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Galerie VOSS (Düsseldorf): Daniel Heil – Selbstgespräche (ab 9. MRZ)

 

Galerie VOSS

Daniel Heil  Selbstgespräche

9. März – 7. April 2018

 


 

Seit drei Jahren arbeitet Daniel Heil an zwei umfangreichen, andauernden Werkserien, die eine intensive Interaktion zwischen Maler und Leinwand dokumentieren. Diese rhythmischen Abstraktionen haben eine körperliche, gar eine choreografische Dimension. Sie dokumentieren frei fließende Gesten, die plötzlich gestoppt und auf der Leinwand oder auf Papier festgehalten werden. Trotz ihrer sprühenden Energie strahlen die Bilder und die kleinformatigen Zeichnungen eine meditative, Zen-ähnliche Stille aus. Genau dieses Wechselspiel aus Lebhaftigkeit und Ruhe fasziniert den Künstler.

Daniel Heil, B-199, Öl und Kohle auf Leinwand, 2017, 200 x 150 cm

 

In seinem Essay „Movement in Space“ über Daniel Heils Arbeit weist Thomas Kuhn treffenderweise auf die „reduzierten Konstellationen der Tuschemalerei des Zen-Buddhismus“ hin, bei der mit kleinsten Mitteln die größte Wirkung erzielt wird. Wie in den Lehren des Zen und dessen Konzentration auf das individuelle Bewusstsein gibt es auch hier keinen starren Plan und kein Bestreben, die Betrach-  tungsweise der Werke zu beeinflussen. „Ich stelle keine Ansprüche an den Betrachter“, betont Heil. „Meine Bilder sind einfach ein Angebot.“

Zur Ausstellung erscheint eine umfangreiche Publikation mit Textbeiträgen von David Galloway und Thomas W. Kuhn. (Kerber Verlag / ISBN 978-3-7356-0413-2)

 


Daniel Heil
1988 geboren in Düsseldorf
2010–2015 Studium an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf bei Katharina Grosse

Ausstellungen (Auswahl)
2018 Selbstgespräche, Galerie Voss, Düsseldorf
2017 Untitled, Galerie Voss, Düsseldorf OSTRALE, Dresden Panoptical Blend #1, Hollerei Galerie, Wien | Vienna Rethinking time, space & beauty, PKS, Düsseldorf
2016 Art Cologne, Galerie Bruce Haines, London/Köln | Cologne Crossing Borders, Galerie Voss, Düsseldorf

 

 

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Düsseldorfer Kunstakademie | Rundgang 2018: Kunst bis unter die Decke!


Düsseldorfer Kunstakademie
Rundgang 2018: Kunst bis unter die Decke

Sven Blatt

(Der Artikel wurde soeben um eine Galerie weiterer sehenswerter Werke ergänzt – siehe gegen Ende des Artikel)


In der Düsseldorfer Kunstakademie gibt es seit gestern beim sog. Rundgang im wahrsten Sinne des Wortes wieder Kunst „bis unter die Decke“ – und weil das anscheinend noch nicht ausgereicht hat, tauchten zwei Studenten mit ihrer Performance eben mal ab (schon zu Genüge durch die Schlagzeilenpresse gewandert, daher möchte ich an dieser Stelle nicht weiter darauf eingehen).

Bereits am Eröffnungstag – also unter der Woche – Schlagenbildung der kunstbegeisterten Pilger zum Eiskellerberg. Der Einlass gestaltet sich dann jedoch relativ zügig – so wie verlassende Besucher aus der Kunstakademie rauströpfeln werden auch wieder welche nachgefüllt.

Die der allgemeinen Öffentlichkeit noch bis zum Sonntag frei zugängliche alljährliche Leistungsschau teilen sich wie jedes Jahr die sich noch mitten im Studium befindlichen angehenden Künstler/ innen mit den Absolventen der Kunstakademie, denen man in ihrer jeweiligen Abschlusspräsentation selbstverständlich einen großzügigeren Platz einräumt. Der Anteil an Abschlusspräsenta-
tionen scheint dabei dieses Jahr gefühlt besonders groß zu sein.

Ansonsten präsentieren sich die einzelnen Klassen künstlerisch – und das meine ich positiv – sehr inhomogen. Während es in früheren Jahren durchaus möglich war anhand der Kunst eines Studenten auf seine Professorin oder Professoren zu schließen und die jeweilige „Schule“ einen sichtbar prägenden Einfluss hinterließ, ist dies heute so gut wie nicht mehr möglich (bis vielleicht auf die Klasse Fritsch, wo man dann doch eine gewisse Handschrift erkennt).

Das ist auch gut so, denn es soll schließlich neue Kunst entstehen und z. B. nicht nur ein weiterer Immendorff-Zögling. Auch wenn man sich der Kunstgrößen, die die Düsseldorfer Kunstakademie hervorge-
bracht hat, durchaus bewusst ist (und dieses Jahr davon einige Eingang in die aktuell gezeigten Werke fanden), will man erkennbar eigene Wege gehen.

Malerische Collage bekannter Düsseldorfer Kunstgrößen (darunter wohl auch der Werkkünstler selbst) – zu erkennen Lüpertz, Beuys und Immendorff

Auch in der Vermarktung der eigenen Kunst geht man mittlerweile neue Wege, weg aus der Ecke, wo man früher noch Aussagen hörte wie man mache Kunst um der Kunst willen und alles andere (wie die Finanzierung einer Existenz) würde erst mal nicht interessieren, hin zu einer immer professionelleren Selbstvermarktung schon bereits zu Studienzeiten. Wo früher noch – wenn überhaupt – gedruckte Visitenkarten lagen werden heute Flyer aus schwerem Hochglanzpapier drappiert und die Flure mit aufwändig produzierten Postern bestückt (fast schon tapeziert). Auch wurde gerade eine von Studenten initiierte Web-Galerie (www.kunstakademie.gallery) gelaunched.

Kritiker mögen das als Kommerzialisierung verunglimpfen, aber warum soll die Kunst davon verschont bleiben bzw. man ihr das nicht auch zugestehen, wo sich das Rad doch auch sonst aller Orten immer schneller dreht und von höchstrangigen „Vorbildern“ vorgelebt wird. Aber wer sagt denn auch, dass Kunst nur gut ist, wenn sie bei Hunger entstanden ist. Ob man allerdings in Sachen Selbstvermarktung so weit gehen muss wie Meral Alma, die gleich eine Videoproduktionsfirma inkl. zweier Kameraleute, Visagistin und Produzentin für den Dreh eines Imagevideos zum Rundgang in die Kunstakademie angeheuert hat, das sein mal dahingestellt.

Meral Alma „Schrein“

Die Entscheidung darüber muss jeder Künstler selbst für sich treffen. Es ist halt auch die Frage: wieviel Aufmerksamkeit brauche ich, um als Künstler Erfolg zu haben und ab wann schadet sie mir. Vielleicht ist das aber auch einfach nur ihr ganz normaler „Zirkus des Lebens“, wie Alma ihre Ausstellung betitelt hat.

Zirkus des Lebens

Es gibt dann aber wiederum auch die konträren Gegenbeispiele – namenlose, zumeist in den Fluren aufgehängte und dann trotzdem künstlerisch interessante Werke. Das soll es jetzt aber zu diesem Thema auch gewesen sein.

2 Flurporträts, Künstler „anonym“
Flurwerk, Künstler unbekannt
Flurwerk, Künstler unbekannt



Künstlerisch überzeugen dieses Jahr insbesondere die Klassen Grosse, Gursky und Anzinger.

Die Klasse Grosse hat es verstanden, den Ausstellungsraum als Gesamt-Kunstwerk zu inszenieren und dennoch die Einzelwerke gleichrangig nebeneinander zu stellen und dabei alle 3 Dimensionen mit einzubeziehen.

Ansicht Klasse Grosse

Die Klasse Gurski besticht durch ihre Professionalität und ihrem handwerklichen wie künstlerischen Perfektionismus. Hier nimmt ein großer 4K-Flach-TV eine räumlich zentrale Rolle ein, der den Betrachter mit der brilliant „produzierten“ gemeinsamen Videoarbeit „Apartment Monologue“ von Hedda Schattnik und Roman Szczesny in seinen Bann zieht.

Daneben faszinieren ebenso die Arbeiten von Alexander Romey sowie Lucia Sotnikova, die soeben den diesjährigen Absolventenpreis erhalten hat, ein mit einem Stipendium verbundenen Förderpreis, den die Freunde und Förderer der Kunstakademie Düsseldorf alljährlich vergeben.

Alexander Romey – Werk aus Abschlusspräsentation – Klasse Gursky
Alexander Romey – Werk aus der Abschlusspräsentation – Klasse Gursky



In der Klasse Anzinger sind insbesondere die Arbeiten von Nicolas Schützinger hervorzuheben. Die in Öl gehaltenen Werke gewähren einen Blick in häusliche, zum Teil intime Lebensmomente und halten dabei dennoch einen würdevollen Abstand, so dass in keinem Moment ein Gefühl von Voyeurismus entsteht. Der gekonnte Umgang mit Licht und Schatten und seine farbliche Umsetzung erzeugt dabei eine intensive, fast gefühlte räumliche Atmosphäre – handwerklich und künstlerisch bereits sehr ausgereift.

Nicolas Schützinger | Arbeit aus der Abschlusspräsentation | Klasse Anzinger
Nicolas Schützinger | Arbeiten aus der Abschlusspräsentation | Klasse Anzinger
Nicolas Schützinger | Arbeit aus der Abschlusspräsentation | Klasse Anzinger

Die Bildhauerklassen können nach dem Weggang einiger Absolventen im vergangenen Jahr nicht mehr ganz an das hohe Niveau der Vorjahre anknüpfen. Hier scheint man sich zumindest teilweise in einer Neufindungs- und Experimentierphase zu befinden. Aber auch dieses Jahr gibt es natürlich einige hervorzuhebenden Arbeiten. Hier nur einige Beispiele.



Joscha Bender
Mara Wagmann | „Zorn“
Malte Schwidessen
Aljoscha Lahner



Insgesamt ist es der Kunstakademie bzw. deren Studentinnen und Studenten mit dem Rundgang 2018 gelungen, dem noch jungen Düsseldorfer Kunstjahr nach der „Grossen NRW“ (s. unsere Besprechung) bereits jetzt schon ein weiteres Kunsthighlight zu schenken. Düsseldorf hat somit ein gutes Kunstjahr 2018 eingeläutet – und das quasi aus „eigenem Künstlermaterial“.

In diesem Sinne – auf ein weiter spannendes Düsseldorfer Kunstjahr 2018.


Galerie weiterer sehenswerter Arbeiten

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Der Rundgang geht noch bis diesen Sonntag und ist täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet .

KUNSTAKADEMIE Düsseldorf
Eiskellerstr. 1
40213 Düsseldorf



Allgemeine Hinweise zum Fotomaterial:

Die Fotos wurden ob der großen Beleuchtungs- und Perspektiven-
herausforderungen digital bearbeitet, so dass es sehr wahrschein-
lich zu gewissen Abweichungen bei der werkgetreuen Darstellung gekommen sein wird. Die Bearbeitung erfolgte aber sorgsam und nach bestem Wissen und Gewissen, es sollte aber kein Studiokatalog erwartet werden.

Die Rechte an den Fotos liegen bei dem Autor – eine Zweitverwer-
tung bedarf einer entsprechenden Genehmigung.

Ich bedanke mich bei den Studentinnen und Studenten für das zahlreiche und spannende Bildmaterial.





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Preview: Die Große Kunstausstellung NRW – in 2018 wirklich GROSS!


Die Große NRW – in 2018 wirklich GROSS

Um eines gleich vorweg zu sagen – die Große Kunstausstellung NRW ist 2018 wirklich ein MUSS für jeden Kunstinteressierten aus der Region und natürlich gerne auch darüber hinaus, zeigt sie doch die unglaubliche Fülle des künstlerischen Schaffens der mit der Kunststadt Düsseldorf verbundenen Künstlerinnen und Künstlern in einem sehr breiten Querschnitt über alle Genres hinweg, so dass man die GROSSE sicherlich mit Fug und Recht als die repräsentative Ausstellung für die Kunst der Region bezeichnen kann. Dabei ist sie nicht nur Kunst für den Moment, sie kann auch mit nach Hause genommen werden – und dies zu durchaus erschwinglichen Preisen, wenn es denn bei Kleinformaten bleibt. So gibt es durchaus kostbare Kleinode ab 400 EUR, an denen man sich ein Leben lang erfreuen kann und die der Anfang für eine schöne Sammlung bilden könnten. Zudem unterstützt man mit dem Kauf direkt den jeweiligen Künstler, dem der größte Teil des Kaufpreises zufließt – also fair Art statt Art Fair, wenn man so will.

Ausstellungsansicht Eingangsbereich | © Foto: Sven Blatt

In der drei Wochen dauernden Ausstellung werden insgesamt 300 Exponate von 156 Künstlerinnen und Künstlern gezeigt. Die Anzahl der Werke übertrifft damit die des Vorjahres. Trotz dieser Fülle an dargebotener Kunst drängt sich diese dennoch nicht auf, denn

Ausstellungsansicht | © Foto: Sven Blatt





das Ausstellungsteam hat es dank einer umsichtigen Kuratierung verstanden, die Ausstellung immer wieder durch ruhigere Räume und zusammenhängende Themenblöcke zu „entschleunigen“, so dass das Künstlerauge nicht überfordert wird, sondern eher neugierig darauf gemacht wird, was es denn um die nächste Ecke noch Interessantes gibt.

Weiterhin zur Entspannung dürfte beigetragen haben, dass man sich dieses Mal dazu entschieden hat, die GROSSE auch auf den gegenüberliegenden Gebäudeteil des Forum NRW auszuweiten, also planen Sie bei einem Besuch auch schon mal einen kurzen Spaziergang über den Ehrenhof ein – er lohnt sich auf jeden Fall. Und man möchte wohl zukünftig durch die Einbeziehung von Freiflächen zur Bespielung mit Skulpturen räumlich sogar noch etwas weiter wachsen – falls das Gartenamt mitspielt, wie Ausstellungsleiter Michael Kortländer bei seiner Führung über das Ausstellungsgelände augenzwinkernd mitteilte.

Werkauswahl der Preisträgerin „Kunstpreis der Künstler“ Sybille Pattscheck | © Sven Blatt

Mit der Ausrichtung dieser Ausstellung wird traditionell auch jedes Jahr ein „Kunstpreis der Künstler“ sowie ein „Förderpreis“ vergeben. Der „Kunstpreis der Künstler“ ging dieses Jahr an die Künstlerin Sybille Pattscheck. Den Förderpreis erhält die Künstlerin Carmen Schaich. Beide Preise werden vom Land NRW gestiftet.

Jochen Saueracker | Mammutblatt (grau) | 2017 | Linoldruck | © Sven Blatt

Bei einer solch umfassenden Werkschau fällt es natürlich schwer, einzelne Werke herauszustellen um damit die Spannweite der Ausstellung repräsentativ wiederzugeben. Das ist eigentlich nicht möglich. Die hier gezeigte Auswahl stellt daher keinerlei Wertung dar, sie soll Lust auf mehr machen. Es gibt noch Vieles zu entdecken, was genauso sehenswert ist.

„Nachbauten“ der Architekturelemente des 50 EUR Scheins | © Sven Blatt
Michael Kortländer mit Skulptur – Skulptur mit Michael Kortländer | © Sven Blatt


Michael Falkenstein | Modular | Holzschnitt | © Foto: Sven Blatt
Gudrun Kemsa | 60th Street 01 | 2016 | C-Print/Diasec | © Foto: Sven Blatt

Kristina Kanders | Serie Housewife | 2015 | Öl auf Vintage Tapete | © Foto: Sven Blatt
Ausstellungsansicht | © Foto: Sven Blatt

DIE GROSSE
Kunstausstellung
NRW Düsseldorf 2018

28.01.–18.02.2018

Stiftung Museum Kunstpalast
Kulturzentrum Ehrenhof
Ehrenhof 4–5
40479 Düsseldorf

Geöffnet:
Dienstag bis Sonntag,
von 11:00 bis 18:00 Uhr
Donnerstag:
11:00 bis 21:00 Uhr
Geschlossen:
Donnerstag, den 08.02.18

Eintrittspreise
regulär 8 Euro,
ermäßigt 5 Euro
Kinder bis
12 Jahre frei

Katalogpreise
DIE GROSSE 2018
20 Euro
Dokumentation
100 Jahre Große
Kunstausstellung
10 Euro
Kombipaket:
Katalog und
Dokumentation
25 Euro

Weitere Informationen: Die Grosse





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DIE GROSSE Kunstausstellung NRW Düsseldorf 2018 (ab 27.01.18)


DIE GROSSE 2018



Am Samstag, dem 27. Januar 2018, um 18.00 Uhr, wird im Museum Kunstpalast DIE GROSSE Kunstausstellung NRW Düsseldorf 2018 eröffnet.

Die Ausstellung führt auch in diesem Jahr das neu ausgerichtete Konzept weiter. Es werden Werke von ca.160 KünstlerInnen aus den Bereichen Malerei, Skulptur, Fotografie, Grafik und Neue Medien gezeigt.



DIE GROSSE hat regional und landesweit eine kulturpolitische Strahlkraft, mit stetig wachsender Bedeutung für die Bürgerinnen und Bürger des Landes. Sie gibt erneut einen differenzierten Einblick in die Kunstszene Düsseldorfs und Nordrhein-Westfalens. Unterstützt von einer prominent besetzten Jury, die aus mehr als 600 Bewerberinnen und Bewerbern eine Auswahl trifft, finden hier avantgardistische und bewährte künstlerische Positionen ein Forum für Dialog und Diskussion. Für diese Begegnung ist das Museum Kunstpalast schon seit langem ein wunderbarer Ort. An den Donnerstagen werden die “DONNERHALL“- Veranstaltungen, dieses Mal in der Verantwortung des FFT Düsseldorf, stattfinden. An den drei Sonntagen werden Matinee-Veranstaltungen die Ausstellung bereichern. Die Kunstakademie Düsseldorf wird mit der Klasse von Prof. Stefan Kürten Gast in der Ausstellung sein. Als weiterer Kooperationspartner wird das Lore-Lorentz-Berufskolleg temporär Arbeiten aus dem Bereich Grafik/Design im Atrium des Museums präsentieren. In der heutigen Zeit sind derartige große allgemeine Kunstausstellungen selten geworden. DIE GROSSE Kunstausstellung NRW Düsseldorf kann sich zu Recht als die größte von Künstlern für Künstler organisierte Ausstellung in Deutschland bezeichnen.







Der „Kunstpreis der Künstler“ geht im Jahr 2018 an die Künstlerin Sybille Pattscheck. Ihr Werk und ihre künstlerische Position werden mit diesem Preis in besonderer Weise gewürdigt. Den Förderpreis erhält die Künstlerin Carmen Schaich. Beide Preise werden vom Land NRW gestiftet.

Preisträgerin Sybille Pattscheck im Atelier (Foto: Dejan Saric)





Eröffnung am 27. Januar 2018 um 18 Uhr im Robert-Schumann-Saal, Museum Kunstpalast Künstlerführungen: Do. – So. 16:00 Uhr, 7 Euro zzgl. Eintrittspreis Gruppen- oder Schulklassenführungen sowie exklusive Führungen für Vereine, Firmen und Institutionen etc. auf Anfrage unter info@diegrosse.de





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ab 31.01.18: Rundgang Kunstakademie Düsseldorf




SAVE THE DATE!

Rundgang Kunstakademie Düsseldorf



Der jährliche „Rundgang“ der Kunstakademie Düsseldorf findet im Jahr 2018 vom 31. Januar bis 4. Februar von jeweils 10 bis 20 Uhr statt. Für die Öffentlichkeit ist diese Semesterschlußausstellung ebenfalls ab 31. Januar 2018 geöffnet.

Der Besuch des Rundgang ist kostenlos und bedarf keiner Anmeldung.

Plätze für eine „Öffentliche Führung“ können von Mittwoch – Sonntag jeweils um 13.00 Uhr und 15.00 Uhr gebucht werden. Wenn Sie an einem Platz für eine „Öffentliche Führung“ interessiert sind, gibt es die Möglichkeit, nachfolgend einzelne Plätze zu reservieren. Das Führungsentgelt beträgt 5 Euro und wird am Tag der Führung vor Ort beglichen. Treffpunkt: 1. Etage am Bücherstand.

Individuelle Gruppenführungen für max. 15 Personen können zum Preis von 75 Euro unter vanessa.sondermann@kunstakademie-duesseldorf.de angefragt werden.





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Galerie VOSS (Düsseldorf): Sandra Senn / Zwischen Zwei Meeren (ab 26.01.2018)

 

Galerie VOSS: Sandra Senn / Zwischen Zwei Meeren

26.01.2018 – 03.03.2018

 



Sandra Senn (* 1973 in Baden/Schweiz, lebt in Berlin und Baden) zählt zu den wichtigsten Schweizer Künstlerinnen im Bereich des digitalen Bildes. Seit vielen Jahren findet ihre facettenreiche Arbeit im In- und Ausland interessierte Beachtung und ist in bedeutenden institutionellen und privaten Sammlungen vertreten. In ihrer aktuellen Einzelausstellung mit dem poetischen Titel «Zwischen zwei Meeren» zeigt sie neue Werkgruppen. Erodierende, denkmalartige Tiere thematisieren in der Einsamkeit weiter Meere die Endlichkeit der Zivilisation. Doch wer ist verschwunden, Mensch oder Tier? Bedeutet das scheinbare Ende tatsächlich ein Ende oder den Beginn eines neuen Bewusstseins?

 

Sandra Senn | ohne Titel | Serie Zwischen zwei Meeren | 110 x 160 cm | Pigmentprint | 2017 | courtesy Galerie Voss Düsseldorf

Monumentale, in Stahlbeton gegossene Tiere und Gebäudetrümmer, die man vielleicht als ehemalige Forschungsstationen deuten könnte, stehen als zerfallene Relikte einer verschwundenen Epoche verlassen in der Weite ausgelaufener Meere. Körper- und Gebäudeteile sind erodiert und gebrochen. Hier und da treten verrostete Stahlskelette hervor. Grüne Algen haben sich auf die raue Haut der Tiere gelegt. Jemand muss sie vor langer Zeit als mächtige Skulpturen errichtet haben. Kunst, Denkmal oder Gedächtnis einstiger Träume? Doch die damaligen Schöpfer sind spurlos verschwunden, Hinweise auf narrative Zusammenhänge nicht auszumachen. Sandra Senn entwickelt Szenen einer fragilen Dystopie, die allerdings ihre finstere Endzeitlichkeit in ein verwundertes Staunen tauscht. Darin unterscheiden sich diese Arbeiten von vielen anderen dystopischen Werken zeitgenössischer Kunst, die technoide Zerstörung feiern.

Still und verstummt verharren die Tiere in einer leergefegten Welt, die Apokalypse zog weiter, der Sturm scheint überstanden. Zwar haben sie nicht unbeschadet durch die Nächte der Zeit gefunden, aber sie stehen noch, wenn auch als Ruinen. Die subtilen Pastelltöne des wolkigen Himmels korrespondieren mit der seelischen Fragilität, die im Gegensatz zum trutzigen Äusseren steht. Die genaue kulturhistorische Herkunft der Tiere, Denkmäler und Gebäudetrümmer bleibt unbestimmt, doch ihr traumverlorenes Schweifen springt sofort über. Der melancholischen Sinnlichkeit kann man sich kaum entziehen. In der dystopischen Entleerung, der Verlangsamung bis zum versteinerten Stillstand, im träumenden Durchmessen von Raum und Zeit liegt die Kraft dieser Bilder. Sandra Senn lässt subtil den Zauber des Unbewussten aufscheinen. Dabei ist entscheidend, dass die Künstlerin die digitale Technik lediglich als Mittel zum Zweck verwendet, und nicht daran interessiert ist, technische Effekte vorzuführen, wie oft bei digitalen Arbeiten zu beobachten. Es sei ein Malen mit anderen Mitteln, sagte sie einmal im Atelier. Sie interessiere sich dafür, ungesehene, innere Bilder aufzuspüren, ihnen zu folgen, um herauszufinden, wohin sie führen. Sandra Senn berechnet nicht, sondern vertraut einem Stein gewordenen, bröckelnden Hund, vertraut sphingenhaft wachenden Löwen am Ende eines fremden Meeres, vertraut einem mit unwirtlicher Erde verwachsenen Pferd, kaum in der Lage, sich wieder zu erheben. Als verstummte Orakel sind die Tiere das geheimnisvolle Gedächtnis einer untergegangenen Zeit. Paradoxerweise regt sich im Augenblick grösster Verlassenheit leise Hoffnung auf ein neues Morgen.



Eine weitere Werkgruppe mit dem anspielungsreichen Titel «Erahnengalerie» gilt rätselhaften Metamorphosen des Porträts: Teils maskenartig verborgen, teils von Farbe überwuchert, scheinen sich die Dargestellten in einem magischen Prozess der Verwandlung zu befinden. Sandra Senn stellt die klischeehafte Vorstellung in Frage, ein Porträt sei Abbild unverwechselbarer Identität. So rasch wie Fisch, Federn oder Farbe die Gesichter befielen, so rasch muss mit weiteren Wandlungen gerechnet werden. Aus den Bildern spricht ein multiples Ich, das in lyrischen, auf die Wände applizierten Texten ein mäanderndes Echo findet. Souverän wechselt Sandra Senn vom Bild zur Sprache und stellt damit eindrucksvoll eine neue Facette ihres vielseitigen Talents unter Beweis. In den kurzen, poetischen Texten, die manchmal auch aphoristische Eigenschaften zeigen, tritt ein lyrisches Ich hervor, das einsam, in sich versunken eine neu erwachende Natur durchwandert.

Markus Stegmann



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Galerie VOSS: Frank Bauer – „Die Gelassenheit der Dinge“ 17.11.2017 – 13.01.2018


Galerie VOSS:
Frank Bauer – „Die Gelassenheit der Dinge“

17.11.2017 – 13.01.2018



Frank Bauers Gesamtwerk entsteht und entwickelt sich in engster Verbindung mit dem großen Interesse des Künstlers an der Fotografie, was sich in mehr als der Hälfte seines Bücherbestandes widerspiegelt.

Bauers Verwendung eines Episkops zur Übertragung von Bildern auf die Leinwand stellt ihn dabei in eine bedeutende Traditionslinie: Von zwei seiner Lieblingsmaler, Vermeer und Caravaggio, vermutet man, dass sie die Camera obscura für ihre Zwecke nutzten; solch virtuose Maler wie Canaletto und Sir Joshua Reynolds taten es ihnen gleich.

Die Erfindung der Fotografie erweiterte die vorhandenen Möglichkeiten dramatisch, jedoch stritten zahlreiche Maler ihren eigenen Einsatz von Fotografie als visuelles Hilfsmittel rigoros ab. Bauer hingegen zelebriert sie: Tatsächlich sind es keine Gemälde von Personen oder Szenen, die er unter Zuhilfenahme von Fotografien schafft – vielmehr sind es die Fotografien selbst, die das Sujet bilden.

Er bediente sich im Laufe der Jahre verschiedener Arten von Kameras, „von Handys mit niedriger Auflösung bis zu hochwertigen Rollfilmkameras“, doch nahm er die meisten seiner Fotos mit einer Schlitzverschlusskamera auf, der Nikon FE2. Dabei ist der Künstler nie darauf aus, einen perfekten Moment einzufangen oder eine technisch einwandfreie Fotografie zu produzieren. Unvollkommene Exemplare, oft verschwommen, manchmal über- oder unterbelichtet, stellen eine weitaus interessantere Herausforderung an die handwerklichen Fähigkeiten des Künstlers dar. Eine BauerFotografie bezieht ihre Stärke und Authentizität nicht allein aus ihrer Genauigkeit in der Reproduktion, sondern gerade auch aus ihrer Nonchalance.

Das erste Stillleben, das einen entscheidenden Wendepunkt in Bauers Werk darstellte, war die Studie seines eigenen Frühstückstisches – ein Motiv, auf das er immer wieder zurückgekommen ist und kürzlich in einer Serie von zwölf bemerkenswerten kleinformatigen Gemälden resultierte. Selbst wenn eine formalere Studie eines Freundes oder einer Freundin die Grundlage für eine Arbeit bildet, scheint dem oder der Porträtierten nicht bewusst zu sein, dass er oder sie fotografiert wird.
Auch in den Frühstückstisch-Studien ist nicht der gerichtete und unserer Zusammenkunft harrende Tisch das Thema, sondern das zufällige Ambiente eines gerade abgeschlossenen Essens.


Galerie VOSS: Frank Bauer – „Die Gelassenheit der Dinge“ | © Frank Bauer



Formal haben Bauers Gemälde sicherlich weitaus mehr mit Fotorealismus als mit Popästhetik gemeinsam. Auch als Erwiderung auf den gestischen Exzess des Abstrakten Expressionismus verherrlichte diese neue Bewegung banale amerikanische Motive wie Imbisse, Wohnwagen, Shops und chrombeladene Automobile. Der erste bedeutende Verfechter des Fotorealismus, der Autor und Galerist Louis K. Meisel, nannte einmal drei notwendige Voraussetzungen, um Teil dieser Bewegung zu sein: „1. Der Foto-Realist gebraucht die Kamera und die Fotografie, um Informationen zu sammeln. 2. Der Foto-Realist gebraucht ein mechanisches oder halbmechanisches Instrument, um die Informationen auf die Leinwand zu übertragen. 3. Der Foto-Realist muss die Fertigkeit besitzen, das abgeschlossene Werk fotografisch erscheinen zu lassen.“ Frank Bauer erfüllt diese Kriterien offensichtlich mit Bravour, seine Verwendung eines Episkops zur Übertragung des fotografierten Bildes auf die Leinwand inbegriffen.

Im Geiste ist Bauers Ansatz Hoppers wehmütigen, melancholischen Szenarien um einiges näher als denjenigen der Fotorealisten. So ist die Darstellung des deutschen Künstlers von zwei Personen in Hotelzimmer (2008) verblüffend hopperesk, auch was die Verteilung der Figuren auf unterschiedliche Flächen der Komposition betrifft. Die Stimmung gleicht der in Hoppers eigenem Hotel Room (1931) sowie zahlloser anderer Werke des Amerikaners, in denen das Individuum in einem klaustrophobischen Raum isoliert ist oder, im Falle von Paaren, die Gestalten merkwürdig abgetrennt voneinander wirken. Viele von Bauers Werken durchzieht ein sonderbares, düsteres Gefühl des Unheimlichen – besonders auffällig in Nächtlicher Garten (2010), doch selbst die Geburtstags-Stillleben von 2010 und 2013 erwecken den Anschein, als bergen sie dunkle Geheimnisse. Obwohl sich Bauer seiner Nähe zu Edward Hopper bewusst ist, war es der italienische Maler Giorgio Morandi, der ihm als Spiritus Rector diente, als er mit seinen Stillleben begann. Er war tief von Morandis Stringenz beeindruckt, den feinen Tonabstufungen, seiner ausgewogenen Komposition. Doch gab es auch andere Bezüge. Bauer selbst erinnert sich noch lebhaft an einen Höhepunkt seiner umherziehenden Kindheit: Gemeinsam mit seinen Eltern besuchte er die Pinakothek in München und sah dort erstmals Werke von Dürer und Cranach. Später wurde Caravaggio sein Hauptbezugspunkt, neben einem buntgemischten künstlerischen Kontingent, zu dem Vermeer, Manet, Alex Katz, Balthus und die Minimalistin Agnes Martin zählten.

[David Galloway]





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KIT – Kunst im Tunnel (Düsseldorf) – Juni 2017


KIT im Juni 2017



KIT im Juni 2017

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde von KIT,

noch bis zum 11. Juni zeigen wir die großartige Einzelausstellung „Tremors“ des Düsseldorfer Künstlers Malte Bruns. Jeden Sonntag, um 15 Uhr gibt es eine kostenlose öffentliche Führung durch die Schau.

Am Donnerstag, den 1. Juni lädt um 18 Uhr die Stiftung der Sparda-Bank West beim KUNST Apéro zu einer Führung ins KIT ein. Der Eintritt ist frei.

Zur KUNSTPAUSE begrüßen wir Sie am Mittwoch, den 7. Juni, um 13 Uhr. Nach der halbstündigen Mittagsführung haben Sie dann Gelegenheit die Pause auf der Sonnenterrasse im KIT Café zu genießen.

Der 11. Juni, der letzte Ausstellungstag, ist Familientag im KIT. Um 13 Uhr gibt es eine Familienführung zum Thema „Es rüttelt und schüttelt“ bei der nach einem Rundgang durch die Ausstellung eigene Kunstwerke geschaffen werden. Der Eintritt und die Teilnahme am Workshop sind am Familientag kostenlos.

Am Freitag, den 23. Juni laden wir Sie um 19 Uhr herzlich zur Eröffnung der Ausstellung „Vertrauen – Bilder der Klasse Tomma Abts“ ins KIT ein. Gezeigt werden junge Positionen zeitgenössischer Malerei.

Viel Vergnügen und einen sonnigen Juni wünscht Ihnen

Ihr KIT-Team


Malte Bruns
Hale-Bopp, 2017
Polyurethanschaum, Epoxidharz, Glasfaser, Holz, Draht
195 x 200 x 125 cm pro Kopf (3 x )
Courtesy of the artist
Foto: Ivo Faber


Installationsansicht „Malte Bruns. Tremors“
KIT – Kunst im Tunnel, 2017
Foto: Ivo Faber

Malte Bruns. Tremors

Noch bis 11. Juni 2017

KUNST Apéro: Donnerstag, 1. Juni 2017, 18 Uhr
Führung durch die Ausstellung. Anschließend lädt die Stiftung der Sparda-Bank West zu einem Getränk in die KIT Bar ein. Der Eintritt ist frei.

KUNSTPAUSE: Mittwoch, 7. Juni 2017, 13 Uhr
Halbstündige Mittagspausen-Führung durch die aktuelle Ausstellung. Mit dem Ticket bekommen Sie 20 Prozent Ermäßigung auf den Mittagstisch im KIT Café.

Familientag: 11. Juni 2017, 11 bis 18 Uhr, Eintritt frei
13 – 14.30 Uhr: „Es rüttelt und schüttelt“, Familienführung mit praktischer Arbeit für Kinder

Öffentliche Führung: Jeden Sonntag, 15 Uhr

KIT / meet + talk: Jeden Samstag von 12 bis 16 Uhr

Mit Malte Bruns „Tremors“ zeigt KIT die dritte Einzelausstellung in 10 Jahren.
Der architektonisch anspruchsvolle Ort ist mit 888 unterirdischen qm eine Herausforderung für den jungen Künstler, dessen Arbeiten filmische Elemente, Fotografie, Skulptur und Architektur zu einem installativen Environment verbinden.
Für seine bewegten Bilder und Videoskulpturen schafft Bruns aus hochwertigen Industriesilikonen, Holz und Metall händisch plastische Werke, die, an sich leblos, im Film oder durch die Verbindung mit Film zu virtuellem Leben erwachen.

Präsentiert werden Bruns’ Werke in Rahmen und Einfassungen, auf individuellen Sockeln oder eingelassen in Architekturen im Stil einer traditionell-westlichen musealen Präsentationsordnung kultischer, faszinierender Artefakte. Dabei bildet der installative Corpus eine in sich geschlossene Welt, die den Betrachter einschließt, ihn zum Voyeur und zum Teilnehmer des Settings macht.
Die karikativ anmutende Überspitzung durch Präsentation, Handlung und Farbgebung, das Offenliegen von Material und Konstruktion ermöglicht Bruns und den Rezipienten das Erforschen des Absurden und kann als Kommentar gelesen werden zu einer oft kurzsichtig erscheinenden Faszination für neue digitale Technologien und naive utopische Szenarien.



Vertrauen
Bilder der Klasse Tomma Abts

24. Juni bis 24. September 2017

Eröffnung: Freitag, 23. Juni 2017, 19 Uhr

Für Vertrauen hat die für ihre präzise gemalten Bilder berühmte Wahl-Londonerin Tomma Abts ihre gesamte Düsseldorfer Klasse eingeladen. 19 junge Malerinnen und Maler arbeiten seit Monaten an Werken, die eigens für diese Ausstellung erstellt werden. Hierbei bedienen sie sich vielfältiger Medien: Malerei, Performance, plastische Werke und Fotografie.
Vertrauen, der von den Studierenden selbst gewählte Titel der Ausstellung, steht primär für Selbstvertrauen (fiducia), also dem Vertrauen zu sich selbst, während dieser Begriff wiederum für andere mit Freundschaft, Treue (fides) und dem Vertrauen in andere assoziiert wird. Die Ausstellung der Akademieklasse zeigt in unterschiedlichen Arbeitsprozessen den freien Umgang mit einem gemeinsamen Thema bei gleichzeitiger Integration der einzelnen künstlerischen Positionen.
Tomma Abts lehrt seit sieben Jahren an der Düsseldorfer Kunstakademie. Ihr Ziel ist es, die Studentinnen und Studenten anzuspornen, künstlerische Grenzen auszuloten, diese regelrecht zu sprengen und „Erweiterte Kunstformen“ zu kreieren sowie individuelle Intuition und Intention ausleben zu können. Die Ausstellung thematisiert das tägliche Ringen junger Studierender um künstlerische Prozesse, das Hinterfragen tradierter Kunstformen und des eigenen Selbstverständnisses.

Mit Julia Adelgren, Alexander Basil, Tobias Berve, Liora Epstein, Daphne Fietz, Nico Flies, Michel Gomm, Isabelle Heske, Vera Keckstein, Ryo Kinoshita, Marlene Kollender, Filiz Öczelik, Jannis Schroeder, Maya Shirakawa, Thea Stahmer, Mikkel Pedersen, Niels Plata, Min-Hae Sohn, Tadashi Toyama

KIT – Kunst im Tunnel
Mannesmannufer 1b
40213 Düsseldorf
 
kit@kunsthalle-duesseldorf.de
www.kunst-im-tunnel.de
 
KIT — Kunst im Tunnel wird gefördert durch

Partner KIT

Im Rahmen des Baker Tilly Künstler-Stipendiums

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Öffnungszeiten
Di – So, Feiertage 11–18 Uhr
 
Anfahrt
Öffentliche Verkehrsmittel:
Straßenbahnen: 706, 708, 709
Haltestelle: Landtag/Kniebrücke
 
Eintritt
Erwachsene: 4 EUR
Ermäßigt: 3 EUR
Gruppen (ab 10 Personen): 3 EUR
Schwerbehinderte: frei
Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre: frei
 
Kombiticket KIT – Kunst im Tunnel und Kunsthalle Düsseldorf: 8 EUR/ermäßigt 5 EUR

 
Am 2. Sonntag im Monat: Familientag, Eintritt frei


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Galerie Voss (Düsseldorf): Ausstellung Davide La Rocca / 13K 12.05.-01.07.2017

Davide La Rocca / 13K 12.05.-01.07.2017

Der italienische Kunstler Davide La Rocca schopft seine Inspiration aus legendaren Filmen und verwandelt einzelne Szenen von einem Screenshot zu einer komplexen Darstellung der Malerei. Nachdem er sich in den vergangenen Jahren intensiv mit David Cronenbergs „eXistenZ“ oder Andrew Nicols „GATTACA“ auseinander gesetzt hat, befasst er sich in seinem neuen Werkzyklus mit dem filmischen Gesamtwerk eines Regisseurs.

Die zweiteilige Ausstellung mit dem Titel „13K“ ist dem Schaffen des Perfektionisten Stanley Kubrick gewidmet. Kubricks Film-Kunst hat nicht nur dessen Generation, sondern auch die nachfolgenden Generationen nachhaltig beeinflusst und fasziniert. Die Ausstellung „13K“ ist eine Hommage an das Gesamtwerk von Stanley Kubrick, der insgesamt 13 Filme gedreht hat. Davide La Rocca greift auf die ausdrucksstarksten Filmszenen zuruck und ubertragt sie in seiner ganz eigenen malerischen Art auf 13 Leinwande. Im ersten Teil der Ausstellung widmet sich La Rocca der Anfangsphase des Regisseurs und beschrankt sich auf die Darstellung von 10 Filmausschnitten, etwa aus „A Clockwork Orange“, „2001, A Space Odyssey“, „The Killing“ oder „Dr. Stangelove“. Dabei setzt er die Szenen auf einen vorwiegend schwarz-weisen Hintergrund, bei dem alle Abstufungen der Farben Schwarz und Weis festgehalten werden.

Im zweiten Teil zeigt La Rocca drei grose Arbeiten, die uber die sogenannten RGB-Farben hergestellt werden und auf die letzte Schaffensperiode von Stanley Kubricks Werk reflektieren. Es werden Arbeiten gezeigt, die sich auf Filme beziehen wie „Shining“, „Eyes Wide Shut“ oder „Full Metal Jacket“. Die Ausstellung wird abgerundet durch eine Filmvorfuhrung.

Davide La Roccas technisches Verfahren resultiert aus der Nahe zum Pointillismus, respektive Divisionismus. Ein Teil seiner Bildvorlagen wird am Computer mit Hilfe eines Programms gerastert und anschliesend von einem Farbbild in ein Bild mit bis zu 56 Graustufen umgerechnet. Minutios werden diese Rasterpunkte in einem aufwandigen Prozess uber Wochen hinweg per Hand auf die Leinwand ubertragen. In der Nahsicht erscheint das Bild in der Folge abstrakt, die einzelnen Bildpunkte sind was sie sind: Bildpunkte. Erst mit einem gewissen Abstand stellt sich jener vom Divisionismus aber auch von Fernseh- und Computerbildschirmen her bekannte Effekt ein, dass sich die Punkte im Wahrnehmungsprozess von Auge und Gehirn zu einer bildlichen Gestalt fugen.

Davide La Rocca bezeichnet seine Bilder selbst als „seltsame Objekte“ und dies gilt tatsachlich fur beide Dimensionen seiner Gemalde: dem technischen Modus ihrer Umsetzung einerseits, und der Wahl und Komposition der Motive andererseits.

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K20: „Otto Dix – Der böse Blick“

„Otto Dix – Der böse Blick“

Ausstellung in der K20 Kunstsammlung Düsseldorf bis 14. Mai 2017

Schön inszenierte Dix-Schau – einen Blick riskieren, lohnt sich!

Otto Dix, 1919, Fotograf unbekannt, Otto Dix Stiftung © Kunstsammlung NRW

Von Meike Lotz

Anders als die Dix-Ausstellungen im vergangenen Jahr zu seinem 125. Geburtstag, beleuchtet die Düsseldorfer Ausstellung im K20 vorwiegend die Zeit zwischen 1922 bis 1925. Diese drei Jahre verbrachte Otto Dix nämlich in Düsseldorf – und fand nicht nur seine große Liebe Martha, seine spätere Ehefrau hier, sondern konnte auch beruflich einiges erreichen. Im Oktober 1921 kam er mittellos aus Dresden, wo er es nicht einmal zu einer Einzelausstellung geschafft hatte. Im Rheinland, speziell von der ermutigenden Düsseldorfer Kunst-und Galerieszene der Goldenden 20er Jahre, erhoffte er sich eine materielle Sicherung durch Aufträge und Ausstellungsmöglichkeiten. Und tatsächlich Düsseldorf brachte ihm neben dem privaten auch das berufliche Glück. Dix erhielt hier die Freiheit sich künstlerische weiterzuentwickeln – und veränderte seine kubistische und expressive Formensprache hin zu seinem der Neuen Sachlichkeit zugewandten unverkennbaren Porträtstil. Mit bösem Blick malte er seine Zeitgenossen und diese standen reihenweise an, um sich genau in dieser direkten Art porträtieren zu lassen. Dix selbst verstand sich dabei als Realist „ich muss alles mit eigenen Augen sehen, um dann zu bestätigen: so ist das gewesen und nicht anders.“ Seine Vorstellung, dass das „Außen“ Ausdruck des „Inneren“ ist, zeichnet sich deutlich in seiner Porträtkunst wider.

Otto Dix, Bildnis der Kunsthändlerin Johanna Ey, 1924, Öl auf Leinwand, 140 x 90 cm, erworben durch die Gesellschaft der Freunde der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen e.V., © VG Bild-Kunst, Bonn, 2016

Den Anlass für die Düsseldorfer Ausstellung „Otto Dix – Der böse Blick“ hat das Bildnis der Galeristin Johanna Ey gegeben, das in der Ständigen Sammlung des K20 zu finden ist. „Jeder Mensch hat eine ganz spezielle Farbe, die sich auf das ganze Bild auswirkt“, so Dix und inszeniert seine Gönnerin und Förderin im leuchtenden violetten Kleid in majestätischer Pose. Johanna Ey hatte sich nämlich ganz besonders für Dix und seine Karriere eingesetzt – zeitweise wohnte er sogar in einem Nebenzimmer ihrer Galerie.
Die Düsseldorf Zeit wurde übrigens zu seiner Produktivsten, es entstanden über 400 Aquarelle, zahlreiche Gemälde und der Kriegszyklus, der in der Ausstellung auch zu sehen ist. Er läutet den Beginn der Ausstellung ein und ist bezeichnend für Dix‘ Erfahrungen im 1. Weltkrieg. Der 50teilige Zeichenzyklus hängt links in der ‚Grabbehalle‘ und ist kuratorisch hervorragende inszeniert.

Otto Dix, Sturmtruppe geht unter Gas vor (Detail), 1924, aus: „Der Krieg“ Zyklen aus 50 Radierungen in fünf Mappen, 2. Mappe, II, 19,6 x 29,1 cm, Otto Dix Archiv, Bevaix, © VG Bild-Kunst, Bonn 2016

Wie in einem Schützengraben begegnet der Besucher im engen Gang den Kriegserfahrungen von Otto Dix und kommt in Berührung mit dem Leid und Elend jener Zeit – auch atmosphärisch. Die abgedunkelte Lichtsituation notwendig für die Präsentation der Zeichnungen wird hier in doppelter Weise genutzt und die tief abgehangenen Decken tragen wunderbar zur trüben Stimmung bei. Fast befreiend, der Krieg ist zu Ende, geht es dann weiter durch die große, luftige Eingangshalle des K20 in den zweiten Teil der Ausstellung. Hier findet sich der Besucher wieder auf einer in Grautönen gehaltenen Straße – und geht den Weg des Künstlers Dix nach. An der ersten Kreuzung beginnt Dix Zeit in Düsseldorf. Rechts und links Häuser, Fenster, Räume, Einblicke wie auf dem futuristischen Bild von Umberto Boccioni „Die Straße dringt ins Haus“ (1911) inszeniert.

Umberto Boccioni, Die Straße dringt ins Haus, 1911

Die einzelnen Räume sind in verschiedenen Farben, bordeaux rot, hell lila, olivgrün gehalten und stehen als Sinnbilder der verschiedenen künstlerischen Phasen von Otto Dix wie zum Beispiel 1919/20 die noch kubistische Formensprache, 1920 die steifen Porträts bis hin zu den Arbeiten der Neuen Sachlichkeit 1923. Die Düsseldorfer Zeit endet an der zweiten Kreuzung der Straße (des Mittelgangs).

Otto Dix, Bildnis der Tänzerin Anita Berber, 1925, Öl und Tempera auf Sperrholz, Sammlung Landesbank Baden-Württemberg, im Kunstmuseum Stuttgart, © VG Bild-Kunst, Bonn 2016



Dort hängt auch das eindrucksvolle Porträt der Tänzerin Anita Berber, die als Verkörperung des weiblichen Bohémiens, der Femme fatale der Weimarer Republik galt. Dix malt sie im feurigen Rot auf rotem Hintergrund. An der Detailgenauigkeit dieses Bildes lässt sich auch Dix besondere Technik ablesen, bei der er sich an der Malerei der Dürer-Zeit orientierte. Er verwendete Lasuren, die vom Maler umfangreiche Vorbereitung wie Detailstudien oder Vorzeichnungen erfordern, da später große Änderungen nicht mehr möglich sind. Dix nannte diese Technik den „strengen Stil der Malerei“ und zeitgenössische Kunstbetrachter nannte diese Lasurtechnik „sachlich“, da die langsame Arbeitsweise die „sachlichen“ Details wohl erst hervorbrachte.
Bis ins Detail entblößt Dix also seine Portraitierten: Kunsthändler, Familie und nicht zu übersehen, die zahlreichen Prostituierten. Dix seziert sie mit seinem bösen Blick oder entlockte ihnen den bösen Blick wie der „Dame mit Hund“ von 1922. Auf dem Aquarell mit Kreide, ergänzte Dix witziger Weise einen Streifen Alupapier, das übrigens während der Inflation als Notgeld verwendet wurde, vermutlich war Dix Streifen jedoch ein Stück eines Verpackungsmaterials z.B. für Zigaretten.

Otto Dix, Mieze, abends im Café, 1923, Aquarell über Bleistift, 56,7 x 38,7 cm, Buchheim Museum der Phantasie, Bernried am Starnberger See, © VG Bild-Kunst, Bonn 2016
Foto: Achim Kukulies © Kunstsammlung NRW

Dank der durchdachten Ausstellungsarchitektur, kann der Besucher sich wie Dix auf Motivsuche begeben. Von den Häusern auf die Straßen blicken oder voyeuristisch in die Räume eines Freudenhauses lugen. Deutlich wird dabei, dass Dix, nicht nur das Elend der Weimarer Republik gemalt hat, sondern dass er in der Zeit bzw. die Zeit selbst gelebt hat.

Otto Dix, Herren und Damen, 1922, Aquarell und Bleistift , 56,6 x 47,0 cm, Private Collection, Courtesy Richard Nagy Ltd., London, © VG Bild-Kunst, Bonn 2016

Er hat sich selbst zum Dandy und Bürgerschreck ernannt, er wollte um jeden Preis berühmt werden – und es ist ihm gelungen. Er gilt bis heute als der berühmt-berüchtigte Porträtist, der seine Modelle jenseits jedweder gängiger ästhetischer Normen kritisch und „mit bösem Blick“ in Szene setzte.

Der Ausstellungskatalog kostet im Museumshop 34,- EUR. Weitere Infos zur Ausstellung
https://www.kunstsammlung.de/otto-dix.html

Die Ausstellung wird im Anschluss in der Tate Liverpool gezeigt. („Portraying a Nation: Germany 1919 – 1933, 23. Juni- 15. Oktober 2017