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ab 21.6. K21 (Düsseldorf): Tomás Saraceno – in orbit

Tomás Saraceno – in orbit

K21 STÄNDEHAUS


Eröffnung: 21. Juni 2013, 19.00 Uhr
Laufzeit: 22. Juni bis voraussichtlich Herbst 2014

Aktueller Hinweis (20.12.23): Die Installation „in orbit“ von Tomás Saraceno muss ab sofort aus technischen Gründen geschlossen bleiben.

Eine riesige Rauminstallation mit dem Titel „in orbit“ des Künstlers Tomás Saraceno ist in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen entstanden. In mehr als 20 Metern Höhe über der Piazza von K21 Ständehaus spannte Saraceno eine Konstruktion aus Netzen, in denen sich die Besucher scheinbar schwerelos bewegen können. Die insgesamt 2.500 Quadratmeter hochmoderner Sicherheitsnetze breiten sich in drei Ebenen unter der gewaltigen Glas- kuppel des K21 aus. Sie werden von einer Reihe „Sphären“, luftgefüllten PVC-Kugeln von bis zu 8,50 Metern Durchmesser, auf Abstand gehalten.

Installationsansicht: in orbit Tomás Saraceno - in orbit, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, K21 Ständehaus, © Tomás Saraceno Foto: © Studio Saraceno © Kunstsammlung NRW
Installationsansicht: in orbit
Tomás Saraceno – in orbit, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, K21 Ständehaus, © Tomás Saraceno
Foto: © Studio Saraceno
© Kunstsammlung NRW

„Das Werk zu beschreiben bedeutet die Menschen zu beschreiben, die es benutzen – und deren Gefühle“, erklärt Tomás Saraceno zu seiner in den vergangenen drei Jahren mit Ingenieuren, Architekten und Spinnen-Spezialisten geplanten bisher größten Installation. Saracenos auf drei verschiedenen Schichten begehbare Netzkonstruktion erscheint wie eine wolkenartige Landschaft: Die Mutigen, die die Installation betreten, nehmen aus luftiger Höhe die Museumsbesucher in der Tiefe wie eine winzige „Modellwelt“ wahr. Von unten, aus den Zwischengeschossen des Ständehauses und vor dem Hintergrund der Glaskuppel erschei- nen die Menschen wie „Schwimmer“ am Himmel. Der Raum in der Schwebe wird für den Künst- ler zu einem schwingenden Netz von Beziehungen, Nervenbahnen, Resonanzen und synchroner Kommunikation – eine neue digitale Geographie, die physisch erlebbar wird.

Die unterschiedlichen Materialien unterstreichen Saracenos grundlegende Ideen des Fließens und der Leichtigkeit: “Wenn ich diese vielschichtigen Ebenen von durchschei-nenden Linien und Sphären betrachte, werde ich an Modelle des Universums erinnert, die Schwerkraft und planetarische Körper darstellen. Die Arbeit visualisiert für mich das Raum-Zeit-Kontinuum, ein dreidimensionales Netz einer Spinne, die Verzweigungen von Materie im Gehirn, die Dunkle Materie oder die Strukturen des Universums. „in orbit“ setzt Proportionen in neue Beziehungen; menschliche Körper werden Planeten, Moleküle oder soziale schwarze Löcher.”

„in orbit” ist eine der leichtesten Installationen, die der Künstler realisiert hat: Assoziationen an die Feinheit und gleichzeitige Stabilität von Spinnennetzen und Seifenblasen stellen sich ein, auch wenn die Netzkonstruktion allein 3.000 Kilo und die größte der „Sphären“ 300 Kilo wiegt. Die Verbindung von Funktionalität, Schönheit und Stärke, die Saraceno bei seinen langjährigen Beobachtungen des Netzbaus unterschied-licher Spinnenarten studiert hat, findet sich auch in den Details von „in orbit“.

Die genaue Beobachtung der Natur und die gedankliche Weiterentwicklung dieser Phänomene gehören zu den festen Kennzeichen im Werk des Künstlers, das die Grenzen von Kunst und Wissenschaft auflöst. Der Raum wird durch Vibration wahrgenommen, wie Spinnen sie spüren. So entsteht eine neue hybride Form der Kommunikation. Saraceno: „Jeder einzelne Strang wird die Besucher nicht nur halten, sondern sie zusammenweben, gemeinsam agieren lassen. Es ist wie ein gestrecktes Netz auf offener Wiese. Eine offene kosmisch gewebte Struktur, die sich verdichtet, verzweigt und an ihren Rändern wieder in Linien mündet. Das Netz ist einzigartig in seiner Beziehung mit der vorhandenen Architektur.“

„Mit seinen wagemutigen, grenzüberschreitenden Projekten beschreibt Saraceno nicht nur mittels Kunst, was die Wissenschaft herausgefunden hat, er treibt sogar die Wissenschaft voran“, erklärt Kunstsammlungs-Direktorin Marion Ackermann. Nicht zuletzt dank Saracenos Initiative sei es möglich, „mit der Erforschung der Strukturen von Spinnennetzen Analo- gien zur Entstehung des Universums herzustellen.“ In einem von Saraceno im K21 einge-richteten Künstlerraum weben lebende Spinnen ihre Netze und geben auf diese Weise einen Einblick in den naturwissenschaftlichen Hintergrund der Tätigkeit des Künstlers.

In den Dimensionen und der Radikalität ist „in orbit“ ohne Vorbild im Werk Saracenos, beschreibt Ausstellungskuratorin Susanne Meyer-Büser die präzise für die Kuppel entwickelte Großinstallation: „Selten bezieht ein Kunstwerk den Betrachter emotional so unmittelbar mit ein.“ Auch wer das Netz über dem Abgrund nicht betreten mag und die Installation nur betrachtet, „wird sich mehr oder weniger mit dem Themenkomplex `Fliegen, Fallen, Schweben` und seinen archetypischen Ängsten und auch Freuden beschäf-tigen“. Mit seiner Düsseldorfer Arbeit zielt Saraceno, der Kunst und Architektur stu- diert hat, zudem auf die unmittelbaren individuellen wie kollektiven Erfahrungen der Menschen: Wer sich in den Netzen hoch über dem Boden bewegt, wird eine neue Dimension der (Selbst)Wahrnehmung als persönlich prägendes Erlebnis mitnehmen. Ein unübersehbarer sozialer Aspekt tritt hinzu: Die kühne Konstruktion gerät durch mehrere Benutzer in Bewegung, die Spannung und die äußere Form der Installation verändert sich – die Menschen müssen ihre Aktivitäten miteinander koordinieren, um sich im Netz optimal bewegen zu können.

Oft hat der Künstler-Architekt seine Schöpfungen mit lebenden Organismen verglichen. Die Veränderung des Umfelds stößt Gedankenprozesse an; ihn interessiere, „wie neue Räume und Menschen neue Ideen generieren“, sagt Saraceno.

Mit dieser bislang größten und technisch komplexesten Arbeit schließt der 39-Jährige nicht nur an die Cloud Cities im Hamburger Bahnhof in Berlin und seine Arbeit auf dem Dach des Metropolitan Museums in New York an. Vielmehr ist die Düsseldorfer Groß-Instal-lation für ihn auch ein neuer wichtiger Schritt zur Verwirklichung seines sozialuto-pischen Projektes der Air-Port-City, einer schwebenden Stadt.

In der Nachfolge von Jules Verne und des amerikanischen Architektur-Visionärs Richard Buckminster Fuller sieht Saraceno in seiner Wolkenstadt eine sensible Antwort auf die Hoffnung, einen gemeinsamen utopischen Traum zu entwickeln. Es gilt, physische und digitale Realitäten zu verbinden, um eine neue soziale und politische Beteiligung zu erzielen. Diese leitet für den Künstler Antworten ein auf die zunehmende Unbewohnbarkeit der Erde, auf dramatisches Bevölkerungswachstum und wachsende Ökologieprobleme. Zu ihrer eigenen Sicherheit werden die Besucher von „in orbit“ von Mitarbeitern der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in die Benutzung der Installation eingewiesen. So dürfen sich nicht mehr als 10 Personen gleichzeitig in den Netzen aufhalten. Feste Schuhe (Profilsohlen), die Benutzung eines bereit gestellten Overalls und ein Mindestalter von 12 Jahren sind die Voraussetzung zur aktiven Nutzung von „in orbit“.



Anläßlich dieses Installationsprojektes fand am 6. Nov 2013 ein Künstlergespräch im K21 statt. Lesen Sie hier unseren Artikel darüber: Saraceno im K21.

Das Video der KUNSTSAMMLUNG NRW zum „Making Of“ von „orbit“



K21 STÄNDEHAUS
Ständehausstraße 1
40217 Düsseldorf

www.kunstsammlung.de



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KunstDuesseldorf.de stellt sich breiter auf – Redaktion, Eventmanagement/PR & Art Consulting

KunstDuesseldorf.de stellt sich breiter auf – Redaktion, Eventmanagement/PR & Art Consulting.

Mit unserem Portal www.kunstduesseldorf.de werden wir uns in der kommenden Zeit sowohl inhaltlich, als auch von unserem Serviceangebot breiter aufstellen.

Inhaltlich werden wir dies dadurch tun, dass wir zum einen auch immer wieder mal mit eigenen Textbeiträgen über die Stadt- und Landesgrenze hinausschauen (s. u. „Biennale Venedig“). Aber auch “nach innen hin“, also was das Kunstgeschehen in Düsseldorf selbst angeht, werden wir unser redaktionelles Angebot erweitern. Hier ist z. B. eine regelmäßige Berichterstattung aus den Galerien geplant, aber auch Porträts über Düsseldorfer Künstler.

Um diese inhaltliche Anreicherung zu gewährleisten, haben wir unser Redaktionsteam verstärkt. Die neuen Mitglieder der Redaktion werden regelmäßig eigene Beiträge zu den angesprochenen Themen veröffent-lichen. Den Anfang macht heute Marianne Hoffmann mit ihrem Artikel zur Biennale Venedig 2013, die sie zur Eröffnung besucht hat. Marianne Hoffman ist Kunsthistorikerin und seit 30 Jahren Kunstpublizistin.

In den kommenden Wochen werden sich dann die weiteren Mitglieder unseres Redaktionsteams vorstellen.

Unser Serviceangebot haben wir erweitert um die Bereiche “Art Event Management/PR“ sowie “Art Consulting“.

In der Sparte “Art Event Management/PR“ sind wir ihr kompetenter Ansprechpartner, wenn es um Konzept, Umsetzung und die Kommunikation ihres Kunstevents geht. Hier möchten wir insbesondere Firmen, Organisationen und Gruppen ansprechen, die gerne ein Kunstevent durchführen und dazu auf unser Know-how zurückgreifen möchten.

Mit unserer neuen Sparte “Art Consulting“ verstehen wir uns als Mittler zwischen Künstler und Sammler. Künstler, die über den Abschluss eines Kunststudiums verfügen oder sich im letzten Drittel ihres Studiums befinden, können bei Interesse an einer Aufnahme in unser Künstlerportfolio gerne mit uns in Kontakt treten (s. unser Formular unter Kontakt, Option “Aufnahme ArtConsulting Künstlerportfolio“).

Sven Blatt | KD

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Global und International – Biennale Venedig 2013

Global und International – Biennale Venedig 2013

Von Marianne Hoffmann

Alle zwei Jahre ist es soweit. Aufbruch nach Venedig zur weltweit wichtigsten Kunstschau. Hierher kommt jeder, der es sich leisten kann oder eben zwei Jahre gespart hat. Und die, die es sich wirklich leisten können, parken ihre großen Yachten direkt vor den Giardini. Kunst hautnah erleben oder sehen und gesehen werden? Jemand, der sich darüber lustig macht, ist der Engländer Jeremy Deller. Im englischen Pavillion sieht man einen überdimensionierten Mann aus der Zeit Tom Sawyers, der eine Yacht mit der Faust packt und dabei ist, sie wegzuwerfen. Ab in die Lagune damit. Im Begleitheft gibt es eine Geschichte dazu. Hier erfährt man, dass es sich um Abramowitschs Yacht handelt und der Mann William Morris ist, er lebte von 1834 bis 1869. Morris war vikorianischer Künstler, Sozia- list und wütend über Abramovitschs Yacht, die direkt vor den Giardini lag und durch einen Sicherheitszaun die Beweglichkeit der Passanten einschränkte. Aus Wut entstieg Morris seinem Grab, kehrte als Riese zurück, um die Yacht zu entsorgen. Dieses Bild kann man sich gleich im Pavillion selbst stempeln und mitnehmen. In einem nächsten Raum fliegt ein riesiger Adler auf einen zu. In der über- dimensionierten Kralle hält er das Auto von Prinz Harry. Schön gecrasht. Spielzeug für den eigenen Nachwuchs? Deller macht sich lustig. Er ist einer der Großen in seinem Heimatland und wird dies nun sicherlich auch weltweit.

88 Länder sind auf der Biennale vertreten, sogar der Vatikan ist dabei. 88 Länder spiegeln durch ihre Künstler Themen wie die Krise, die Gier oder einfach nur das liebe Geld.

Geld ist auch ein zentrales Thema im russischen Pavillon. Der deutsche Museumschef Udo Kittelmann wurde von dem in Berlin und Moskau lebenden Künstler Vadim Zahkarov als Kurator ausgewählt. Beide verbindet eine lange Freundschaft. Zahkarov lädt alle Frauen ein, sich in den zentralen Raum zu stellen und, geschützt durch einen Plastikregenschirm, von Münzen beregnen zu lassen. Wird die Frau dem schnöden Mammon widerstehen oder wird sie sich bedienen? Dies alles wird von einem Mann beobachtet, der hoch oben auf einem über eine Querstrebe gelegten Sattel sitzt. Die Reitpeitsche in der Hand. Das Herrenbild in Vollendung, der Mann auf seinem hohen Ross, blasierte Miene inbegriffen. Sollte man also alle Hoffnung auf die Frauen setzen?

Im polnischen Pavillon werden zu jeder vollen Stunde die Glocken geläutet, durch den Schweizer schlängelt sich eine metallene Schlange und den niederländischen Pavillon möbliert Mark Manders mit großartigen, unfertigen Holzmöbeln, in die auf mysteriöse Weise Gesichter voll ebenmäßiger Schönheit eingeschlossen sind. Morbide geht’s dagegen im Nachbarland Belgien zu. Berlinde de Bruyeckere hat eine verkrüppelte Ulme in ihrem Kunstraum platziert. Sie ähnelt in ihrer Verletzbarkeit einem großen geschundenen Körper. Um Äste und Verästelungen, die an Sehnen und Muskeln erinnern, sind Tücher und Decken gelegt. Lumpen, die wunde Stellen schützen und den verkrüppelten Baum vor zuviel Neugier beschützen. Es ist ein bedrückendes Ambiente in diesem halbdunklen Raum mit dem morbiden Charme. Mit dem Baum befasst sich auch Petrit Halilaj. Er vertritt das Kosovo, das zum ersten Mal an der Biennale teilnimmt. Halilaj sieht den Baum als Beschützer. Deshalb hat er ein riesiges, in sich fest verwobenes Vogelnest gebaut. Äste sind ineinander verschlungen, Moos und Erde kleiden den Innenraum aus. Ein Schutzraum, nicht nur für den Menschen. Aus dem Innern dieses Schutzraumes kann man durch zwei kleine Gucklöcher in einen grandiosen Himmel schauen, neue Welten entdecken und sich darüber wundern, warum im Ast nebenan ein zitronengelbes Kostüm hängt.

Massimilano Gioni, der künstlerisch Leiter der Biennale, hat das Motto der Biennale „Palazzo Enzyclopedia“ dem Autodidakten Marino Auriti (1891-1980) entwendet. Geplant hatte dieser ein gigantisches Museum des Weltwissens. Im zentralen Pavillon der Giardini wird der Versuch unternommen zu zeigen, wie Künstler das Weltwissen verbild-lichen können. Interessant dabei ist, dass von den 160 Künstlern, die Gioni für sein Projekt, das im Arsenale seine Fortführung findet, ausgewählt hat, über ein Drittel schon verstorben sind.

das Enzyklopädische Haus von von Marino Auriti im Arsenale, (c) KunstDuesseldorf.de
das Enzyklopädische Haus von von Marino Auriti im Arsenale, © KunstDuesseldorf.de

Im zentralen Pavillon startet die Show mit den Tafelzeichnungen des Anthroposophen Rudolf Steiner und mit zwei Seiten Buchillustration des Psychoanalytikers C.G. Jung. Was Gioni hier versammelt hat, verlangt vom Betrachter Disziplin und Durchhaltevermögen. Neben Zeichnungen, sogenannten Geschenkzeichnungen , zweier Shaker-Frauen finden sich arrivierte Künstler wie Carl André, Hilma af Klimt, Maria Lassnig, Paul McCarthy, Bruce Nauman, Matt Mullican oder eine von Cindy Sherman kuratierte Show in den Arsenalen. Doch das mischt sich trefflich mit den Autodidakten, von denen man nie zuvor etwas gesehen oder gar gehört hat.

Einweihung des Deutschen Pavillons durch die Franzosen, (c) KunstDuesseldorf.de
Einweihung des Deutschen Pavillons durch die Franzosen, © KunstDuesseldorf.de

Dafür häuft sich im Deutschen Pavillon, der diesmal wegen des 50jährigen Bestehens des Elysee-Vertrages gegen den französischen getauscht wurde, ein buntes Gemisch an internationaler Kunst. Susanne Gaensheimer, die Direktorin des Museums für moderne Kunst in Frankfurt, hat auf deutsche Künstler verzichtet und sich den Chinesen Ai Weiwei, die Inderin Dayanita Singh, den Franzosen Romuald Karmakar, der in Deutschland lebt, und den Afrikaner Santu Mofokeng ausgesucht. Global denken, international bespielen. Ai Weiwei hat 866 antike Holzhocker aus den verschiedenen Regionen Chinas gesammelt. Erbstücke, die heute durch hässliche Plastikhocker in den Familien ersetzt werden. Holz steht dem Menschen am nächsten. So hat er aus diesen Hockern ein verwobenes Gebilde zusammengefügt, das sich kreuz und quer durch den Raum schlängelt. Den Aufbau hat er schon in China geprüft, per „skype“ hat er ihn in Venedig überwacht. Ohne Pass konnte er nun leider nicht ausreisen. Dayanita Singh ist Fotografin. Ihre Fotobücher werden vom Steidel Verlag in Deutschland verlegt. Sie hat ihre Freundin, einen Eunuchen, die/der auf einem Friedhof lebt, gefilmt. 13 Jahre hat sie dieses Zwitterwesen begleitet. Nun zeigt sie über das Leben des Hijra, wie diese Menschen in Indien heißen, einen Film.

Santu Mofokeng fängt den Ahnenkult seiner Heimat in seinen Fotografien ein und berichtet darin über den Verkauf von Gräberfeldern an reiche Investoren aus dem Ausland und wie man damit den Einheimischen die Verehrung ihrer Vorfahren unmöglich macht. Der Autorenfilmer Karman Romuald hat sich mit jüngsten Ereignissen in Deutschland auseinandergesetzt und zeigt ein Video über marschierende Neonazis, eins über den 8. Mai, und lässt den Schauspieler Manred Zapatka Reden des Hamburger Imans Fizazi lesen. Ohne den Tausch hätte Gaensheimer dieses Konzept nicht umsetzen können, denn der deutsche Pavillion hat keine Nebenräume zu bieten, jedenfalls nicht in dieser Aufteilung. Im deutschen Pavillon, der nun zum französischen Ausstellungsort wird, zeigt der albanische Künstler Anri Sala das Stück Ravel Ravel Unravel, ein Klavierstück für die linke Hand. Sala produzierte zwei synchron aufgenommene Filme dieses Stückes, indem die Kamera sich ausschließlich auf die linke Hand der Pianisten konzentriert. Die Installation ist zugleich ein Wortspiel mit den Verben „to ravel“ und „unravel“ , was soviel heißt wie verwirren und entwirren. Und in einem kleinen Nebenraum nimmt sich ein DJane dieses Stückes an und scratcht es nach Herzenslust auseinander . Diese beiden Pavillons waren während der Biennale Eröffnung und sogar schon bei der Vorbesichtigung die Anziehungspunkte der bedeutendsten Kunstschau der Welt. Es war schön zu sehen, wenn sich die Schlangen der beiden Pavillons kreuzten und damit die Völkerverständigung ein neues Sinnbild bekam.

Angola, zum ersten Mal bei der Biennale dabei, hat in diesem Jahr den Goldenen Löwen bekommen. So ist sie, die Biennale, immer für eine Überraschung gut.

Das Berliner Künstlerpaar Eva & Adele, (c) Kunstduesseldorf.de
Das Berliner Künstlerpaar Eva & Adele, © KunstDuesseldorf.de



Marianne Hoffmann arbeitet seit 30 Jahren als Kunstpublzistin – Studium der Romanistik, ev. Theologie und Kunstgeschichte – Schwerpunkt zeitgenössische Kunst und Kunstmarkt.


Ergänzend zu unserem Artikel hier noch ein Interview der DEUTSCHEN WELLE mit Massimilliano Gioni, dem Kurator der diesjährigen Biennale.


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22.6. Eröffnungsfeier EMSCHERKUNST.2013 Oberhausen

ERÖFFNUNGSFEIER EMSCHERKUNST.2013

Zentrales Besucherzentrum Oberhausen

Sa 22. Juni 2013, 13:00 –22:00 Uhr
Beginn Festakt 14:00 Uhr



Vom 22. Juni bis 6. Oktober 2013 findet der Kunstsommer der Metropole Ruhr an der Emscher statt. Über 40 international renommierte Künstlerinnen und Künstler haben sich bei der zweiten Edition der EMSCHERKUNST intensiv mit dem nördlichen Ruhrgebiet, dem Umbau des Emschersystems und den Herausforde-rungen und Chancen der Region auseinandergesetzt. Das Ergebnis ist eine beeindruckende Ausstellung im öffentlichen Raum mit rund 30 künstlerischen Interventionen, die sich zwischen den beteiligten Städten Duisburg, Dinslaken, Oberhausen, Essen, Bottrop und Gelsenkirchen aufspannt.

Wir laden Sie herzlich zur feierlichen Eröffnung der Ausstellung EMSCHERKUNST.2013 ein, die durch die Übernahme der Schirmherrschaft durch Frau Hannelore Kraft, Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalens, geehrt wird.

Der Eröffnungsakt wird im Beisein von Frau Ute Schäfer, Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW, und der beteiligten Künstlerinnen und Künstler stattfinden.

Im Anschluss an den Eröffnungsakt besteht die Möglichkeit, die EMSCHERKUNST. 2013 per Fahrrad, per Schiff oder mit dem Bus unter fachkundiger Leitung zu erkunden.



Praktische Hinweise
Die Eröffnungsfeier EMSCHERKUNST.2013 findet unter freiem Himmel statt, daher raten wir zu wetterfester Kleidung. Es wird ein umfangreiches Familienprogramm geboten. Wir freuen uns, Sie mit Ihrer Familie begrüßen zu dürfen!

Anfahrt
Zielinformationen für Ihr Navigationssystem
GPS: 51°29′37 N 6°51′16 O
Wir empfehlen Ihnen bei gutem Wetter die Anreise mit dem Fahrrad.

www.emscherkunst.de

Zentrales Besucherzentrum Oberhausen
Lindnerstraße 2
46145 Oberhausen

(auf dem Gelände des Stadt Sportbundes Oberhausen)

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3. Quadriennale Düsseldorf 2014 – „Über das Morgen hinaus“

3. Quadriennale Düsseldorf 2014

Obwohl bereits schon heute über ein neues Konzept zur Quadriennale – bzw. ein Fortbestand dieser – laut nachgedacht wird, z. B. statt ein Millionenetat (5 Mio. sind für 2014 eingeplant) den wenigen großen Häusern zukommen zu lassen, lieber den im Düsseldorfer Raum angesiedelten Kunstschaffenden durch dezentrale Unterstützungs-maßnahmen zu helfen und damit die aktuelle Kunst besser zu fördern oder z. B. auch die Kunst im öffentlichen Raum mehr heraus zu stellen – die Quadriennale Düsseldorf 2014 kommt noch auf jeden Fall. Ob man allerdings vor diesem Hintergrund das Leitthema „Über das Morgen hinaus“, welches sich das Programmgremium für die 3. Auflage der Quadriennale ausgedacht hat, nicht besser mit einem Fragezeichen versehen hätte, das wird die Zukunft zeigen.

Mit dem Gesamtkonzept, welches unter der Leitung von Wolfgang Ullrich, Professor für Kunstwissenschaft und Medientheorie an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe, entwickelt wurde, möchte man das Publikum früher und stärker einbinden und auch das Erscheinungsbild der Quadriennale im urbanen Umfeld selbst sichtbarer werden lassen.

Unter dem Motto „Über das Morgen hinaus“ (welches sich natürlich nicht wie von mir oben verwendet, auf die Quadriennale selbst und die Frage ihres Fortbestands bezieht) möchten die Veranstalter der Quadriennale Düsseldorf 2014 Vorstellungen von Zukunft in Kunst und Wissenschaft aus verschiedenen Epochen in den Mittelpunkt stellen. „Die Ausstellungen sowie das Vor- und Begleitprogramm werden aufzeigen, dass Kunst, Wissenschaft und Technik bei der Entwicklung von Zukunftsphantasien lange Zeit in enger Verbindung miteinander standen“, sagt Wolfgang Ullrich. „Wir wünschen uns, dass sich die Geschichten der Zukunft in der Stadt spiegeln, die Besucher begeistern und inspirieren.“

Dies bleibt angesichts sinkender Besucherzahlen auch zu hoffen. Lockte die erste Quadriennale, die 2006 unter dem Thema „Der Körper in der Kunst“ stattfand, laut Veranstalter noch 380.000 Besucher an, so waren es 2010 mit „Kunstgegenwärtig“ nur noch 250.000. Das ist natürlich bei einem Millionenbudget für diese Veranstaltung recht mager, so dass man das Nachdenken über die Zukunft der Quadriennale durchaus nachvollziehen kann. Letztlich entschieden wird das hier (wie auch andernorts so oft) mit den (Besucher)Füßen.

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13.06. | 8.30 Uhr | SWR2 »Aufbewahren oder vernichten?« – Radiosendung zum Thema »Künstlerische Nachlässe«

Radiosendung zum Thema »Künstlerische Nachlässe«

Donnerstag, 13.06. | 8.30 Uhr | SWR2
Von Cara Wuchold und Ute Bongartz

Wohin mit den Gemälden, Grafiken und Skulpturen, wenn ein Künstler stirbt?
Erst seit kurzem wird diese Frage in Deutschland breiter diskutiert. Noch gibt es keine Nachlasslandschaft für Gegenwartskunst, sondern nur vereinzelte Institutionen, die künstlerische Nachlässe archivieren. Doch die Frage drängt sich nicht nur den Künstlern der Nachkriegsgenerationen auf, die sich nun am Lebensende mit dem Verbleib ihrer Werke befassen müssen, sondern auch den Angehörigen und Erben.

Scouts und Jurys von Nachlassinitiativen versuchen, die Relevanz eines Werkes und dessen Marktwert einzuschätzen. Es geht um Archivierungsmöglichkeiten und manchmal auch um eine radikale Alternative: die Zerstörung künstlerischer Arbeiten.

Link zur Sendung

Den Beitrag gibt es im Anschluss auch als Podcast.

Stiftung Kunstfonds | Weberstraße 61 | 53113 Bonn
Telefon 0228 9153411 | Telefax 0228 9153441 | info@kunstfonds.de

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Kursangebot der Kunstakademie Salzburg

Online-Anmeldung zu den Kunstkursen der Kunstakademie Salzburg



Mit diesem Anmeldeformular können Sie sich direkt für den gewünschten Kurs aus dem Angebot der Kunstakademie Salzburg anmelden.

Informationen zu dem jeweiligen Kurs wie Datum und Inhalt entnehmen Sie bitte der obigen, nach Veranstaltungsmonat gegliederten Übersicht (bei Klick auf den gewünschten Monat werden die belegbaren Kurse sichtbar).

Vor dem Ausfüllen dieses Anmeldeformulars bitten wir Sie, die rechtlichen Hinweise unterhalb des Formulars zur Kenntnis zu nehmen.

Anmeldung Kunstakademie Salzburg
  • Bei Teilnahme mehrerer Personen bitte jeweils ein gesondertes Anmeldeformular ausfüllen.


Rechtliche Hinweise:

Vertragspartner
Die hier auf KunstDuesseldorf.de (KD) angebotenen Kurse der Kunstakademie Salzburg (KAS) stellen ein eigenständiges Angebot der KAS dar. Mit ihrer verbindlichen Anmeldung schließen Sie einen direkten Vertrag mit der KAS. KD tritt hierbei lediglich als Vermittler im Namen und für Rechnung der KAS auf. Für das beidseitige Leitungsverhältnis sind daher der Kursteilnehmer und die KAS untereinander verantwortlich.

Anbieter der Kurse (Vertragspartner)
Kunstakademie Salzburg
Jakob-Auer-Straße 8
5020 Salzburg

Anmeldung
Nach Eingang der Anmeldung ist eine Anzahlung in Höhe von 100,- Euro an die KAS zu entrichten.
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Absage
Bei ungenügender Teilnehmerzahl kann die Akademieleitung einen geplanten Kurs absagen. In diesem Fall erhalten Sie natürlich Ihre bereits geleisteten Zahlungen zurück. Ein weitergehender Anspruch ist ausgeschlossen.

Weitere organisatorische und vertragliche Bedingungen s. unter Menüpunkt “Organisation“.

Mit dem Absenden dieses Formulars durch Anklicken des Buttons “Verbindlich anmelden“ buchen Sie verbindlich den von Ihnen ausgewählten Kurs, es erfolgt keine weitere Bestätigungsabfrage. Wir bitten Sie daher, sich über die Inhalte, Termine und die Durchführung der Kurse vor ihrer Anmeldung z. B. über die Menüpunkte Kurse -> Kurssparte (z. B. malerei plus) und Anklicken des Kurskürzels (z. B. Mp/EW) genau zu informieren.




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ruhrkunst

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ab 9.6.: Kulturbahnhof Eller (D) – Klasse Prof. Herbert Brandl (Kunstakademie Düsseldorf)

KLASSE PROF. HERBERT BRANDL

9.6. – 14.07.2013 im Kultur Bahnhof Eller, Düsseldorf



Studenten der Kunstakademie Düsseldorf auf der Klasse von Prof. Herbert Brandl zeigen in einer Gruppenausstellung ihre Arbeiten.

Die Eröffnung findet statt am Sonntag, dem 9. Juni 2013 um 11.30 Uhr.

Zur Eröffnung spricht Prof. Robert Fleck, der Kurator der Ausstellung.



Kultur Bahnhof Eller
Vennhauser Allee 89
40229 Düsseldorf

www.kultur-bahnhof-eller.de