Kunst im öffentlichen Raum
Bundeskanzler a.D. Gerhard Schröder enthüllt neues Kunstwerk für Bonn:
„Mean Average“ von Anthony Cragg
ENTHÜLLUNG
Freitag, 20. Juni 2014 / 12 Uhr / Remigiusplatz Bonn
Der Künstler ist anwesend
Der international renommierte englische Bildhauer Anthony Cragg hat eigens für Bonn eine Skulptur geschaffen. „Mean Average“, so der Titel des 6 m hohen Kunstwerkes, wird am Freitag, dem 20. Juni 2014 um 12 Uhr von Bundeskanzler a.D. Gerhard Schröder zusammen mit Bonns Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch und dem Vorsitzenden der Stiftung für Kunst und Kultur, Walter Smerling, auf dem Bonner Remigiusplatz enthüllt.
Für Gerhard Schröder sind die Skulpturen von Cragg von besonderer Bedeutung. Egal wo er sie bisher erlebt hat, ob in Hannover oder Berlin, für ihn gilt: „Das Hervorstechendste ist für mich, dass die Skulpturen keine Hauptansichtsseite haben. Alle Blickrichtungen sind gleichwertig.“
Kunstprojekt Bonn
Mit dem „Kunstprojekt Bonn“ will die Stiftung für Kunst und Kultur die qualitätsvolle Diskussion über Kunst im öffentlichen Raum weiterentwickeln. „Kunst im öffentlichen Raum ist uns ein besonderes Anliegen, denn es verlangt bewusste Wahrnehmung und Selbstreflexion des Publikums.“, erläutert Vorstandsmitglied Werner Müller und führt mit den Worten von Erzherzog Rudolph weiter aus: „Zweck der Kunstwelt wie der ganzen Schöpfung ist die Freiheit und das Weitergehen“. Dass die öffentliche Inszenierung von Kunst mit hochkarätigen Künstlern sozusagen nicht ohne Reibungs-verluste ablaufen kann, versteht sich dabei von selbst.
Die Stiftung für Kunst und Kultur setzt mit dieser Enthüllung das „Kunstprojekt Bonn“ als private Initiative zur Kunst im öffentlichen Raum der Stadt fort. Nach der viel diskutierten Aufstellung von Markus Lüpertz‘ „Beethoven“ im Stadtgarten handelt es sich um die zweite Skulptur für die Stadt Bonn, ihre Bürger und Besucher. Ohne das Privatengagement von Jörg Blömer, Bonner Bürger, Unternehmer und langjähriges Stiftungsmitglied, wäre dieses Projekt nicht möglich geworden, denn er hat nicht nur die wirtschaftlichen Voraussetzungen geschaffen, sondern auch den Vorstand der Stiftung für Kunst und Kultur immer wieder motiviert, initiativ zu werden. Wir freuen uns über dieses außergewöhnliche Privatengagement und danken Jörg Blömer an dieser Stelle in besonderer Weise.
„Mean Average“ (2014)
Für Anthony Cragg „sind die Künstler in besonderer Weise verantwortlich für die Ästhetik der Umwelt“, und er erläutert: „Schauen Sie aus dem Fenster. Beinahe alles in unserer Umgebung ist in der formalen Erscheinung allenfalls mittelmäßig, dient ökonomischen Zwecken und ist überhaupt eine Konsequenz der Ökonomie. Die Bildhauerei kann hier eine besondere Rolle wahrnehmen. Sie kann neue, nie vorher gesehene Formen in die Welt bringen und damit auch neue Gedanken. Und so erfüllt sie auch eine politische Funktion.“
Craggs Skulpturen sind sinnliche, vielschichtige, je nach Blickwinkel immer neu entstehende „mentale Landschaften“, deren Ausgangspunkt stets die Emotion als Auslöser für Bewegung und Handeln ist. Dies gilt auch für die Arbeit „Mean Average“ als Beitrag zur Neugestaltung des Remigiusplatzes. Immer geht es dem Künstler darum, ein plastisches Volumen aus einer Mischung aus Fülle und Leere zustande zu bringen: „In jedem Fall möchte ich das Gefühl haben, mich durch mein Material gleichsam zu verlängern und zu vergrößern“, so der Künstler.
Anthony Cragg
Anthony Cragg wurde 1949 in Liverpool geboren und ging nach dem Kunststudium in England nach Deutschland. Seit den späten 70er Jahren lebt er in Wuppertal. Im September 2008 eröffnete er dort den Skulpturenpark Villa Waldfrieden, in dem Cragg nicht nur eigene Werke zeigt, sondern auch die Arbeiten renommierter Bildhauerkollegen. Der Künstler hat weltweit in zahlreichen bedeutenden Museen ausgestellt und u.a. an mehreren Ausgaben der documenta und der Biennale von Venedig teilgenommen. Cragg ist Mitglied der Londoner Royal Academy und lehrt seit 1979 an der Kunstakademie Düsseldorf, deren Rektor er von 2009 bis 2013 war. Er ist Träger des renommierten Turner Prize sowie des Praemium Imperiale für Skulptur und wurde 2009 in die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste gewählt.