Weltkunstzimmer Düsseldorf – Performance Die andere Vernunft
Die andere Vernunft – Rausch. Trance. Ekstase.
Eine installative Performance von Bößer & Szörenyi
Nach der erfolgreichen Zusammenarbeit bei „Pieces of Manifesto“ bringen Karen Bößer und Beatrix Szörenyi ihr neues Stück am 14. Februar 2020 im Weltkunstzimmer Düsseldorf zur Uraufführung.
„Die andere Vernunft – Rausch. Trance. Ekstase.“ ist eine „installative Performance“ aus zeitgenössischem Tanz, fließenden Materialien, live arrangierter Musik und Videoprojektionen. Stillstand und Fluss, Innen und Außen geraten aneinander und durcheinander. Bößer & Szörenyi entfesseln Energien, die frei werden, wenn ein Geist in außergewöhnliche Bewusstseinszustände verfällt und sezieren sie zugleich sinnlich wie formal. Ein oszillierender Sog aus Tribal-Beats von Thomas Klein aka Sølyst, verstärkt von akustischen und visuellen Rhythmen und Effekten führen Darsteller und Publikum auf eine horizonterweiternde Reise zwischen Projektion und Imagination. Am Ende verschmelzen die Bewegungen, Bilder, Töne, Gerüche und das eigene Gedankenspiel zu einem suggestiven Raum mit atmosphärischer Dichte und Offenheit.
Das Eintauchen in andere Bewusstseinszustände stellt hier keine Flucht aus der Welt dar, sondern ein gezieltes Anrufen der „anderen Vernunft“ – eines Bewusstseinshorizonts jenseits der Ratio.
Die Performance basiert auf einem umfangreichen, vom Fonds Darstellende Künste geförderten Rechercheprojekt, das in 2019 durchgeführt wurde. Alle Ergebnisse sind einsehbar unter: anderevernunft.wixsite.com/index.
TEAM:
Choreografie | Performance: Karen Bößer
Mixed Media | Performance: Beatrix Szörényi
Dramaturgie: Lise Brenner
Musik | Performance: Thomas Klein aka Sølyst
Installation: Dirk Dietrich Hennig / Bößer & Szörényi
Projektmanagement: Petra Prahl
Projektleitung: Jacqueline Friedrich
Produktion: karen boesser projects
Das Ausstellungsprojekt Date me Digital zeigt in vier aufeinanderfolgenden Projekten unterschiedliche Aspekte der digitalen Kunst. Internationale Künstler werden mit Medienkünstlern aus NRW im Dialog präsentiert. Der Titel Date me Digital verweist auf das Eintauchen in die vier Themenfelder der Kunst Surveillance, Virtual Body, Digital Landscape und Story Telling, und dem aktuellen Umgang digitaler Medien im Bezug zum „Dating“. Das Projekt findet im Ausstellungsraum des Atelierhauses Quartier am Hafen statt (http://qah.koeln/de/).
Der Austausch mit den lokalen Künstlern wird durch ein wechselndes Screeningprogramm initiiert. Die Ausstellungen und digitalen Performances werden intensiv vor Ort und über die Sozialen Medien vermittelt. Die erste Ausstellung Date me Digital –Björn Schülke, Alex Grein, Jon Shelton- Surveillance stellt durch unterschiedliche Medien der Kunst das vielschichtige Thema der Überwachung dar.
In der alltäglichen Nutzung des Smartphones sammeln Apps Daten, die für kommerzielle Zwecke genutzt werden. Überwachungskameras in unserem Umfeld speichern Bildmaterial und werten diese aus. Satellitenbilder und Google Streetview ermöglichen es große Teile der Welt digital zu erfahren und diese zu beobachten. Viele zeitgenössische Künstler greifen den Aspekt der Überwachung und Digitalisierung durch unterschiedliche Medien auf. Die Zusammenstellung der Positionen Björn Schülke, Alex Grein und Jon Shelton verdeutlich den unterschiedlichen Umgang des Digitalen innerhalb der Kunstproduktion.
Björn Schülke
Björn Schülke hat an der KHM in Köln studiert und entwickelt seit vielen Jahren kinetische Arbeiten. Seine Werke bestechen durch die Interaktion mit dem Besucher und den Aufgriff von brisanten politischen Themen. So kreiert er Drohnen, die den Betrachter filmen und sich im Raum bewegen. Die Arbeit Observer #2 erinnert an einen bedrohlichen Satelliten, der alle Daten der Umgebung aufzusaugen scheint. Die gefilmten Bilder visualisieren das Subjekt auf einem Display und demonstriert damit die unterschiedliche Wahrnehmung von Figuren aus einer fremden Perspektive. Vision Machine #8 bezieht sich auf die Bilderflut und Datenspeicherung.
http://www.schuelke.org
Alex Grein
Alex Grein hat in ihrer Serie Terra Satellitenbilder zu einer neuen konstruierten Landschaft hinzugefügt. Grein hat an der Kunstakademie Düsseldorf bei Andreas Gursky studiert und beschäftigt sich in ihren Arbeiten mit dem Medium Fotografie. Die drei Werke Terra I, Terra III und Arizona referieren die Möglichkeiten digitaler Bildmanipulation. Grein collagiert Ausschnitte von Landschaften aus der Quelle von Google Maps zu einer neuen romantischen Naturform. Die Transformation der flachen Landschaft aus der Vogelperspektive zu einem plastischen Hügel demonstriert die Formbarkeit von Bildern und der Observation aus dem All.
https://www.alexgrein.de/arbeiten/terra-arizona
Jon Shelton
Jon Shelton hat Druckgrafik an der University of Michigan studiert und erhielt 2003 den Kunstpreis des Landes NRW. Er greift in seinen Zeichnungen und Malereien politische Konflikte auf und konzentriert sich dabei auf die heutige Nutzung von Drohnen innerhalb der Kriegsführung. Die Werke in der Ausstellung demonstrieren die Ausführung kriegerischer Tätigkeiten durch neue Technik. Die kleinen schwarzen Bilder aus Drohnenkameras stammen von Wikileaks, der Künstler hat sie in die Malerei übersetzt. Die serielle Präsentation der Bilder verdeutlicht die Masse an Daten und die Distanz zur Realität.
https://kunsthaus.kollitsch.eu/KuenstlerInnen/Jon-Shelton
Screening:
16.02: Julian Palacz
23.02: Julia Weißenberg
01.03: Robert Olawuiy
Kuratiert von Wilko Austermann
Wilko Austermann (geb. 1990 in Steinheim) hat Kunstgeschichte an der HHU Düsseldorf und an der Sapienza in Rom studiert. Austermann kuratiert seit 2014 Kunstprojekte, in denen er Künstler zu bestimmten Fragestellungen zusammenbringt. Ihm ist der Diskurs über aktuelle Themen, an inhaltlich passenden Ausstellungsorten wichtig. Seit 2017 organisiert Austermann Ausstellungen im MMIII Kunstverein Mönchengladbach und dem Krefelder Kunstverein. 2018 kuratierte er die Schau digital gods im Rahmen des Festivals die digitale in Düsseldorf. Seitdem betreibt der Kunsthistoriker Recherche über den Einfluss des Digitalem auf die Kunstproduktion. 2020 kuratiert Wilko Austermann im Quartier am Hafen vier Ausstellungen, die digitale Künstler zu bestimmten Thematiken vereint. Internationale Projekte realisierte er 2017 in der Galerie PRAC in Neapel, 2018 im Sculpture Museum Changchun, China, 2019 im Royal College of Art in London, 2019 im Daily Lazy Projektraum in Athen und 2019 im SUPER Raum in Wien.
PROGRAMM ZUR AUSSTELLUNG
TANZ 14.Februar 2020, 19 Uhr, Tanzatelier 0.10
Vorab der Vernissage reflektiert Yana Novotovora und Philine Herrlein physisch globale Prozesse der Energieerzeugung, Erschöpfung und Regeneration im Rahmen ihrer Tanzresidenz im Quartier am Hafen.
SCREENING 16.+ 23.Februar, 1.März 2020 jeweils 15 Uhr
Zu den Öffnungszeiten findet Sonntags um 15 Uhr ein Screening als Rahmenprogramm der Ausstellung statt. Weitere Infos ab dem 10.02. unter www.qah.koeln
TANZ 01. März 2020, 15 Uhr, Tanzatelier 0.10
Nach sechs Monaten Austausch und zwei Wochen gemeinsamer Residenz, zeigen Ann-Karolin Weber und Helena Miko Einblicke aus ihrer Recherche „Szenographisches Choreographieren“.
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DATE ME DIGITAL
Björn Schülke, Alex Grein, Jon Shelton
Eröffnung: Freitag, 14. Februar 2020 um 19.30 Uhr
Kurator: Wilko Austermann
Ausstellungsdauer: 15. Oktober bis 1. März 2020
Öffnungszeiten: sonntags von 14 – 17 Uhr und nach Absprache (Tel 0152.56190502)
Finissage: 01.März 2020 um 15.30 Uhr
Kunstpalast Düsseldorf – Peter Lindbergh: Untold Stories
5. Februar bis 1. Juni 2020
Die Ausstellung Untold Stories ist die erste von Peter Lindbergh selbst kuratierte Werkschau. Der 1944 geborene und in Duisburg aufgewachsene Fotograf hat zwei Jahre an der Präsentation gearbeitet und diese unmittelbar vor seinem Tod Anfang September fertiggestellt. Lindberghs Zusammenstellung von 140 Arbeiten aus den frühen 1980er-Jahren bis in die Gegenwart ermöglicht einen eingehenden Blick auf sein umfangreiches Œuvre und lädt zum Entdecken vieler bislang unerzählter Geschichten ein. Die Ausstellung ist Lindberghs persönliches Statement zu seinem Werk. „Als ich meine Fotos das erste Mal an der Wand im Ausstellungsmodell gesehen habe, habe ich mich erschreckt, aber auch positiv. Es war überwältigend, auf diese Art vor Augen geführt zu bekommen, wer ich bin.“, so Lindbergh im Juni 2019 in einem Interview, das für den Ausstellungskatalog geführt wurde. Ein Großteil der Aufnahmen wurde noch nie gezeigt; andere sind von Zeitschriften wie Vogue, Harper’s Bazaar, Interview, Rolling Stone, W Magazine oder dem Wall Street Journal in Auftrag gegeben und veröffentlicht worden.
In Lindberghs Bildern steht das Interesse am Menschen im Vordergrund. Mit seinen Werken ist es ihm gelungen, den unmittelbaren Kontext von Modefotografie- und zeitgenössischer Kultur zu überschreiten und neu zu definieren. „Durch die Ausstellung ergab sich die Möglichkeit, ausführlicher über meine Fotos in einem anderen als dem Modekontext nachzudenken. Ziel der Präsentation ist es, die Fotos zu öffnen für andere Lesarten und Perspektiven.“, betonte Lindbergh im Gespräch. „Allerdings geht es mir nicht darum zu sagen, dass meine Bilder keine Modefotografie seien, denn das wäre auch falsch. Ich bestehe auf der Definition „Modefotografie“, weil für mich dieser Begriff nicht bedeutet, dass man Mode abbilden muss – die Fotografie ist viel größer als die Mode selbst, sie ist Bestandteil der Gegenwartskultur.“
Die Ausstellung besteht aus drei Teilen, wobei zwei großformatige Installationen den Rundgang rahmen und überraschende Perspektiven auf Lindberghs Schaffen eröffnen. Den Anfang macht die eigens für die Ausstellung entwickelte und aus Bluebacks bestehende monumentale Installation Manifest, die eine eindringliche Einführung in Peter Lindberghs Idee von Modefotografie darstellt.
Für den Hauptteil der Präsentation hat Lindbergh die aus seiner Perspektive essenziellsten Werke seines langjährigen Œuvres arrangiert und mit ihnen experimentiert. In der Hängung legt Lindbergh immer wieder neue Geschichten frei, bleibt aber gleichzeitig seiner Sprache treu. Emblematische sowie noch nie zuvor gezeigte Arbeiten werden paarweise oder in Gruppen gezeigt und ermöglichen neue Interpretationen.
Den Abschluss der Schau stellt die Filminstallation Testament (2014) dar, die eine fast unbekannte Seite des Schaffens des deutschen Fotografen offenlegt. Der durch einen Einwegspiegel aufgenommene Film zeigt eine stumme Auseinandersetzung zwischen Lindberghs Kamera und Elmer Carroll, ein in Florida zum Tode verurteilen Mörder. Carroll betrachtet 30 Minuten lang und ohne mimische Bewegung sein Spiegelbild. Die zum ersten Mal gezeigte Installation ergänzt die Ausstellung um eine unerwartete Bedeutungsschicht und stößt eine Debatte um Themen an, die zentral für Peter Lindbergh waren: Introspektion, Ausdruck, Empathie und Freiheit.
Die Ausstellung wird organisiert vom Kunstpalast, Düsseldorf, in Kooperation mit dem Peter Lindbergh Studio, Paris. Die Schau hat weitere Stationen im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (20. Juni bis 1. November 2020), im Hessischen Landesmuseum, Darmstadt (4. Dezember 2020 bis 7. März 2021), sowie im Museo d’Arte Contemporanea Donnaregina in Neapel (März bis Mai 2021).
Skulpturenpark Waldfrieden – Doppeleröffnung: Ian McKeever und Michael Sandle (8.2.2020)
Gleich zwei bedeutende Vertreter der britischen Kunst zeigt der Skulpturenpark Waldfrieden ab dem 8. Februar. Es sind Ian McKeever und Michael Sandle.
Vom 8. Februar bis zum 1. Juni zeigt der Skulpturenpark Waldfrieden in einer Ausstellung mit dem Titel „Sculpture“ eine Auswahl großformatiger Skulpturen und Modelle des britischen Bildhauers Michael Sandle.
Achtung: Parallel wird die Ausstellung „Sculpture“ mit Arbeiten des britischen Künstlers Ian McKeever eröffnet. Informationen hierzu erfolgen demnächst.
Michael Sandle erforscht in seinem Werk Bilder von Gewalt, bewaffneten Konflikten, Sterblichkeit und Gedenken. Als leidenschaftlicher Pazifist bringt er die Geschichten und Ideologien von Kriegen in aller Deutlichkeit zum Ausdruck; stets ringt er damit, wie sich die Formen und Erzählweisen der Skulptur zu den Geschichten und Ideologien solcher Konflikte verhalten können. „Ein Denkmal“, bemerkt Sandle dazu, „ist eine Scheinerinnerung. Es geht um die Frage, woran erinnert wird und was eine Gesellschaft für denkwürdig hält.“
Als Reaktion auf die Schrecken unseres Zeitalters beschäftigen sich Sandles Skulpturen mit dem Gebrauch und Missbrauch von Macht in globalen Kampfhandlungen, Politik und Kultur. In der Wahl seiner Themen ist Sandle kompromisslos. Er zeigt Bilder von Gewaltakten und Brutalität und deren Folgen und fordert dazu auf, über die tragischen Auswirkungen menschlicher Konflikte nachzudenken, in denen es keine Gewinner geben kann.
Die Ausstellung umfasst eine Gruppe von bedeutenden Arbeiten und bietet einen repräsentativen Überblick über mehr als drei Jahrzehnte seines bildhauerischen Schaffens, darunter Caput Mortuum: A Commentary (1983), The Drummer (1985), Queen of the Night (1999), Iraq – The Sound of Your Silence (2009) und As Ye Sow So Shall Ye Reap: An Allegory (2015). In vielen Werken finden sich maskierte und verhüllte Gestalten. So stellt die behelmte Figur in As Ye Sow So Shall Ye Reap: An Allegory Jesus dar, dessen Gesichtszüge auf dem Gemälde The Light of the World (1851–1853) von William Holman Hunt beruhen. Sandle ist seit Langem fasziniert von der Symbolkraft bekannter und anonymer menschlicher Körper, die ebenso individuelle Subjektivität wie auch gemeinsame universelle Erfahrungen angesichts von kriegerischen Auseinandersetzungen vermitteln können. Zwei seiner jüngeren Skulpturen, Iraq – The Sound of Your Silence, eine bewegende Reaktion auf den Irakkrieg aus dem Jahr 2009, und As Ye Sow So Shall Ye Reap: An Allegory, die 2015 entstand, erinnern an die unschuldigen Zivilisten (und insbesondere an die Kinder), die ihr Leben im Kreuzfeuer heutiger Kampfhandlungen verloren haben.
Neben diesen großformatigen Werken wird eine Reihe kleinerer Modelle und Maquetten gezeigt, die als Entwürfe für Skulpturen im öffentlichen Raum entstanden, darunter The Suicide or He took the ,A‘ Train (1995/99) und Maquette for ,Animals in War‘ Memorial (1999).
Über Michael Sandle
Michael Sandle (*1936) studierte von 1951 bis 1954 an der Douglas School of Art and Technology, Isle of Man, und von 1956 bis 1959 an der Slade School of Fine Art in London. Seit den 1970er Jahren hat er zum großen Teil in Deutschland gelebt und gearbeitet. Von 1973 bis 1977 war er Dozent für Skulptur an der Fachhochschule für Gestaltung in Pforzheim, wo er von 1977 bis 1980 eine Professur innehatte. 1974/75 erhielt er ein DAAD-Stipendium für einen Arbeitsaufenthalt in Berlin; von 1980 bis 1999 war er Professor für Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe.
Er wurde 1990 zum Mitglied der Royal Academy und 1994 zum Fellow of the Royal Society of British Sculptors gewählt. Zu seinen Einzelausstellungen gehören u. a. Twentieth Century Memorial, Duveen Gallery, Tate Britain; Memorials for the Twentieth Century, Tate Liverpool; Malta Siege Memorial, Imperial War Museum, London, und eine Retrospektive in der Whitechapel Gallery, London; europäische Einzelausstellungen wurden u. a. im Mannheimer Kunstverein und im Württembergischen Kunstverein, Stuttgart, gezeigt. Er nahm an zahlreichen internationalen Gruppenausstellung teil, darunter an der 5. Paris-Biennale, an der documenta 4 und documenta 6 in Kassel sowie an der Biennale von São Paulo. Zuletzt wurde sein Werk in der Einzelausstellung Monumental Rage im Grosvenor Museum 2018 gezeigt. Zu seinen bekanntesten Auftragsarbeiten im öffentlichen Raum gehören St George and the Dragon, Blackfriars, London; das International Maritime Organization Seafarers’ Memorial, Albert Embankment, London; die Belgrano Medal – a Medal of Dishonour, British Art Medallic Society, und The Malta Siege Memorial, Grand Harbour, Valletta. Zurzeit sind Werke von Michael Sandle in der Tate Britain zu sehen. Darüber hinaus befinden sich Sandles Werke u. a. in folgenden Sammlungen: Arts Council of Great Britain; Australian National Gallery, Canberra; British Council; Dallas Museum of Art, USA; British Museum; Cass Sculpture Foundation, Goodwood; Hakone Open Air Museum, Japan; Imperial War Museum, London; Metropolitan Museum, New York, und Victoria & Albert Museum, London.
Mit der Ausstellung „David Czupryn und Jochen Mühlenbrink“ zeigt das Kunstmuseum Solingen zwei Düsseldorfer Künstler, die beide ihre Künstler-Karriere mit der Teilnahme an der Internationalen Bergischen Kunstausstellung im Kunstmuseum Solingen gestartet haben.
Die Bergische Kunstausstellung gehört seit 71 Jahren zur kulturellen Tradition der Stadt Solingen. Im Kunstmuseum zählt sie jährlich von Beginn an zu den besucherstärksten Ausstellungen. Das Profil der Schau, die seit 2012 „Internationale Bergische Kunstausstellung“ heißt, ist durchgehend von hoher Qualität geprägt. Für die teilnehmenden Künstler ist die Schau, meist der künstlerische Durchbruch.
Jochen Mühlenbrink: Dawn, 2019, Öl/Leinwand, 200 x 300 cm, Foto: Ivo Faber, VG Bild-Kunst, Bonn 2019
Die Ausstellung „David Czupryn und Jochen Mühlenbrink“ gibt Einblick in eine neue Malerei, die sich selbstbewusst und reflektierend in der Kunstwelt bewegt ohne ihre poetische Aussage einzubüßen. Sie gibt vielmehr ein deutliches Statement über eine Welt, deren Realität nach einer Wirklichkeitsüberprüfung fragt.
In der Malerei von Jochen Mühlenbrink ist alles und nichts zu sehen. Pappe, Folie oder Klebeband, an die Wand gelehnte Bilderstapel, verbrannte Geldscheine, benutzte Pizzaschachteln oder trocken Brot, Mühlenbrink malt so realistisch, dass man seinem Auge nicht trauen möchte. Das Licht des Raumes, die spröden Oberflächen, der Glanz des Plastik, die Spuren von Benutzung, der Dreck, die Schatten – alles echt, alles gemalt.
David Czupryn: Phantom & Ghost. Öl auf Leinwand, 2019
„Meine Frage war, wie ich das Trompe-l’œil ins 21. Jahrhundert bekomme“, kommentiert David Czupryn lapidar seine teils spektakulären großformatigen Bilder, die wie poppige und groteske Theaterkulissen wirken – zumindest auf den ersten Blick. Bei genauerer Betrachtung finden sich Zitate aus der Kunstgeschichte wieder, zeigt sich eine detailverliebte Malerei sowie eine überraschende und faszinierende überaus realistische Wiedergabe der Oberflächenstruktur der gemalten Skulpturen und Gegenstände. Diese wiederrum scheinen nicht immer von dieser Welt zu stammen, sondern entfliehen einer zur Realität gewordenen virtuellen Welt.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, gesponsert durch die National-Bank AG.
Ausstellungsvorschau: Die Akademie-Galerie – Die Neue Sammlung wird zum Gedenken an den 100. Geburtstag von Gerhard Hoehme die Ausstellung „Gerhard Hoehme – Retrospektive“ im Februar 2020 in der Rundgangswoche eröffnen
Gerhard Hoehme gehört nach dem Zweiten Weltkrieg zu den wichtigsten Vertretern der abstrakten Kunst und dem Informel. Neben einem kurzem Studium an der Burg Giebichenstein studierte Hoehme bei Otto Coester an der Kunstakademie Düsseldorf von 1951 bis 1953. Im Jahr 1960 ging er als Stipendiat der Villa Massimo nach Rom, wo er Kontakte zu Künstlern wie Cy Twombly oder Schriftstellern wie Paul Nizon unterhielt. Italien und Rom gehörten nach diesem prägenden Aufenthalt zu Hoehmes zweiten Heimat. Am See Nemi unterhielt Hoehme einen zweiten Wohn- und Arbeitssitz, wo er sich gern neben seiner Professur für Malerei an der Kunstademie Düsseldorf, auf die er im Jahr 1960 berufen wurde, aufhielt.
In der Woche des Rundgangs (3. bis 9.2.2020) plant die Akademie im Rahmen der Ausstellungsreihe der Akademie-Galerie – Die Neue Sammlung eine retrospektive Ausstellung zum Gedenken an den Maler und wichtigen Lehrer an der Kunstakademie Düsseldorf Gerhard Hoehme, der am 5.2.2020 100 Jahre alt geworden wäre.
Die Retrospektive wird Werke aus verschiedenen Schaffensphasen des Künstlers zeigen. Neben Dokumenten und Fotos aus dem Archiv der Gerhard und Margarete-Hoehme-Stiftung und dem Archiv der Kunstakdemie Düsseldorf werden auch Fotografien von Erika Kiffl und Manfred Leve aus dem AFORK im Kunstpalast Düsseldorf sowie Fotografien von Thomas Struth gezeigt. Ein umfangreicher Katalog wird neben einem Vorwort von Robert Fleck Texte von Paul Nizon, Hans Peter Thurn und Vanessa Sondermann sowie Interviews mit ehemaligen Studierenden und Weggefährten aufnehmen.
Die Ausstellung wird vom
6.2. bis 26.4.2020, mittwochs bis sonntags in der
Akademie-Galerie – Die Neue Sammlung
Burgplatz 1
40213 Düsseldorf
Postanschrift:
Eiskellerstrasse 1
40213 Düsseldorf
zu sehen sein.
Die Ausstellung ist gefördert von der Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf.
Der Mensch als Kostenfaktor wird bei Unternehmen immer störender. Firmen wäre es am liebsten, sie könnten ohne Mitarbeiter produzieren und dabei möglichst viel an diese Menschen absetzen, die sie nicht beschäftigen. Nach dieser Modellvorstellung produziert ein Mensch bei den Unternehmen keine Kosten mehr und ist nur noch willenloser Konsument, dessen bedingungsloses Grundeinkommen (das es bald geben muss) er umgehend an die Konsumgüterindustrie und Vermieter weiterreicht. Es reicht dabei, wenn ein solcher Mensch gerade soweit am Leben gehalten wird, dass er noch konsumieren kann.
Die in den letzten Jahren neu entstandene Freelancer-Branche ist ein weiterer Schritt in diese Richtung. Täglich konkurrieren auf Plattformen wie freelancer.com u. ä. weltweit Lohnsklaven bei der Vergabe von „Tagelöhner-Arbeiten“. Freelance – hört sich doch eigentlich ganz schön an – es steckt doch schließlich das Wort „Freiheit“ darin. In der Realität lässt sich diese Freiheit dann aber so interpretieren: der Mensch ist frei, eine Arbeit anzunehmen oder eben nicht, die oft unter dem Mindestlohn vergeben wird – darin ist er frei. Ansonsten heißt diese Freiheit, dass er auch frei ist von jeglicher Sozialabsicherung, Krankengeld, Rente etc. Genau diese Abgaben möchte sich schließlich der Freelance-„Arbeitgeber“ sparen, das ist ja genau die Motivation für ihn, dass er sich nicht an einen Arbeitnehmer durch einen Arbeitsvertrag bindet.
Auch im Umgang mit diesen „Mitarbeitern“ zeigt sich dann ein Unterschied, der sich aus der Anonymität der Internetvergabe von Arbeit ergibt. Ähnlich wie man auch beobachten kann, dass der Anstand im zwischenmenschlichen Umgang auf anonymen Social-Media-Plattformen wie Facebook und Twitter abgenommen hat oder auch gar nicht mehr vorhanden ist, ist man auch bei der Freelancer-Arbeitsvergabe im Umgang mit den Bewerbern nicht gerade zimperlich. Ein Beispiel habe ich persönlich gerade mit der Kleebauer GmbH erlebt. Dieser Firma, die nach eigenem Bekunden fast nur mit Freelancern arbeitet, hatte ich meine Mitarbeit angeboten. Zunächst einmal war deren Geschäftsführer sehr unzuverlässig, was vereinbarte Rückrufe anging. Darüber hinaus wurde ich dann was mein Freelance-Angebot anging grundlos hingehalten. Nachdem ich nach einer ersten Kontaktaufnahme von der Firma Kleebauer nichts mehr gehört hatte, hatte ich nachgefragt, ob ich davon ausgehen kann, dass aus dem Auftrag nichts mehr wird, hatte man das verneint und gemeint, man wäre gerade dabei, mir den Zugang zu ihren Systemen einzurichten – ich habe nie wieder von der Kleebauer GmbH gehört. Während dieses Hinhaltens seitens dieser Firma hatte ich mich tagelang für diese Arbeit freigehalten und daher auch nicht anderweitig beworben. Machen sich diese Leute eigentlich keine Vorstellung mehr von ihrem Gegenüber? Auch wir Freelancer sind Menschen und kein anonymes Nutzvieh! Die Firmen, die sich auf dem Freelande-Markt bedienen, bekommen schließlich sehr günstige „Mitarbeiter“, an die sie sich durch keinen Arbeitsvertrag mit all seinen Verpflichtungen zu binden brauchen – da sollte man sich auch schon mal eine Stunde Zeit nehmen können, auch Bewerbern höflich und offiziell abzusagen – der Bewerber hat sich ja schließlich auch die Zeit für die Bewerbung genommen. Ein Herr Kleebauer möchte ja selbst auch nicht so behandelt werden, oder? Wenn ich von der Institution Kirche selbst auch nicht mehr allzuviel halte, aber einer der tollsten Richtsätze für einen würdigen Umgang miteinander fand ich immer den Satz, dass man den Mitmenschen so behandeln sollte, wie man selbst behandelt werden möchte. Mit diesem einfachen Satz könnte man, wenn man ihn denn beherzigt, die meisten Probleme dieser Welt lösen.
Wir haben es selbst in der Hand, welches System bzw. welche Systeme wir zukünftig für die Gestaltung unserer Arbeits- und sonstige -welten unterstützen wollen. Vielleicht sollte man die Freitags-Demos hierzu auch thematisch breiter aufstellen als „nur“ auf die ökologischen Umweltprobleme bezogen – es liegt derzeit so viel im Argen mit unserer Gesellschaft!
Mit der groß angelegten Ausstellung Der montierte Mensch richtet das Museum Folkwang den Blick auf das Verhältnis zwischen Mensch und Mensch der letzten 120 Jahre: Auf welche Weise haben Künstler_innen in ihren Bildwelten Mensch und Maschine vereint? Die Schau spannt einen großen zeitlichen und medialen Bogen: Sie zeigt Kunst als Spiegel der Industrialisierung, Technisierung und Digitalisierung. Bedeutende Werke der Malerei, Skulptur und Grafik, frühe fotografische Experimente, Installationen, Filme und Arbeiten der Post-Internet-Generation fügen sich zu einem kulturhistorischen Überblick.
Der montierte Mensch
8. November 2019 – 15. März 2020
Do, 7.11., 20 Uhr Eröffnung
Fr, 22.11., 18 Uhr Kuratoren führen Anna Fricke: Der montierte Mensch Teilnahme kostenlos mit Eintrittskarte zur Ausstellung. Kunstring Folkwang ermäßigter Eintritt. Teilnahmebeitrag für Veranstaltungen ohne Ausstellungsbesuch: 5 € / 2,50 € / Kunstring Folkwang und Folkwang Museumsverein frei.
Für das Museum Folkwang hat William Forsythe 2019 eine Folge von installativen und choreografischen Interventionen entwickelt: Acquisition / Körperschaft beschäftigt sich mit dem Verhältnis von ideellen und kommerziellen Werten im Kunsthandel und der Institution Museum. Forsythe nimmt dabei Bezug auf die von Karl Ernst Osthaus geprägte Folkwang-Idee und in der Folge vom Bauhaus propagierte Durchdringung von Kunst und Leben. Drei „Galerist_innen“ empfangen das Publikum im Gartensaal des Museum Folkwang und bieten kurze choreografische Handlungen und Instruktionen zum Erwerb an. Erst durch das Begreifen und das vollkommene Beherrschen der angebotenen Bewegungsabläufe geht die choreografische Handlung in den lebenslangen Besitz der Besucher über.
Die Intervention ist Teil von Konstellationen, ein Kooperationsprojekt von Kunstsammlung NRW & tanzhaus nrw Düsseldorf, Museum Folkwang & PACT Zollverein Essen, Museum Ludwig & Hochschule für Musik und Tanz Köln im Rahmen von „100 jahre bauhaus im westen“, Land Nordrhein-Westfalen und Landschaftsverbände Rheinland (LVR) und Westfalen-Lippe (LWL), gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.
William Forsythe im Museum Folkwang Acquisition / Körperschaft
22. November – 1. Dezember 2019
Eintritt frei
Das Theremin ist das einzige Instrument auf der Welt, das ohne Berührung gespielt wird. Seine Klänge werden erzeugt, indem man mit den Händen das elektromagnetische Feld rund um zwei Antennen manipuliert. Die weltbekannte Theremin-Virtuosin Carolina Eyck stellt in einem Werkstatt-Konzert das Instrument, seine Geschichte und seine Möglichkeiten vor.
Fr, 15.11., 20 Uhr Sphärische Klänge Theremin-Konzert mit Carolina Eyck
Teilnahmebeitrag: 10 € / 5 € / Kunstring Folkwang 5 €. Karten am Tag der Veranstaltung an der Kasse erhältlich.
Vortrag: „Wie die Roboter ins Kino kamen“
Für viele gilt die metallene Maria aus Metropolis von 1927 als erster Kino-Roboter der Science-Fiction – doch bereits im Kino bis 1914 finden sich künstliche Menschen, Automaten und mechanische Humanoide. Der Filmwissenschaftler Peter Ellenbruch nimmt diese sowie Roboterfiguren bis zum ersten Science-Fiction-Kino-Boom Anfang der 1950er Jahre in den Blick.
Do, 14.11., 18 Uhr Mehr als nur Blechmänner und lebende Puppen – Wie die Roboter ins Kino kamen (und dort blieben) Vortrag mit Filmbeispielen Peter Ellenbruch, Universität Duisburg-Essen
Teilnahmebeitrag: 5 € / 2,50 € / Mitglieder des Kunstring Folkwang frei. Karten am Tag der Veranstaltung an der Kasse erhältlich. Begrenzte Teilnehmerzahl.
Vorträge zur Provenienzforschung
Die Reihe Weltweit sammeln. Und dann? widmet sich dem Schwerpunkt der Provenienzforschung zu außereuropäischen Sammlungsbeständen sowie historischen Sachverhalten des Kolonialismus. Nachdem im November 2018 der Auftakt mit Fokus auf Objekte aus Asien und Afrika gemacht wurde, folgt nun der zweite Teil rund um das Thema Ozeanien.
Diebstahl, Kauf, Tausch oder Geschenk? Provenienzforschung zu Sammlungen aus Ozeanien – Herausforderungen und Besonderheiten
Dr. Hilke Thode-Arora, Museum Fünf Kontinente, München
Leiterin der Abteilung Ozeanien, Referentin für Provenienzforschung
Der Mythos vom Raub der Objekte
Dr. Markus Schindlbeck, Ethnologisches Museum, Berlin
Ehem. Leiter der Abteilung Visuelle Anthropologie und der Sammlung Südsee und Australien
Moderation: Isabel Hufschmidt, Kuratorin für Forschung, wissenschaftliche Kooperationen und Provenienzforschung, Museum Folkwang
Do, 21.11., 18 Uhr
„Weltweit sammeln. Und dann?“
II. Provenienzforschung zu Objekten aus Ozeanien
Teilnahmebeitrag: 5 € / 2,50 € / Mitglieder des Kunstring Folkwang frei. Karten am Tag der Veranstaltung an der Kasse erhältlich. Begrenzte Teilnehmerzahl.
„Voll automatisch“ – Familientag am 24.11.
Am Familientag Voll automatisch übernehmen die Maschinen: Kinder und Erwachsene erkunden mittels App Bilder von Robotern und Androiden in der Ausstellung. In offenen Workshops können Bilder bei einem „Zeichenautomaten“ in Auftrag gegeben werden oder es wird gemeinsam wie „am Fließband“ gearbeitet.
So, 24.11., 14 – 18 Uhr Voll automatisch Familientag
Die Teilnahme ist für Familien kostenfrei.
„Now! Transit“-Konzert
Mit Werken von Matthias Krüger, Malte Giesen, Mathias Spahlinger, Christian Winther Christensen, Georgia Koumará und Emanuel Wittersheim
Karten über die TUP-Vorverkaufsstellen und am Tag der Veranstaltung an der Abendkasse im Museum erhältlich.
Das Konzert wird gefördert von der Kunststiftung NRW und von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung. Eine Veranstaltung der Philharmonie Essen in Kooperation mit dem Kunstring Folkwang e.V., Verein der Freunde des Museum Folkwang.
Fr, 1.11., 16 Uhr Now! Transit Konzert mit dem Ensemble Handwerk
Samstag, 12. Oktober 2019 von 10 bis 14 Uhr
im Stadtmuseum Düsseldorf
Am Samstag, den 12. Oktober fand der Workshop „Wir gründen eine Künstlerateliergenossenschaft“ im Stadtmuseum Düsseldorf statt.
Organisiert wurde dieser von Dora Celentano, Corina Gertz (Rat der Künste und Vorstand Verein der Düsseldorfer Künstler *1844) sowie Anne Schülke (Vorstand Verein der Düsseldorfer Künstler *1844).
Bei der Veranstaltung waren außerdem anwesend David Matthée (Stiftung Trias), Karin Rauers (Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf), Christian Weber (Architekt), Nadja Zieren (Leitung Stiftungsmanagement der Landeshauptstadt Düsseldorf) und Corinna vom Berg (Anwältin).
Der Workshop war offen für interessierte Künstlerinnen und Künstler, die Fragen und Überlegungen in den Arbeitskreis einbrachten.
Der Rat der Künste und der Verein der Düsseldorfer Künstler *1844 wollen für die Künstler und Künstlerinnen in der Landeshauptstadt eine gesicherte Zukunft schaffen. Dazu gehört Wohn- und Arbeitsraum, der auch für künftige Künstlergenerationen sicher ist. Hierbei wurde an die Tagung im Stadtmuseum am 9. Februar 2019 „Von der Selbstausbeutung in die Altersarmut – Künstler suchen Perspektiven“ angeknüpft.
Im Workshop wurde ein Konzept erarbeitet, anhand dessen Künstler*innen oder Vereine sich bestehenden Baugenossenschaften der Stadt anschließen oder eine eigene Ateliergenossenschaft gründen können. Das Konzept zeigt Wege für die Umsetzung und Finanzierung auf.
Im Januar 2020 werden die nächsten Schritte eingeleitet:
1. Ein professionell geleiteter Visionsworkshop wird stattfinden. Der Visions-workshop hat im Blick, wie die Gruppe von der Vision ins Handeln kommt.
2. Anschließend organisieren der Rat der Künste und der VdDK *1844 eine Tagung, bei der vier Best-Practice-Projekte vorgestellt werden: Zentralwerk in Dresden, Ex-Rota-Print in Berlin, Kunstwohnwerke in München und Höher Weg in Düsseldorf.
Die Tagung wird öffentlich sein.
Corina Gertz und Stefan Schweizer
Sprecher des Rates der Künste Düsseldorf
Liebe Freundinnen und Freunde des Museum Folkwang,
es ist Sommer – Zeit des Urlaubs, der Entspannung und Inspiration. Nutzen Sie diese Monate, um im Museum bei angenehmen 22 °C kühlen Kopfes wunderbare Werke zu entdecken und die Gedanken schweifen zu lassen. Neben unserer komplett neugehängten Sammlungspräsentation NEUE WELTEN sorgen die Ausstellungen Nancy Spero, Martina Vacheva (beide bis 25. August), 100 Beste Plakate 18 (bis 11. August) und Bauhaus am Folkwang. Bühnenwelten (bis 8. September) für ein medien- und epochenübergreifendes Kunsterlebnis. Nicht missen sollten Sie außerdem die Interventionen Aviariation und City of Abstracts von William Forsythe und Module/Essen von Veit Stratmann (bis 27. Oktober), die eine neue Wahrnehmung des Museumsraumes und der Kunstwerke ermöglichen.
Wir freuen uns, Sie bei uns im Hause zu begrüßen!
Ihr Team des Museum Folkwang
Im August findet ein abwechslungsreiches Begleitprogramm zur Ausstellung Nancy Spero statt:
Sa, 3.8., 18 Uhr, Eingang Kahrstraße Ein feministischer DJ Set in Jazz für Nancy Spero Schallplattenabend mit Thomas Meinecke Die ausschließlich von Frauen komponierte Musik, die Popliterat und DJ Thomas Meinecke auflegen und kommentieren wird, nimmt auf das Wirken von Nancy Spero ab den 1960er Jahren in New York Bezug. Seine genreübergreifende Auswahl bewegt sich zwischen Jazz, Avantgarde, Songwriting, Rhythm & Blues und Soul. Einige Musikerinnen (u.a. Mary Lou Williams, Jutta Hipp, Alice Coltrane oder Annette Peacock) waren Vorreiterinnen der Gleichberechtigung in der Populärmusik und/oder haben sich als Feministinnen verstanden.*
Thomas Meinecke ist Schriftsteller (Selbst, 2016), Musiker und DJ und ist als Dozent (u.a. Poetikdozentur an der Goethe-Universität, Frankfurt am Main) tätig.
Vorab findet um 17 Uhr eine Sonderführung durch die Ausstellung statt.*²
* Teilnahme kostenfrei *² Teilnahme kostenfrei mit Eintrittskarte zur Ausstellung
Sa, 10.18., 14 – 18 Uhr Fragmentierte Frauenbilder Collage-Workshop für Erwachsene Nancy Spero kombiniert in ihren Werken Bilder von Göttinnen, Widerstandskämpferinnen, Müttern, Liebenden, Kriegsopfern, Tänzerinnen und Fruchtbarkeitssymbolen und hinterfragt so unsere Vorstellungen von der Rolle der Frau. Im Workshop werden Frauen- und Männerbilder auseinandergenommen und neu zusammengesetzt: Aus Zeitungsausschnitten und Fotografien, mit Stempeln und Schreibmaschinen entstehen Collagen, die Bild und Text verbinden. Teilnahmebeitrag: € 20 / ermäßigt € 10 / Kunstring Folkwang € 10 Anmeldung im Besucherbüro erforderlich: +49 201 8845 444, info@museum-folkwang.essen.de
So, 25.8., 15 Uhr Und Vietnam und Lesung zur Ausstellung Nancy Spero Nancy Spero war eine wache Zeitgenossin und aufmerksame Leserin. Berichte über den Vietnamkrieg fanden ebenso Eingang in ihre Arbeiten wie griechische Mythen oder Texte moderner Theaterautoren wie Brecht und Artaud. Die Lesung geht den Spuren ihrer Lektüre in Speros Werken nach. Mit Erich Frieds Vietnam-Gedichten und Christa Wolfs Umdeutung antiker Frauenfiguren wie Kassandra und Medea kommen auch zwei Schriftsteller_innen zu Wort, die sich ähnlich wie Spero engagiert und kritisch zu ihrer Gegenwart äußerten. Es lesen Sabine Osthoff (Schauspiel Essen) und Patrick O. Beck (Oberhausen). Karten am Tag der Veranstaltung an der Kasse erhältlich Teilnahmebeitrag: € 10 / ermäßigt € 5 / Kunstring Folkwang € 5
Mit der Eröffnung der neuen Präsentation NEUE WELTEN hat die Provenienzforschung im Museum Folkwang erstmals einen festen Platz mitten in der Sammlung erhalten. In einem eigens dafür eingerichteten Raum werden die unterschiedlichen Aufgaben und Facetten der Herkunftsforschung exemplarisch und kurzweilig vor Augen geführt. An ausgewählten Werken in der Sammlungspräsentation finden sich zudem ausführliche Provenienzketten sowie Hinweise über den aktuellen Stand der Recherche. Begleitend ist die Publikation Sammlungsgeschichten I – Provenienzforschung im Museum Folkwang erschienen, in der Ergebnisse von Einzelrecherchen und Projekten sowie Hintergründe zu historischen Kontexten der Sammlung präsentiert werden. Weitere Bände sind in Planung.
Sammlungsgeschichten I Provenienzforschung im Museum Folkwang Mit Texten von Isabel Hufschmidt, Kuratorin für Forschung, wissenschaftliche Kooperation und Provenienzforschung Die Publikation (80 S., Deutsch oder Englisch) ist gegen eine Schutzgebühr von € 5 am Counter und im Online-Shop erhältlich.
William Forsythes Aviariation versetzt die Bäume im Lichthof zwischen Alt- und Neubau des Museum Folkwang in Bewegung. Die Installation verändert die Bewegungen der Äste in choreographierten Rhythmen und Strukturen. Die bewegten Baumschatten wandern über Jalousien und angrenzenden Museumswände. Je nach Tages- und Jahreszeit erscheinen sie an anderen Orten zu unterschiedlichen Zeiten. Aviariation geht eine Symbiose mit der Architektur des Museums sowie seiner Umgebung ein.
Zu diesen Zeiten ist Aviariation aktiviert (Dauer 10 Minuten): Jeweils zur vollen Stunde, um zwanzig nach und um zwanzig vor