Erweiterung unseres KUNSTNETZWERKS um den Bereich ART-PROFESSIONALS
Wir haben unser Kunstnetzwerk um den Bereich ART-PROFESSIONALS erweitert: in diesem passwortgeschützten, nicht öffentlichen Sonderbereich können sich Kuratoren, Autoren, Journalisten, (Presse-)Fotografen und Art-Consultants präsentieren und ggf. ihre Leistungen anbieten.
So können insbesondere Freelancer wie freischaffende Kunstjournalisten, Autoren oder Fotografen im Bereich Kunst hier ihr Text- und Bildmaterial (z. B. zu aktuellen Kunstevents) zur Veröffentlichung Dritten anbieten.
Für Kuratoren, Art-Consultants oder ähnliche Freiberufler im Bereich Kunst bietet sich hier die Möglichkeit ein Profil inkl. Kontaktdaten zu hinterlegen.
Da dieser Bereich sehr individuelle Gestaltungsmerkmale aufweist, erfolgt bei Interesse zur Aufnahme in den ART-Professionals-Pool zunächst ein Vorabgespräch, bei dem wir gemeinsam die Möglichkeiten und die Ausgestaltung des Auftritts ausloten.
Unsere Leistungen in diesem Bereich sehen wir als die einer Agentur bzw. eines „Kontaktpools“. Ihre Inanspruchnahme ist kostenlos, da wir uns anderweitig finanzieren.
Sollten Sie daran interessiert sein, in unseren ART-Professionals-Pool aufgenommen zu werden, wenden Sie sich bitte per Mail an redaktion[ät]kunstduesseldorf.de. In diesen Bereich werden allerdings nur Personen aufgenommen, die nachweislich über entsprechende professionelle Qualifikationen verfügen. Wir bitten daher Hobby-Journalisten und Hobby-Fotografen höflichst von einer Kontaktaufnahme Abstand zu nehmen.
U-Bahnstation “Schauspielhaus” – Vorübergehenden, Betrachtern, und Besuchern werden die vielfältigen Möglichkeiten junger Künstler gezeigt; sie werden animiert, die Gedanken um das Dargestellte kreisen zu lassen. Zustimmung ist ebenso willkommen wie Ablehnung. Wichtig ist die Beschäftigung mit den verschiedenen Bereichen der bildenden Kunst außerhalb der “erhabenen Situation” einer traditionellen Galerie. Jungen Künstlern, Meisterschülern oder Kunstakademieabsolventen soll geholfen werden, sich in Eigeninitiative und als Produzenten auf den Kunstmarkt zu behaupten. Dabei werden sie alle Abläufe der Ausstellungen wesentlich selbst mitgestalten. Kunstraum-unten Hattinger Straße 1 (Zwischenebene der U-Bahnstation “Schauspielhaus”) 44789 Bochum www.kunstraum-unten.de
In unserem Kunstnetzwerk bieten wir Galerien die Möglichkeit, sich auf einer eigenen Galerieseite zu präsentieren. Diese Galerieseite ist dann autark duch Sie administrier-
bar: Sie erhalten ein Login für ihre Seite und können diese dann jederzeit nach ihren Wünschen verändern oder aktualisieren. Hierzu sind keine Internetprogrammierkenntnisse notwendig. Mit dem Texteditor lassen sich Aktualisierungen im Handumdrehen erledigen.
Die Ausgestaltung ihrer Seite kann dabei prinzipiell ganz individuell erfolgen, es wäre jedoch wünschenswert, wenn ihre Präsenz bei uns über eine reine „Werbeanzeige“ hinausginge (zudem kommt das dann bei dem Besucher der Galerieseite auch besser an). Sie ist z. B. ideal dazu geeignet, auf ihre aktuelle oder kommende Ausstellung hinzuweisen. Über unseren Veranstaltungskalender haben Sie auch die Möglichkeit, eigene Veranstaltungen dort einzustellen.
Was müssen Sie tun, um sich bei uns eine Galerieseite anzulegen?
Um sich bei uns eine Galerieseite einzurichten, benötigen Sie lediglich ein Login. Dieses erhalten Sie von uns automatisch mit Ihrer Registrierung. Die Nutzung dieses Angebots ist für Sie völlig kostenlos, es entstehen auch keinerlei Folgekosten. Die Löschung ihrer Galerieseite ist jederzeit ohne Einhaltung irgendeiner Kündigungsfrist möglich.
Heute (01.11.2012) öffnete die ARTFAIR zum 10. Mal ihre Pforten für das breite Publikum. Im Jubiläumsjahr zeigen lt. Ausstellungskatalog 86 Galerien in drei Hallen im Kölner Staatenhaus auf einer Gesamtfläche von 16.000 Quadratmetern internationale Kunst aus Gegenwart und Moderne. Nach den Worten der beiden Gründer und Direktoren Walter Gehlen und Andreas Lohaus hat sich die ARTFAIR dabei in den Jahren seit ihrer Gründung als Off-Show für Kunst bis 5.000 Euro rasant zu einem respektierten Forum erstklassiger nationaler und internationaler Galerien entwickelt.
Die Organisatoren hatten bereits gestern zu einem Preview eingeladen. Wie Walter Gehlen bei diesem Pressetermin einleitend betonte, ist es ihnen als den Machern der ARTFAIR nach wie vor ein wichtiges Anliegen, vor allem auch junger und noch bezahlbarer Kunst mit diesem Format ihrer Kunstmesse ein geeignetes Forum zu bieten. Nach Gehlens Worten sind sie aber auch sehr erfreut, darüber hinaus mit der diesjährigen Jubiläumsausgabe der Messe auch besonders zahlreiche etablierte Positionen solch namhafter Künstler wie John Chamberlain, Mel Ramos, Gerhard Richter, Georg Baselitz und A. R. Penck zeigen zu können. Co-Direktor Andreas Lohaus betonte abschließend, dass der Erfolg der ARTFAIR nur im Rheinland mit seiner stark verwurzelten Tradition des Kunstsammelns und seiner wirtschaftlichen Potenz denkbar war, so dass ein Abwandern der Messe in andere Städte oder gar Länder trotz entsprechender Angebote nie ein Thema für sie war.
Die Messe selbst darf einmal mehr auf die Teilnahme prominenter Galerien zählen. Unter den zahlreichen klangvollen Namen finden sich unter anderem die Galerie Michael Schultz, Berlin | Seoul |Beijing, Galerie Terminus, München, Galerie Erhard Witzel, Wiesbaden, AB GALLERY LUZERN+ZÜRICH, Galerie Kunstraum 21, Köln, Galerie Albert Baumgarten, Freiburg, J-P. Ritsch-Fisch Galerie, Strasburg, Galerie Voss, Düsseldorf oder die Galerie Barbara von Stechow, Frankfurt am Main.
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Für diejenigen unter Ihnen, die die ARTFAIR besuchen möchten und für die es vielleicht der erste Besuch einer Kunstmesse ist, sei Folgendes vorausgeschickt: Kunstmesse ist nicht gleich Museumsausstellung! Entsprechend sollte man seine persönliche Wahrnehmungsfähigkeit ganz anders kalibrieren und seine Erwartungen einstellen, als bei einem beschaulichen Museumsbesuch zum gemütlichen Ausklang eines Sonntagnachmittags. Auch wenn man Kunst noch so gerne mag und sich für sie interessiert kann sich nämlich andernfalls auf einer Kunstmesse (selbst bei der noch vergleichsweise überschaubaren ARTFAIR) ganz schnell ein Übersättigungseffekt einstellen. Man sollte sich also mit einem gewissen Wahrnehmungsfilter ausstatten, der natürlich dennoch nicht völlig blind machen darf und auch etwas Zeit mitbringen. Möchte man gewissen Künstlern bzw. ihren Werken “nachstellen“, sollte man sich vorab anhand des Übersichtsplanes und des Katalogs über deren Standort informieren und gezielt darauf hinsteuern, sonst kann es schon mal passieren, den ein oder anderen namhaften Künstler zu “übersehen“, da diese natürlich fairer Weise nicht besonders herausgehoben werden. Man sollte sich auch zu Beginn des Messebesuchs darüber im Klaren sein, dass diese über zwei Etagen geht und sich daher vielleicht zu Beginn nicht zu intensiv mit den ersten Messekojen auseinandersetzen und sich “die Kräfte richtig einteilen“.
Die auf der ARTFAIR gesichtete Kunst vor dem inneren Auge Revue passieren lassend kann festgestellt werden: Neue, übergreifende Trends sind nur ansatzweise zu erkennen. Das liegt aber nicht an der ARTFAIR, sondern an unserer Zeit des “ALLES HAT NEBENEINANDER SEINE EMANZIPIERTE BERECHTIGUNG“ – es werden heutzutage keine prägenden, sich gegenseitig verstärkenden, Kunstbewegungen mehr geschaffen. Jeder Künstler schafft sich seine eigene, kleine Bewegung. Resultat: ein Sammelsurium individuellster Positionen ohne erkennbar übergreifende Merkmale. Positiv ausgedrückt bietet das der Nachfrageseite für Kunst den Vorteil, sich nach der jeweiligen Vorliebe auch individuell “bedienen zu können“. Es gibt viele “Zitate“ und Abwandlungen der Vergangenheit, z. T. unter zur Hilfenahme dessen, was der Lauf der Zeit an neuer Materialien zu Tage gefördert hat. Ein kleinerer Trend war allerdings dennoch auszumachen: der Versuch, die dritte Dimension durch die unterschied-lichsten Mittel verstärkt in die Malerei einzubinden. Das meiste, was auf der Messe geboten wird, ist leicht verdauliche, gefällige und ansprechende Kunst „guter Namen“ und bietet wenig Anlass zur Diskussion oder gar Polarisation. Aber als Kunstmesse ist dies wohl auch nicht deren Zielsetzung.
Der Umstand des manigfaltigen Nebeneinanders macht es zu einem gewissen Maße auch schwierig, das “gesichtete Material“ systematisch darzustellen ohne plumper Weise das naheliegende Ordnungsmerkmal der Galeriezugehörigkeit zu bemühen. Im Folgenden werde ich daher versuchen, die vorgefundene Kunst eher lose und grob stilistisch zu clustern, quasi den eingangs erwähnten individuellen Filter verwenden, um das Gesehene etwas zu verdichten. Dadurch fällt notwendiger Weise auch einiges unter den Tisch, aber selbst der Katalog zur ARTFAIR ist ja schließlich kein Gesamtverzeichnis der dort gezeigten Kunstwerke. Wer die Gesamtsicht möchte, der kann diese noch höchtpersönlich bis zum 04. NOV durch einen Besuch der Messe erhalten.
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RAUM
Einige Maler wie Christoph Bouet, Christopher Lehmpfuhl oder Ralph Fleck erweitern ihre Malerei um die „Dritte Dimension“, in dem sie Ölfarbe pastos auftragen, teilweise fast zu Reliefs aufschichten, was ihre Malerei dadurch sehr lebendig wirken läßt und dem auftreffenden Licht (und dem daraus resultierenden Schatten) einen größeren eigenen Gestaltungsspielraum lässt.
Andere Künstler erweitern ihre Kunstwerke in den Raum durch eine spezielle Art von „Architektur“ ihrer Werke bzw. der Träger ihrer Werke.
DUKTUS
Zwei Maler sind erwähnenswert, da beide durch einen bestechenden, eigenen Duktus ins Auge fallen: Markus Fräge sowie Alireza Varzandeh, mein malerischer Favorit in dieser Beziehung, da seine Malerei nicht so glattgebügelt, angepasst und hochglanzpoliert daher kommt, wie so manch andere gesehene Malerei. Die von ihm dargestellten Szenen des Alltags haben dadurch etwas Unverfälschtes, Lebendiges.
Fläche/Ikonografie
Im Gegensatz zu den zuvor gezeigten Beispielen bleiben die nun folgenden Künstler in glatten Flächen, reduzieren, stilisieren – z. T. collagenhaft über mehrere Ebenen „geschichtet“, z. T. aber bleiben diese auch reduziert auf nur eine wahrgenommenen Ebene (Hintergründe werden mangels Perspektive oder reduzierter Perspektive zur reinen Projektionsfläche).
PIXEL
Nun noch zu ein paar Vertretern, die den Pointilismus in der ein oder anderen individuellen Spielart zu neuem Leben erwecken.
(Un)schärfe
Resümee
Die ARTFAIR bietet auch dieses Jahr wieder eine gute Möglichkeit sich einen Überblick über im deutschsprachigen Raum (Mallorca beziehe ich da mal großzügig mit ein) gehandelte Kunst über die eigene lokale Galerien-Landschaft hinweg zu verschaffen, auch wenn zwischen dem von den jeweiligen Galerien Gezeigten nun auch “keine Welten liegen“.
Die Prämisse, mit der die ARTFAIR vor nun 10 Jahren an den Start ging, mit ihrem Messeformat auch noch bezahlbare Kunst für “Kunstsammler-Einsteiger“ anzubieten, hat sich im Laufe der Zeit doch relativiert. Die mit unter 5.000 EUR von den Machern der Kunstmesse als noch bezahlbar definierte Kunst war doch sehr rar gesät. Vieles Gesehene hat mittlerweile diese Preislage locker verlassen, so dass man nicht selten Kunst im mittleren Format zwischen 10.000 und 20.000 EUR vorgefunden hat. Aus Sicht einer Messerleitung lässt sich das natürlich nachvollziehen: welche Messe lehnt schon eine namhafte Galerie ab, weil ihr die Preise zu hoch sind und über am Markt durchsetzbare Preise definiert sich heutzutage (auch) das Renommee einer Galerie oder einer Messe – und zudem: was heißt schon “noch bezahlbar“ – das ist halt wie so vieles relativ.
Text und Fotos: Sven Blatt
Copyright für Text und sämtliche Fotos: Sven Blatt
Seine Swimmingpool-Paintings gehören zu den populärsten Bildformeln der 1960er Jahre. Als schillernde Figur des Swinging London und Bildchronist eines coolen Californian Way of Life wurde David Hockney weltbekannt. Auch mit seinen eigenwilligen Porträts, meisterhaften Stillleben und Landschaftsgemälden, Fotocollagen, Bühnenbildern und intelligenten Verarbeitungen kunstgeschichtlicher Phänomene zählt er seit Jahrzehnten zu den bedeutendsten Künstlern der Gegenwart.
Dabei hält sein vielseitiges Werk immer neue Überraschungen bereit. Hatte Hockney bereits in Kalifornien die komplexe Wahrnehmung des Raumes unter anderem in Bildpanoramen des Grand Canyon verarbeitet, so ist die Landschaftsmalerei in den vergangenen Jahren geradezu ins Zentrum seines Schaffens gerückt. Seit seiner Heimkehr von Los Angeles ins ländliche East Yorkshire, die sich bereits 1997 anbahnte und 2005 zu Hockneys dauerhaftem Aufenthalt in England führte, schuf er eine überwältigende Vielfalt wunderbarer Landschaftsbilder. Teils direkt in der Natur gemalt, bieten die oft monumentalen Formate dem Betrachter einen unmittelbaren Zugang. Dann wiederum übersetzt der Künstler Landschaft in fast märchenhafte, ornamental stilisierte Szenerien, die uns in eine farbenprächtige Traumwelt entführen.
Parallel zur traditionellen Malerei experimentiert Hockney intensiv mit Bildschirm-Zeichnungen. Der Touchscreen seines Smartphones, später dann das iPad ermöglichen ein äußerst schnelles Arbeiten, lassen Bilder entstehen, die durch enorme Frische und Unmittelbarkeit bestechen. Zugleich weisen sie in ihrer synthetischen Anmutung einen seltsam irrealen Unterton auf. Sowohl auf den leuchtenden Screenoberflächen als auch in großformatigen Ausdrucken bilden sie ein wesentliches Element der Ausstellung. Seit 2010 widmet sich David Hockney der Landschaftsthematik darüber hinaus in beeindruckenden Multi-Fokus-Filmen. Auch diese von ihm entwickelte Aufnahmetechnik, die in der Projektion auf neun oder gar achtzehn zu einem Bild gefügten Monitoren ein einzigartig intensives Seherlebnis bietet, nimmt in der Kölner Ausstellung breiten Raum ein. Lässt sich der Betrachter auf die außergewöhnliche Offenheit des Gesamtbildes ein, so vermag er hier weitaus bewusster und selbstbestimmter zu sehen, als es der festgelegte Fokus einer einzelnen Kamera je erlauben würde.
In ihrer Komplexität zeigt die Ausstellung einen Künstler, der dem klassischen Thema Landschaft auf souveräne Weise neue Impulse verleiht, wobei in all den Arbeiten eine tiefe Liebe zur sichtbaren Welt und zur Schönheit der Dinge mitschwingt. Am Ende kommt dann plötzlich noch ein neues Thema ins Spiel. Zwölf Jongleure agieren in einem Bildfeld aus 18 Screens, ermöglichen eine ungewohnt neue Wahrnehmung von Bewegung in Raum und Zeit und damit – wie sollte es bei David Hockney anders sein – bereits einen erwartungsreichen Ausblick auf Folgendes.
Die Ausstellung wurde organisiert von der Royal Academy of Arts London, in Kooperation mit dem Museum Ludwig, Köln und dem Guggenheim Museum, Bilbao. Kuratoren der Ausstellung sind Marco Livingstone und Edith Devaney in Kooperation mit Stephan Diederich.
In London brach die Ausstellung „David Hockney: A Bigger Picture“ mit mehr als 650 000 Besuchern alle Rekorde. Für die Kölner Ausstellung hat der Vorverkauf bereits begonnen. Tickets sind im Internet unter www.koelnticket.de, über www.museum-ludwig.de oder telefonisch unter 0221-2801 erhältlich.
Museum Ludwig
Heinrich-Böll-Platz
50667 Köln
Telefon +49-221-221-26165
Telefax +49-221-221-24114
E-Mail info@museum-ludwig.de www.museum-ludwig.de
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag (inkl. Feiertage): 10 – 18 Uhr
Jeden ersten Donnerstag im Monat: 10 – 22 Uhr
Montags geschlossen.
Skulpturenpark Waldfrieden – Cragg Foundation (Wuppertal)
DIDIER VERMEIREN
27. OKT 2012 bis 17. FEB 2013
Diesen Samstag (27.10.2012) öffnet im “Skulpturenpark Waldfrieden“ der Tony-Cragg-Foundation in Wuppertal die Ausstellung „Didier Vermeiren“. Dies nahm die Redaktion von KunstDuesseldorf zum Anlass, sich die Ausstellung bereits vorab anzuschauen. Eingeladen dazu hatten der gastgebende Hausherr Tony Cragg sowie Didier Vermeiren, die beide bei dieser Preview anwesend waren.
Was zunächst auffällt, ist gar nicht mal künstlerischer Art: beide Künstler, sowohl der ausstellende Diedier Vermeiren (neben seiner eigenen künstlerischen Tätigkeit auch Professor an der Kunstakademie Düsseldorf), als auch Tony Cragg (Rektor selbiger Kunsthochschule und international renommierter Bildhauerkollege), wirken sehr „bodenständig“ und unprätentiös und heben sich dadurch sehr angenehm von dem ansonsten doch zeitweise eher schrillen Gehabe in der heutigen Kunstszene ab – und es wird deutlich: die beiden Künstler „ruhen“ auf festen Werten und klaren künstlerischen Positionen, die sie mit ihren Werken so auch authentisch nach außen tragen.
Die in der Ausstellung gezeigten bildhauerischen Arbeiten Vermeirens manifestieren geradezu dieses Insichruhen. Dies wird evident aus der direkten Anschauung heraus und bedarf keiner weiteren Erklärung. Der Sockel, der üblicherweise eine untergeordnete, dem Kunstwerk dienende Funktion hat, nämlich die, das Kunstwerk zu präsentieren, es darauf ruhen zu lassen, wird von Vermeiren selbst zum Kunstwerk erhoben. Vermeiren setzt sich mit dem Sockel als eigenständiges Kunstwerkes auseinander und sucht dabei auch immer wieder den Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Ziel seines bildhauerischen Schaffens ist es zudem, durch das Wirken seiner Skulpturen den sie umgebenden Raum selbst mit einzubeziehen, eine Inkorporation des Raumes durch die Skulptur zu erreichen.
Mit dem Glaspavillon auf dem Gelände des Skulpturenpark “Waldfrieden“ wurde ein idealer Raum gefunden, eine solche Inkorporation des Raumes gelungen umzusetzen. Der Glaspavillon, der im Zuge der Umgestaltung des Geländes zum Skulpturenpark neu errichtet wurde, besticht durch seine klare und filigrane Architektur und lässt den Eindruck entstehen, man stünde im wahrsten (aber positiven) Sinne im Wald. Die ihn umgebenden Laubbäume filtern das einfallende Licht auf natürliche und angenehme Weise, so dass es einer künstlichen Beschattung nicht bedarf.
Gezeigt werden rund ein Dutzend Exponate unterschiedlicher Textur und Stofflichkeit, von glatten, flächigen Werken bis hin zu “handgreiflich“ verformten Quadern – von Holz über Gips bis hin zu Stoffgewebe. Einzelne Arbeiten wie die „Étude pour l’Urne“ erinnern mit ihrer, wenn auch nicht akribisch durchgearbeiteten Ornamentalik an ein korinthisches Säulenkapitell. Gerade die stärker verformten Skulpturen lösen im Betrachter den leider nicht zu erfüllenden Wunsch aus, dem aufkommenden haptischen Verlangen nachzugeben und sie zu berühren. Ganz puristisch wird es bei einem Kunstwerk, welches nur Sockel ist: ein Gestell, locker bespannt mit einem weißen Stoffgewebe – kein weiteres, es tragendes Kunstwerk. Tony Cragg dazu: „Dieser leere Raum über dem Sockel erzeugt doch eine ungeheuere Spannung!“.
Ihrer Leidenschaft für das Stoffliche, das Greifbare, verleihen beide Künstler auch über ihre Sprache Ausdruck: sehr gerne verwenden sie Begriffe wie „real“, „berühren“, „Qualität“. Mit dem Begriff „abstrakt“ und „Fiktion“ können sie dagegen nur wenig anfangen.
Die Ausstellung „DIDIER VERMEIREN“ beginnt am 27. Oktober und geht bis zum 17. Februar 2013.
Zum Abschluss einige Beispiele für Skulpturen von Tony Cragg, die im Park verteilt zu sehen sind.
Fotos Glaspavillon: Süleman Kayaalp
Fotos Außenbereich: Sven Blatt, Copyright: Sven Blatt
Mit dem Skulpturenpark „Waldfrieden“ hat die Tony-Cragg-Foundation einen „Leuchtturm der Kunst“ in die hügelige Landschaft von Wuppertal gestellt. Nach Restaurierung des historischen Baubestandes, Rekultivierung der Grünanlage und Errichtung des Glaspavillons wurde der Park im Jahre 2008 offiziell eröffnet. Zurzeit werden auf einer bewaldeten Freifläche von 5 ha zahlreiche Skulpturen – von Tony Cragg selbst, aber auch von weiteren namhaften Bildhauern der Moderne und Gegenwart wie Richard Deacon, Norbert Kricke, Wilhelm Mundt und Thomas Schütte präsentiert. Gegenwärtig wird an einer Erweiterung des Skulpturenparks inklusive zweier weiterer Ausstellungspavillons gearbeitet. Die Eröffnung des neuen Areals ist für das Frühjahr 2013 geplant.