiftung Trias), Karin Rauers (Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf), Christian Weber (Architekt), Nadja Zieren (Leitung Stiftungsmanagement der Landeshauptstadt Düsseldorf) und Corinna vom Berg (Anwältin).
Der Workshop war offen für interessierte Künstlerinnen und Künstler, die Fragen und Überlegungen in den Arbeitskreis einbrachten.
Der Rat der Künste und der Verein der Düsseldorfer Künstler *1844 wollen für die Künstler und Künstlerinnen in der Landeshauptstadt eine gesicherte Zukunft schaffen. Dazu gehört Wohn- und Arbeitsraum, der auch für künftige Künstlergenerationen sicher ist. Hierbei wurde an die Tagung im Stadtmuseum am 9. Februar 2019 „Von der Selbstausbeutung in die Altersarmut – Künstler suchen Perspektiven“ angeknüpft.
Im Workshop wurde ein Konzept erarbeitet, anhand dessen Künstler*innen oder Vereine sich bestehenden Baugenossenschaften der Stadt anschließen oder eine eigene Ateliergenossenschaft gründen können. Das Konzept zeigt Wege für die Umsetzung und Finanzierung auf.
Im Januar 2020 werden die nächsten Schritte eingeleitet:
1. Ein professionell geleiteter Visionsworkshop wird stattfinden. Der Visions-workshop hat im Blick, wie die Gruppe von der Vision ins Handeln kommt.
2. Anschließend organisieren der Rat der Künste und der VdDK *1844 eine Tagung, bei der vier Best-Practice-Projekte vorgestellt werden: Zentralwerk in Dresden, Ex-Rota-Print in Berlin, Kunstwohnwerke in München und Höher Weg in Düsseldorf.
Die Tagung wird öffentlich sein.
Corina Gertz und Stefan Schweizer
Sprecher des Rates der Künste Düsseldorf