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DC Open Galleries 2013: Matthias Danberg „Inventory by Appropriation“

Zum fünften Mal laden vom 06. bis 08. September rund 50 Düsseldorfer und Kölner Galerien die internationale Kunstszene zu einem gemeinsamen Eröffnungswochenende ein. Zu den sicherlich sehenswertesten Ausstellungen muss die des jungen, aus Bochum stammenden Künstlers Matthias Danberg „Inventory by Appropriation“ in der Düsseldorfer Galerie Voss gerechnet werden.
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Matthias Danberg wurde 1981 in Bochum geboren, begann 2002 das Studium der Kunst und Philosophie an der Universität Dortmund und wechselte 2003 an die Kunstakademie Münster. 2007 wurde er zum Meisterschüler von Prof. Michael von Ofen ernannt. Heute lebt und arbeitet er in Düsseldorf.
Seine Arbeit umschreibt unsere heutige Gesellschaft, die durch das Phänomen der digitalen Welt geprägt ist. Ihre Medien dringen in unser Bewusstsein, ändern unsere Wahrnehmung und beeinflussen unseren Lebensstill.
Dem entsprechend erklärt Danberg den Computer zum primären Medium seiner künstlerischen Arbeit. Er bewegt sich ausschließlich im Bereich der Virtualität. Interessant dabei ist vor allem, dass sein künstlerisches Anliegen dabei nicht auf die Illustration zeitgenössischer Ereignisse -seien sie digital oder analog- zielt, sondern die darunter liegenden Schichten ihrer historisch kulturellen Einwirkungen freit zu legen scheint. Er erfasst eine Atmosphäre, die durch die digitale und damit auch umfassend monumentale Globalisierung, sowie durch die Diskussion, die derzeit um die Folgen der informationstechnologischen Entwicklung kreist, geprägt ist.
Die Arbeiten von Matthias Danberg basieren auf einer narrativen, metaphorischen Bildsprache, die zwischen der kalten Simulationsästhetik des Virtuellen auf der einen Seite und der subjektivindividuellen Gestaltungskraft eines tendenziell anachronistischen und damit widerständigen Künstlerverständnisses auf der anderen Seite changiert. In seiner Arbeit bezieht sich Danberg dabei auf die Vielzahl unterschiedlicher medialer Erzählstrukturen, vor deren Hintergrund sich das heutige Weltverständnis zu formen versucht.
So gelingt es ihm moderne Mythen zu konstruieren, in denen der überwältigende Pathos des Digitalen und die künstlerisch individuelle Äußerung in eine Form gebracht werden. Gerade angesichts der sonst so technisch geführten Diskussionen zum Digitalen wirft die Ausstellung in der Galerie Voss eine interessente, weil andere Perspektive auf unsere Zeit.

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Galerie Voss
Mühlengasse, 3
Düsseldorf D-40213 Deutschland
Tel. +49 211 134982
info@galerievoss.de
www.galerievoss.de
Öffnungszeiten
Von Dienstag bis Freitag von 10.00 bis 06.00 Uhr
Samstag 11.00 bis 02.00 Uhr

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ab 7.9. Galerie Angelika Blaeser: Ausstellung „THITZ – Tütenbilder – Bag in Düsseldorf“

Thitz

Bag in Düsseldorf – Tütenbilder

7.9. – 12.10.2013

Für den Maler Thitz bilden Reisen eine schier unerschöpfliche Inspiration für seine Welt- und Städtebilder. Immer wieder zieht es ihn in die Metropolen Europas, Indiens, Amerikas oder Afrikas. Thitz versteht es, mit nur wenigen zeichnerischen Mitteln, Menschen und Gefühle zu charakterisieren. Der Betrachter verliert sich schnell in den unzähligen Geschichten, die er uns in liebevoll gemalten Details näherbringt. Seine Malerei erscheint fieberhaft. Die Menschen, die seine Städte bevölkern, zeichnen sich durch Vielfalt aus. Kulturen kommen zusammen, blicken staunend aus ihren Hochausfenstern. Seine Städte sind moderne Schönheiten: schön, groß, laut, grell, dynamisch und pulsierend, zugebaut mit bunten Hightech-Palästen, angefüllt mit Autos, Menschen, poppigen Luxus-Appartements, schillernden Schaufenstern, Worten wie Leuchtreklamen und Werbeplakaten. Sie spiegeln die Geschwindigkeit des Lebens und des Miteinanders, das uns zunehmend bestimmt. In dieser Welt treffen Kulturen aufeinander, entstehen Megacities und umspannt ein selbstlernendes Kommunikationssystem den gesamten Globus. Die Wirklichkeitsbereiche, die Thitz in seinen Bildern verknüpft, bezeichnen das Spannungsfeld zwischen äußerer Realität und innerer Welt – einer Welt der Wünsche, Ängste, Träume und Verheißungen.

THITZ, Düsseldorf - Hafen, 2013, Acryl und Tüten auf Leinwand, 100 x 120 cm, ©Thitz
THITZ, Düsseldorf – Hafen, 2013, Acryl und Tüten auf Leinwand, 100 x 120 cm, ©Thitz



Tüten sind Kultgegenstände, Prestigeobjekte, erzählen von sozialem Status und den Interessen des Trägers. Wir nehmen sie in die Hand, nehmen sie mit. In sie stecken wir Dinge, die uns wichtig sind, die wir verbergen wollen. Der vielschichtige Blick, den der Maler Thitz uns auf die Welt schenkt, ist ein Blick durch die Tüte, durch die er unverwechselbar geworden ist. Die Tüte ist sein Markenzeichen und sie spielt bis heute eine wichtige Rolle in seinem Werk. Sie ist Malgrund, wichtiger Bestandteil seiner Collagen und immer wieder Botschafter fremder Länder und Kulturen. Mit ihr bereist der Künstler die Welt, sie findet er überall, in China ebenso wie in Japan oder den USA.

THITZ, London - Baglight, 2013, Acryl und Tüten auf Leinwand, 120 x 160 cm, ©Thitz
THITZ, London – Baglight, 2013, Acryl und Tüten auf Leinwand, 120 x 160 cm, ©Thitz

Thitz, 1962 in Frankfurt am Main geboren, absolvierte ein Studium der Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei Prof. K. R. H. Sonderborg. Seine Werke befinden sich heute u. a. im Museum Frieder Burda, in der Sammlung Deutsche Bank, der Sammlung Dr. August Oetker und der Sammlung Würth.



Ausstellung vom 7.9. – 12.10.2013
Galerie Angelika Blaeser, Bastionstr. 10, 40213 Düsseldorf, 0211-87744582
Öffnungszeiten: Di – Fr 11-18 Uhr, Sa 11-15 Uhr, sowie nach Vereinbarung
www.galerie-angelika-blaeser.de

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7. + 8.9.: KUNSTPUNKTE Düsseldorf 2013 im KUNSTRAUM BRUNNEN 10

Einladung zum Event
Kunstpunkte Düsseldorf 2013 im KUNSTRAUM BRUNNEN 10

oder die Metamorphose eines Malers

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Unter dem Titel „Transition“ gewährt Sven Blatt am 1. Kunstpunkte-WE (7./8. Sep) im KUNSTRAUM BRUNNEN 10 einen Einblick in seine künstlerischen Schaffensprozesse. Das Besondere dabei wird sein: es wird keine sterile Galerieausstellung werden – vielmehr soll der schwierige Weg der Entwicklung vom Maler zum Bildhauer in einer „Reality-Installation“ schonungslos aufgezeigt werden, authentisches Werkstattfeeling also garantiert. Während andere ihre Pinsel säuberlich sortieren, bleibt es hier deftig.

Neben Sven Blatt werden noch alle weiteren KünstlerInnen des KRB_10 (Kerstin Grobler, Markus Großmann, Katrin Kölling, Georg Weishaupt, Anna Nwaada Weber) ihre Kunst präsentieren. Wer es lieber galeriemäßig mag, der wird dann in diesem Bereich, in dem überwiegend Malerei zu sehen sein wird, auf seine Kosten kommen.

Natürlich sorgen wir auch für die leiblichen Grundbedürfnisse und für gute Stimmung und freuen uns auf zahlreiche interessierte Besucher.

Der KRM_10 in Bilk ist barrierefrei erreichbar. Er liegt nur 1 Min. Fußweg von der S-Bahn Bilk bzw. den Düsseldorf Arcarden entfernt u. ist somit mit dem ÖPNV ideal zu erreichen.

KUNSTRAUM BRUNNEN 10
Brunnenstr. 10
40223 Düsseldorf (Bilk)

Öffnungszeiten:
SA, 07.09.: 14 – 20h
SO, 08.09.: 12 – 18h

Zum FACEBOOK-Event




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7 + 8.9.: KUNSTPUNKTE Düsseldorf 2013 im KUNSTRAUM BRUNNEN 10

Einladung zum Event
Kunstpunkte Düsseldorf 2013 im KUNSTRAUM BRUNNEN 10

oder die Metamorphose eines Malers

Unter dem Titel „Transition“ gewährt Sven Blatt am 1. Kunstpunkte-WE (7./8. Sep) im KUNSTRAUM BRUNNEN 10 einen Einblick in seine künstlerischen Schaffensprozesse. Das Besondere dabei wird sein: es wird keine sterile Galerieausstellung werden – vielmehr soll der schwierige Weg der Entwicklung vom Maler zum Bildhauer in einer „Reality-Installation“ schonungslos aufgezeigt werden, authentisches Werkstattfeeling also garantiert. Während andere ihre Pinsel säuberlich sortieren, bleibt es hier deftig.

Neben Sven Blatt werden noch alle weiteren KünstlerInnen des KRB_10 (Kerstin Grobler, Markus Großmann, Katrin Kölling, Georg Weishaupt, Anna Nwaada Weber) ihre Kunst präsentieren. Wer es lieber galeriemäßig mag, der wird dann in diesem Bereich, in dem überwiegend Malerei zu sehen sein wird, auf seine Kosten kommen.

Natürlich sorgen wir auch für die leiblichen Grundbedürfnisse und für gute Stimmung und freuen uns auf zahlreiche interessierte Besucher.

Der KRM_10 in Bilk ist barrierefrei erreichbar. Er liegt nur 1 Min. Fußweg von der S-Bahn Bilk bzw. den Düsseldorf Arcarden entfernt u. ist somit mit dem ÖPNV ideal zu erreichen.

KUNSTRAUM BRUNNEN 10
Brunnenstr. 10
40223 Düsseldorf (Bilk)

Öffnungszeiten:
SA, 07.09.: 14 – 20h
SO, 08.09.: 12 – 18h

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Unser Kunstbuch-Tipp für AUGUST: „David Bowie is“

„David Bowie is“

Abrams Books
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Düsseldorf zeigt wunderbare Fotoausstellungen. Doch sollten wir auch einmal über den Tellerrand schauen, diesmal nach London, wo bis zum 28.07.13 die sensationelle Ausstellung „David Bowie is“ im Victoria & Albert Museum zu bestaunen ist. David Bowie, das ewige „Chamäleon“, der Pop-Prinz, hat alles erreicht und wird nun zwischen königlichen Schätzen und jahrhundertealten Skulpturen geehrt. Das passt zu ihm. From zero to hero.

Gisela Keller - Mayersche-Droste-Buchhandlung, Düsseldorf
Gisela Keller – Mayersche-Droste-Buchhandlung, Düsseldorf

Zu dieser Ausstellung ist das gleichnamige wunderbare Buch erschienen, ein „must read“ für alle Bowie-Fans, auch für Modefans, für alle, die die Ausstellung in London besucht haben, für alle, die leider nicht nach London fahren können.

Von Beginn seiner Karriere an suchte Bowie sich abzuheben vom Gewöhnlichen, präsentierte und stilisierte sich als Zwitterwesen aus einer fremden Welt. Major Tom, Ziggy Stardust, Thin White Duke, Kunstfiguren, alle von ihm erschaffen. In diesem Buch finden wir Familienfotos und Fotografien berühmter Fotografen von 1966 bis 2008, Konzertbilder, Schallplattencover, handschriftliche Notizen, Liedtexte. Sie alle erzählen Geschichten. Auch an Lesestoff mangelt es nicht in diesem Buch. Bowies Kostüme sind heute noch so aufsehenerregend wie zu den damaligen Zeiten und können sich noch heute auf jedem Laufsteg in aller Welt sehen lassen. Es macht Spaß sie anzuschauen, sich zu erinnern und sich inspirieren zu lassen.

„Never get old“, Bowies Motto, gilt auch für dieses Buch, das wir in Jahrzehnten noch vererben werden.
Willkommen David Bowie im High-Art-Kreis.

-Gisela Keller c/o Mayersche-Droste-Buchhandlung, Düsseldorf-

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Frau Gisela Keller, unsere Expertin in Sachen Kunstbücher, berät Sie gerne vor Ort in unserer Buchhandlung an der Kö.
Mayersche Buchhandlung Droste
Königsallee 18
40212 Düsseldorf
Öffnungszeiten
Mo: 10.00 – 20.00 Uhr
Di: 10.00 – 20.00 Uhr
Mi: 10.00 – 20.00 Uhr
Do: 10.00 – 20.00 Uhr
Fr: 10.00 – 20.00 Uhr
Sa: 9.30 – 20.00 Uhr
Tel.: 0211 / 5425690-0
Fax: 0211 / 5425690-1
Email: info-duesseldorf-droste-koe@mayersche.de

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Künstlergespräch mit Rita McBride und Katharina Fritsch im K20

KPMG Kunstabend mit Rita McBride und Katharina Fritsch

Anlässlich des an jedem 1. Mittwoch eines Monats stattfindenden KPMG-Kunstabend in den Häusern der Kunstsammlung NRW und der noch bis zum 27. Juli im K20 laufen-
den Ausstellung „Die Bildhauer“ lud Marion Ackermann, künstlerische Direktorin der Kunstsammlung zum abendlichen Künstlergespräch ins Museum am Grabbeplatz ein.

Marion Ackermann, künstlerische Direktorin der Kunstsammlung NRW
Marion Ackermann, künstlerische Direktorin der Kunstsammlung NRW – Foto © Sven Blatt

Als Gäste geladen waren Frau Prof. Rita McBride, die als designierte Rektorin Prof. Anthony Cragg ab 1. August als Leiterin der Kunstakademie Düsseldorf ablöst, Robert Fleck, Professor für Kunst und Öffentlichkeit, sowie Prof. Katharina Fritsch.

Bei dem Künstlergespräch, welches von Robert Fleck moderiert wurde, ging es weniger um eine Verortung der beiden Künstlerinnen in der laufenden Ausstellung – McBride und Fritsch nahmen nur wenig Bezug auf die Gesamtausstellung und ihren Platz darin. Es war vielmehr ein Gespräch mit zwei Künstlerinnen, die in dieser zeitlichen Gesamtschau des bildhauerischen Schaffens an der Kunstakademie Düsseldorf seit 1945 mit ausstellen. Das kuratorische Konzept der Ausstellung bildet eben eine zeitliche, weniger künstlerisch-thematische Klammer, woraus dann auch mehr ein nebeneinander denn ein miteinander Ausstellen resultiert, was aber der Güte der Ausstellung keinen Abbruch tut.

Robert Fleck, Rita McBride und Katharina Fritsch (v. l. n. r.) Foto © Sven Blatt
Robert Fleck, Rita McBride und Katharina Fritsch (v. l. n. r.) – Foto © Sven Blatt

Der Fokus des Gesprächs lag mehr auf dem jeweiligen künstlerischen Schaffen von McBride und Fritsch in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Auf die Frage von Fleck an McBride, warum sie die Entscheidung getroffen hatte, als aus den USA stammende Künstlerin nach Europa zu gehen, meinte sie, dass Jeff Koons zu dieser Zeit damals gerade die USA “hart getroffen hätte“ (“Jeff Koons has hit hard in the US“), aber dass sie auch geglaubt hätte, dass alle guten Künstler aus Europa kommen würden.

Neben den künstlerischen Werdegängen kamen aber auch handwerk-technische Fragen nicht zu kurz. So gingen beide Künstlerinnen darauf ein, wie wichtig das Material und seine technische Handhabung für sie sind oder wie akribisch an den Details eines Modells gearbeitet werden muss, damit es noch funktioniert, wenn es danach auf das Dreifache “aufgeblasen“ wird (Fritsch: “dass nicht aus einem Hahn plötzliche eine festes Huhn geworden ist“). Es ginge bei ihrer Arbeit auch immer um Fragen der technischen Umsetz-
barkeit, um die Kosten für das Material, den Einfluss der Materialeigenschaften auf das Aussehen einer Skulptur. So erklärt McBride, dass es aufgrund der Materialeigenschaften von Karbon möglich sei, eine Skulptur wesentlich filigraner auszuführen als z. B. in Metall, womit die Eigenschaft des Materials auch Einfluss auf das Erscheinungsbild einer Skulptur nähme. So wäre ihre 50 Meter hohe Skulptur “Mae West“, mit der sie von der Stadt München beauftragt worden war, so wie sie dann in Karbon umgesetzt wurde (und dabei noch immer ein stattliches Gewicht aufzuweisen hat), in Metall gar nicht möglich gewesen. Nach eigenem Bekunden hält McBride auch immer Ausschau nach neuen Materialien: „Ich habe eine Liste von künstlerischen Ideen und ich habe eine Materialienliste – wenn eine Idee zu einem Material passt (“matches with“), dann macht sie das. Aber es wäre auch eine Frage des Preises: Karbonfaser, die sich aufgrund ihrer hohe Stabilität bei vergleichsweise geringem Gewicht, sehr gut zur Umsetzung großer Skulpturen eignet, sei in den Herstellungskosten noch immer sehr teuer.

Interessant zu erfahren war auch, dass Frau Fritsch bereits auf das 3D-Printing zurückgreift – allerdings nur zur Modellerstellung bzw. zur Modellvergrößerung, da sich das Ausgangsmaterial aufgrund seiner mangelnden Haltbarkeit nicht dazu eignen würde, direkt die endgültige Skulptur daraus herzustellen.

Beide Künstlerinnen arbeiten bzw. stellen sehr international aus und sind dabei oft parallel mit der Vorbereitung mehrerer Projekte beschäftigt. So wird McBride, die auch ein Atelier in Los Angeles betreibt, demnächst in Mexiko und in London (dort gemeinsam mit ehemaligen Studenten) ausstellen und eine Auftragsarbeit für eine Schule in New York umsetzen.

Katharina Fritsch stellt im Herbst ihre Multiples im Walker Art Center (Minneapolis, USA) aus und wird demnächst auch eine Ausstellung gemeinsam mit Jeff Koons und zwei weiteren Künstlern haben. Zudem wird ab dem 25. Juli ihr ultramarinblauer Hahn von der Vierten Säule (“Fourth Plinth“) auf den Trafalgar Square in London herabblicken. Diese Fourth Plinth, die ursprünglich einmal für ein weiteres Denkmal vorgesehen war, was aber aus Kostengründen nie umgesetzt wurde, wird seit einiger Zeit regelmäßig von sich abwechselnden, zeitgenössischen Künstlern bespielt.

Die beiden bereits genannten Skulpturen “Mae West“ und der blaue “Hahn“ zeigen auch beispielhaft, wie schnell Kunst im öffentlichen Raum zum Politikum werden kann, aber das ist auch nicht weiter verwunderlich, da letztlich politische Gremien über diese Auftragskunst entscheiden. Während die 1,5 Mio. teure “Mae West“ von Frau McBride erst ihren Kampf gegen den Widerstand der Münchner SPD gewinnen musste (die lieber diesen Betrag zur Schuldentilgung verwendet hätte), war es im Falle des blauen Hahns von Frau Fritsch ein Teil der Londoner Gesellschaft, der in dem Aufstellen eines Nationalsymbols der Französischen Republik in unmittelbarer Nähe eines Denkmal zu Ehren Lord Nelsons für seinen Sieg über die Franzosen bei der Schlacht von Trafalgar, einen Affront sah. Letztlich durchgesetzt haben sich die künstlerischen Ideen.



Wir hätten hier gerne einmal einen Spezialbeitrag zu Katharina Fritsch veröffentlicht. Leider gibt Katharina Fritsch wie sie mir nach dem Künstlergespräch mitteilte, keine Interviews (war das nicht gerade so etwas wie ein Interview?) und zudem ginge es ihr gesundheitlich im Moment nicht gut – sagt es und verabredet sich in gleichem Atemzug in einem anderen Kreise zum Essen – na dann wünschen wir “Guten Appetit und gute Besserung Frau Fritsch“!

Die Besucherzahl der Ausstellung bleibt wohl trotz eines großen Staraufgebots toter und lebender Künstler hinter den Erwartungen zurück. Bei meinem eigenen Besuch der Ausstellung vor etwa drei Wochen konnte ich mir die Exponate ohne “Störung“ durch andere Besucher anschauen, da kaum welche da waren. Der Besucherzuspruch kam trotz des lokalen Zuschnitts der Ausstellung wie man hören konnte weniger aus Düsseldorf (sieht man mal von der gestrigen Sonderveranstaltung im Rahmen des KPMG Kunstabends ab, die gut besucht war), sondern war mehr dem Kunsttourismus zu verdanken. Es gilt anscheinend auch hier die alte Weisheit, dass der Prophet im eigenen Lande nichts zählt. Schade eigentlich, denn die Ausstellung ist sehr sehenswert.



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ab 21.6. K21 (Düsseldorf): Tomás Saraceno – in orbit

Tomás Saraceno – in orbit

K21 STÄNDEHAUS


Eröffnung: 21. Juni 2013, 19.00 Uhr
Laufzeit: 22. Juni bis voraussichtlich Herbst 2014

Aktueller Hinweis (20.12.23): Die Installation „in orbit“ von Tomás Saraceno muss ab sofort aus technischen Gründen geschlossen bleiben.

Eine riesige Rauminstallation mit dem Titel „in orbit“ des Künstlers Tomás Saraceno ist in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen entstanden. In mehr als 20 Metern Höhe über der Piazza von K21 Ständehaus spannte Saraceno eine Konstruktion aus Netzen, in denen sich die Besucher scheinbar schwerelos bewegen können. Die insgesamt 2.500 Quadratmeter hochmoderner Sicherheitsnetze breiten sich in drei Ebenen unter der gewaltigen Glas- kuppel des K21 aus. Sie werden von einer Reihe „Sphären“, luftgefüllten PVC-Kugeln von bis zu 8,50 Metern Durchmesser, auf Abstand gehalten.

Installationsansicht: in orbit Tomás Saraceno - in orbit, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, K21 Ständehaus, © Tomás Saraceno Foto: © Studio Saraceno © Kunstsammlung NRW
Installationsansicht: in orbit
Tomás Saraceno – in orbit, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, K21 Ständehaus, © Tomás Saraceno
Foto: © Studio Saraceno
© Kunstsammlung NRW

„Das Werk zu beschreiben bedeutet die Menschen zu beschreiben, die es benutzen – und deren Gefühle“, erklärt Tomás Saraceno zu seiner in den vergangenen drei Jahren mit Ingenieuren, Architekten und Spinnen-Spezialisten geplanten bisher größten Installation. Saracenos auf drei verschiedenen Schichten begehbare Netzkonstruktion erscheint wie eine wolkenartige Landschaft: Die Mutigen, die die Installation betreten, nehmen aus luftiger Höhe die Museumsbesucher in der Tiefe wie eine winzige „Modellwelt“ wahr. Von unten, aus den Zwischengeschossen des Ständehauses und vor dem Hintergrund der Glaskuppel erschei- nen die Menschen wie „Schwimmer“ am Himmel. Der Raum in der Schwebe wird für den Künst- ler zu einem schwingenden Netz von Beziehungen, Nervenbahnen, Resonanzen und synchroner Kommunikation – eine neue digitale Geographie, die physisch erlebbar wird.

Die unterschiedlichen Materialien unterstreichen Saracenos grundlegende Ideen des Fließens und der Leichtigkeit: “Wenn ich diese vielschichtigen Ebenen von durchschei-nenden Linien und Sphären betrachte, werde ich an Modelle des Universums erinnert, die Schwerkraft und planetarische Körper darstellen. Die Arbeit visualisiert für mich das Raum-Zeit-Kontinuum, ein dreidimensionales Netz einer Spinne, die Verzweigungen von Materie im Gehirn, die Dunkle Materie oder die Strukturen des Universums. „in orbit“ setzt Proportionen in neue Beziehungen; menschliche Körper werden Planeten, Moleküle oder soziale schwarze Löcher.”

„in orbit” ist eine der leichtesten Installationen, die der Künstler realisiert hat: Assoziationen an die Feinheit und gleichzeitige Stabilität von Spinnennetzen und Seifenblasen stellen sich ein, auch wenn die Netzkonstruktion allein 3.000 Kilo und die größte der „Sphären“ 300 Kilo wiegt. Die Verbindung von Funktionalität, Schönheit und Stärke, die Saraceno bei seinen langjährigen Beobachtungen des Netzbaus unterschied-licher Spinnenarten studiert hat, findet sich auch in den Details von „in orbit“.

Die genaue Beobachtung der Natur und die gedankliche Weiterentwicklung dieser Phänomene gehören zu den festen Kennzeichen im Werk des Künstlers, das die Grenzen von Kunst und Wissenschaft auflöst. Der Raum wird durch Vibration wahrgenommen, wie Spinnen sie spüren. So entsteht eine neue hybride Form der Kommunikation. Saraceno: „Jeder einzelne Strang wird die Besucher nicht nur halten, sondern sie zusammenweben, gemeinsam agieren lassen. Es ist wie ein gestrecktes Netz auf offener Wiese. Eine offene kosmisch gewebte Struktur, die sich verdichtet, verzweigt und an ihren Rändern wieder in Linien mündet. Das Netz ist einzigartig in seiner Beziehung mit der vorhandenen Architektur.“

„Mit seinen wagemutigen, grenzüberschreitenden Projekten beschreibt Saraceno nicht nur mittels Kunst, was die Wissenschaft herausgefunden hat, er treibt sogar die Wissenschaft voran“, erklärt Kunstsammlungs-Direktorin Marion Ackermann. Nicht zuletzt dank Saracenos Initiative sei es möglich, „mit der Erforschung der Strukturen von Spinnennetzen Analo- gien zur Entstehung des Universums herzustellen.“ In einem von Saraceno im K21 einge-richteten Künstlerraum weben lebende Spinnen ihre Netze und geben auf diese Weise einen Einblick in den naturwissenschaftlichen Hintergrund der Tätigkeit des Künstlers.

In den Dimensionen und der Radikalität ist „in orbit“ ohne Vorbild im Werk Saracenos, beschreibt Ausstellungskuratorin Susanne Meyer-Büser die präzise für die Kuppel entwickelte Großinstallation: „Selten bezieht ein Kunstwerk den Betrachter emotional so unmittelbar mit ein.“ Auch wer das Netz über dem Abgrund nicht betreten mag und die Installation nur betrachtet, „wird sich mehr oder weniger mit dem Themenkomplex `Fliegen, Fallen, Schweben` und seinen archetypischen Ängsten und auch Freuden beschäf-tigen“. Mit seiner Düsseldorfer Arbeit zielt Saraceno, der Kunst und Architektur stu- diert hat, zudem auf die unmittelbaren individuellen wie kollektiven Erfahrungen der Menschen: Wer sich in den Netzen hoch über dem Boden bewegt, wird eine neue Dimension der (Selbst)Wahrnehmung als persönlich prägendes Erlebnis mitnehmen. Ein unübersehbarer sozialer Aspekt tritt hinzu: Die kühne Konstruktion gerät durch mehrere Benutzer in Bewegung, die Spannung und die äußere Form der Installation verändert sich – die Menschen müssen ihre Aktivitäten miteinander koordinieren, um sich im Netz optimal bewegen zu können.

Oft hat der Künstler-Architekt seine Schöpfungen mit lebenden Organismen verglichen. Die Veränderung des Umfelds stößt Gedankenprozesse an; ihn interessiere, „wie neue Räume und Menschen neue Ideen generieren“, sagt Saraceno.

Mit dieser bislang größten und technisch komplexesten Arbeit schließt der 39-Jährige nicht nur an die Cloud Cities im Hamburger Bahnhof in Berlin und seine Arbeit auf dem Dach des Metropolitan Museums in New York an. Vielmehr ist die Düsseldorfer Groß-Instal-lation für ihn auch ein neuer wichtiger Schritt zur Verwirklichung seines sozialuto-pischen Projektes der Air-Port-City, einer schwebenden Stadt.

In der Nachfolge von Jules Verne und des amerikanischen Architektur-Visionärs Richard Buckminster Fuller sieht Saraceno in seiner Wolkenstadt eine sensible Antwort auf die Hoffnung, einen gemeinsamen utopischen Traum zu entwickeln. Es gilt, physische und digitale Realitäten zu verbinden, um eine neue soziale und politische Beteiligung zu erzielen. Diese leitet für den Künstler Antworten ein auf die zunehmende Unbewohnbarkeit der Erde, auf dramatisches Bevölkerungswachstum und wachsende Ökologieprobleme. Zu ihrer eigenen Sicherheit werden die Besucher von „in orbit“ von Mitarbeitern der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in die Benutzung der Installation eingewiesen. So dürfen sich nicht mehr als 10 Personen gleichzeitig in den Netzen aufhalten. Feste Schuhe (Profilsohlen), die Benutzung eines bereit gestellten Overalls und ein Mindestalter von 12 Jahren sind die Voraussetzung zur aktiven Nutzung von „in orbit“.



Anläßlich dieses Installationsprojektes fand am 6. Nov 2013 ein Künstlergespräch im K21 statt. Lesen Sie hier unseren Artikel darüber: Saraceno im K21.

Das Video der KUNSTSAMMLUNG NRW zum „Making Of“ von „orbit“



K21 STÄNDEHAUS
Ständehausstraße 1
40217 Düsseldorf

www.kunstsammlung.de



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3. Quadriennale Düsseldorf 2014 – „Über das Morgen hinaus“

3. Quadriennale Düsseldorf 2014

Obwohl bereits schon heute über ein neues Konzept zur Quadriennale – bzw. ein Fortbestand dieser – laut nachgedacht wird, z. B. statt ein Millionenetat (5 Mio. sind für 2014 eingeplant) den wenigen großen Häusern zukommen zu lassen, lieber den im Düsseldorfer Raum angesiedelten Kunstschaffenden durch dezentrale Unterstützungs-maßnahmen zu helfen und damit die aktuelle Kunst besser zu fördern oder z. B. auch die Kunst im öffentlichen Raum mehr heraus zu stellen – die Quadriennale Düsseldorf 2014 kommt noch auf jeden Fall. Ob man allerdings vor diesem Hintergrund das Leitthema „Über das Morgen hinaus“, welches sich das Programmgremium für die 3. Auflage der Quadriennale ausgedacht hat, nicht besser mit einem Fragezeichen versehen hätte, das wird die Zukunft zeigen.

Mit dem Gesamtkonzept, welches unter der Leitung von Wolfgang Ullrich, Professor für Kunstwissenschaft und Medientheorie an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe, entwickelt wurde, möchte man das Publikum früher und stärker einbinden und auch das Erscheinungsbild der Quadriennale im urbanen Umfeld selbst sichtbarer werden lassen.

Unter dem Motto „Über das Morgen hinaus“ (welches sich natürlich nicht wie von mir oben verwendet, auf die Quadriennale selbst und die Frage ihres Fortbestands bezieht) möchten die Veranstalter der Quadriennale Düsseldorf 2014 Vorstellungen von Zukunft in Kunst und Wissenschaft aus verschiedenen Epochen in den Mittelpunkt stellen. „Die Ausstellungen sowie das Vor- und Begleitprogramm werden aufzeigen, dass Kunst, Wissenschaft und Technik bei der Entwicklung von Zukunftsphantasien lange Zeit in enger Verbindung miteinander standen“, sagt Wolfgang Ullrich. „Wir wünschen uns, dass sich die Geschichten der Zukunft in der Stadt spiegeln, die Besucher begeistern und inspirieren.“

Dies bleibt angesichts sinkender Besucherzahlen auch zu hoffen. Lockte die erste Quadriennale, die 2006 unter dem Thema „Der Körper in der Kunst“ stattfand, laut Veranstalter noch 380.000 Besucher an, so waren es 2010 mit „Kunstgegenwärtig“ nur noch 250.000. Das ist natürlich bei einem Millionenbudget für diese Veranstaltung recht mager, so dass man das Nachdenken über die Zukunft der Quadriennale durchaus nachvollziehen kann. Letztlich entschieden wird das hier (wie auch andernorts so oft) mit den (Besucher)Füßen.

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14. Juni Art House Düsseldorf: Vernissage GRANTS 12/13 – Stipendiaten Int. Förderprogramm Lepsien Art Foundation

AUSSTELLUNG DER STIPENDIATEN 2012/13
Internationales Förderprogramm Lepsien Art Foundation

Adrián Espinós
Nadja Nafe
Ninakarlin Prinz
Orly Hummel
Rahel Gubari

VERNISSAGE: 14. JUNI 2013
ART HOUSE DÜSSELDORF

Mit Präsentation Jahreskatalog 2012/13 & Edition I & II.
Die Künstler-Editionen erscheinen in limitierter Auflage von 30 Exemplaren.

Eröffnung Fr. 14.06.2013  19.30 Uhr
Sa. 15.06. – S0. 23.06.2013
Täglich 15 – 18 Uhr & nach Vereinbarung

Art House Düsseldorf
Lepsien Art Fooundation
Mülheimerstr. 25,  40237 Düsseldorf
info@lepsienartfoundation.com
www.lepsien-art-foundation.com
www.the-art-house.eu

Informationen zu den Stipendiaten 2012/13:
http://www.lepsien-art-foundation.com/cms/front_content.php?idcat=179

Informationen zu bereits erschienenen Editionen der Lepsien Art Foundation:
http://www.lepsien-art-foundation.com/cms/front_content.php?idart=21&idcat=31&lang=1&client=1

Orly Hummel – Playground

 

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ab 9.6.: Kulturbahnhof Eller (D) – Klasse Prof. Herbert Brandl (Kunstakademie Düsseldorf)

KLASSE PROF. HERBERT BRANDL

9.6. – 14.07.2013 im Kultur Bahnhof Eller, Düsseldorf



Studenten der Kunstakademie Düsseldorf auf der Klasse von Prof. Herbert Brandl zeigen in einer Gruppenausstellung ihre Arbeiten.

Die Eröffnung findet statt am Sonntag, dem 9. Juni 2013 um 11.30 Uhr.

Zur Eröffnung spricht Prof. Robert Fleck, der Kurator der Ausstellung.



Kultur Bahnhof Eller
Vennhauser Allee 89
40229 Düsseldorf

www.kultur-bahnhof-eller.de