Der Kunstraum Hengesbach präsentiert mit OUI WE einen frühen Film des New Yorker Künstlers Anthony Howard (*1976). In vier Episoden und einer Gesamtlänge von 40 Minuten zeigt OUI WE den Künstler in unterschiedlichen öffentlichen Räumen und Rollen. Alle Perfomances sind in ihrem Ausdruck exzentrisch und provokativ: Der Protagonist beim Urinieren, als Exhibitionist oder im Kampf mit einem Holzkreuz vor dem Metropolitan Museum in New York. OUI WE spielt mit dem breiten Spektrum menschlicher Reaktionen auf Unerwartetes und zeigt, welch komisches Potenzial unvorhersehbare Situationen bergen und welche Anstrengung es für jeden Künstler bedeutet, sich ein Publikum zu schaffen. Als 16mm-Film gedreht, rekurriert OUI WE darüber hinaus auf frühe Performance-Dokumentationen der 60er Jahre und ist eine emotionale Antwort auf die inzwischen abgeklärte Kunstrezeption der 90er Jahre.
Wuppertaler Performance Nacht 2013, 11. Oktober
Beginn der Performance: 20 Uhr, 21 Uhr, 22 Uhr
Kunstraum Hengesbach | Vogelsangstraße 20 | 42109 Wuppertal
www.hengesbach-gallery.de | Email: info@hengesbach-gallery.de
Am 27. September eröffnen wir um 19h die Ausstellung „Coming Full Circle“ der chilenischen Künstlerin Pau Quintanajonet. Die Künstlerin wird bei der Vernissage anwesend sein.
Vernissage 27.9. ab 19h
Ausstellung 27.9. – 19.10.
Event auf Facebook
Pretty Portal
Brunnenstr. 12
40223 Düsseldorf
Pau malt keine Bilder, Pau entwirft Welten und lädt ein, auf eine Reise hinaus in die Schönheit lateinamerikanischer Einflüsse und hinein in die Sphären einer Künstlerin, die auf so spielerische Art ihr Inneres mit Papier, Holz und Tinte nach außen kehrt.
Die Grenzen zwischen Kulturen verschwimmen, aus dem Spannungsverhältnis ihrer Chilenischen Wurzeln und der Deutscher Heimat erwächst eine eigene Symbolik von starken Frauen, die wie Pflanzen aus dem Boden in den Himmel schießen. Tief verwurzelt in Werten und Traditionen und dennoch bereit in unbekannte Höhen zu steigen. Auch Vögel sind ein großer Teil von Paus Welt: Symbol für Weisheit und Ruhe, breiten sie gleichzeitig ihre Flügel aus und sind freie Seelen, die Höhen und Tiefen meistern.
Auf zahlreichen Festivals, wie beispielsweise dem 40ºUrban Art Festival in Düsseldorf, dem City Leaks Festival in Köln 2011 oder dem Latidoamericano in Lima 2013 und Beantatuz in Tolosa 2013 hat sie gemalt. Bis zu 15 Meter lange und 10 Meter hohe Wände wie in Lima zieren ihre Bilder. Pau gestaltet ausschließlich legale Flächen im öffentlichen Raum, im Zentrum steht nicht ihr Name, sondern die Kunst. „Wände gestalten, das ist etwas, dass die Umwelt prägt, diese mitgestaltet: ein Geschenk an die Allgemeinheit“. Bis April dieses Jahres war Pau wieder in Südamerika unterwegs, hat die wilden Landschaften Patagoniens und dem rauen Charme Boliviens und Perus in sich aufgenommen und sich künstlerisch emanzipiert.
In Coming Full Circle dokumentiert Pau dieses Kapitel ihrer Reise: Eine junge Künstlerin, zieht Bilanz – das Ende einer Geschichte, der Anfang von etwas Neuem. „Ich brauchte diesen neuen Raum auch um Neues in mir zuzulassen, einen frischen Zugang zu meiner Kunst zu finden. Aus jedem Ende entspringt ein Neuanfang und viele offene Stränge verflechten sich, es schließt sich ein Kreis.“
Zum vierten Mal bietet das Institut für öffentliche Verwaltung in Hilden exzellenten Kunstgenuss. In den Räumen an der Hochdahler Straße 280 zeigen Sabine Clemens, Stefan Lindauer und Ralf Schmidt ihre Werke. Die Ausstellung wird am Freitag, den 6.9.2013 eröffnet – im Rahmen der IÖV-Veranstaltung „Tag der Offenen Tür“.
Am 6. September eröffnet die vierte IöV ART mit ausgewählten Werken von Sabine Clemens, Stefan Lindauer und Ralf Schmidt. Die Ausstellungseröffnung dürfte dieses Mal besonders gut besucht sein, denn das Institut lädt außerdem ein zum „Tag der offenen Tür“. Alle Interessierten bekommen also nicht nur Kunst zu sehen, sondern können sich auch ein Bild vom IÖV als Bildungsstätte machen. Die ausstellenden Künstler gehören zum Verein Düsseldorfer Künstler e.V., mit dem das Institut in Sachen Kunst bereits zum vierten Mal kooperiert. Arbeiten der Künstler waren bereits in vielen renommierten Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen zu sehen.
Sabine Clemens beschäftigt sich bei ihren Gemälden mit dem Werden und Vergehen bei Mensch und Natur. Dabei arbeitet sie intuitiv, tritt vor die weiße Leinwand und lässt entstehen. Die Themen kreisen stets unbewusst um Veränderung, Verwandlung, Neuerschaffung: Die Natur und der Mensch unterliegen diesem Gesetz von Leben und Sterben. Ein ewiger Zyklus bestimmt alles Lebendige – dieses kann sich bei Sabine Clemens in abstrakten Landschaften oder in fantasiereichen Formenwelten ausdrücken. Struktur und Farbe spielen in ihren Kompositionen eine wichtige Rolle. Acryl- und ölfarbe mehrschichtig auf Leinwand aufgetragen oder Mischtechnik sind ihre Ausdrucksweisen.
Ralf Schmidt arbeitet im Spannungsfeld zwischen Zeichnung und Malerei und rückt Themen in den Mittelpunkt, die mit dem täglichen Leben zu tun haben und die durch den Grauschleier des Alltags oft verdeckt werden. Er will Eindrücke festnageln, die im Strom anderer Empfindungen davon treiben. Es geht ihm um Punktaufnahmen. Dabei reißt er das Thema als Malgrund nur grob an und setzt klare, plakative Motive auf einen komplexen, vielschichtigen Hintergrund. Durch kraftvolle Motive „holt“ er den Betrachter ab und verführt ihn mit der detailreichen Hintergrundstruktur zur Denkarbeit, ohne die Antworten gleich mitzuliefern.
Stefan Lindauer begreift gute Fotografie als eigene Kunstform und versucht in seinen meist großformatigen Arbeiten durch individuelle Interpretation der Wahrheit möglichst nahe zu kommen. Das Erfassen des richtigen Augenblicks, das Spiel der Farben und die gewollte Abstraktion sind die Komponenten, mit denen er ausdrucksstark auf den Sinn weist, der hinter den physikalischen Erscheinungen liegt. Die Erde mit ihrem vielfältigen Wesen ist Lindauers bevorzugtes Objekt. Mit einer analogen Großformatkamera fängt er auf faszinierender Weise das Licht ein, das sich an den Dingen bricht und setzt so die griechische Bezeichnung Photo-Graphie, also Zeichnung aus Licht, wörtlich um.
Die vierte IÖV-ART wird am Freitag, den 06.09.2013 um 16.30 Uhr von Johannes Heinrichs, Leiter des IöV, eröffnet.
Ausstellungsdauer: 06.09.2013 bis 30.11.2013, Montags bis donnerstags von 9 bis 18 Uhr, freitags von 9 bis 17 Uhr
Thomas Schütte gilt heute weltweit als einer der wichtigsten Bildhauer unserer Zeit. Die in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler realisierte Ausstellung Frauen präsentiert eine magistrale, zentrale Werkgruppe Schüttes. Die Serie von 18 großen, zwischen 1998 und 2006 entstandenen Großplastiken in Bronze, Stahl und Aluminium wird im Museum Folkwang zum ersten Mal in Deutschland vollständig zu sehen sein. Sie zeigt, dass heute, nach den Stilbrüchen von abstrakter Plastik und Objektkunst, der überwindende Anschluss an die lange europäische Tradition figurativer Plastik – von der Archaik bis Rodin und Maillol – keinem anderen Bildhauer dermaßen souverän und kongenial gelingt wie Thomas Schütte.
Darüber hinaus werden zwei Ensembles von zwischen 1997 und 1999 entstandenen Keramikstudien zu sehen sein, von denen einige den Ausgangspunkt für die Arbeit an den Frauen bildeten, außerdem eine Auswahl von grafischen Blätter aus der Werkgruppe Deprinotes (2006 – 2008).
Zur Ausstellung ist ein Katalog im Richter & Fey Verlag, Düsseldorf, erschienen (39 €).
Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e. V.
„kreatives wachsen lassen“ – Bildung im Schnittfeld Jugend, Schule und Kultur gemeinsam gestalten
Wie ist im Zusammenspiel der verschiedenen Bildungsakteure aus Jugendhilfe, Kultur und Schule „kreatives wachsen lassen“ möglich? Dieser Leitfrage widmet sich die Fachtagung der BKJ-Fachstelle Kultur macht Schule am 6. und 7. September 2013 in Leipzig. Ziel ist es, auf dem eingeschlagenen Weg zu einer gemeinsam verantworteten Bildungspraxis und kooperativen Lernkultur ein weiteres Stück voranzukommen.
Den Eröffnungsvortrag wird Michael Wimmer, renommierter und meinungsstarker Leiter von EDUCULT (Wien), zum Thema „Bildungsgerechtigkeit und Inklusion“ halten. Anschließend haben die Teilnehmer/innen Gelegenheit, in Gesprächsrunden und Foren mit geladenen Expert/innen Fragen wie die folgenden zu diskutieren:
• Welche Zutaten und Rahmenbedingungen braucht es, um Herausforderungen wie kulturelle Teilhabe, Bildungsgerechtigkeit und Inklusion nachhaltig mit Leben zu füllen?
• Wie lassen sich Zugänge für bisher wenig beteiligte – auch heterogene – Zielgruppen schaffen?
• Wie müssen Einrichtungsprofile und Angebotsformen kritisch überdacht werden?
• Wie kann eine gemeinsam verantwortete, umfassende Ganztagsbildung unter Einbeziehung formaler, nonformaler und informeller Bildungsorte, -formate und -gelegenheiten erfolgreich gestaltet werden?
• Welche Rolle kommt dabei den unterschiedlichen Ressorts und den Ebenen Bund, Land und Kommune sowie ihrer Vernetzung zu?
• Und welche Bedeutung haben mit Blick auf ganzheitliche Bildungsprozesse die unterschiedlichen Orte und Akteure im Sozialraum?
Als besonderer Höhepunkt findet am Freitagabend die feierliche Verleihung der MIXED UP Kulturpreise durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und das Sächsische Staatsministerium für Kultus (SMK) statt. Sieben modellhafte Kooperationen von Kultur und Schule werden in diesem Rahmen ausgezeichnet und der Öffentlichkeit vorgestellt.
Die Tagung findet in Kooperation mit dem Sächsischen Staatsministerium für Kultus, der Stadt Leipzig, der LKJ Sachsen und dem Bundesverband Museumspädagogik im Museum der bildenden Künste in Leipzig statt. Eingeladen sind vor allem Fachkräfte aus Kultur, Schule, Jugend- und Sozialarbeit sowie den zuständigen Kommunalverwaltungen, Landes- und Bundesbehörden.
Weitere Informationen und Anmeldung: www.mixed-up-wettbewerb.de
Die bundesweite Fachstelle „Kultur macht Schule“ der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- Jugendbildung e. V. (BKJ) steht für kontinuierliche Qualitätsentwicklung kultureller Bildungsangebote in, an und um Schulen. Sie bündelt und kommuniziert Informationen, Entwicklungen und Impulse rund um die Themen Kooperationen zwischen Kultur und Schule, Kulturelle Bildung in lokalen Bildungslandschaften und Kulturelle Schulentwicklung. Sie betont den Bildungswert von dritten Lernorten neben Schule und Familie und ermöglicht Kulturelle Bildung nachhaltig in Familien, Kindertagesstätten, Schulen, Jugendhilfe und Kulturförderung. Die BKJ ist der Dachverband der Kulturellen Kinder- und Jugendbildung in Deutschland. Sie versteht sich als Sprachrohr der Kulturellen Bildung und vertritt ihre jugend-, bildungs- und kulturpolitischen Interessen. Ziel ist die Weiterentwicklung und Förderung der Kulturellen Bildung: gesellschaftlich sensibel, nachhaltig, möglichst für jeden Menschen zugänglich, von Anfang an und ein Leben lang. Unter dem Dach der BKJ sind 55 Organisationen aus den Bereichen Musik, Spiel, Theater, Tanz, Bildende Kunst, Literatur, Museum, Medien, Zirkus und kulturpädagogische Fortbildung vertreten. Sie ist der zentrale Fachpartner des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).
Kontakt:
Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e. V. (BKJ)
Fachstelle Kultur macht Schule // Ansprechpartnerin: Monika Demler
Küppelstein 34 // 42857 Remscheid
Fon 02191.794-394 // Fax 02191.794-389 // E-Mail info@bkj.de www.bkj.de // www.mixed-up-wettbewerb.de // www.kultur-macht-schule.de
Schaut man sich der Tage die (Online-)Medienresonanz zu den KUNSTPUNKTE Düsseldorf 2013 nach der ersten Hälfte der Veranstaltung an (der Düsseldorfer Süden machte letztes Wochenende den Anfang), fällt das Ergebnis sehr ernüchternd aus: kein einziges Online-Medium (auch keine Online-Zeitungsausgaben wie www.rp-online.de ) bringt eine Nachberichtserstattung nach dem Motto “Wie war das erste KUNSTPUNKTE-Wochenende“. Was man findet sind lediglich vorab veröffentlichte Veranstaltungshinweise aber keine Vorort-“Erfahrungsberichte“. Aus der reinen Online-Recherche könnte man also durchaus den Schluss ziehen, dass die KUNSTPUNKTE (zumindest für 2013) bislang von den Online-Medien ignoriert worden sind.
Betreibt man nun Ursachenforschung kann man nur Vermutungen aufstellen, woran eine stärkere Medienpräsenz der KUNSTPUNKTE (dieses Mal?) gescheitert ist. Zum einen mag dies sicherlich daran liegen, dass diese vom Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf dankenswerter ins Leben gerufene Veranstaltung mit nun 17 Lenzen doch so langsam in die Jahre gekommen ist und damit ganz einfach der natürliche Schwund beim Nachrichtenwert dieses Events eingesetzt hat. Zum anderen dürfte aber auch ein absolut überfüllter Veranstaltungskalender am vergangenen Wochenende einfach dazu geführt haben, dass die Ressourcen der Medien für die KUNSTPUNKTE schlichtweg erschöpft waren.
Es fing bereits mit der VOGUE Night Düsseldorf an, die mit illustren Namen wie Wolgang Joop als Zugpferdchen an die Kö lockten (rp-online bringt danach einen Fotobericht). Dann gab es da natürlich noch den “Bürgerblockbuster“ schlechthin: das Bürgerfest der Stadt Düsseldorf zum 725 jährigen Stadtjubiläum. Klar, dass von den Medien für dieses zentrale Event eine “Full-Coverage“ angestrebt wurde – da bleibt natürlich weder der Platz noch das Personal, um hier noch eine in die Jahre gekommene Kunstveranstaltung abzudecken. Selbst wer an diesem Wochenende nach einer alternativen Kunstveranstaltung suchte, der konnte bedient werden: von Freitag (6. Sept) bis Sonntag (8. Sept) fand die dc open 2013, die “Offenen Galerien Düsseldorf Köln“ statt. Bei dieser Fülle an Veranstaltungen müssen Redaktionen dann natürlich Prioritäten setzen. Überraschend ist nur, dass es den planerischen Gremien der Stadt bzw. den Veranstaltern untereinander nicht gelungen war, sich terminlich besser zu koordinieren (oder wollte man das am Ende sogar bewusst nicht).
Für die KUNSTPUNKTE selbst schlage ich dem Kulturamt vor, dass man sich mal mit Repräsentanten aus der teilnehmenden Künstlerschaft zusammen setzt, um das Konzept der KUNSTPUNKTE zu überarbeiten, z. B. wie man einer immer stärkeren Tendenz der Fokussierung auf die großen Atelierhäuser der Stadt entgegenwirken könnte. Aus dem ursprünglich flächendeckenden Konzept gleichberechtigter Ateliers ist längst eine Ghetto-Veranstaltung mit einigen Hotspots oder Kunstmeilen geworden, bei dem für ein Atelier alleinig angemeldete Künstler in die Bedeutungslosigkeit abgedrängt werden. Aus einem einstmals flächendeckenden (Punkte-)Firmament ist längst ein Flickenteppich geworden (von den herausgenommenen Randbezirken einmal ganz zu schweigen). Das noch relativ junge Konzept, dass die sog. OFF-Räume bereits freitags zu sich einladen, verstärkt leider diesen Effekt noch zusätzlich. Wie wäre es z. B. mit einer Kooperation mit der Rheinbahn in der Frage der Besucherlogistik statt des Einsatzes des Bus-Shuttles, der nur Ateliers von Kulturamts Gnaden anfährt? Wie wäre es mit einer Smartphone-App, die die Besucher von Kunstpunkt zu Kunstpunkt navigiert? Der wichtigste Punkt aus meiner Sicht wäre allerdings eine bessere Terminkoordination der Veranstalter untereinander.
Die Ateliers selbst sollten sich auch mal überlegen, wie sie die Besucherfrequenzen zwischen ihren Standorten verbessern könnten – da muss man dann halt auch mal wieder etwas mehr “Wir-Denken“ zwischen den Ateliers her.
Für den Düsseldorfer Norden bleibt nun für das kommende Wochenende zu hoffen, dass es ihnen besser ergeht und sie bei den Medien dankbar als Füller für ein “Saure-Gurken-Wochenende“ dienen können.
Signierstunde mit dem Fotografen, Filmemacher und Freund von Pablo Picasso
Beck & Eggeling freuen sich sehr, Lucien Clergue für eine Signierstunde in ihrer Galerie an der Bilker Strasse 5 gewonnen zu haben. Im Rahmen der Ausstellung Lucien Clergue. Nudes.Vintage Prints aus den 1950er Jahren bis heute wird der berühmte Fotograf, Autor undFilmemacher Poster seiner Werke signieren.
Die Veranstaltung findet am
Donnerstag, den 19. September, ab 18 Uhr,
statt.
Während Clergues Aktfotografien in den 1950er Jahren in der allgemeinen Auffassung noch als pornografisch galten, erkannte Pablo Picasso bereits die künstlerische Absicht der Arbeiten und schätzte Clergue als Künstler hoch. Die beiden freundeten sich an, und Clergue durfte Picasso auch in privaten Situationen fotografieren.
Clergues internationale Bekanntheit begründet sich aber nicht nur in der Wertschätzung durch Picasso und Jean Cocteau. Als Gründer eines der wichtigsten internationalen Festivals für Fotografie, der Rencontres Internationales de la Photographie, in seiner Heimaststadt Arles hat Clergue viel dafür getan, Werke von Fotografen aus aller Welt bekannt zu machen und wird dafür sehr geschätzt: 2003 wurde Lucien Clergue Ritter der Légion d’honneur, und im Oktober 2007 als erster Fotograf Mitglied in der französischen Académie des Beaux-Arts, deren Präsident er im laufenden Jahr 2013 ist. 1979 erlangte er an der Universität Marseille die Doktorwürde in Fotografie.
BECK & EGGELING
BILKER STRASSE 5 | D 40213 DÜSSELDORF | T +49 211 49 15 890 | INFO@BECK-EGGELING.DE
Ab Freitag dem 13. präsentiert im Kunstraum-Unten in der Zwischenebene der Bochumer U-Bahnhaltestelle Schauspielhaus der Düsseldorfer Künstler Julien Deiss unter dem Titel „Die Welt von oben – Spuren Relikte Trophäen der Jagd“ seine neue Ausstellung mit dem ironischen Touch einer Expeditionsdokumentation.
Der 30-jährige Düsseldorfer hat sich schon früh auf eine gegenständliche Malerei festgelegt. Scheibchenweise und in augengerechte Stücke zerlegt liegen, stehen und hängen die Bilder von Julien Deiss im Kunstraum-unten, vermeintlich einfach, ganz für einen okularen Genuss. Seine Motive sind nicht ungewöhnlich: Menschen, Tiere, Alltagsgegenstände; ungewöhnlich ist die Art ihrer Zusammenstellung, die seine Bilder so interessant macht, weil es sie so in der Wirklichkeit nicht gibt. Julien Deiss lädt den Betrachter ein in eine Einbahnstraße, an deren Ende dieser sich bewusst wird, wie unterwürfig doch das Sehen sich gegenüber vorgegebenen Mustern verhält.
Lachend hört der Betrachter die Ironie noch hinter sich, wenn er seinen Weg zurück beginnt und plötzlich innere Bilder entstehen: surreale Begegnungen, die ihm für Augenblicke vor die Füße fallen. Genau dann befindet er sich mitten auf demselben Weg, den der Künstler auch gehen musste um diese Bilder zu finden.
„Wenn Farbschicht auf Farbschicht folgt, … kann ich durch das Arbeiten einen Zustand erreichen, an dem ich wie von einem Fischkutter aus, ein Schleppnetz in den Schlick des Unbewussten werfe. Was sich verfängt, wird gemalt. Auf diese Weise entstehen Seelen, Erinnerungs- und Traummotive, in denen die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zusammenkommen. Lassen sich die einzelnen Szenen noch jede für sich beschreiben, so entziehen sie sich im Ganzen oft jeglicher Deutung.“(Julien Deiss)
Julien Deiss wurde 1983 in Düsseldorf geboren. Seit 2006 studiert er an der Düsseldorfer Kunstakademie, unter anderem bei Markus Lüpertz und Reinhold Braun. Aktuell lebt und arbeitet Deiss im Rahmen eines Freisemesters in Dänemark.
13. September 2013 (19:00 Uhr) – 18. Oktober 2013
Kunstraum-Unten
Zwischenebene der U-Bahnhaltestelle „Schauspielhaus“, Hattinger Str. 1,
44789 Bochum
Öffnungszeiten: Mi und Fr 15:30 – 18:30 Uhr und nach Vereinbarung
www.kunstraum-unten.de
http://www.facebook.com/kunstraum.unten
Gestern galt im K20 Kunstsammlung NRW die Sicherheitsstufe 1, ein Polizeiaufgebot mit Spürhunden durchsuchte das Museumsfoyer am Grabbeplatz, als die zur Pressekon-
ferenz eingeladenen Journalisten sich, für erste begutachtende Blicke auf die ab Samstag zu sehenden neue Ausstellung, vor dem Museum eintrafen. Grund dafür war keine explosive Kunst, sondern der für den gestrigen Nachmittag geplanten Besuch des neuen US-Botschafters Emerson, der darum gebeten hatte, unbedingt die Calder-Ausstellung in Düsseldorf besuchen zu dürfen.
Der Besichtigungswunsch ist nicht ungewöhnlich, denn der Künstler Alexander Calder (1898-1976) ist in den USA, aber auch in anderen Ländern wie in der Schweiz vielfach rezipiert worden und hochangesehen. Er gilt mit seinen beweglichen abstrakten Metallplastiken als Erfinder der „Kinetischen Kunst“ und wird gerne auch der „le roi de fil de fer“ (König des Drahtes) genannt. In Deutschland aber mussten 20 Jahre vergehen, bis wieder eine umfangreiche Einzelausstellung des US-amerikanischen Künstlers ausgerichtet wurde: Das K20 zeigt nun den „originären“ Calder und entlarvt ihn als vielschichtiges Mitglied der künstlerischen Wegbereiter des 20. Jahrhunderts. Rund 70 Werke verdeutlichen Calders Weg zur Abstraktion und seine Verbundenheit mit der europäischen Avantgarde – zu seine besten Freunde zählten eben die Künstler Joan Miró, Hans Arp und Fernand Léger.
Doch zur Abstraktion führte ihn tatsächlich Piet Mondrian: Im Oktober 1930 besucht Alexander Calder dessen Atelier in der Rue du Départ 26, Paris und war geschockt: Die Gesamtkonstruktion des Raumes war ein All-Over der Kunst, die schwarz-weiß strukturierten Wände waren mit farbigen Quadrat- und Rechteckstudien bestückt und schienen in ständiger Bewegung zu sein. Calder beschloss sein bisheriges Werk zu überdenken und schuf in den folgenden drei Wochen ausschließlich abstrakte Gemälde. Kurz darauf entwickelte er erste ungegenständliche, räumliche Drahtkonstruktionen und schon im Herbst 1931 entstanden die ersten beweglichen Skulpturen, die „Mobiles“ wie Marcel Duchamp sie nannte. Zunächst wurden diese mit einer Kurbel angetrieben, später stattete der Künstler sie mit Motoren aus, so dass die Drahtskulpturen sich frei im Raum schwebend bewegen konnten. Calder knüpfte hier an eine bereits in den ersten zwei Dekaden des 20. Jahrhunderts entstandene Faszination der Bewegung an. Die Futuristen begeistert vom Fortschritt neuer Technik und die russischen Konstruktivisten machten die Bewegung zum Thema der Kunst, wobei Letztere mehr die Rotation ins Blickfeld rückten.
Die „Mobiles“ von Calder bewegen sich aber nicht nur, sondern sie tönen auch. John Cage, Zeitgenosse, Komponist und Erfinder der „Neuen Musik“ nahm dies bei seinem Besuch in Calders Atelier sofort wahr und nahm die Skulpturen-Geräusche auf, um sie in seine Musik zu integrieren.
Die Ausstellung „Alexander Calder. Avantgarde in Bewegung“ zeigt die ersten von Calder entwickelten Mobiles und legt ihren Schwerpunkt auf die Bewegung und den Klang im Werk des US-amerikanischen Bildhauers. Auf 1600 Quadratmeter kann der Besucher von sehr kleinformatigen Mobile-Entwürfen (1939) bis hin zur monumentalen Außenskulptur aus den 60er Jahren Calders Werk sehen, erleben und vor allem hören.
Das architektonische Highlight der Ausstellung ist zweifelsohne der begehbarer Steg, der sich diagonal durch die Klee-Halle des Museums erstreckt und dem Besucher eine neue „Draufsicht“ auf die Kunst erlaubt und ihm ungewohnte, vielfältige Perspekti-
vwechsel eröffnet.
Aufschlussreich und informativ sind auch die in der Ausstellung laufenden Experimen-
talfilme, die Calder bei seinen Paris-Aufenthalten gesehen hat, und in denen deutlich wird, wie facettenreich sich die Künstler jener Zeit mit dem Thema der Bewegung und Rotation beschäftigt hatten.
Parallel zur Ausstellung präsentiert der Calder-Preisträger von 2007, Zilvinas Kempinas im Labor – so wird der Projektraum des Museums genannt, in dem immer wieder zeitgenössische Künstler eingeladen werden, um ihre neusten Arbeiten zu zeigen – ein ganz besonders Kunsterlebnis. Der international renommierte Künstler lädt mit seiner Arbeit „Darkroom“ den Besucher ein, sich selbst zwischen Stahlkonstruktionen zu bewegen.
Die deckenhohen Metallstäbe sind wie bei einem Mikadospiel scheinbar wahllos ineinander verkeilt. Für den Besucher ergibt sich ein Labyrinth zum Darübersteigen, Durchkriechen und Dran-vorbei-zwängen. Kempinas fordert den Besucher regelrecht auf den neuen Wahrnehmungsprozess zu überprüfen. Ein rechteckiges Wandobjekt mit horizontal verspannten Videobänder führt zur weiteren Irritation. Durch die Bewegung der Besucher (max. 8 Besucher dürfen gleichzeitig in den Raum) und den Luftzug der Klimaanlage beginnen die unterschiedlich breiten Videobänder sich in Bewegung zu setzen und es entsteht ein wellenartiges Landschaftsbild, das zu weiteren Assoziationen anregt. Die einzige Lichtquelle im Darkroom bilden die paar wenigen Rotlicht-Röhren an der Decke, deren Spiegelung auf dem Boden, den Videobändern an der Wand und den Metallstäben im Raum bei dem Durchschreiten des Besuchers sich in wandernde, flimmernde Lichtpunkte verwandeln. Ein (Gesamt-)Bild scheint sich zu Materialisieren wie in der Dunkelkammer eines Fotografen. Eine umfassende Einzelschau des in New York lebenden litauischen Künstlers Zilvinas Kempinas zeigt aktuell das Museum Tinguely in Basel noch bis zum 22. September 2013.
Die Ausstellung „Alexander Calder – Avantgarde in Bewegung“ sowie der Darkroom von Zilivinas Kempinas sind in der Kunstsammlung am Grabbeplatz noch etwas länger zu sehen und zwar bis zum 12. Januar 2014.
Der Katalog zur Ausstellung „Alexander Calder – Avantgarde in Bewegung“ ist ausgestattet mit einer DVD, damit der Besucher die Bewegungsvielfalt der Mobiles sowie die akustische Ästhetik der Klangskulpturen auch zu Hause erleben kann. (EUR 29,00, Museumsausgabe). Der Hirmer-Verlag bietet zudem eine erweiterte Version als E-Book (EUR 9,90) an.
Zum fünften Mal laden vom 06. bis 08. September rund 50 Düsseldorfer und Kölner Galerien die internationale Kunstszene zu einem gemeinsamen Eröffnungswochenende ein. Zu den sicherlich sehenswertesten Ausstellungen muss die des jungen, aus Bochum stammenden Künstlers Matthias Danberg „Inventory by Appropriation“ in der Düsseldorfer Galerie Voss gerechnet werden.
Matthias Danberg wurde 1981 in Bochum geboren, begann 2002 das Studium der Kunst und Philosophie an der Universität Dortmund und wechselte 2003 an die Kunstakademie Münster. 2007 wurde er zum Meisterschüler von Prof. Michael von Ofen ernannt. Heute lebt und arbeitet er in Düsseldorf.
Seine Arbeit umschreibt unsere heutige Gesellschaft, die durch das Phänomen der digitalen Welt geprägt ist. Ihre Medien dringen in unser Bewusstsein, ändern unsere Wahrnehmung und beeinflussen unseren Lebensstill.
Dem entsprechend erklärt Danberg den Computer zum primären Medium seiner künstlerischen Arbeit. Er bewegt sich ausschließlich im Bereich der Virtualität. Interessant dabei ist vor allem, dass sein künstlerisches Anliegen dabei nicht auf die Illustration zeitgenössischer Ereignisse -seien sie digital oder analog- zielt, sondern die darunter liegenden Schichten ihrer historisch kulturellen Einwirkungen freit zu legen scheint. Er erfasst eine Atmosphäre, die durch die digitale und damit auch umfassend monumentale Globalisierung, sowie durch die Diskussion, die derzeit um die Folgen der informationstechnologischen Entwicklung kreist, geprägt ist.
Die Arbeiten von Matthias Danberg basieren auf einer narrativen, metaphorischen Bildsprache, die zwischen der kalten Simulationsästhetik des Virtuellen auf der einen Seite und der subjektivindividuellen Gestaltungskraft eines tendenziell anachronistischen und damit widerständigen Künstlerverständnisses auf der anderen Seite changiert. In seiner Arbeit bezieht sich Danberg dabei auf die Vielzahl unterschiedlicher medialer Erzählstrukturen, vor deren Hintergrund sich das heutige Weltverständnis zu formen versucht.
So gelingt es ihm moderne Mythen zu konstruieren, in denen der überwältigende Pathos des Digitalen und die künstlerisch individuelle Äußerung in eine Form gebracht werden. Gerade angesichts der sonst so technisch geführten Diskussionen zum Digitalen wirft die Ausstellung in der Galerie Voss eine interessente, weil andere Perspektive auf unsere Zeit.
Galerie Voss
Mühlengasse, 3
Düsseldorf D-40213 Deutschland
Tel. +49 211 134982
info@galerievoss.de
www.galerievoss.de
Öffnungszeiten
Von Dienstag bis Freitag von 10.00 bis 06.00 Uhr
Samstag 11.00 bis 02.00 Uhr