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Museen KOELN: Ausstellungen im JULI & AUGUST 2014

KIK Juli/August 2014

 
 
| museenkoeln  Kunst in Köln
 
 

 


DIE NEUEN AUSSTELLUNGEN DER KÖLNER MUSEEN IM JULI/AUGUST 2014
 
 


artothek
Zbyněk Baladrán. -map-fire-word-end- Installation
Audi Art Award for New Positions/Art Cologne 2013
3. Juli bis 23. August 2014

Zum neunten Mal seit 2005 wurde im vergangenen Jahr eine Position aus dem bereits sorgfältig ausgewählten Programm der ‚NEW POSITIONS’ als ‚Best of the Best’ prämiert. Zbyněk Baladrán, der Preisträger des Audi Art Award for NEW POSITIONS/ART COLOGNE 2013, hatte am Stand der Galerie Jocelyn Wolff, Paris, die Jury mit einer faszinierend einfachen und dabei vielschichtigen Videoinstallation überzeugt, die sowohl literarische als auch visuelle Elemente in sich vereinigte.

In der artothek zeigt Zbyněk Baladrán in der Ausstellung „-map-fire-word-end-„ verschiedene auf dem Fußboden des Ausstellungsraumes auf Stoffbahnen installierte Objekte, wie Bilder, Briefe etc. Zwischen diesen kann sich der Betrachter bewegen und sie im Detail betrachten. Um sie als Gesamtwerk zu erfassen, muss er aus dem Werk heraustreten und sich von der Empore der artothek den Überblick verschaffen. Die Installation in der artothek von Zbyněk Baladrán funktioniert wie ein Plan oder eine Flagge, indem sie die Topografie von einander überlappenden Gedankenbildern darstellt. Die Flagge markiert symbolisch den Standpunkt von Baladráns letzten Videoessays über künstlerische Verantwortung und Sozialkritik. Wie eine Tomographie schneidet die Installation durch Text- und Bildäußerungen des Künstlers, das
Aktuellste im letzten Schnitt.

Zbyněk Baladrán, 1973 in Prag, Tschechien, geboren, arbeitet als Autor, bildender Künstler und Kurator.

 


Museum für Angewandte Kunst Köln
Markus Brunetti / FACADES. Kathedralen, Kirchen, Klöster in Europa
20. August bis 14. Dezember 2014

Anlässlich der diesjährigen Photokina präsentiert das MAKK wieder eine Fotografie-Ausstellung. Der Fotograf Markus Brunetti widmet sich seit 2005 ganz der Faszination architektonischer Bauwerke. Dazu begab er sich auf eine lange Reise, die bis heute anhält, und fotografiert mit einer aufwändigen Methode in ganz Europa Fassaden von Kathedralen und Kirchen verschiedenster Epochen, um sie danach einer von ihm entwickelten sehr komplexen Bildbearbeitung zu unterziehen. Steht der Betrachter vor den bis zu 1,5m x 3m großen Werken, ist er sogleich berührt von der Detailgenauigkeit und Tiefenschärfe der Objekte, die in ihrer grafischen Darstellung an Stiche alter Meister erinnern. Es sind Bilder mit einer einzigartigen atmosphärischen Stimmung. Die solitären Objekte wirken in ihrer kompromisslos frontal gewählten Perspektive
schwebend, losgelöst von Zeit und Umgebung, eingetaucht in ein eigenes, beinah surreal wirkendes Licht. Man kann ohne Ablenkung in sie versinken, ganz in sie eintauchen und ist geneigt, Details in ihrer Dreidimensionalität ertasten zu wollen.

 


Kölnisches Stadtmuseum
Misfits in Paradise – Internationale Individuen der Welt. Im Atelier Annette Frick
22. August bis 9. November 2014

Der Begriff „das internationale Individuum der Welt“ wurde 1870 von Richard Wagner geprägt, um den international erfolgreichen Kölner Jaques Offenbach zu verspotten „Mit Sicherheit eine gute Gelegenheit, um einige fotografische Schätze aus meiner Kölner Zeit ans Tageslicht zu holen“, erklärt Annette Frick zu ihrer KUBUS-Ausstellung, die anlässlich der Internationalen Photoszene Köln gezeigt wird. 

 


NS-Dokumentationszentrum
KZ – Kampf — Kunst. Boris Lurie – NO!Art
27. August bis 2. November 2014

Der amerikanische Künstler Boris Lurie, gebürtiger Russe, hat mehrere Konzentrationslager überlebt. Als einer der ersten hat er seine Erfahrungen in einem umfassenden Œuvre verarbeitet. In seinen Bildern verband er Gegenwart und seine persönliche Geschichte und stellte dabei die Schreckensbilder des Holocaust in den Kontext von Konsumgesellschaft und Sex-Industrie. Er begründete die Kunstrichtung No!Art. Eine Ausstellung der Boris Lurie Foundation New York in Zusammenarbeit mit Prof. Wolfgang Leidhold

 


Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud
Der Abklatsch. Eine Kunst für sich
29. August bis 23. November 2014

Zu den vermeintlichen Niederungen einer jeden Graphischen Sammlung gehört der Abklatsch. Diese simple Form der Vervielfältigung einer Zeichnung hat aber neben der Kopie für Künstler immer eine Rolle gespielt. So finden sich im 18. Jahrhundert Abklatsche von vielen Rötelblättern französischer Künstler wie Boucher und Watteau. Auf die originale Zeichnung legte man ein leicht angefeuchtetes Papier und allein durch leichtes Pressen erhielt man ohne jeden künstlerischen Eingriff einen Abklatsch. Das Wallraf widmet dieser besonderen Methode eine eigene Ausstellung und fragt nach der künstlerischen Anmut und den verschiedenen Funktionen des Abklatsches. Ist dieser nur eine belanglose Wiederholung oder doch ein um 180 Grad gespiegeltes Original?

 


Käthe Kollwitz Museum Köln
Das Auge des Arbeiters. Arbeiterfotografie und Kunst um 1930
15. August bis 12. Oktober 2014

Eine Ausstellung anlässlich der photokina 2014 in Zusammenarbeit mit dem Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V., Dresden

Die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Ausstellung gestattet einen Blick auf Alltag und Arbeiterkultur der 1920er und 1930er Jahre. Dabei werden nicht nur private Fotografien, sondern auch die in der Presse gezielt eingesetzten Aufnahmen gezeigt. Neben den Bildern von proletarischen Amateuren sind vor allem ästhetisch anspruchsvolle, künstlerische Fotografien von Walter Ballhause, Albert Hennig oder politische Fotomontagen von John Heartfield zu sehen. Die Bilder erzählen durch ihren spezifischen „Blick von unten“ in eigener Weise von den Verhältnissen in der Weimarer Republik bis zu den Kriegsjahren. 

 


KölnTag

in den städtischen Museen jeden ersten Donnerstag im Monat: 3. Juli und 7. August 2014 
Weitere Informationen unter www.museenkoeln.de

 


AUSSTELLUNGSÜBERBLICK JULI / AUGUST 2014
(inkl. der bereits eröffneten Ausstellungen)

Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud
Rubens, Du & ich. Freundschaftsbilder, bis 17. August 2014
Max Klinger: Opus II. Rettungen ovidischer Opfer, bis 10. August 2014
Der Abklatsch. Eine Kunst für sich, 29. August bis 23. November 2014

Museum Ludwig
Oscar Tuazon, bis 13. Juli 2014
Pierre Huyghe, bis 13. Juli 2014
Unbeugsam und ungebändigt: Dokumentarische Fotografie um 1979, bis 5. Oktober 2014
Das Museum der Fotografie? Eine Revision, bis 5. Oktober 2014

Kunst- und Museumsbibliothek
Willy Meller. Ein Künstler zwischen Diktatur und Demokratie, bis 10. August 2014

Römisch-Germanisches-Museum
14 AD – Römische Herrschaft am Rhein, bis 19. Oktober 2014

Museum für Angewandte Kunst Köln
A Party for Will! Eine Reise in das Shakespeare-Universum, verlängert bis 27. Juli 2014
Markus Brunetti / FACADES. Kathedralen, Kirchen, Klöster in Europa, 20. August bis 14. Dezember 2014

Museum Schnütgen
Seide statt Sünde. Feierliche Kleidung zur Vorbereitung auf den Gottesdienst, bis 24. August 2014

Museum für Ostasiatische Kunst
Von Istanbul bis Yokohama: Die Reise der Kamera nach Asien 1839-1900, bis 7. September 2014

Kölnisches Stadtmuseum
Polaroids-getoastet – Der Kölner Fotograf Herbert Döring Spengler (kleine Kubus-Ausstellung), bis 10. August 2014
Köln in unheiligen Zeiten. Die Stadt im Dreißigjährigen Krieg, bis 5. Oktober 2014
Misfits in Paradise – Internationale Individuen der Welt. Im Atelier Annette Frick, 22. August bis 9. November 2014

NS-Dokumentationszentrum
Wessen Freund und wessen Helfer? Kölner Polizei im Nationalsozialismus, bis 3. August 2014
„Es gibt hier keine Kinder“ – Auschwitz, Groß-Rosen, Buchenwald. Thomas Greve: Zeichnungen eines 15-jährigen, bis 3. August 2014
KZ – Kampf — Kunst. Boris Lurie – NO!Art, 27. August bis 2. November 2014

artothek
Zbynek Baladrán / Audi Art Award for New Positions/Art Cologne 2013, 3. Juli bis 23. August 2014

SK-Stiftung Kultur der Sparkasse KölnBonn
August Sander: Meisterwerke und Entdeckungen, bis 3. August 2014

Tanzmuseum des deutschen Tanzarchivs Köln/SK Stiftung Kultur
Die Verzauberung der Welt. Die Klassik des Tanzes von 1713 – 1913, bis 10. August 2014

Käthe Kollwitz Museum Köln
Das Auge des Arbeiters. Arbeiterfotografie und Kunst um 1930, 15. August bis 12. Oktober 2014

Kölnischer Kunstverein
Andra Ursuta, bis 31. August 2014

Kolumba
zeigen verhüllen verbergen. Schrein. Eine Ausstellung zur Ästhetik des Unsichtbaren, bis 25. August 2014
Achim Lengerer, bis 25. August 2014

Schokoladenmuseum Köln
Würzig, scharf und süß. Was wäre Schokolade ohne Kräuter und Gewürze, bis 19. Oktober 2014

 


AUSSTELLUNGSVORSCHAU SEPTEMBER / OKTOBER 2014

artothek
Dan Dryer / Horizont, 4. September bis 25. Oktober 2014

Museum Ludwig
Andrea Büttner, 5. September 2014 bis 15 März 2015
Ludwig Goes Pop. Bilder einer Jahrhundertsammlung, 2. Oktober 2014 bis 11. Januar 2015

Kölnischer Kunstverein
Gareth Moore, 13. September bis 21. Dezember 2014

Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud
Die Kathedrale. Romantik – Impressionismus – Moderne, 26. September 2014 bis 18. Januar 2015

Museum für Ostasiatische Kunst
Vom Japonismus zu Zen. Paul Klee und der Ferne Osten, 18. Oktober 2014 bis 1. Februar 2015

Museum Schnütgen
Die Heiligen Drei Könige. Mathos, Kunst und Kult, 18. Oktober 2014 bis 25. Januar 2015

Käthe Kollwitz Museum Köln
Apokalypsen – Daheim und im Feld. Käthe Kollwitz und die deutschen Expressionisten im Ersten Weltkrieg, 17. Oktober 2014 bis 11. Januar 2015

Museum für Angewandte Kunst Köln
Kölner Design Preis, 31. Oktober bis 23. November 2014

 

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Bundeskanzler a.D. Gerhard Schröder enthüllt Tony Cragg*s Kunstwerk für Bonn


Kunst im öffentlichen Raum

Bundeskanzler a.D. Gerhard Schröder enthüllt neues Kunstwerk für Bonn:

„Mean Average“ von Anthony Cragg



ENTHÜLLUNG

Freitag, 20. Juni 2014 / 12 Uhr / Remigiusplatz Bonn

Der Künstler ist anwesend





Cragg_Bonn



Der international renommierte englische Bildhauer Anthony Cragg hat eigens für Bonn eine Skulptur geschaffen. „Mean Average“, so der Titel des 6 m hohen Kunstwerkes, wird am Freitag, dem 20. Juni 2014 um 12 Uhr von Bundeskanzler a.D. Gerhard Schröder zusammen mit Bonns Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch und dem Vorsitzenden der Stiftung für Kunst und Kultur, Walter Smerling, auf dem Bonner Remigiusplatz enthüllt.

Für Gerhard Schröder sind die Skulpturen von Cragg von besonderer Bedeutung. Egal wo er sie bisher erlebt hat, ob in Hannover oder Berlin, für ihn gilt: „Das Hervorstechendste ist für mich, dass die Skulpturen keine Hauptansichtsseite haben. Alle Blickrichtungen sind gleichwertig.“

Kunstprojekt Bonn

Mit dem „Kunstprojekt Bonn“ will die Stiftung für Kunst und Kultur die qualitätsvolle Diskussion über Kunst im öffentlichen Raum weiterentwickeln. „Kunst im öffentlichen Raum ist uns ein besonderes Anliegen, denn es verlangt bewusste Wahrnehmung und Selbstreflexion des Publikums.“, erläutert Vorstandsmitglied Werner Müller und führt mit den Worten von Erzherzog Rudolph weiter aus: „Zweck der Kunstwelt wie der ganzen Schöpfung ist die Freiheit und das Weitergehen“. Dass die öffentliche Inszenierung von Kunst mit hochkarätigen Künstlern sozusagen nicht ohne Reibungs-verluste ablaufen kann, versteht sich dabei von selbst.

Die Stiftung für Kunst und Kultur setzt mit dieser Enthüllung das „Kunstprojekt Bonn“ als private Initiative zur Kunst im öffentlichen Raum der Stadt fort. Nach der viel diskutierten Aufstellung von Markus Lüpertz‘ „Beethoven“ im Stadtgarten handelt es sich um die zweite Skulptur für die Stadt Bonn, ihre Bürger und Besucher. Ohne das Privatengagement von Jörg Blömer, Bonner Bürger, Unternehmer und langjähriges Stiftungsmitglied, wäre dieses Projekt nicht möglich geworden, denn er hat nicht nur die wirtschaftlichen Voraussetzungen geschaffen, sondern auch den Vorstand der Stiftung für Kunst und Kultur immer wieder motiviert, initiativ zu werden. Wir freuen uns über dieses außergewöhnliche Privatengagement und danken Jörg Blömer an dieser Stelle in besonderer Weise.

„Mean Average“ (2014)

Für Anthony Cragg „sind die Künstler in besonderer Weise verantwortlich für die Ästhetik der Umwelt“, und er erläutert: „Schauen Sie aus dem Fenster. Beinahe alles in unserer Umgebung ist in der formalen Erscheinung allenfalls mittelmäßig, dient ökonomischen Zwecken und ist überhaupt eine Konsequenz der Ökonomie. Die Bildhauerei kann hier eine besondere Rolle wahrnehmen. Sie kann neue, nie vorher gesehene Formen in die Welt bringen und damit auch neue Gedanken. Und so erfüllt sie auch eine politische Funktion.“

Craggs Skulpturen sind sinnliche, vielschichtige, je nach Blickwinkel immer neu entstehende „mentale Landschaften“, deren Ausgangspunkt stets die Emotion als Auslöser für Bewegung und Handeln ist. Dies gilt auch für die Arbeit „Mean Average“ als Beitrag zur Neugestaltung des Remigiusplatzes. Immer geht es dem Künstler darum, ein plastisches Volumen aus einer Mischung aus Fülle und Leere zustande zu bringen: „In jedem Fall möchte ich das Gefühl haben, mich durch mein Material gleichsam zu verlängern und zu vergrößern“, so der Künstler.

Anthony Cragg

Anthony Cragg wurde 1949 in Liverpool geboren und ging nach dem Kunststudium in England nach Deutschland. Seit den späten 70er Jahren lebt er in Wuppertal. Im September 2008 eröffnete er dort den Skulpturenpark Villa Waldfrieden, in dem Cragg nicht nur eigene Werke zeigt, sondern auch die Arbeiten renommierter Bildhauerkollegen. Der Künstler hat weltweit in zahlreichen bedeutenden Museen ausgestellt und u.a. an mehreren Ausgaben der documenta und der Biennale von Venedig teilgenommen. Cragg ist Mitglied der Londoner Royal Academy und lehrt seit 1979 an der Kunstakademie Düsseldorf, deren Rektor er von 2009 bis 2013 war. Er ist Träger des renommierten Turner Prize sowie des Praemium Imperiale für Skulptur und wurde 2009 in die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste gewählt.




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ASPHALT Festival Düsseldorf 2014 – ein heisser KUNST u. KULTUR Sommer erwartet uns


Zehn Tage Kunst und Kultur im Hochsommer:

Das 3. ASPHALT Festival



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ASPHALT, das Sommerfestival für Theater und Musik, hat einen festen Platz im Düsseldorfer Kulturkalender gefunden.
 Nach dem fulminanten Debüt im Juli 2012 findet vom 8. bis 17. August 2014 nun bereits das 3. ASPHALT Festival statt. Es bietet zehn Tage lang ein pulsierendes, mitreißendes Programm: Theater, Musik, Tanz, Kunst und Literatur, darunter sechs Uraufführungen und zwei deutsche Erstaufführungen, realisiert von und mit lokalen, überregionalen und internationalen Künstlern.

© Foto ASPHALT Festival Duesseldorf
© Foto ASPHALT Festival Duesseldorf

Highlights sind unter anderem ein Tanzabend des Star-Choreografen Jan Fabre, die szenisch-musikalische Lesung einer Kurzgeschichte von Literaturnobelpreisträgerin Alice Munro, Goethes Faust ganz ohne Worte und ein Konzert des Düsseldorfer Singer-Songwriters Honig. Wie immer bei ASPHALT finden die Vorstellungen an ungewöhnlichen Orten statt: auf ehemaligen Fabrikgeländen, in der Alten Paketpost, im obersten Stock eines Hochhauses oder am Büdchen um die Ecke.

Die vergangenen zwei Jahre haben gezeigt, dass der Hochsommer die ideale Zeit für ASPHALT ist. Wenn die großen Häuser der Landeshauptstadt Spielpause haben und das kulturelle Leben aufgrund der Ferienzeit nur auf Sparflamme brennt, bietet ASPHALT zehn Tage und Nächte lang Kunst und Kultur satt. Durch die temporäre Belebung von ungewöhnlichen Orten als Spielstätten und die bewusste Einbeziehung eher kulturferner Stadtteile bringt das Festival den Bürgern die Kultur direkt vor die Haustür.

Faust ohne Worte
Faust ohne Worte

Zentraler Festivalort ist erneut eine ehemalige Backfabrik in Flingern-Süd, das „Weltkunstzimmer“ in der Hans-Peter- Zimmer-Stiftung. Der Gebäudekomplex bietet dem Festival neun sehr unterschiedliche Spiel-Räume und einen Hinterhof, der abermals den temporären Biergarten „ASPHALT Paradies“ beheimaten wird. Als weitere Spielorte fungieren das Gelände der Alten Farbwerke in Lierenfeld, das Hochhaus GAP 15 am Graf-Adolf-Platz, das Central am Hauptbahnhof sowie diverse Büdchen, Pfade und Wege in Düsseldorf.

Und noch ein besonderer Coup ist dem Festivalteam geglückt: Film- und Theaterregisseur Sönke Wortmann hat die Schirmherrschaft für ASPHALT 2014 übernommen.




ASPHALT 2014 Programmuebersicht

Das Programm.

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Preparatio Mortis

5.000 blühende Schnittblumen, 150 lebendige
Schmetterlinge, eine Solotänzerin: Nie
zuvor wurde der Tod so überwältigend schön
und poetisch dargestellt wie in dem Stück
des belgischen Star-Choreografen Jan Fabre.
>>> demnächst mehr

Fr 8.8. # 20:30 Uhr
Sa 9.8. # 20:00 Uhr
Alte Farbwerke, Halle 21

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Mariana Sadovska

Ob sie nun altmodische Hochzeitslieder aus
der Ukraine singt, verwegene Karpatensongs
oder Melodien aus den Metropolen der Welt:
Die Gewinnerin des deutschen
Weltmusikpreises ist ein mitreißendes
Bühnenwunder.
>>> demnächst mehr

Fr 8.8. # 22:00 Uhr
Weltkunstzimmer

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Ode an das Büdchen

Theaterperformance im öffentlichen Raum:
Das Düsseldorfer Theaterkollektiv per.Vers.
nimmt das Publikum mit auf eine Reise durch
den verglühenden Kiosk-Kosmos. Per Bus,
zu Fuß und mit einer Live-Hymne für jedes
Büdchen.
>>> demnächst mehr

Sa 9.8. # 19:30 Uhr     Do 14.8. # 19:00 Uhr
Mo 11.8. # 19:00 Uhr    Fr 15.8. # 19:00 Uhr
Di 12.8. # 19:00 Uhr    Sa 16.8. # 19:00 Uhr
Mi 13.8. # 19:00 Uhr
Solarium Kiosk (Startpunkt)

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Code inconnu

Der preisgekrönte Film von Oscar-Gewinner
Michael Haneke in einer Re-Komposition
von Bojan Vuletic: Ein Ensemble aus New
York spielt die zeitgenössische Musik für
Violine, Fagott, Trompete und Perkussion
als deutsche Erstaufführung.
>>> demnächst
mehr

Sa 9.8. # 20:00 Uhr
Weltkunstzimmer

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ASPHALT discothèque!

Soul an einem Sommerabend: Monsieur
Discothèque, der vermutlich stilsicherste
DJ der Stadt, verwandelt den Konzertsaal in
eine Partyzone. Rare grooves. Real R’n’B. Tanzgarantie.
>>> demnächst mehr

Sa 9.8. # 22:00 Uhr
Weltkunstzimmer

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ASPHALT liest!

23. Etage, Panoramafenster, die Stadt zu
Füßen: Vor spektakulärer Kulisse liest das
Düsseldorfer Autorenkollektiv „Sonny Wenzel & Freunde“ Poesie und Prosa, begleitet
von einem New Yorker Streichquartett.
Uraufführung.
>>> demnächst mehr

So 10.8. # 20:00 Uhr
GAP 15

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Caligula

Gastspiel des Theaters Rottstraße 5,
Bochum: In der gefeierten Inszenierung
von Marco Massafra erträgt der römischer
Kaiser die Welt nicht mehr und wird zum
mordenden Monster. Ein Drama über Liebe,
Macht und Wahnsinn. Und darüber hinaus..
>>> demnächst mehr

So 10.8. # 20:00 Uhr
Alte Farbwerke, Halle 21

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Collateral Damage

Drei zeitgenössische Tanzstücke über die
Unvereinbarkeit von Ehrgeiz und Liebe, Glück
und Gerechtigkeit: Eine Gemeinschaftsarbeit
dreier Choreografen und Tänzer aus
Düsseldorf – jeder choreografiert für
die jeweils anderen beiden ein Duett.
Uraufführung.
>>> demnächst mehr

Mo 11.8. # 20:00 Uhr
Fr 15.8. # 20:00 Uhr
Weltkunstzimmer

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Faust – ohne Worte

Der größte Dichter der Deutschen darf
schweigen: Der Theaterzirkus Dresden bringt
die wohl textwuchtigste Tragödie aller
Zeiten mit Pantomimen, Schauspielern,
Clowns, Tänzern, Sängern und ganz ohne
Sprache auf die Bühne.

>>> demnächst mehr

Di 12.8. # 20:00 Uhr
Mi 13.8. # 20:00 Uhr
Central am Hbf.

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Dimensionen

Die Kurzgeschichte der
Literaturnobelpreisträgerin Alice Munro
als musikalisch-szenische Lesung, mit den
Schauspielerinnen Viola Pobitschka und
Friederike Linke und dem Jazzpianisten Omer
Klein. Uraufführung.
>>> demnächst mehr

Mi 13.8. # 20:00 Uhr
Do 14.8. # 20:00 Uhr
Alte Farbwerke, Halle 21

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Kunst gegen Bares

Das Original aus dem Kölner ARTheater:
Die ultimative Kleinstkunstshow, bei der
das Publikum selbst entscheidet, wie viel
ihm jeder Auftritt wert ist. Bislang
unentdeckte Talente und Profis kämpfen um
Applaus und das vollste Sparschwein.
>>>
demnächst mehr

Do 14.8. # 20:30 Uhr
Weltkunstzimmer

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Maria auf dem Seil

Ein ehemaliges Zirkuskind tanzt sich
träumend durch schreckliche und schöne
Erinnerungen: virtuoses und ergreifendes
Figurentheater für Menschen ab acht Jahren,
von Wilde & Vogel aus Leipzig..
>>>
demnächst mehr

Fr 15.8. # 17:00 Uhr
Sa 16.8. # 17:00 Uhr
Alte Farbwerke, Halle 21

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Chupacabras

HipHop, Dancehall, Reggae, Jazz, Funk,
Salsa, Son, Samba, Blues, Polka und Rock
– die Kölner Band mixt wild die Musikstile
zu ihrem eigenen, kraftvollen „Chupastylee“
und garantiert durchtanzte Nächte.
>>>
demnächst mehr

Fr 15.8. # 21:30 Uhr
Weltkunstzimmer

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ASPHALT unique!

Der legendäre, seit 2007 geschlossene Unique
Club darf für eine Nacht Wiederauferstehung
feiern: Henry Storch legt Funk und Soul der
60ies und 70ies auf, natürlich nur stilecht
von Vinyl. Eleganter kann man zum Tanz
nicht aufgefordert werden.
>>> demnächst
mehr

Fr 15.8. # 23:00 Uhr
Weltkunstzimmer

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Die weiße Insel

Drei tollkühne Schweden wagten 1897 eine
Nordpol-Expedition im Heißluftballon.
Das Theaterkollektiv Subbotnik spielt,
liest, singt und vertont die Geschichte
der Polarfahrer. Bis zum bitteren Ende.
Uraufführung.
>>> demnächst mehr

Sa 16.8. # 20:00 Uhr
So 17.8. # 19:30 Uhr
Weltkunstzimmer

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Honig

Der melancholische Singer-Songwriter aus
Düsseldorf hat längst eine deutschlandweite
Fangemeinde, präsentiert die neuen Songs
kurz vor Release seines vierten Albums aber
natürlich zuerst auf dem Asphalt seiner
Heimat.
>>> demnächst mehr

Sa 16.8. # 21:30 Uhr
Weltkunstzimmer

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Heute: Kohlhaas

Das belgische Agora Theater lässt
Pferdehändler Kohlhaas im Wandertheater
auftreten: Kleists Novelle als
musikalisches und burleskes Schauerspiel
über Macht, Willkür und Widerstand.
>>>
demnächst mehr

So 17.8. # 19:30 Uhr
Alte Farbwerke, Halle 21

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Serie Deutschland – Etappe Düsseldorf

Videoinstallation von Hofmann&Lindholm:
Menschen sortieren sich vor laufender
Kamera allmählich so, dass sie die
Aufstellung der Personen auf berühmten
Fotografien der jüngeren deutschen
Geschichte an Originalschauplätzen
nachahmen. Uraufführung.
>>> demnächst mehr

Fr 8.8. # 19:00 Uhr

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Tree #2612

Dem Verschwinden lauschen: Klänge und
Geräusche eines Kastanienbaums – vor,
während und nach dessen Abholzung.
Audioinstallation des preisgekrönten
Sounddesigners Raoul Brand, deutsche
Erstaufführung.
>>> demnächst mehr

Fr 8.8. # 18:30 Uhr
Weltkunstzimmer

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Impact

In der Rauminstallation von Dejan Sarić
werden zwei riesige Kegel auseinandergezogen
und prallen anschließend aufeinander – ein
spannungsgeladenes Wechselspiel aus Ruhe
und Bewegung, Stille und explosionsartigem
Lärm. Uraufführung.
>>> demnächst mehr

Fr 8.8. # 20:00 Uhr
Weltkunstzimmer

Weitere Infos unter www.asphalt-festival.de


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Museum Ludwig (Köln): Buch zur Oscar Tuazons Ausstellung/Start Konzertreihe KING LUDWIG


 

Am Wochenende vom 21./22. Juni läuten wir den Sommer im Museum Ludwig ein: Am Samstag, 21. Juni stellen wir das Buch zu Oscar Tuazons Ausstellung Alone In An Empty Room in Anwesenheit des Künstlers und mit einem DJ-Set auf der Dachterrasse vor. Gleichzeitig ist dies der Auftakt der Konzertreihe KING LUDWIG, die nun zum dritten Mal auf unserer Dachterrasse stattfindet.
 

 
Book Release: oscar tuazon – live

 



 
Oscar Tuazon: Live
Buchpräsentation
Samstag, 21. Juni, 16 – 20 Uhr

 
In seiner Ausstellung im Museum Ludwig versetzt Oscar Tuazon Elemente eines Privathauses in die Museumsarchitektur. Seine Arbeiten, die sich zwischen Skulptur und Architektur bewegen, durchziehen derzeit alle Ebenen des großen Treppenhauses. Für Tuazon ist der Schaffensprozess und die körperliche Arbeit wesentlicher Bestandteil des Werkes, alle Arbeiten entstehen vor Ort, beeinflusst von den dort vorhandenen Materialien und lokalen Bedingungen. 
Am 21. Juni präsentieren wir das Künstlerbuch, das anlässlich der Ausstellung erscheint.
Von 16 – 20 Uhr spielt ein DJ-Set von KING LUDWIG auf unserer Dachterrasse, um 17 Uhr gibt es außerdem eine Führung durch die Ausstellung mit der Kuratorin Anna Brohm.
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei (begrenzte Plätze auf der Dachterrasse, bei schlechtem Wetter findet die Veranstaltung im Kino-Foyer statt).
 
king ludwig konzerte auf der dachterrasse

 

KING LUDWIG
Konzerte auf der Dachterrasse
Juni – August 2014

 
Die erfolgreiche Konzertreihe mit dem Kölner Nordstadt-Klub King Georg geht in die nächste Runde! Zum dritten Mal präsentieren wir in den Sommermonaten ein fantastisches Musikprogramm auf unserer beeindruckenden Dachterrasse. Neu in diesem Jahr: Das Konzertticket ermöglicht auch zum Eintritt ins Museum am Tag der Veranstaltung. Termine:
CHAIN AND THE GANG
Son­n­tag, 22. Ju­ni
Einlass 15:00 Uhr. Beginn 15:30 Uhr (Film), 17:00 Uhr (Konzert)
Zu Beginn der Veranstaltung präsentiert Chain & The Gang Kopf Ian Svenonius seinen 30 minütigen Film „What is A Band?“ zum ersten mal vor europäischem Publikum (im Kino im Museum Ludwig um 15:30 Uhr)
Calling „Mr. Chain“!  Während man hi­er zu Lande auf der Eu­ro-Trash-Welle ritt und Mis­ter Vain an­rief, fing IAN SVENO­N­IUS in den 90er Jahren an, mit NA­TION OF ULYSS­ES und THE MAKE-UP der Mit­telschicht den läng­sten Fin­ger ein­er Hand ent­ge­gen zu reck­en. Das neue Pro­jekt CHAIN AND THE GANG ste­ht dem in nichts nach. Hi­er wird an den Grund­festen solange gerüt­telt bis das alles – und damit ist der Kap­i­tal­is­mus als solch­er ge­meint – nun endlich zusam­men­bricht. Doch jede Rüt­telei hat auch ein ei­genes Tem­po, ei­nen ei­ge­nen Sound, ei­nen ei­ge­nen Beat. Und hi­er regt er zum Tanzen an.
 
TUNE-YARDS
Son­n­tag, 6. Juli
Einlass 16:00 Uhr, Beginn 17:00 Uhr
TUNE-YARDS – Die Freiheit live erleben – nichts anderes wartet auf uns. Hier wird das Anderssein gefeiert. Weird? Freak? Was für Labels! Die müssen raus… alles freiräumen. Liberation! Um nicht mehr und nicht weniger geht es bei diesen Pop-Bomben, die Tune Yards auf dem Dach zünden werden.
 
MOODOÏD / Finissage Pierre Huyghe
Sonntag, 13.07.2014
Einlass: 16:00, Beginn: 17:00 MoodoÏds Pablo Padovani, Sproß eines mehr als bekannten Jazz-Musikers, spielt einen ganz eigenen Sound: positioniert zwischen Chanson, Tropical Guitar Sounds und klassischem Psych-Pop eröffnet sich dort eine Bühne für seine ganz eigene Show.
 
PAR­QUET COURTS
Di­en­s­tag, 15. Juli
Einlass 19:30 Uhr, Beginn 20:30 Uhr
PARQUET COURTS – Hier kommt die Revolution. Nur ohne uns, wir sind beschäftigt, oder so?! PARQUET COURTS sind die neuen Sternchen am „Post-Punk-Himmel“.
 
DAM-FUNK
Di­en­s­tag, 5. August
Einlass 19:30 Uhr, Beginn 20:30 Uhr
DAM-FUNK – G-Funk, P-Funk, Dam-Funk. Damon Riddicks Alter Ego Dam-Funk, bekannt durch seine Veröffentlichungen auf dem LA-Label No.1, Stones Throw, digget genau da, wo die Neunziger sich schon bedient haben. Bootsy Collins erteilt seinen Segen, das hier ist Funk at its best.
 
Bitte beachten Sie die unterschiedlichen Beginnzeiten wegen der Fussball-WM.
Tickets sind an der Kasse des Museum Ludwig und online erhältlich.
Wir freuen uns über eine Ankündigung dieser Veranstaltungen in Ihrem Medium.

 

 
 


 

 

 
Bildnachweis: Oscar Tuazon, A Prosthesis, 2014,  © Oscar Tuazon, Foto: Michael van den Boogard

Oscar Tuazon, Herausgeber: Museum Ludwig
Heinrich-Böll-Platz, 50667 Köln
Telefon:+49-221-221-26165
www.museum-ludwig.de, info@museum-ludwig.de

 
 
 

 
 
 

 
 
 

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ASPHALT Festival Düsseldorf 2014 – KUNST & KULTUR im Hochsommer


Zehn Tage Kunst und Kultur im Hochsommer:

Das 3. ASPHALT Festival



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ASPHALT, das Sommerfestival für Theater und Musik, hat einen festen Platz im Düsseldorfer Kulturkalender gefunden.
 Nach dem fulminanten Debüt im Juli 2012 findet vom 8. bis 17. August 2014 nun bereits das 3. ASPHALT Festival statt. Es bietet zehn Tage lang ein pulsierendes, mitreißendes Programm: Theater, Musik, Tanz, Kunst und Literatur, darunter sechs Uraufführungen und zwei deutsche Erstaufführungen, realisiert von und mit lokalen, überregionalen und internationalen Künstlern.

© Foto ASPHALT Festival Duesseldorf
© Foto ASPHALT Festival Duesseldorf

Highlights sind unter anderem ein Tanzabend des Star-Choreografen Jan Fabre, die szenisch-musikalische Lesung einer Kurzgeschichte von Literaturnobelpreisträgerin Alice Munro, Goethes Faust ganz ohne Worte und ein Konzert des Düsseldorfer Singer-Songwriters Honig. Wie immer bei ASPHALT finden die Vorstellungen an ungewöhnlichen Orten statt: auf ehemaligen Fabrikgeländen, in der Alten Paketpost, im obersten Stock eines Hochhauses oder am Büdchen um die Ecke.

Die vergangenen zwei Jahre haben gezeigt, dass der Hochsommer die ideale Zeit für ASPHALT ist. Wenn die großen Häuser der Landeshauptstadt Spielpause haben und das kulturelle Leben aufgrund der Ferienzeit nur auf Sparflamme brennt, bietet ASPHALT zehn Tage und Nächte lang Kunst und Kultur satt. Durch die temporäre Belebung von ungewöhnlichen Orten als Spielstätten und die bewusste Einbeziehung eher kulturferner Stadtteile bringt das Festival den Bürgern die Kultur direkt vor die Haustür.

Faust ohne Worte
Faust ohne Worte

Zentraler Festivalort ist erneut eine ehemalige Backfabrik in Flingern-Süd, das „Weltkunstzimmer“ in der Hans-Peter- Zimmer-Stiftung. Der Gebäudekomplex bietet dem Festival neun sehr unterschiedliche Spiel-Räume und einen Hinterhof, der abermals den temporären Biergarten „ASPHALT Paradies“ beheimaten wird. Als weitere Spielorte fungieren das Gelände der Alten Farbwerke in Lierenfeld, das Hochhaus GAP 15 am Graf-Adolf-Platz, das Central am Hauptbahnhof sowie diverse Büdchen, Pfade und Wege in Düsseldorf.

Und noch ein besonderer Coup ist dem Festivalteam geglückt: Film- und Theaterregisseur Sönke Wortmann hat die Schirmherrschaft für ASPHALT 2014 übernommen.




ASPHALT 2014 Programmuebersicht

Weitere Infos unter www.asphalt-festival.de




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Skulpturenpark Waldfrieden (Wuppertal): Arbeiten von Stephan Balkenhol (ab 12.7.)


Skulpturenpark Waldfrieden

Stephan Balkenhol 12. Juli 2014 bis 12. Oktober 2014




Stephan Balkenhol lebt und arbeitet in web_Stephan_Balkenhol_2013Kassel, Karlsruhe, Meisenthal (Frankreich) und Berlin. Er wurde 1957 im hessischen Fritzlar geboren, absolvierte 1976 in Kassel sein Abitur und studierte anschließend bei Ulrich Rückriem an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg (1976–1982). Nach Lehraufträgen ebendort und an der Hochschule für Bildende Künste – Städelschule in Frankfurt a. M. lehrt Balkenhol seit 1992 als Professor für Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe.

Seit 1983 sind seine Werke in zahlreichen Ausstellungen in Galerien und Museen weltweit zu sehen, unter anderem in großen Einzelausstellungen in den Deichtorhallen Hamburg (2008/09) und im Musée de Grenoble (2010/11). Balkenhols Werk zeichnet sich durch das Bestreben des Künstlers aus, die Skulptur von politischen, religiösen oder allegorischen Implikationen zu befreien und die figurative Skulptur neu zu begründen. Mit den für den öffentlichen Raum realisierten Arbeiten lässt sich Balkenhol auch auf historisch aufgeladene Orte ein und nimmt auf diese formal und inhaltlich Bezug.

2009 realisierte Balkenhol mit dem Balanceakt, der zur Erinnerung an den geschichtsträchtigen Mauerfall vor dem Axel-Springer-Hochhaus in Berlin aufgestellt wurde, eine Arbeit, die den Umgang mit der gewonnenen Freiheit als etwas stets Unsicheres und Schwankendes thematisiert.

Stefan Balkenhol, Satyr, 2014 Wawaholz, farbig gefasst / Wawa wood, coloured 202 x 100 x 100 cm ©Stefan Balkenhol
Stefan Balkenhol, Satyr, 2014
Wawaholz, farbig gefasst / Wawa wood, coloured
202 x 100 x 100 cm
©Stefan Balkenhol

Ebenfalls 2009 konzipierte Balkenhol für das Forum Romanum in Rom den großen männlichen Torso Sempre più … (Immer mehr …), der in seiner Bildsprachlichkeit an die Antike anknüpft, dem Betrachter aber zugleich heutig und gegenwärtig zublinzelt. Mit der skeptisch blickenden Skulptur, die einem See von Münzen zu entsteigen oder in diesem zu versinken scheint, thematisiert Balkenhol ohne moralischen Zeigefinger oder in illustrativer Verkürzung das Phänomen der Maßlosigkeit, welches sich in allen Gesellschaften und Individuen wiederfinden lässt. 2011 wurde Sempre più … anlässlich der Salzburger Festspiele im Mozarteum in Salzburg gezeigt. 2012 war der Männertorso aus Zedernholz im Innenhof der St.-Elisabeth-Kirche in Kassel zu sehen und damit Teil einer Ausstellung, die parallel zur Documenta 13 lief. Ebenfalls zur Ausstellung gehörte eine von Balkenhol in den Kirchturm integrierte Figur, die – zunächst umstritten – mittlerweile ein fester Bestandteil des Kasseler Stadtbildes geworden und zum Symbol für die Autonomie der Kunst avanciert ist.

Für Leipzig schuf Balkenhol ein Denkmal für Richard Wagner, das 2013 anlässlich des 200. Geburtstages des Komponisten eingeweiht wurde. Eine besondere Herausforderung lag bei dieser Auftragsarbeit darin, den über einhundert Jahre alten Entwurf des Künstlers Max Klinger in die Arbeit zu integrieren und gleichzeitig die zu Recht zwiespältig rezipierte Person Wagners im 21. Jahrhundert zu würdigen.

Auf Einladung der deutschen Botschafterin in Paris bespielte Balkenhol 2013 die geschichtsträchtige Residenz der Deutschen Botschaft im Palais Beauharnais, in der sich seit zweihundert Jahren die deutsch-französischen Beziehungen spiegeln. Zu Beginn des Jahres 2014 zeigte Balkenhol neue Arbeiten in einer Einzelausstellung in Singapur.

Zur Ausstellung erscheinen eine Broschüre und ein Plakat.





Skulpturenpark Waldfrieden
Hirschstraße 12
42285 Wuppertal
Tel. +49 (0) 202 47898120
Fax +49 (0) 202 478981220
mail@skulpturenpark-waldfrieden.de
www.skulpturenpark-waldfrieden.de

Öffnungszeiten
März bis Oktober: Dienstag bis Sonntag, 10-19 Uhr
November bis Februar: Freitag bis Sonntag, 10-17 Uhr
Der Skulpturenpark Waldfrieden ist an allen Feiertagen geöffnet



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BUNDESKUNSTHALLE Bonn: Ausstellung „AFRIKANISCHE MEISTER“ (ab 28.06.)


Vorabankündigung

BUNDESKUNSTHALLE Bonn

AFRIKANISCHE MEISTER
Kunst der Elfenbeinküste

28. Juni – 5. Oktober 2014

200 Jahre westafrikanische Kunst und rund 200 Meisterwerke von etwa 40 Bildhauern – erstmals werden in einer Ausstellung individuelle afrikanische Künstlerpersönlichkeiten verschiedener Generationen aus sechs wichtigen Kunstregionen Westafrikas mit ihnen zugeschriebenen Werken vorgestellt. Die Ausstellung widerlegt die noch immer verbreitete Meinung, dass es in der afrikanischen Kunst kaum ästhetische Prinzipien und keine „wirklichen“ Künstler gegeben habe, sondern lediglich „Stammeswerkstätten“ mit anonymen Bildhauern. Zu entdecken sind in dieser Ausstellung die großen Meister der Guro, Baule, Dan, Senufo, Lobi sowie der Lagunenvölker und zu betrachten ihre Werke – Skulpturen und Masken von eindringlicher Kraft und Schönheit. Am Beispiel von drei zeitgenössischen ivorischen Künstlern werden zudem aktuelle westafrikanische Kunsttrends vorgestellt.

Eine Ausstellung der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn, in Kooperation mit dem Museum Rietberg Zürich.

bundeskunsthalle




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KIT (Kunst im Tunnel, Düsseldorf) – Programm JUNI 2014

KIT – Kunst im Tunnel Juni 2014


KIT im Juni 2014

im Juni beginnt das KIT-Programm mit der Kunstpause. Am 4. Juni um 13 Uhr sind Sie herzlich eingeladen, an einem Rundgang durch die aktuelle Ausstellung „Der berührte Rand“ von Pauline M’barek teilzunehmen.

Im Rahmen unseres Kinderprogramms begeben sich alle Teilnehmer am 7. Juni auf eine Reise zwischen Raum und Zeit und entdecken dabei, wie man Lichtquellen als Pinsel einsetzen kann. Am 28. Juni reisen wir 1000 Jahre in die Zukunft. Im Workshop „3014 – Wenn heute gestern ist“ machen sich die teilnehmenden Kinder als Archäologen-Team gemeinsam auf die Suche nach Spuren der Vergangenheit.

Der 14. Juni steht ganz im Zeichen der Musik. Zur Quadriennale-Musiknacht werden alle teilnehmenden Ausstellungshäuser mit DJ-Sets, Liveauftritten und Performances bespielt. Das KIT hat an diesem Abend bis Mitternacht für Sie geöffnet. Matthias Goebel wird dann in der Ausstellung auf dem Marimbaphon spielen.

Die KIT-Urban-Gardening-Beete an der Rheinuferpromenade haben wir mit vielen bunten Kräutern und Gemüsesorten bepflanzt, die wir nun gerne mit Ihnen begutachten und pflegen möchten. Am 3. Juni um 16 Uhr möchten wir Sie deshalb sehr herzlich zu unserer ersten offenen Gärtnerstunde einladen.

Weitere Juni-Highlights der Quadriennale finden Sie unter:
www.quadriennale-duesseldadriennale-duesseldorf.de

Viel Vergnügen wünscht Ihnen

Ihr Team von KIT – Kunst im Tunnel

P.S.: Nicht vergessen! Am 31. Mai wird die Altstadt von 14 bis 24
Uhr zum Quadriennale-Videoparcours. Mehr Informationen dazu hier
.

KIT – Kunst im Tunnel
Pauline M’barek. Der
berührte Rand

Bis 10. August 2014


Pauline M’barek
Der berührte Rand
KIT – Kunst im Tunnel, 2014
Foto: Ivo Faber


Pauline M’barek
Der berührte Rand
KIT – Kunst im Tunnel, 2014
Foto: Ivo Faber

Öffentliche Führung: jeden Sonntag um 15 Uhr

Speziell für den Ausstellungsraum entwickelte die Künstlerin Pauline M’barek (*1979) eine mehrteilige, auf die besondere Architektur des KIT zugeschnittene Rauminstallation, die sich in Form von Lichtprojektionen, Videos und Objekten mit Begrenzungen und ihren Berührungspunkten auseinandersetzt. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Erfahrung der Welt durch den eigenen Körper und seine Sinne. Schon beim Eintreten werden wir aus unserem selbstverständlichen, alltäglichen Empfinden gelöst und aufgenommen von einem Ort, an dem uns Schwellen statt Grenzen erwarten. „Der berührte Rand“ erforscht die Auflösung der Grenze beziehungsweise Schwelle zwischen Fern- und Nahsinn und lässt uns teilnehmen an optischen, materiellen und konzeptuellen Umstülpungen und Umkehrungen von Körpern und Verhältnissen.

Mehr Informationen zur Quadriennale finden Sie unter www.quadriennale-duesseldorf.de

KIT – Kunst im Tunnel
Programm für Kinder im
Juni 2014

KIT lädt
im Juni Kinder zu zwei spannenden Workshops zur Ausstellung „Der berührte Rand“ ein.

Meldet euch an!

Lichtmalerei
Workshop für Kinder mit den
Künstlern Manuel Boden und Christian Dünow
Samstag, 7. Juni 2014, 13
bis 17 Uhr
Teilnahmegebühr: 10 Euro

Wir befinden uns auf einer Reise zwischen Raum und Zeit. Gemeinsam mit euch und der Fotokamera frieren wir Lichtstrahlen ein und formen sie nach Lust und Laune: Linien, Spiralen, Botschaften und vieles mehr. Die Taschenlampe und andere Lichtquellen werden zu unserem Pinsel. Wir suchen ein dynamisches, junges Team von Lichtgestalten mit Zeichenlust und viel Spaß an Bewegung.

Der Workshop ist begrenzt auf maximal 20 Teilnehmer und richtet sich an Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren.

Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich per E-Mail an bildung@kunsthalle-duesseldorf.de
oder unter 0211/89 96 256. Anmeldeschluss ist Dienstag, der 3. Juni 2014.

3014 – Wenn heute gestern ist
Workshop für
Kinder mit den Künstlern Manuel Boden und Christian Dünow
Samstag, 28.
Juni 2014, 13 bis 17 Uhr
Teilnahmegebühr: 10 Euro

Wir schreiben das Jahr 3014. In den Ruinen des früheren KIT entdecken
wir, das Archäologen-Team, die versteinerten Überreste einer lange
vergessenen Zivilisation. Die sogenannten Plastikbecher und andere Schätze
waren für die Menschen von damals etwas ganz Gewöhnliches. Wir entdecken
sie neu und legen ihre Formen vorsichtig frei. Für unsere geheimnisvolle
Ausgrabungsstätte suchen wir Abenteurer mit einer gehörigen Portion
Entdeckergeist.

Der Workshop ist begrenzt auf maximal 20 Teilnehmer und richtet sich an
Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren.

Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich per E-Mail an bildung@kunsthalle-duesseldorf.de
oder unter 0211/89 96 256. Anmeldeschluss ist Dienstag, der 24. Juni 2014.

KIT – Kunst im Tunnel
Elisabeths Garten – Urban
Gardening an der Rheinuferpromenade

Im Rahmen der Quadriennale Düsseldorf 2014 hat das Museum für Europäische Gartenkunst und Naturkundemuseum der Stiftung Schloss und Park Benrath vier städtische Gärten in Düsseldorf angelegt: Im Innenhof des Westflügels von Schloss Benrath, an der Rheinuferpromenade vor dem KIT – Kunst im Tunnel, an der Haifastraße beim Bürgerpark sowie im Zentralschulgarten.

Gemäß des diesjährigen Quadriennale Düsseldorf-Leitthemas „Über das
Morgen hinaus“ veranschaulicht das Projekt „Elisabeths Garten“, wie die
Stadt in Zukunft zu einem Ort der gemeinschaftlichen und selbstbestimmten
Lebensmittelproduktion werden kann.

Am KIT sind dafür 14 Hochbeete entstanden. Hier sind Besucher
willkommen um gemeinsame Gartenerfahrung zu sammeln. Kräuter und
saisonales Gemüse dürfen hier beim Wachsen beobachtet und in Gemeinschaft
gepflegt werden.

Am 3. Juni um 16 Uhr möchten wir Sie sehr herzlich zur ersten offenen
Gärtnerstunde einladen. An diesem Tag freuen wir uns auf gemeinsames
Gärtnern und einen Erfahrungsaustausch mit Ihnen!

Treffpunkt ist an den Hochbeeten, bringen Sie gerne Utensilien mit!

Quadriennale-Musiknacht 2014
MUSIK Über das
Morgen hinaus – Quadriennale X Open Source Festival

Samstag, 14.
Juni 2014, 16 – 24 Uhr

2014 veranstaltet die Quadriennale Düsseldorf gemeinsam mit dem OPEN
SOURCE FESTIVAL eine abwechslungsreiche Musiknacht. Am 14. Juni haben die
teilnehmenden Häuser bis Mitternacht geöffnet und machen Platz für
DJ-Sets, Vorträge, Live-Auftritte und Performances, die eine Verbindung
zwischen bildender Kunst und Musik schaffen.

Im KIT ist an diesem Abend Matthias Goebel zu Gast. Er wird unplugged
auf dem Marimbaphon spielen (21.30 – 21.50 Uhr und 22.30 – 22.50 Uhr) und
das KIT in neue, jazzige Klänge tauchen. Goebel ist Musiker und Komponist
und hat sich dem Schlaginstrument gewidmet. Er ist Leiter und Lehrer am
Mallet-Institute in Düsseldorf und Teil erfolgreicher Formationen wie dem
Matthias Goebel Quartett, Two|One und Raum3plus.

Um 0.30 Uhr sind die Durian Brothers live in der KIT Bar zu hören. Ab
1.30 Uhr wird dann DJ IPEK die Nacht musikalisch gestalten.

Hier finden Sie weitere Informationen zur Quadriennale-Musiknacht.

Das Programm der KIT Bar im Juni

KIT –
KUNST IM TUNNEL
Mannesmannufer 1b
40213 Düsseldorf
kit@kunsthalle-duesseldorf.de
www.kunst-im-tunnel.de
 
Öffnungszeiten
Di
– So, Feiertage 11–18 Uhr
 
Anfahrt
Öffentliche
Verkehrsmittel:
Straßenbahnen: 704, 709, 719
Haltestelle:
Landtag/Rheinknie-Brücke
Eintritt Erwachsene: 4 EUR
Ermäßigt: 3
EUR
Gruppen (ab 10 Personen): 3 EUR
Schwerbehinderte: frei
Kinder
und Jugendliche bis 18 Jahre: frei
 
Kombiticket KIT – Kunst im
Tunnel und Kunsthalle Düsseldorf: 8 EUR/ermäßigt 5 EUR

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PACT Zollverein zeigte Uraufführung der Performance „The Notebook“


Überlebensstrategien in einem brutalen Krieg zeigt die Performance *The Notebook“ der britischen Kompanie ‘Forced Entertainment‘

Von Susanne Braun



Aktuell überstrahlt die Installation How Love Could Be von Tim Etchells, künstlerischer Leiter der britischen Experimentaltheatergruppe Forced Entertainment, Bochum am Fördergerüst des Deutschen Bergbau-Museums im Rahmen des Detroit-Projekts (www.thisisnotdetroit.de). Das aktuelle Stück der Kompanie, The Notebook, hingegen, skizziert das Überleben zweier neunjähriger Jungen in einer durch Krieg und Not verrohten Gesellschaft, der die Liebe fast vollkommen abhanden gekommen ist.

Basis der Performance ist der 1986 erschienene Roman Le grand cahier der ungarischen Schritstellerin Agota Kristóf, der 1987 als Livre européen ausgezeichnet und in zwanzig Sprachen übersetzt worden ist.

Die Mutter kann ihre beiden Jungen, Zwillinge, während des Krieges in der Großstadt nicht mehr ernähren und sieht sich gezwungen, die Kinder zur Großmutter auf das Land zu bringen. „Du hättest sie zu Fremden schicken sollen“, herrscht die Großmutter ihre Tochter an, die unter einfachsten Bedingungen lebt und sich selbst nur mühsam mit dem Nötigsten versorgen kann. Die behütete Kindheit findet auf dem Land ein jähes Ende, die Großmutter nennt ihre Enkel ,Hundesöhne‘ und kümmert sich insgesamt kaum um sie. Die Zwillinge sind gezwungen, schnell effektive Überlebensstrategien zu entwickeln, wie die Darsteller der Zwillinge, Robin Arthur und Richard Lowdon, erklären:

Um beispielsweise Beschimpfungen und Schläge besser ertragen zu können, beschimpfen und schlagen sich die beiden gegenseitig so lange, bis es ihnen nichts mehr ausmacht: „Nach einiger Zeit spüren wir tatsächlich nichts mehr. Es ist jemand anderes, der Schmerzen hat, es ist jemand anderes, der sich verbrennt, sich schneidet, leidet. Wir weinen nicht mehr“. Alle Erfahrungen halten sie in sachlichem Tonfall in einem Heft fest. „Wir vergessen nie“, sagen sie immer wieder und es klingt meist wie eine Drohung. Markant ist dabei nicht nur die äußerst reduzierte Sprache, sondern auch die Tatsache, dass die Zwillinge sich als eine Art untrennbare Einheit begreifen. Sie sprechen von sich selbst nur in der ,Wir‘-Form, so als ob sie über keine Individualität, sondern nur über eine gemeinsame Identität verfügten:

Innig verbunden lernen sie, sich die Dinge zu beschaffen, die sie zum Leben benötigen, notfalls auch mit Gewalt. „Die Leute sind grausam. Sie töten gern. Der Krieg hat ihnen das beigebracht. Und überall liegt Sprengstoff herum“, stellen sie fest, als auf eine Nachbarin ohne erkennbaren Grund ein Anschlag verübt wird, der sie in Lebensgefahr bringt. Insgesamt verschwimmen in der Wahrnehmung der beiden die Grenzen zwischen moralisch ,gut‘ und ,böse‘ in vielen Momenten. Als sie etwa auf Unterstützung von der Haushälterin des Pfarrers hoffen, werden sie Opfer sexueller Übergriffe, in einem anderen Fall können sie eine Nachbarin nur durch Erpressung vor dem Verhungern retten. Insgesamt bemühen sich die beiden Jungen ernsthaft und nicht ohne eine gewisse Portion schwarzen Humors, nur so brutal wie unbedingt notwendig zu sein und die Menschen in ihrer Umgebung so gut es geht zu unterstützen. Sie empfinden sich insofern sogar als durchaus wohltätig:

Die Performance von Forced Entertainment unter der Regie von Tim Etchells setzt darauf, den lakonischen Text des Romans, der immer die tiefe Verbundenheit der Zwillinge widerspiegelt und auch Dank der Darsteller Robin Arthur und Richard Lowdon an vielen Stellen über eine beeindruckende Situationskomik verfügt, optimal in Szene zu setzen:

The Notebook kennt keine ,richtige‘ oder ,falsche‘ Seite und auch keine Gewinner im moralischen Sinne. Deutlich wird, dass der Krieg das soziale Gefüge einer Gesellschaft so sehr zerstört, dass eine Rückkehr zur Normalität nur schwer möglich ist. Nach der Uraufführung von The Notebook bei PACT Zollverein in Essen gibt es vom 24. bis 26. Juni und vom 19. bis 20. Juli weitere Aufführungen im LIFT, London (www.liftfestival.com) und beim Latitude Festival, Suffolk (www.latitudefestival.com) in Großbritannien. Mehr Infos unter: www.forcedentertainment.com

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Neue Nationalgalerie Berlin: Otto Piene – „More Sky“ (ab 17.7.)


Neue Nationalgalerie Berlin

Otto Piene. More Sky

17. Juli – 31. August 2014

Neue Nationalgalerie und Deutsche Bank KunstHalle ehren den ZEROKünstler Otto Piene mit der groß angelegten Ausstellungskooperation „Otto Piene. More Sky“, in deren Rahmen am 19. Juli 2014 ein spektakuläres Sky-Art-Event im Außenbereich der Neuen Nationalgalerie stattfinden wird.

In der Neuen Nationalgalerie wird die Dia-Performance „The Proliferation of the Sun“ (Die Sonne kommt näher) jeweils in den Abendstunden von 22 bis 3 Uhr zu erleben sein. Von Otto Piene ursprünglich 1967 für eine kleine Off-Bühne in New York konzipiert und im selben Jahr in Nürnberg, Köln und Dortmund aufgeführt, werden farbig schillernde Formen auf über 1000 handbemalten Glasdias in den offenen Ausstellungsraum projiziert und ergeben, so Piene, eine „poetische Raumfahrt“. Die Rekonstruktion dieses spektralen Farberlebnisses als beeindruckende Multimedia-Installation wird in der oberen Halle der Neuen Nationalgalerie besondere Wirkungskraft entfalten und die strenge Architektur des Mies-van-der-Rohe-Baues vor seiner renovierungsbedingten Schließung Ende 2014 mit Otto Pienes Idealismus und seinen utopischen Visionen konfrontieren.


The Proliferation of the Sun (Die Sonne kommt näher), 1966-1967 35-Minuten Multimedia-Performance mit gemalten Dias, Ton und 5 Karussell-Projektoren, Galerie Art Intermedia, Köln, 1967 Foto: Walter Vogel © Walter Vogel
The Proliferation of the Sun (Die Sonne kommt näher), 1966-1967
35-Minuten Multimedia-Performance mit gemalten Dias, Ton und 5 Karussell-Projektoren, Galerie Art Intermedia, Köln, 1967
Foto: Walter Vogel © Walter Vogel

Die Deutsche Bank KunstHalle widmet sich der enormen Bandbreite und experimentellen Haltung im Frühwerk Otto Pienes. Frühe Lichtdrucke und -grafiken, eindrucksvolle Rauch- und Feuerbilder sowie Lichtskulpturen, die zum Teil aus der Sammlung Deutsche Bank stammen, verweisen auf seinen experimentellen Umgang mit den Elementen Luft, Feuer und Licht sowie auf die von ihm immer weiter vorangetriebene Entgrenzung der Künste. Abschluss der Ausstellung bildet ein großer, eigens für die Ausstellung entworfener Lichtraum.

Zum Auftakt der Ausstellungskooperation findet am Abend des 19. Juli 2014 ein spektakuläres Sky-Art-Event im Außenbereich der Neuen Nationalgalerie mit Unterstützung der Deutschen Bank AG statt. Mit drei bis zu 90 Meter hohen, illuminierten Luftskulpturen in Sternenform – darunter der „Berlin Superstar“, den Otto Piene erstmals 1984 an der Technischen Universität zeigte – wird der Künstler auf eindrückliche Weise den Berliner Nachthimmel bespielen.

Otto Piene, 1928 in Laasphe geboren, zählt zu den künstlerischen Protagonisten der Avantgarde des 20. Jahrhunderts und wirkte als Mitbegründer der internationalen ZERO-Bewegung in den 1960er Jahren maßgeblich am programmatischen Neubeginn in der Kunst unter Bezugnahme elementarer Naturkräfte mit. Seine Raster-, Rauch- und Feuerbilder, seine Lichträume und -ballette stehen für eine fast romantische Sehnsucht nach der Verbindung von Natur, Wissenschaft und Technik mit der Kunst.


Otto Piene, Porträt, 2013 Foto: Peter Müller / Bild-Zeitung
Otto Piene, Porträt, 2013
Foto: Peter Müller / Bild-Zeitung

Berlin Superstar, 1984 für die Eröffnung der Ausstellung "Die Zukunft der Metropolen: Paris - London - Berlin", Ernst-Reuter-Platz, Berlin, 1984 Foto: Otto Piene Archiv / ZERO foundation
Berlin Superstar, 1984
für die Eröffnung der Ausstellung „Die Zukunft der Metropolen: Paris – London – Berlin“, Ernst-Reuter-Platz, Berlin, 1984
Foto: Otto Piene Archiv / ZERO foundation
Richtungsweisend wurden Otto Pienes zahlreiche interdisziplinäre Großprojekte im öffentlichen Raum, etwa ab Ende der 1960er Jahre im Kontext des Center for Advanced Visual Studies am MIT in Boston, das er seit 1974 als Direktor leitete, oder sein monumentaler Regenbogen für die Abschlussfeier der Olympischen Spiele 1972 in München. Pienes intensive Zusammenarbeit mit Technikern und Naturwissenschaftlern eröffnete der Kunst weitere entscheidende Perspektiven, die bis in zeitgenössische Positionen etwa bei Olafur Eliasson, Carsten Höller oder Tomás Saraceno ihr Echo finden.



Ein Re-Print der zentralen Piene-Publikation „More Sky“ aus dem Jahr 1973 erscheint zur Ausstellung im Verlag Walter König, Köln.