Ausschreibung Bergischer Kunstpreis NATIONAL-BANK AG
74. Internationaler Bergischer Kunstpreis der NATIONAL-BANK AG
Das Kunstmuseum Solingen richtet vom 22.09. bis 01.11.2020 die 74. Internationale Bergische Kunstausstellung aus.
In den repräsentativen Räumen des Museums werden ausgewählte und herausragende Positionen aktueller Kunst gezeigt. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Der Internationale Bergische Kunstpreis ist mit 5.000 € dotiert und wird von der NATIONAL-BANK AG verliehen. Zur Finissage verleiht die Stadt-Sparkasse Solingen einen „Publikumspreis“ in Höhe von 1.500 €.
Teilnahmebedingungen:
• Professionelle Künstler*innen, d. h. mit akademischer Ausbildung, können sich mit Gemälden, Grafiken, Skulpturen, Fotografien, Videos oder Installationen bewerben.
• Die Arbeiten sollten aktuell und nicht älter als drei Jahre sein.
• Bewerber*innen müssen durch Herkunft, Arbeits- oder Ausbildungsstätte einen Bezug zur Region des Bergischen Landes (einschließlich Düsseldorf) haben (bitte in der Biografie nachweisen).
Eine Fachjury wird eine Auswahl aus allen eingereichten Mappen treffen und die Nominierung des Internationalen Bergischen Kunstpreises vornehmen.
Mitglieder der Jury sind in diesem Jahr:
Dr. Thomas A. Lange, Vorsitzender des Vorstandes, NATIONAL-BANK AG, Essen
Gesa Hüwe, Kuratorische Assistenz, Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf Hans-Jürgen Lechtreck, Künstlerischer Koordinator, Museum Folkwang, Essen
Claudia Mann, Künstlerin, Düsseldorf
Andrea Peters, Kuratorin Sammlung Bayer, Leverkusen
Gisela Elbracht-Iglhaut, Direktorin, Kunstmuseum Solingen
Bewerbungsmappen, die den o. g. Bedingungen nicht entsprechen, werden der Jury nicht vorgelegt. Künstlerinnen und Künstler, die in den letzten fünf Jahren bereits in der Ausstellung vertreten waren, können nur dann noch einmal teilnehmen, wenn die Jury ihnen den Internationalen Bergischen Kunstpreis zuspricht.
Wer teilnehmen möchte, schickt bitte bis Donnerstag, den 19.03.2020 (Poststempel) eine Bewerbungsmappe (maximales Format DIN-A 4) mit Lebenslauf, Ausstellungsliste (differenziert nach Einzel- und Gruppenausstellungen), Farbfotografien seiner vorgeschlagenen Werke (max. 10) und einen frankierten Rückumschlag an das
Kunstmuseum Solingen, Wuppertaler Str. 160, 42653 Solingen.
Skulpturenpark Waldfrieden – Doppeleröffnung: Ian McKeever und Michael Sandle (8.2.2020)
Gleich zwei bedeutende Vertreter der britischen Kunst zeigt der Skulpturenpark Waldfrieden ab dem 8. Februar. Es sind Ian McKeever und Michael Sandle.
Vom 8. Februar bis zum 1. Juni zeigt der Skulpturenpark Waldfrieden in einer Ausstellung mit dem Titel „Sculpture“ eine Auswahl großformatiger Skulpturen und Modelle des britischen Bildhauers Michael Sandle.
Achtung: Parallel wird die Ausstellung „Sculpture“ mit Arbeiten des britischen Künstlers Ian McKeever eröffnet. Informationen hierzu erfolgen demnächst.
Michael Sandle erforscht in seinem Werk Bilder von Gewalt, bewaffneten Konflikten, Sterblichkeit und Gedenken. Als leidenschaftlicher Pazifist bringt er die Geschichten und Ideologien von Kriegen in aller Deutlichkeit zum Ausdruck; stets ringt er damit, wie sich die Formen und Erzählweisen der Skulptur zu den Geschichten und Ideologien solcher Konflikte verhalten können. „Ein Denkmal“, bemerkt Sandle dazu, „ist eine Scheinerinnerung. Es geht um die Frage, woran erinnert wird und was eine Gesellschaft für denkwürdig hält.“
Als Reaktion auf die Schrecken unseres Zeitalters beschäftigen sich Sandles Skulpturen mit dem Gebrauch und Missbrauch von Macht in globalen Kampfhandlungen, Politik und Kultur. In der Wahl seiner Themen ist Sandle kompromisslos. Er zeigt Bilder von Gewaltakten und Brutalität und deren Folgen und fordert dazu auf, über die tragischen Auswirkungen menschlicher Konflikte nachzudenken, in denen es keine Gewinner geben kann.
Die Ausstellung umfasst eine Gruppe von bedeutenden Arbeiten und bietet einen repräsentativen Überblick über mehr als drei Jahrzehnte seines bildhauerischen Schaffens, darunter Caput Mortuum: A Commentary (1983), The Drummer (1985), Queen of the Night (1999), Iraq – The Sound of Your Silence (2009) und As Ye Sow So Shall Ye Reap: An Allegory (2015). In vielen Werken finden sich maskierte und verhüllte Gestalten. So stellt die behelmte Figur in As Ye Sow So Shall Ye Reap: An Allegory Jesus dar, dessen Gesichtszüge auf dem Gemälde The Light of the World (1851–1853) von William Holman Hunt beruhen. Sandle ist seit Langem fasziniert von der Symbolkraft bekannter und anonymer menschlicher Körper, die ebenso individuelle Subjektivität wie auch gemeinsame universelle Erfahrungen angesichts von kriegerischen Auseinandersetzungen vermitteln können. Zwei seiner jüngeren Skulpturen, Iraq – The Sound of Your Silence, eine bewegende Reaktion auf den Irakkrieg aus dem Jahr 2009, und As Ye Sow So Shall Ye Reap: An Allegory, die 2015 entstand, erinnern an die unschuldigen Zivilisten (und insbesondere an die Kinder), die ihr Leben im Kreuzfeuer heutiger Kampfhandlungen verloren haben.
Neben diesen großformatigen Werken wird eine Reihe kleinerer Modelle und Maquetten gezeigt, die als Entwürfe für Skulpturen im öffentlichen Raum entstanden, darunter The Suicide or He took the ,A‘ Train (1995/99) und Maquette for ,Animals in War‘ Memorial (1999).
Über Michael Sandle
Michael Sandle (*1936) studierte von 1951 bis 1954 an der Douglas School of Art and Technology, Isle of Man, und von 1956 bis 1959 an der Slade School of Fine Art in London. Seit den 1970er Jahren hat er zum großen Teil in Deutschland gelebt und gearbeitet. Von 1973 bis 1977 war er Dozent für Skulptur an der Fachhochschule für Gestaltung in Pforzheim, wo er von 1977 bis 1980 eine Professur innehatte. 1974/75 erhielt er ein DAAD-Stipendium für einen Arbeitsaufenthalt in Berlin; von 1980 bis 1999 war er Professor für Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe.
Er wurde 1990 zum Mitglied der Royal Academy und 1994 zum Fellow of the Royal Society of British Sculptors gewählt. Zu seinen Einzelausstellungen gehören u. a. Twentieth Century Memorial, Duveen Gallery, Tate Britain; Memorials for the Twentieth Century, Tate Liverpool; Malta Siege Memorial, Imperial War Museum, London, und eine Retrospektive in der Whitechapel Gallery, London; europäische Einzelausstellungen wurden u. a. im Mannheimer Kunstverein und im Württembergischen Kunstverein, Stuttgart, gezeigt. Er nahm an zahlreichen internationalen Gruppenausstellung teil, darunter an der 5. Paris-Biennale, an der documenta 4 und documenta 6 in Kassel sowie an der Biennale von São Paulo. Zuletzt wurde sein Werk in der Einzelausstellung Monumental Rage im Grosvenor Museum 2018 gezeigt. Zu seinen bekanntesten Auftragsarbeiten im öffentlichen Raum gehören St George and the Dragon, Blackfriars, London; das International Maritime Organization Seafarers’ Memorial, Albert Embankment, London; die Belgrano Medal – a Medal of Dishonour, British Art Medallic Society, und The Malta Siege Memorial, Grand Harbour, Valletta. Zurzeit sind Werke von Michael Sandle in der Tate Britain zu sehen. Darüber hinaus befinden sich Sandles Werke u. a. in folgenden Sammlungen: Arts Council of Great Britain; Australian National Gallery, Canberra; British Council; Dallas Museum of Art, USA; British Museum; Cass Sculpture Foundation, Goodwood; Hakone Open Air Museum, Japan; Imperial War Museum, London; Metropolitan Museum, New York, und Victoria & Albert Museum, London.
Regina Berge wohnt und arbeitet als freischaffende Künstlerin in Lohmar, bei Köln und widmet sich seit den 90er Jahren intensiv mit der freien Malerei. Seither besuchte sie zahlreiche Kunstakademien und ist regelmäßig in diversen Ausstellungen vertreten.
Über ihr künstlerisches Schaffen sagt sie selbst:
„Meine Arbeiten entstehen meist in Acryl auf Leinwand. Zwischendurch arbeite ich in Öl, auch mit Kreiden,Tuschen und Gouache auf Papier.
Mich fasziniert seit jeher der Umgang mit Farben und Formen. Ich benutze mein Umfeld als Inspirationsquelle. Momentane Situationen (sei es im Alltag, auf Reisen oder in der Natur), die mich berühren oder bewegen sind Grundlage meiner Bilder.
Die freie Malerei lässt Platz für die Abstraktion, genauso wie das Darstellen von Natur und Figur.
Beide Stile sind mir wichtig; sie sind für mich keine gegensätzlichen Ausdrucksformen, sondern geben mir die Freiheit, die ich brauche, um mich im künstlerischen Prozess zu entfalten.
Ich möchte mit meinen Bildern lediglich eine bestimmte Atmosphäre schaffen, die dem Betrachter vielleicht die gleiche Freiheit gibt, eigene Gedanken und Erinnerungen zu wecken.“
Künstlerischer Werdegang/Ausbildung
Seit 1996
Ausbildung im Zeichnen, Aquarell- und Acryltechniken in verschiedenen Kunstakademien.
Seit 2006
intensives Arbeiten vorwiegend in Acryltechnik
Seither stetige Fortbildungen
– Europäischen Kunstakademie Trier bei Wolfgang Mannebach (freie Figuration)
– Akademie für zeitgenössische Kunst am Bodensee bei Alexander Jeanmarie (freie Malerei) und Mila Plaickner (abstrakte Komposition)
– Kunstakademie Bad Reichenhall bei Felix Eckard (freie Malerei)
− Kunstakademie Augsburg bei Brigitte Weber (freie Malerei)
− Kunstakademie Gerlingen bei Tanja Strickroth (Abstraktion)
– Artefact Bonn bei Volker Altrichter (freie Malerei), Martin Mohr, Simone Albert, Thomas Egelkamp (experimentelle und abstrakte Malerei)
– Sommerakademie Hattingen bei Bettina Bülow-Böll, Dietmar Stiller und Greet Helsen (Netzwerk-Malerei Schweiz)
– Portraitmalerei in Bremen bei Conny Himme
– Alanis Hochschule Bonn bei Prof.Jo Bukowski (freie Malerei)
– Kunstakademie Düsseldorf: Studienjahr bei Jens Kilian
Mit der Ausstellung „David Czupryn und Jochen Mühlenbrink“ zeigt das Kunstmuseum Solingen zwei Düsseldorfer Künstler, die beide ihre Künstler-Karriere mit der Teilnahme an der Internationalen Bergischen Kunstausstellung im Kunstmuseum Solingen gestartet haben.
Die Bergische Kunstausstellung gehört seit 71 Jahren zur kulturellen Tradition der Stadt Solingen. Im Kunstmuseum zählt sie jährlich von Beginn an zu den besucherstärksten Ausstellungen. Das Profil der Schau, die seit 2012 „Internationale Bergische Kunstausstellung“ heißt, ist durchgehend von hoher Qualität geprägt. Für die teilnehmenden Künstler ist die Schau, meist der künstlerische Durchbruch.
Jochen Mühlenbrink: Dawn, 2019, Öl/Leinwand, 200 x 300 cm, Foto: Ivo Faber, VG Bild-Kunst, Bonn 2019
Die Ausstellung „David Czupryn und Jochen Mühlenbrink“ gibt Einblick in eine neue Malerei, die sich selbstbewusst und reflektierend in der Kunstwelt bewegt ohne ihre poetische Aussage einzubüßen. Sie gibt vielmehr ein deutliches Statement über eine Welt, deren Realität nach einer Wirklichkeitsüberprüfung fragt.
In der Malerei von Jochen Mühlenbrink ist alles und nichts zu sehen. Pappe, Folie oder Klebeband, an die Wand gelehnte Bilderstapel, verbrannte Geldscheine, benutzte Pizzaschachteln oder trocken Brot, Mühlenbrink malt so realistisch, dass man seinem Auge nicht trauen möchte. Das Licht des Raumes, die spröden Oberflächen, der Glanz des Plastik, die Spuren von Benutzung, der Dreck, die Schatten – alles echt, alles gemalt.
David Czupryn: Phantom & Ghost. Öl auf Leinwand, 2019
„Meine Frage war, wie ich das Trompe-l’œil ins 21. Jahrhundert bekomme“, kommentiert David Czupryn lapidar seine teils spektakulären großformatigen Bilder, die wie poppige und groteske Theaterkulissen wirken – zumindest auf den ersten Blick. Bei genauerer Betrachtung finden sich Zitate aus der Kunstgeschichte wieder, zeigt sich eine detailverliebte Malerei sowie eine überraschende und faszinierende überaus realistische Wiedergabe der Oberflächenstruktur der gemalten Skulpturen und Gegenstände. Diese wiederrum scheinen nicht immer von dieser Welt zu stammen, sondern entfliehen einer zur Realität gewordenen virtuellen Welt.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, gesponsert durch die National-Bank AG.
Ausschreibung FBZ Kunstpreis 2020: ‚Psyche, Kunst und Gesundheit‘
Ausschreibung des Kunstpreises 2020 ‚Psyche, Kunst und Gesundheit‘ des Forschungs- und Behandlungszentrums für psychische Gesundheit (FBZ) der Ruhr-Universität Bochum
Das Forschungs- und Behandlungszentrum für psychische Gesundheit (FBZ) vergibt seit dem Jahr 2018 einen jährlichen Kunstpreis in Höhe von bis zu € 10.000 im Kontext `Psyche, Kunst und Gesundheit´. Das FBZ wird bei der Ausschreibung des Kunstpreises von der Stiftung Kleine Kunstdialog West/Ost unentgeltlich unterstützt.
Das Zusammenspiel von Psyche, Kunst und Gesundheit erfüllt eine wichtige Funktion im Psychotherapiekonzept des FBZ und wird als bedeutsames Element für den Erfolg der Psychotherapieeinrichtung verstanden. Pro Jahr werden hier über 2000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit psychischen Störungen behandelt. Das FBZ nimmt damit in Bochum und dem gesamten Ruhrgebiet eine bedeutende Rolle in der Versorgung von Menschen mit psychischen Problemen ein.
Dem FBZ ist es ein Anliegen, wissenschaftlich fundierte Psychotherapie in einem für Menschen mit psychischen Störungen wertschätzenden und ihrer Befindlichkeit gerecht werdenden Kontext anzubieten. Die Stiftung Kleine Kunstdialog West/Ost fördert Künstler und vergibt Stipendien und Kunstpreise. Mit außergewöhnlichen Projekten möchte die Stiftung Künstler und Kunstinteressierte vereinen. Der Kunstpreis „Psyche, Kunst und Gesundheit“ ermöglicht sowohl noch unbekannten, als auch namenhaften Künstlern einen neuen methodischen Kontext.
Die Jury bestehend aus dem Direktorium des FBZ, einem Vertreter/einer Vertreterin der Psychotherapieambulanz
leitung des FBZ und zwei Kunstexperten/ Kunstexpertinnen wird hierzu jährlich einen Kunstpreis vergeben. Die Stiftung Kleine Kunstdialog West/Ost wird die Ausschreibung durchführen und auch als Expertenmitglied in der Jury vertreten sein. Die Kunstsammlung des FBZ soll von Beginn an mit der Kunstsammlung der Ruhr-Universität Bochum vernetzt sein.
Die Teilnehmer der Finalrunde stellen ihre Arbeit für zwei Monate im FBZ aus. Das Kunstwerk der Preisträgerin/des Preisträgers geht in die Sammlung des FBZ über.
Der Düsseldorfer Aufklärungsdienst (DA!) lobt wiederkehrend alle 2 Jahre den Kunstpreis DA! Art-Award
»… wirkt nicht über den Placebo-Effekt hinaus!« lautet das Thema des »DA! Art-Awards 2020.« Es geht um die Kraft und die Wirkung trügerischer Überzeugungen. Ob Homöopathie, Bachblütentherapie und Lichtfasten, ob Religion oder esoterisches Heilsversprechen: Keine Frage, Pseudomedizin und religiöser Glaube können wirken. Doch immer gilt, was nachweislich auch für Globuli gilt: keine Wirkung über den Placebo-Effekt hinaus.
Ausschreibungsbedingungen: Der DA! Art-Award wird im 2-Jahres-Turnus unter einem jeweils wechselnden Thema vom Düsseldorfer Aufklärungsdienst (DA!) ausgelobt. Er will Künstlerinnen und Künstler inspirieren, sich kritisch mit Religion und Irrationalismus auseinanderzusetzen.
Der Preis ist mit insgesamt 7.000,– Euro dotiert. Die nominierten Werke werden der Öffentlichkeit in einer einwöchigen Ausstellung im Düsseldorfer Stadtmuseum präsentiert.
Ausstellungsvorschau: Die Akademie-Galerie – Die Neue Sammlung wird zum Gedenken an den 100. Geburtstag von Gerhard Hoehme die Ausstellung „Gerhard Hoehme – Retrospektive“ im Februar 2020 in der Rundgangswoche eröffnen
Gerhard Hoehme gehört nach dem Zweiten Weltkrieg zu den wichtigsten Vertretern der abstrakten Kunst und dem Informel. Neben einem kurzem Studium an der Burg Giebichenstein studierte Hoehme bei Otto Coester an der Kunstakademie Düsseldorf von 1951 bis 1953. Im Jahr 1960 ging er als Stipendiat der Villa Massimo nach Rom, wo er Kontakte zu Künstlern wie Cy Twombly oder Schriftstellern wie Paul Nizon unterhielt. Italien und Rom gehörten nach diesem prägenden Aufenthalt zu Hoehmes zweiten Heimat. Am See Nemi unterhielt Hoehme einen zweiten Wohn- und Arbeitssitz, wo er sich gern neben seiner Professur für Malerei an der Kunstademie Düsseldorf, auf die er im Jahr 1960 berufen wurde, aufhielt.
In der Woche des Rundgangs (3. bis 9.2.2020) plant die Akademie im Rahmen der Ausstellungsreihe der Akademie-Galerie – Die Neue Sammlung eine retrospektive Ausstellung zum Gedenken an den Maler und wichtigen Lehrer an der Kunstakademie Düsseldorf Gerhard Hoehme, der am 5.2.2020 100 Jahre alt geworden wäre.
Die Retrospektive wird Werke aus verschiedenen Schaffensphasen des Künstlers zeigen. Neben Dokumenten und Fotos aus dem Archiv der Gerhard und Margarete-Hoehme-Stiftung und dem Archiv der Kunstakdemie Düsseldorf werden auch Fotografien von Erika Kiffl und Manfred Leve aus dem AFORK im Kunstpalast Düsseldorf sowie Fotografien von Thomas Struth gezeigt. Ein umfangreicher Katalog wird neben einem Vorwort von Robert Fleck Texte von Paul Nizon, Hans Peter Thurn und Vanessa Sondermann sowie Interviews mit ehemaligen Studierenden und Weggefährten aufnehmen.
Die Ausstellung wird vom
6.2. bis 26.4.2020, mittwochs bis sonntags in der
Akademie-Galerie – Die Neue Sammlung
Burgplatz 1
40213 Düsseldorf
Postanschrift:
Eiskellerstrasse 1
40213 Düsseldorf
zu sehen sein.
Die Ausstellung ist gefördert von der Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf.
Der Mensch als Kostenfaktor wird bei Unternehmen immer störender. Firmen wäre es am liebsten, sie könnten ohne Mitarbeiter produzieren und dabei möglichst viel an diese Menschen absetzen, die sie nicht beschäftigen. Nach dieser Modellvorstellung produziert ein Mensch bei den Unternehmen keine Kosten mehr und ist nur noch willenloser Konsument, dessen bedingungsloses Grundeinkommen (das es bald geben muss) er umgehend an die Konsumgüterindustrie und Vermieter weiterreicht. Es reicht dabei, wenn ein solcher Mensch gerade soweit am Leben gehalten wird, dass er noch konsumieren kann.
Die in den letzten Jahren neu entstandene Freelancer-Branche ist ein weiterer Schritt in diese Richtung. Täglich konkurrieren auf Plattformen wie freelancer.com u. ä. weltweit Lohnsklaven bei der Vergabe von „Tagelöhner-Arbeiten“. Freelance – hört sich doch eigentlich ganz schön an – es steckt doch schließlich das Wort „Freiheit“ darin. In der Realität lässt sich diese Freiheit dann aber so interpretieren: der Mensch ist frei, eine Arbeit anzunehmen oder eben nicht, die oft unter dem Mindestlohn vergeben wird – darin ist er frei. Ansonsten heißt diese Freiheit, dass er auch frei ist von jeglicher Sozialabsicherung, Krankengeld, Rente etc. Genau diese Abgaben möchte sich schließlich der Freelance-„Arbeitgeber“ sparen, das ist ja genau die Motivation für ihn, dass er sich nicht an einen Arbeitnehmer durch einen Arbeitsvertrag bindet.
Auch im Umgang mit diesen „Mitarbeitern“ zeigt sich dann ein Unterschied, der sich aus der Anonymität der Internetvergabe von Arbeit ergibt. Ähnlich wie man auch beobachten kann, dass der Anstand im zwischenmenschlichen Umgang auf anonymen Social-Media-Plattformen wie Facebook und Twitter abgenommen hat oder auch gar nicht mehr vorhanden ist, ist man auch bei der Freelancer-Arbeitsvergabe im Umgang mit den Bewerbern nicht gerade zimperlich. Ein Beispiel habe ich persönlich gerade mit der Kleebauer GmbH erlebt. Dieser Firma, die nach eigenem Bekunden fast nur mit Freelancern arbeitet, hatte ich meine Mitarbeit angeboten. Zunächst einmal war deren Geschäftsführer sehr unzuverlässig, was vereinbarte Rückrufe anging. Darüber hinaus wurde ich dann was mein Freelance-Angebot anging grundlos hingehalten. Nachdem ich nach einer ersten Kontaktaufnahme von der Firma Kleebauer nichts mehr gehört hatte, hatte ich nachgefragt, ob ich davon ausgehen kann, dass aus dem Auftrag nichts mehr wird, hatte man das verneint und gemeint, man wäre gerade dabei, mir den Zugang zu ihren Systemen einzurichten – ich habe nie wieder von der Kleebauer GmbH gehört. Während dieses Hinhaltens seitens dieser Firma hatte ich mich tagelang für diese Arbeit freigehalten und daher auch nicht anderweitig beworben. Machen sich diese Leute eigentlich keine Vorstellung mehr von ihrem Gegenüber? Auch wir Freelancer sind Menschen und kein anonymes Nutzvieh! Die Firmen, die sich auf dem Freelande-Markt bedienen, bekommen schließlich sehr günstige „Mitarbeiter“, an die sie sich durch keinen Arbeitsvertrag mit all seinen Verpflichtungen zu binden brauchen – da sollte man sich auch schon mal eine Stunde Zeit nehmen können, auch Bewerbern höflich und offiziell abzusagen – der Bewerber hat sich ja schließlich auch die Zeit für die Bewerbung genommen. Ein Herr Kleebauer möchte ja selbst auch nicht so behandelt werden, oder? Wenn ich von der Institution Kirche selbst auch nicht mehr allzuviel halte, aber einer der tollsten Richtsätze für einen würdigen Umgang miteinander fand ich immer den Satz, dass man den Mitmenschen so behandeln sollte, wie man selbst behandelt werden möchte. Mit diesem einfachen Satz könnte man, wenn man ihn denn beherzigt, die meisten Probleme dieser Welt lösen.
Wir haben es selbst in der Hand, welches System bzw. welche Systeme wir zukünftig für die Gestaltung unserer Arbeits- und sonstige -welten unterstützen wollen. Vielleicht sollte man die Freitags-Demos hierzu auch thematisch breiter aufstellen als „nur“ auf die ökologischen Umweltprobleme bezogen – es liegt derzeit so viel im Argen mit unserer Gesellschaft!
Hochschulnachrichten: Zur Semestereröffnung begrüßte Prof. Karl-Heinz Petzinka den Prof. Koenraad Dedobbeleer auf eine Professur für Bildhauerei
Stipendium des Vereins der Freunde und Förderer sowie 10 Deutschlandstipendien wurden verliehen
Zur Akademischen Feier zu Beginn des Wintersemester begrüßte der Rektor Prof. Karl-Heinz Petzinka den neuen Professor für Bildhauerei Prof. Koenraad Dedobbeleer. Der aus Brüssel stammende Dedobbeleer gehört zu den führenden Künstlern seiner Generation, der sich neben seinen Objekten und Installationen auch mit Fotografie auseinandersetzt. Seine letzten Ausstellungen waren im Kunstverein Hannover sowie im Kunst Museum Wintherhur zu sehen. Seine Installationen werden inspiriert durch die Objekte des Alltages, die er verfremdet, ironisch zitiert und paraphrasiert.
Zudem verlieh der Verein der Freunde und Förderer während der Veranstaltung den Absolvent*innen-Preis des Vereins an Frau Aylin Leclaire für ihre Abschlussarbeit zum Sommerrundgang 2019. Aylin Leclaire hatte im Sommersemester die sehr erfolgreiche Oper „akademia“ im Malkastenpark organisiert und inszeniert, so dass sich die Rundgang-Kommission zum Sommerrundgang für ihre Abschlussarbeit entschied. Der Absolvent*innen-Preis der Freunde und Förderer der Kunstakademie Düsseldorf ist mit 5.000 Euro dotiert.
Daneben wurden 10 Deutschlandstipendien an Studierende der Kunstakademie Düsseldorf verliehen: 8 Stipendien werden von der Peter-Michael Engel-Stiftung und 2 Stipendien werden durch die Michael und Silvia Schulz-Stiftung finanziert.
47 Absolventinnen und Absolventen des Sommersemesters und 12 Meisterschülerinnen und Meisterschüler erhielten in der akademischen Feier zum Beginn des Wintersemesters ihre Akademiebriefe und Meisterschüler*innen-Urkunden. In der Gemeinschaftsausstellung „Absolvent_innen der Kunstakademie Düsseldorf 2019“, die am 7.2.2020 im K21 eröffnet wird, werden die Arbeiten gezeigt.
Am 5. Februar 2020 wird in Erinnerung anlässlich des 100. Geburtstag von Gerhard Hoehme in der Akademie-Galerie – Die Neue Sammlung die Ausstellung „Gerhard Hoehme – Retrospektive“ eröffnet. Zu der Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog zum Werk des Künstlers und bedeutenden Professors an der Kunstakademie Düsseldorf mit Interviews und Texten zum Werk sowie einem Geleitwort des Museums Kunstpalast und der Gerhard und Margarete Hoehme-Stiftung.
20 Jahre Museumsnacht Köln
Eine Stadt feiert die Kunst
Besondere Ausstellungen, eigens für die Nacht kreierte Führungen, außergewöhnliche, sonst nicht zugängliche Orte – die 20. Museumsnacht Köln öffnete erneut Tür und Tor zum nächtlichen Streifzug durch Kölns Kunst- und Kulturwelt. Erstmalig knackte die Museumsnacht in ihrem Jubiläumsjahr die goldene Marke und freute sich über 50 teilnehmende Kunstorte! Über 200 Veranstaltungen, darunter besondere Konzerte, zahlreiche Spezial-Führungen, Tanz und Theater, Lesungen und Performances lockten rund 20.000 BesucherInnen in die Straßen Kölns. Bei atemberaubenden Visuals und entschleunigten Sounds in sakraler Atmosphäre im Museum Schnütgen, zwischen Stencil-Banane in Industrie-Flair in der Ausstellung von Thomas Baumgärtel und packenden literarischen Meisterwerken, begleitet von durch die Stadt wanderndern Plastikgabeln – einer Performance-Aktion von Angie Hiesl und Roland Kaiser – zelebrierte die Museumsnacht Köln eine fulminante 20. Ausgabe!
Feierlich eröffnet wurde die Jubiläumsnacht mit rund 200 geladenen Gästen im Kölnischen Stadtmuseum. Dort empfing Henriette Reker, Oberbürgermeisterin der Stadt Köln, die Gäste per Videobotschaft. Dr. Mario Kramp, Direktor des Kölnischen Stadtmuseums, hieß die BesucherInnen ebenfalls herzlich willlkomen. Abgerundet wurde die Eröffnung durch die Talkrunde „20 Jahre Museumsnacht Köln“: Katharina Mrugalla und Henrik Schulze Neuhoff, Projektleitung der Museumsnacht vom Stadtrevue Verlag, sprachen mit Susanne Laugwitz-Aulbach, Kulturdezernentin der Stadt Köln, und Timo von Lepel, Geschäftsführer von NetCologne. Der inhaltliche Austausch traf auf viel positiven Anklang bei den Gästen. Für den passenden musikalischen Beitrag bei der Eröffnung sorgte die Band „Chanson Troittoir“.
„Es ist einfach fantastisch, wie die Stadt
pulsiert während der Museumsnacht!“
Emilia A.
Die Highlights der Nacht und ihre Rekorde
Zwei atemberaubende Rembrandt-Ausstellungen im Wallraf-Richartz-Museum, eine Gruseltour durch Odonien, das erste Deutschland-Konzert des aufstrebenden Soul Sängers Lou Asril, eine Fotografie-Ausstellung über das Who is Who der 1960-1980er Jahre samt Vinylbörse im MAKK, kritische Auseinandersetzungen mit dem Thema Schokolade im Schokoladenmuseum, Tanzkurse für jung und alt im Deutschen Sport und Olympia Museum, Ausflüge nach Fernost oder kölsche Musik im Stadtmuseum – die Museumsnacht hat für jeden Geschmack etwas geboten und sich in diesem Jahr erneut an Exklusivität im Rahmenprogramm übertroffen. Begeisterte BesucherInnen berichten von ihren persönlichen Highlights in der Jubiläumsnacht:
„Die Museumsnacht bringt so viele unterschiedliche Menschen
auf die Straßen und in die Museen – sowas gibt es nur hier!“
Claudia D.
Besonderes zur Museumsnacht
Die Museumsnacht Köln legt höchsten Wert darauf, Kunst und Kultur für jeden zugänglich zu machen. So begeisterte das Kinder- und Familienprogramm mit einer Vielzahl von außergewöhnlichen Veranstaltungen, wie z.B. Upcyling-Workops, einem Hip-Hop-Tanzkurs und mehreren speziellen Familienführungen. Darüber hinaus erfreuten sich viele fremdsprachige BesucherInnen an einer Auswahl exklusiver englischer Angebote. Auch an barrierefreien Angeboten mangelte es nicht. Und auch für das leibliche Wohl war gesorgt – bereits zum vierten Mal fand der Streetfoodmarkt am Schokoladenmuseum statt. Darüber hinaus lockten zahlreiche Stationen mit kulinarischen Angeboten – am kreativsten wohl der junge Kunstraum STRIZZi mit der zeitgenössischen Intervention über die frittierte Kartoffel »Fritti« und natürlich einem Pop-up-Frittenladen.
Der Abschluss der Jubiläumsnacht wurde gekrönt von einer grandiosen Aftershowparty. Erstmals im Stadtgarten und wie gewohnt mit dem über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Techno Label KOMPAKT wurde der 20. Museumsnacht bis in die frühen Morgenstunden gehuldigt!