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ASPHALT Festival Düsseldorf 2014: Statisten gesucht für Videoinstallation

ASPHALT Festival Düsseldorf 2014

Statisten für Videoinstallation gesucht

Beim 3. ASPHALT Festival, dem Sommerfestival für Theater und Musik in Düsseldorf, werden HOFMANN & LINDHOLM zu Gast sein. Das renommierte Regie- und Autorenduo aus Köln ist bekannt für seine interdisziplinären Projekte im Grenzbereich zwischen Theater, Film und Bildender Kunst.

In Kooperation mit dem ASPHALT Festival produzieren Hofmann & Lindholm den nächsten Teil ihrer SERIE DEUTSCHLAND, einer Videoinstallation, bei der sie berühmte Fotografien der jüngeren deutschen Geschichte vor laufender Kamera mit Bürgern an den jeweiligen Originalschauplätzen nachstellen. Seit 2008 sind u. a. Videoinstallationen zum Kniefall Willy Brandts und dem Gladbecker Geiseldrama entstanden.

Die Dreharbeiten für SERIE DEUTSCHLAND – ETAPPE DÜSSELDORF finden am Mittwoch, den 14. Mai im Düsseldorfer Landgericht statt. Dazu benötigen die Theaterkünstler Mitwirkende aus Düsseldorf: Gesucht werden 24 Statisten, die eine berühmte Fotografie vor laufender Kamera nachstellen. Besondere Vorbereitungen, Kenntnisse oder Fähigkeiten sind nichterforderlich. Die Teilnehmer müssen volljährig sein.

Interessierte können sich noch bis zum 1. Mai bei der Produktionsleiterin Alexandra Schmidt unter der Nummer 0179/529 62 46 melden oder per Email unter schmidt@hofmannundlindholm.de Kontakt mit ihr aufnehmen.

Das Ergebnis der Dreharbeiten wird im Rahmen des diesjährigen ASPHALT FESTIVALS vom 8. bis 17. August im Weltkunstzimmer zu sehen sein.

Weitere Informationen:

www.hofmannundlindholm.de
www.asphalt-festival.de

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Kulturförderung Kreis Offenbach: Ausschreibung Kunstpreis

Kulturförderung Kreis Offenbach: Ausschreibung Kunstpreis „Kunst vor Ort“

Bewerbungsfristen: 18. Mai 2014

Seit 1999 schreiben die Sparkasse Langen-Seligenstadt und der Kreis Offenbach den jährlichen Wettbewerb „Kunst vor Ort“ aus. Gesucht werden hier Künstlerinnen und Künstler, die zur Gestaltung eines öffentlichen Platzes in einer der Kommunen des Kreises beitragen und Vorschläge für Kunstwerke einreichen. Ziel des Projekts ist auch die Einbindung der örtlichen Bevölkerung in die Entstehung des Kunstwerkes, speziell durch die Einbeziehung von Schulklassen und das Arbeiten vor Ort. In diesem Jahr wird erneut ein Kunstwerk für die Stadt Rodgau gesucht. Nähere Informationen können Sie der angehängten Ausschreibung entnehmen.

Ausschreibungsbedingungen: Beschränkte Ausschreibung für Künstlerinnen und Künstler mit fundierter künstlerischer Ausbildung (bitte über Vita nachweisen). Fertigstellung des Kunstwerks bis Oktober 2014, einschließlich vorgeschaltetem Programm zur Einbindung von Öffentlichkeit/Schulen.

Ausschreibungsunterlagen

Allgemeine Informationen zum Projekt finden Sie unter www.kreis-offenbach.de/kunst-vor-ort
Mailkontakt: kultur@kreis-offenbach.de

Ausschreibungsunterlagen

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Museum Folkwang (Essen): Programm APRIL 2014 & Ausstellungsausblick

Museum Folkwang (Essen) –

Programm APRIL 2014 & Ausstellungsausblick




Museum Folkwang Essen – Newsletter


Museum Folkwang

 

KARL LAGERFELD

Parallele Gegensätze

Fotografie – Buchkunst  – Mode

noch bis 11. Mai 2014

Karl Lagerfeld in der Ausstellung Parallele Gegensätze
© Museum Folkwang, Sebastian Drüen, 2014

Mit bisher 50.000 Besuchern herrscht nach wie vor großer Andrang in der KARL LAGERFELD-Ausstellung. Noch bis zum 11. Mai 2014 präsentiert das Museum Folkwang die schier grenzlose Kreativität des Modemachers in all seinen Facetten.

Pressestimmen
„Karl Lagerfeld ist mehr als ein Modedesigner (…) Beinahe alles, was in den vergangenen Jahren Teil der Lagerfeld-Welt war, die unterschiedlichen Dinge, die er erschaffen und geprägt hat, zeigt nun die Ausstellung im Essener Museum Folkwang.“(VOGUE)

„Die hohe Kunst von König Karl“ (Focus)

„Diese Ausstellung (…) ehrt einen Mann, der nicht nur als Modeschöpfer, vielmehr als Gesamtkunstwerk zu betrachten ist.“ (Art Magazin)

„Mode, Fotografie, Buchkunst, Objektdesign – diesem Mann gelingt alles. Das muss man bewundernd anerkennen.“ (titel thesen temperamente, ARD)

 

 

Bild
© Museum Folkwang, Sebastian Drüen, 2014
Aktuelle Ausstellungen

Aktuell präsentieren wir Ihnen – neben KARL LAGERFELD. Parallele Gegensätze – zwei weitere Ausstellungen. Anlässlich des 20jährigen Jubiläums der Wüstenrot Stiftung zeigt die Ausstellung Was war und was ist – Dokumentarfotografie Förderpreise der Wüstenrot Stiftung einen Einblick in das Spektrum zeitgenössischer dokumentarischer Fotografie. Präsentiert werden Arbeiten von 17 Künstlern; sie setzen sich in ihren Projekten mit den politischen, kulturellen und sozialen Bedingungen unserer gegenwärtigen Welt auseinander. Gleichzeitig widmet sich die Ausstellung Theater für die Straße – Plakate für das Theater der Geschichte des Theaterplakats. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Plakatgeschichte des Essener Aalto-Theaters.

Ebenfalls setzen wir auch im Frühjahr unsere Reihe von Kooperationen mit herausragenden zeitgenössischen Künstlern fort, die wir einladen, die Säle des Hauses zu bespielen: Augenblicklich ist Albert Oehlen mit seiner Sammlung zu Gast im Museum Folkwang. Im Neubau ist eine Auswahl seiner eigenen Werke im Dialog mit Arbeiten anderer Künstler wie Peter Brüning, Willem de Kooning und Rebecca Warren zu sehen.

Zu Ostern freuen wir uns, Sie kostenlos ins Museum Folkwang einladen zu können. Dank der großzügigen Unterstützung der NATIONAL-BANK AG können wir das Museum wieder bei freiem Eintritt für alle öffnen. Wir hoffen, dass möglichst viele Bürgerinnen und Bürgern aus Essen, aber auch aus der gesamten Region, von dieser einmaligen Gelegenheit profitieren werden.

Wir wünschen Ihnen schöne Ostertage.

Herzlich,
Ihr
Tobia Bezzola 

 

 

Albert Oehlen und Rebecca Warren, © Museum Folkwang, 2014
Ostern 2014 : Freier Eintritt in KARL LAGERFELD

Am kommenden Osterwochenende, 18. bis 20. April 2014, ist der Eintritt in die aktuelle Sonderausstellung KARL LAGERFELD. Parallele Gegensätze – Fotografie – Buchkunst – Mode kostenfrei. Auch die ständige Sammlung und die weiteren Ausstellungen sind kostenlos zugänglich. Ermöglicht wird dies durch die großzügige Unterstützung der NATIONAL-BANK AG.

Öffnungszeiten an Ostern 2014:
Freitag, 18. April 2014, 10-22 Uhr
Samstag, 19. April 2014, 10-18 Uhr
Sonntag, 20. April 2014, 10-18 Uhr

 

 

© Museum Folkwang, 2014
Einladung : Vortrag mit Lex Drewinski

Poster Demonstration – so lautet der Titel des Vortrags von Prof. Dr. habil. Lex Drewinski, der am Freitag, den 25. April 2014, 19 Uhr im Museum Folkwang stattfindet. Der Gestalter Drewinski nutzt das Plakat als Plattform für die Manifestation seiner persönlichen Meinung zum Weltgeschehen. Als Zeitzeuge des Lebens hinter dem Eisernen Vorhang, der Zerstörung der Berliner Mauer, der Eskalation rechter Gewalt, der wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich und der drohenden Rückkehr des Kalten Krieges, pointiert er das alles in seinem stark reduzierten Stil.

Sein Vortrag erzählt die Entstehungsgeschichten seiner Arbeiten und die Beweggründe seines Schaffens anhand von ausgewählten Plakaten.

Der Vortrag findet im Rahmen der Ausstellung Theater für die Straße – Plakate für das Theater statt. Ermöglicht durch das Deutsche Plakat Forum e.V.
Teilnahme kostenfrei.
Bitte nutzen Sie den Eingang an der Kahrstraße.

Programmpräsentation der Ruhrtriennale 2014

Heiner Goebbels, künstlerischer Leiter der Ruhrtriennale 2012–14, stellt am 29. April 2014 um 17.30 Uhr das Programm der diesjährigen Ruhrtriennale im Museum Folkwang vor. In ca. 30 Produktionen fokussieren sich internationale Künstlerinnen und Künstler auf den Dialog mit den Räumen der Industriekultur. Gastgeber sind Theater, Museen und Akademien in ganz Deutschland.

2014 ist die Ruhrtriennale mit folgenden Projekten im Museum Folkwang vertreten:

Antje Ehmann / Harun Farocki: Eine Einstellung zur Arbeit

Boris Charmatz / César Vayssié: Levée. Musée de la danse

tumbletalks – Künstlerinnen und Künstler der Ruhrtriennale im Gespräch

Weitere Informationen finden Sie unter www.ruhrtriennale.de
Anmeldungen unter anmeldung@ruhrtriennale.de

 

 

Heiner Goebbels, © Museum Folkwang, 2013
Veranstaltungen im Museum Folkwang

Freitag, 25. April 2014, 19 Uhr
Video Folkwang – Die nächste Generation:
Bewegte Bilder mit Marcel Odenbach aus der Kunstakademie Düsseldorf

In Kooperation mit dem Kunstring Folkwang e.V., Verein der Freunde des Museum Folkwang. Teilnahme kostenfrei.

Freitag, 25. April 2014, 20 Uhr
Literatur im Folkwang: Jaroslav Hašek: Die Abenteuer des guten Soldaten Švejk im Weltkrieg

Vorgestellt vom Übersetzer Antonín Brousek
Die Autorenlesungen werden organisiert von der Zeitschrift für Literatur Schreibheft und der Buchhandlung Proust.

Mit freundlicher Unterstützung der Alfred und Cläre Pott-Stiftung.
Karten sind an der Kasse des Museum Folkwang erhältlich.
Eintritt 8 / 5 €

Mittwoch, 30. April, 18 Uhr
Vortrag: Marke trifft Kunst – Karl Lagerfeld als perfekte Symbiose zweier Welten

Mit Carsten Baumgarth, Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin.

In Kooperation mit dem Kunstring Folkwang e.V., Verein der Freunde des Museum Folkwang. Teilnahme kostenfrei.

Freitag, 2. Mai, 18 Uhr
Kuratoren führen! – Franz Gertsch – Triptychon Goudeloupe
Mit Mario von Lüttichau, Kurator 19. und 20. Jahrhundert

Kostenfrei mit Eintrittskarte und Teilnahmesticker, der ab einer Stunde
vor Führungsbeginn an der Besucherinformation erhältlich ist.
Begrenzte Teilnehmerzahl.

Samstag, 10. Mai, 15 Uhr
Künstlergespräch: Documentary Style, Revisited

Mit Margret Hoppe, Matthias Koch, Andreas Thein, Frank Breuer und Christian von Steffelin

Im Rahmen der Ausstellung Was war und was ist – Dokumentarfotografie, Förderpreise der Wüstenrot Stiftung, Neue Arbeiten der Preisträger

In Kooperation mit dem Kunstring Folkwang e.V., Verein der Freunde des Museum Folkwang.

Mittwoch, 14. Mai, 18 Uhr
Vortrag: Der Sanitätszug von Walter Kaesbach und Erich Heckel – eine Künstleroase im I. Weltkrieg?
Mit Andreas Hüneke, Freie Universität Berlin im Rahmen der Vortragsreihe 1914

In Kooperation mit dem Kunstring Folkwang e.V., Verein der Freunde des Museum Folkwang. Teilnahme kostenfrei.

Programm für Kinder und Jugendliche

Mittwoch, 23. bis Freitag, 25. April
Ferienakademie – Von der Bühne aufs Plakat

Die diesjährige Osterferienakademie für Kinder von 6 bis 12 Jahren steht ganz im Zeichen des Theaters und seines Plakats. Im Grillo Theater beginnt am Mittwoch, 23. April 2014 die dreitägige Ferienakademie; dort sind die Kinder Gäste des Stücks „Ich hab dich“ aus der Reihe Das versteckte Zimmer. Die Schauspielerinnen Lisa Balzer und Sindy Tscherrig lassen durch ihr Bewegungs- und Objekttheater junge Menschen Theater und – durch das Theater – die Welt entdecken.
Weiter geht es am Donnerstag, 24. und Freitag, 25. April, im Museum Folkwang. In der aktuellen Ausstellung Theater für die Straße – Plakate für das Theater werden Ideen zur Plakatgestaltung gesammelt. Wie lässt sich in nur einem Bild darstellen, worum es in dem Stück geht? Wie kommt Bewegung ins Plakat? Wie kann man zeigen, ob eine Aufführung eher spannend oder eher lustig ist? Die Teilnehmer der Ferienakademie experimentieren mit Bild und Schrift und gestalten in einer einfachen Drucktechnik ein eigenes Theaterplakat.

In Kooperation mit der Theaterpädagogik des Schauspiel Essen. Theaterkarten für die Kinder sind im Teilnahmebeitrag inbegriffen.

Ferienakademie für Kinder von 6 bis 12 Jahren
Teilnahmebeitrag: 30 € (inkl. Eintritt). Begrenzte Teilnehmerzahl. Anmeldung im Besucherbüro erforderlich: T +49 201 8845 444, info@museum-folkwang.essen.de

Mittwoch, 23. April, 15 – 16 Uhr im Grillo Theater, Theaterplatz 11, 45127 Essen
Donnerstag, 24. und Freitag, 25. April, 10 – 14 Uhr im Museum Folkwang

Unsere weiteren Angebote für Kinder und Jugendliche entnehmen Sie bitte unserem Veranstaltungskalender.

 

 

© Carsten Behler, 2014
Am 18. Mai ist Familientag im Museum Folkwang

Am 18. Mai 2014 können Familien von 14 – 18 Uhr das Museum Folkwang entdecken. In vielen spannenden Familienführungen lernen Kinder und Erwachsene die Gemälde des Museum Folkwang kennen und werden in den offenen Workshops selbst zu Künstlern. Es darf gebaut, gepuzzelt und gemalt werden.
Der Familientag findet im Rahmen des Internationalen Museumstags 2014 statt.

Die Teilnahme ist für Familien kostenfrei.

Programm

14 – 16.30 Uhr   Workshops für Familien
Vorsicht Baustelle!
Action Drawing – Heftige Zeichnungen
Schichten, Schleier, Schlieren – Farbverläufe
Blickpunkte und Linienspiele

14.30, 15.15, 16 Uhr  Familien sprechen über Kunst
Familienführung: Schwarz…
Familienführung: …und bunt
Familienführung: Ordnung…
Familienführung: …und Chaos

Weitere Informationen im Besucherbüro
T +49 201 8845 444, info@museum-folkwang.essen.de

 

 

© Carsten Behler 2014
Vorschau Ausstellungen

(Mis)Understanding Photography
Werke und Manifeste

14. Juni – 17. August 2014
Eröffnung: Freitag, 13. Juni 2014, 19 Uhr

Mit einer umfangreichen zweiteiligen Ausstellung stellt die Fotografische Sammlung, 175 Jahre nach Erfindung der Fotografie, eine etwas andere Geschichte des Mediums vor: (Mis)Understanding Photography erzählt eine wilde und ironische, bisweilen melancholische Geschichte der Fotografie, die sich nahe am fotografischen Material entspinnt, aber auch die Sehnsüchte und Obsessionen, die die Menschen mit der Fotografie verbinden, in den Blick nimmt. Der zweite Teil der Ausstellung widmet sich den Manifesten von Fotografinnen und Fotografen.

Die Ausstellung wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und die Kunststiftung NRW. Der Ausstellungsteil Manifeste entsteht in Kooperation mit dem Fotomuseum Winterthur.

Museum Folkwang
Museumsplatz 1
45128 Essen

T +49 201 8845 000
F +49 201 8891 45000

info@museum-folkwang.essen.de
www.museum-folkwang.de


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DÜSSELDORFER NACHT DER MUSEEN 2014 (SA, 3.5.)

Quadriennale als Highlight

DÜSSELDORFER NACHT DER MUSEEN – Samstag, 3. Mai 2014 von 19 bis 2 Uhr

Auch 2014 stehen die Düsseldorfer Museen wieder eine Nacht lang im Zentrum der Aufmerksamkeit: Am 3. Mai – von 19 Uhr bis 2 Uhr morgens – erwarten 40 Museen, Privatsammlungen, Kulturinstitute, Kirchen, Kunstvereine, Off-Locations und Galerien Tausende von Besuchern, denen sie ein attraktives und breit gefächertes Kunst- und Kulturangebot präsentieren. In den Häusern wird zusätzlich zu den Dauer- und Sonderausstellungen ein literarisches, theatralisches, musikalisches und gastronomisches Rahmenprogramm geboten. Die Düsseldorfer Nacht der Museen will inspirieren und schickt ihre Besucher auf eine sinnliche Entdeckungs- und Erlebnisreise. Sie hält einige Überraschungen bereit und lockt mit neuen spannenden Locations.

Düsseldorfer NACHT DER MUSEEN, Grabbeplatz
Düsseldorfer NACHT DER MUSEEN, Grabbeplatz

Höhepunkt des Kunstjahres ist die Quadriennale Düsseldorf 2014: Unter dem Motto „Über das Morgen hinaus“ beteiligen sich 13 Museen mit hochkarätigen Ausstellungen, wie zum Beispiel die Kunstsammlung am Grabbeplatz, die unter dem Titel „Der weiße Abgrund Unendlichkeit“ Meisterwerke von Kandinsky, Malewitsch und Mondrian zeigt. Das Museum Kunstpalast beteiligt sich mit der opulenten Schau „Kunst und Alchemie. Das Geheimnis der Verwandlung“. Passend dazu bietet das Museum in einer „Goldenen Nacht“ einen Einblick in die besondere Beziehung von Kunst und Alchemie und öffnet eine „Alchemie-ExperimentierKüche“. Und in unmittelbarer Nachbarschaft ist im NRW-Forum eine Ausstellung des Filmmuseums zu sehen, die sich mit der Stadt der Zukunft im Film beschäftigt.

2014 feiert der Stadtteil Oberkassel seine Premiere bei der Düsseldorfer Nacht der Museen: Die Julia Stoschek Collection, eine international renommierte Privatsammlung, öffnet erstmals ihre Türen, und das Atelierprojekt Hansaallee wartet unter anderem mit Horst Wackerbarths „roter Couch“ auf.

Mitmachen erwünscht – in der Museumsnacht kann man auch eigene kreative Fähigkeiten entdecken. So zum Beispiel in einem Grafik-Workshop zu japanischer Kunst im Hetjens-Museum, einem Schauspiel-Workshop à la Shakespeare im Theatermuseum oder bei einem Drehbuch-Crashkurs im Filmmuseum. Und live erleben, wie Kunst entsteht, kann man ebenfalls – beispielsweise bei einer Aktion des bekannten „Bananensprayers“ Thomas Baumgärtel im BBK in Flingern.

Im Haus der Architekten präsentiert „Tatort“-Kommissar Joachim Król schriftstellerisches Talent und liest „Eigenes und Gefundenes“. Ein weiteres Highlight ist die EY-Benefizauktion, bei der man auch 2014 wieder Kunstwerke vom vielversprechenden kreativen Nachwuchs der Kunstakademie Düsseldorf ersteigern kann.
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Musikalische Schwerpunkte setzt das Rahmenprogramm der Museumsnacht an vielen Orten, so unter anderem im KIT mit exotischer Live-Musik vom Dsama M‘butu Arkestra. Im Foyer des NRW-Forums lädt DJ Shantel mit Balkan-Rhythmen zur Disco ein, aber auch sakrale Vokalmusik in der Basilika St. Lambertus, klassische Musette im Heinrich-Heine-Institut und Karibik-Grooves im Klosterhof des Maxhauses sorgen für musikalische Unterhaltung und Überraschungen.

Zum Finale wird bis in die frühen Morgenstunden gefeiert: Neben der großen Abschlussparty im Quartier Bohème laden auch Off-Locations wie das Boui Boui Bilk mit Hip-Hop und Funk sowie der reinraum zur Party ein.

Das Ticket für die Düsseldorfer Nacht der Museen kostet zwölf Euro. Es ist zugleich Eintrittskarte für alle Veranstaltungsorte und Fahrkarte für die Shuttle-Busse, die zwischen den nächtlichen Schauplätzen pendeln (ca. 5-10-Minuten-Takt). Das Ticket ist in allen wichtigen Vorverkaufsstellen, über d:ticket und in den beteiligten Museen erhältlich. Dort gibt es auch das umfangreiche Programmheft mit allen Informationen zu den Veranstaltungsorten und Shuttle-Bussen. Besitzer der Art:card erhalten kostenlosen Eintritt.

Weitere Infos unter nacht-der-museen.de

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Museum Küppersmühle Duisburg – von seiner Kunst und der Kunst es zu führen


Das Museum Küppersmühle – von der Kunst des Museums und der Kunst es zu führen

Ein Museumsporträt anläßlich der Retrospekte von K. O. Götz zu seinem 100. Geburtstag

von Sven Blatt



Smerling neben einer Skulptur von Markus LÜPERTZ
Smerling neben einer Skulptur von Markus LÜPERTZ
Als umtriebig in Sachen Kunst oder gar Getriebener der Kunst wird er gerne von den Medien dargestellt, was sicherlich auch zum Teil auf gewolltes Selbstmarketing zurück zu führen ist – die Rede ist von Prof. Dr. h. c. Walter Smerling. Smerling, der studierter Betriebswirt und Kunsthis-
toriker ist und der bereits selbst in den 1980er Jahren als Fernsehjournalist, Regisseur und Moderator im Dienste der Medien wie z. B. dem WDR stand, lud vergangenen Mittwoch in seiner Funktion als Direktor des vor 15 Jahren von ihm zusammen mit dem Kunstsammler Hans Grothe ins Leben gerufenen Museum Küppersmühle einige Webjour-
nalisten zu einem Rundgang in seinem Haus ein.

Anlass für diese Einladung war zum einen die noch bis zum 15. Juni im MKM laufende große Retrospektive anlässlich des 100 jährigen Geburtstags von K. O. Götz im Februar dieses Jahres. Darüber hinaus sollte der Medientermin auch dazu genutzt werden, das Ausstellungshaus mit seiner beeindruckenden Sammlung an hochkarätiger Kunst als Ganzes vorzustellen. Beides in einen Termin packen zu wollen war wohl rückwirkend betrachtet etwas ehrgeizig, denn aufgrund der Knappheit der Zeit war das eine kleine “Tour-de-Force“ und in weiten Passagen doch eher in Monolog-Form gehalten, bei der man einem durch die Ausstellungsräume hastenden Smerling die Fragen öfters nur “on the fly“ zuwerfen konnte, was das eingangs geschilderte Bild eines von der Kunst Getriebenen dann auch in der Realität zu bestätigen schien. Zugute halten muss man Smerling allerdings, dass er den Web-Journalisten neben seinen vielen anderen Medienterminen überhaupt Zeit einräumte. Da erlebt man doch in anderen Museumslandschaften, dass bereits über Jahrzehnte gewachsene “mediale Seilschaften“ der alteingesessenen Verlagshäuser zu einer gewissen “bevorzugten Bedienung“ führen (wie gerade bei der Quadriennale erlebt). Als gewiefter Marketingmensch weiß Smerling jedoch um die zunehmende Bedeutung von Multiplikatoren im Web. Und so “schleifte“ der Hausherr die versammelte Journalistenschaft sodann durch sein Museum, um sein Haus und die darin beherbergte Kunst zu zeigen und zu erklären.

Journalistisch stellte dieser Termin (neben dem zeitlichen Faktor) in sofern eine gewisse Herausforderung dar, als dass er eigentlich drei Themen ausfüllen könnte (oder können sollte): die aktuelle Götz-Ausstellung (die als Thema für meinen Geschmack eigentlich etwas kurz kam), ein Porträt des Museums und ein Porträt des Museumsleiters und das Ganze dann mit dem roten Faden zu versehen – da wäre(n) vielleicht weniger (Themen) mehr gewesen.

Wichtig war für Smerling während unseres gemeinsamen Rundganges auf die Besonderheiten seines Hauses hinzuweisen.

Metallskulpturen, die im Innenhof des MKM ihr gestalterisches “Schattendasein“ führen.
Metallskulpturen, die im Innenhof des MKM ihr gestalterisches “Schattendasein“ führen.
Da strich er zunächst einmal die Besonderheit des Ortes und seiner Architektur selbst heraus. Das Museum Küppersmühle, welches – wie der Name schon sagt – seine Heimat in einer ehemaligen Mühle direkt am Duisburger Innenhafen gefunden hat, wurde im Zuge der Restrukturierung des Hafenareals mit staatlichen Mitteln realisiert, in dem man das neue Museum in die entkernte alte Bausubstanz, quasi wie in einem Schuhkarton, “einpflanzte“. Bei dieser neuen Architektur der Basler Architekten Herzog & de Meuron war es wichtig, so Smerling, dass sich diese – soweit es die Innenräume, also die Museumsräume betrifft – der Kunst dient, sie atmen lässt. So wäre sie dort immer unaufdringlich und großzügig. Im Außenbereich wie z. B. dem Treppen-
aufgang in die 2. Etage als einer “begehbaren Skulptur“ (Smerling) durfte und konnte sich dann die Architektur austoben.

Als zweiten Punkt hob Smerling hervor, dass normalerweise eine Stadt oder eine Gemeinde Eigentümer einer Ausstellungsstätte seien. Das Besondere an dem MKM sei, dass man hier das Betreiben in private Hände, namentlich in die der Stiftung für Kunst und Kultur e.V. Bonn gegeben hat, dessen geschäftsführender Gesellschafter und Vorsitzender Smerling ebenfalls ist.

Auch die Finanzierung (die Kosten pro Jahr belaufen sich inklusive aller Betriebs- und Ausstellungskosten auf ca. 1,5 Mio., falls nichts Größeres umgesetzt wird) ist bei einem der größten privaten Museen Deutschlands (naturgemäß) eine andere: das Museum trägt sich alleine durch private Sponsoren, durch die Mitglieder des Vereins und die Einnahmen aus verkauften Eintrittskarten und Katalogen und ist schuldenfrei. An dieser Stelle möchte ich allerdings auch auf die Besonderheit hingewiesen, dass es sich bei den ausgestellten Werken ausnahmslos um Leihgaben der Sammlungseigentümer handelt, somit also das MKM im Gegensatz zu staatlichen Museen, kein Eigentümer der Kunstwerke ist. Bilanztechnisch könnte man also von einer Bilanzverkürzung sprechen: keine (Kunst)Aktiva, dafür aber auch keine Schulden.

Die heutigen Bestände gehen auf die 2005 erfolgte Fusion der Sammlung von Sylvia und Ulrich Ströher (mit dem Schwerpunkt abstrakte Nachkriegskunst) mit der ehemaligen Sammlung von Hans Grothe (Malerei und Skulptur der 1970er – 90er Jahre) zurück.

Bei Neuerwerbungen (jüngste Neuerwerbung ist eine Fotoarbeit von Candida Höfer) und dem Fortbestand ist man aufgrund des geringen Stiftungskapitals auf die Sammlerfamilie Ströher angewiesen, die sich nach Aussage Smerlings jedoch bislang immer zum Wohle des Museums verhalten hätte.

Das Ausstellungskonzept des MKM basiert auf der Ausstellung des Sammlungsbestandes und auf Wechselausstellungen (vier in jedem Jahr).

Die Sammlung zeichnet sich laut Smerling dadurch aus, als dass sich zum einen gleich mehrere Werke von jedem der hochkarätigen Künstler aus verschiedenen Schaffensperioden im Museumsbestand befinden, so dass man vergleichen kann, mit was sich der jeweilige Künstler im Zeitverlauf beschäftigt hat, und dass zum anderen auch gleich mehrfach die Möglichkeit zur Zusammenschau der Kunst von Lehrern und Schülern gegeben ist wie kaum sonst wo (z. B. eines K. O. Götz und eines Gerhard Richters, der Schüler von Götz war). Viele der Sammlungskünstler gehören nicht nur in Deutschland, sondern auch international zu den wichtigsten, darunter Georg Baselitz, Hanne Darboven, K.O. Götz, Candida Höfer, Gerhard Hoehme, Jörg Immendorff, Anselm Kiefer, Imi Knoebel, Markus Lüpertz, A.R. Penck, Sigmar Polke, Gerhard Richter, Bernard Schultze, Fred Thieler oder Rosemarie Trockel.

im "Lüppertz-Raum"
im „Lüppertz-Raum“

Während unserer Tour durchs Museum erläutert uns Smerling viele dieser genannten Künstler z. T. fliegenden Schrittes. Hin und wieder tritt dabei dann doch der geschäftige Kunstmanager, als der er über weite Strecken wirkt, zurück zugunsten eines kunstbegeisterten, eines kunstbesessenen Smerlings, etwa wenn er mit ausladenden Gesten vor dem übergroßen “Sternenlager“ eines Anselm Kiefers steht und begeistert von dessen Gestaltungskraft und seiner Farbkruste erzählt.

Walter Smerling, im "Richterraum"
Walter Smerling, im „Richterraum“

Durch die Dichte an Ausstellungsaktivitäten und die daraus resultierende Präsenz hätte sich, so Smerling, das Museum Küppersmühle in der Museumslandschaft etabliert und gehöre heute zu den Häusern an die man denkt, wenn es um diese Region ginge. Auf die Frage hin, wie sich das MKM in Richtung Düsseldorf und Köln als Museum aufgestellt sieht, antwortete er, dass man mit den Häusern aus Düsseldorf, Köln und Bonn zusammenarbeite; dass man zwar nicht über die ökonomische Attraktivität von Düsseldorf oder Köln verfüge, aber dass es gute Gründe gäbe, nach Duisburg zu kommen: das Lembruck-Museum, das DKM-Museum, das Museum Küppersmühle und – nun wieder ganz der Marketing-Mann – “zukünftig werde es noch mehr gute Gründe geben, in diese Region zu kommen“, und weiter: „wir haben in diesem Jahr eine große China-Ausstellung zu realisieren, die ChinaArt.Ruhr (wie bereits von uns hier berichtet), bei der sich neben dem MKM als Veranstalter 6 weitere Häuser der Region gemeinsam der aktuellen Kunst aus China in ihren verschiedenen Facetten wie Skulptur, Fotografie, Tusche, Kalligrafie, Installation, Video, Film, Malerei annehmen“.

Und er gibt einen weiteren Ausblick auf das kommende Museumsjahr in der Küppersmühle, welches sich natürlich bereits weit in der Planung befindet. Für 2015 ist danach geplant, eine nationenübergreifende Werkschau zur informellen Kunst auf die Beine zu stellen. Das MKM möchte hier in Duisburg die internationale Entwicklung deutlich machen, die die informelle, die abstrakte Malerei nach dem Zweiten Weltkrieg in den verschiedenen Ländern gemacht hat. So wird die Küppersmühle ab dem kommenden Jahr erstmalig eine Ausstellung im internationalen Kontext zu diesem Thema zeigen und dabei der Frage nachgehen: wie haben die Amerikaner, Japaner, Spanier, Österreicher, Niederländer, Franzosen, die Deutschen nach dem Krieg in und mit der Kunst kommuniziert und wie hat sich das Informel in diesen Ländern parallel entwickelt. In Vorbereitung dazu wird das MKM bereits in diesem Jahr zu einer Diskussion mit Experten aus diesen Ländern einladen.

Smerling unterstrich, wie wichtig es für ein Museum ist, solche Aktivitäten zu entwickeln, dass man an einem Ausstellungsort etwas tun muss, um die Leute immer wieder aufs Neue anzuziehen. Dazu wäre es notwendig, sich sowohl mit wissenschaftlichen und künstlerischen Themen, aber auch mit Marketing-Strategien auseinanderzusetzen. Als Beispiele dieser Marketing-Strategien nannte er den freien Eintritt ins KMK an jedem Donnerstag, der dazu führt, dass viele Duisburger an diesem Tag das Museum besuchen und dann danach über ihr Museum reden oder der Taxifahrer-Empfang jedes Jahr im Januar mit der gewünschten Wirkung, dass wenn jemand einen dieser Taxifahrer später einmal am Hauptbahnhof nach dem Weg zum Museum Küppersmühle fragt, er von diesem eine euphorische Antwort bekommt. Für das erfolgreiche Management eines Museums sei eine Mischung notwendig. Dies bedürfe, dass man sich nicht nur mit kunsthistorischen und wirtschaftlichen Fragestellungen beschäftigt. Man müsse gleichzeitig auch Anwalt der Künstler und Marketing-Stratege mit politischem Fingerspitzengefühl sein und man müsse auch Sponsoren von neuen Projekten überzeugen können: „Wir akquirieren erst, und dann schauen wir, ob etwas machbar ist oder nicht“. Er könne da auch ein Bettler und Türklinkenputzer sein und schließt ab: „Ideen sind gut, Ideen umsetzen ist besser“ – sein Motto, welches er während unserer Tour – einem Mantra gleich – wiederholt “heraufbeschwört“.

Ach ja, da war ja noch was: die anfangs bereits erwähnte große Retrospektive zum 100. Geburtstag von K. O. Götz.

titelGötz, dessen größter Wunsch es nach eigenem Bekunden ist, nun 120 zu werden, wird in der Retrospektive in Duisburg mit rund 80 Arbeiten aus fast sieben Jahrzehnten künstlerischen Schaffens ab Mitte der 1930er Jahre bis zu einem seiner jüngsten Werke aus dem Jahr 2010 noch bis zum 15. Juni gezeigt.



Die Künstler des deutschen Informel, zu dessen Hauptvertretern Götz gehört, haben ihre künstlerische Freiheit nach 1945 dadurch demonstriert, dass sie sich nicht zu Sklaven von Formen und Realitäten machen wollten und haben daher eine abstrakt, informelle Weltdarstellung bevorzugt. Sie hätten dadurch – so Smerling – “diesem Land in gewisser Weise wieder seine Würde zurückgegeben“.

Title: Trefang, 1963 Mischtechnik auf Leinwand, 120 x 150 cm Kunsthalle Emden, Dauerleihgabe Sammlung Ströher, Darmstadt © VG Bild-Kunst, Bonn 2014 Foto: Olaf Bergmann, Witten
Title: Trefang, 1963
Mischtechnik auf Leinwand, 120 x 150 cm
Kunsthalle Emden, Dauerleihgabe
Sammlung Ströher, Darmstadt
© VG Bild-Kunst, Bonn 2014
Foto: Olaf Bergmann, Witten
Title: Giverny VII/1, 1988 Mischtechnik auf Leinwand, 200 x 260 cm MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst, Duisburg, Sammlung Ströher © VG Bild-Kunst, Bonn 2014 Foto: Olaf Bergmann, Witten
Title: Giverny VII/1, 1988
Mischtechnik auf Leinwand, 200 x 260 cm
MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst, Duisburg, Sammlung Ströher
© VG Bild-Kunst, Bonn 2014
Foto: Olaf Bergmann, Witten

Title: Jonction II, 1991 Mischtechnik auf Leinwand, 220 x 520 cm MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst, Duisburg, Sammlung Ströher © VG Bild-Kunst, Bonn 2014 Foto: Olaf Bergmann, Witten
Title: Jonction II, 1991
Mischtechnik auf Leinwand, 220 x 520 cm
MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst, Duisburg, Sammlung Ströher
© VG Bild-Kunst, Bonn 2014
Foto: Olaf Bergmann, Witten




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Quadriennale Düsseldorf 2014: „Smart New World“ – Die KUNSTHALLE thematisiert die digitale Welt

 

KUNSTHALLE Düsseldorf

Quadriennale Düsseldorf 2014

Smart New World

5. April – 10. August 2014

 

Xavier Cha (US), Simon Denny (1982, NZ), Aleksandra Domanović (1981, SI), Omer Fast (1972, IL), Christoph Faulhaber (1972, D), Kenneth Goldsmith (1961, US), International Necronautical Society, Korpys/Löffler (1966/1963, DE), Trevor Paglen (1974, US), Laura Poitras (1964, US), Tabor Robak (1986, US), Santiago Sierra (1966, ES), Taryn Simon (1975, US)
 
 

International Necronautical Society INS-Erklärung zur Uneigentlichkeit, Tate Britain, London 2009, Foto: INS Department of Propaganda, © 2014 Richard Eaton/Tate, Courtesy International Necronautical Society INS-Declaration of Inauthenticity, Tate Britain, London 2009, Photo: INS Department of Propaganda, © 2014 Richard Eaton/Tate, courtesy of International Necronautical Society
International Necronautical Society
INS-Erklärung zur Uneigentlichkeit, Tate Britain, London 2009, Foto: INS Department of Propaganda, © 2014 Richard Eaton/Tate, Courtesy International Necronautical Society
INS-Declaration of Inauthenticity, Tate Britain, London 2009, Photo: INS Department of Propaganda, © 2014 Richard Eaton/Tate, courtesy of International Necronautical Society

 
Die Wahrheit ist: Der Industriekapitalismus wandelt sich zum digitalen Kapitalismus. Das ändert die Lage.[1] Der Binär-Code regiert die Welt. Der informations- und kommunikationstechnische Umbruch revolutioniert Wirtschaft und Gesellschaft.[2] Was heißt es, ein Individuum in der Informationsgesellschaft zu sein? Denn eine Informationsgesellschaft ist immer auch eine Überwachungsgesellschaft. Nicht die Information bringt die Überwachung hervor, sondern die Überwachung die Information: Sobald menschliche Äußerungen und Regungen quantifizierbar werden, werden sie aufgezeichnet, um irgendwo etwas ökonomisch, bürokratisch oder ideologisch zu optimieren.[3] Spätestens seit Edward Snowden die breitflächige Überwachung des US-Geheimdienstes aufgedeckt hat, ist für die Post-Privacy-Denker klar: Die Privatsphäre ist tot, die NSA hat lediglich noch ihren Stempel daruntergesetzt.[4] Leistungsfähige Computer wissen manchmal mehr über uns als wir selber. Die Speicherkapazität dieser Systeme wächst jedes Jahr kontinuierlich um das Zehnfache. Es kommt so weit, dass man nichts Verbotenes getan haben muss; es reicht, dass man jemandem irgendwann verdächtig vorkommt, selbst wenn es sich dabei um einen Irrtum handelt, und dann können sie das System nutzen, um in die Vergangenheit zurückzuschauen und jede Entscheidung zu überprüfen, die irgendwann getroffen hat, jeden Freund, mit dem man einmal etwas diskutiert hat, und sie können einen auf dieser Grundlage angreifen, um aus einem unschuldigen Leben irgendwie einen Verdacht zu konstruieren und jedermann als Täter darzustellen.[5] In der Zukunft der modernen Kriegsführung, zumindest darin sind sich die meisten Experten einig, werden drei Buchstaben eine entscheidende Rolle spielen: NCW für Network Centric Warfare. Dahinter verbergen sich Netzwerke, die Einheiten untereinander und mit ihren Kommandeuren verbinden – und ihnen damit die Möglichkeit zur schnellen, flexiblen und asymmetrischen Kriegsführung bieten. Das Ziel ist dabei klar formuliert: Informationsüberlegenheit über den Feind.[6]

Die Bezeichnung »Big Data«, als ein Begriff aus dem Wirtschaftsjargon und mehr noch als Beschwörung eines kommenden Zusammenbruchs, ist schnell langweilig geworden. Doch die enorme Ausweitung der Bandbreite und Tiefe von Informationen über unser Verhalten, die routinemäßig erfasst werden, und die neuen Analysemöglichkeiten, die dadurch entstehen, lassen sich nicht leugnen. Einer Schätzung zufolge werden derzeit mehr als 98 Prozent der weltweiten Informationen digital gespeichert, und dieses Datenvolumen hat sich seit 2007 vervierfacht. Ein großer Teil dieser Daten wird von gewöhnlichen Menschen am Arbeitsplatz und zu Hause erzeugt, indem sie E-Mails verschicken, im Internet surfen, sich in sozialen Netzwerken bewegen, an Crowdsourcing-Projekten arbeiten und vieles mehr – und indem sie dies tun, haben sie unwissentlich dazu beigetragen, ein großartiges neues gesellschaftliches Projekt zu starten. Wir befinden uns inmitten eines großen Infrastrukturprojekts, das in gewisser Hinsicht denen der

Vergangenheit – von den römischen Aquädukten bis zur Encyclopédie der Aufklärung – gleichkommt.[7] Das digitale Spiegelbild des Gegenwartsmenschen ist in Hunderte Einzelteile zersplittert.[8]

Das Wissen im Internet ist dynamisch. Es ist flüchtig. Es ist volatil. Es ändert jeden Tag seine Gestalt. Wir wissen wenig über seine Quellen, über die dahinterstehenden Interessen und seine Glaubwürdigkeit.[9] Die Folge ist eine zunehmende Copy-and-paste-Kultur ohne echte Aneignung des Inhalts.[10] Informationen wollen gratis sein. Gleichzeitig wollen Informationen teuer sein. Informationen wollen gratis sein, weil es so billig geworden ist, sie zu verbreiten, zu kopieren und neu zusammenzustellen – zu billig, um messbar zu sein. Sie wollen teuer sein, weil sie für den Empfänger unermesslich wertvoll sein können. Diese Spannung wird sich nicht auflösen.[11]

 Im Fokus der Ausstellung Smart New World steht der grundlegende, die Gesellschaft radikal verändernde Prozess der Digitalisierung – die Auflösung und Überführung analoger Informationen in digitale Codes zum Zweck ihrer Speicherung und Weiterverarbeitung. Die eingeladenen Künstlerinnen und Künstler nutzen die rasanten Entwicklungen der digitalen Technologie nicht nur als Inspiration für ihre Bildwelten, sondern reflektieren vor allem deren kulturelle, gesellschaftliche und politische Dimension.

Scharfsinnig, kritisch und auch humorvoll widmen sich die unterschiedlichen Arbeiten den Möglichkeiten, Visionen und Gefahren der Digitalisierung. Dabei wird die staatliche und ökonomische Zensur, die einen Angriff auf demokratische Wissensproduktion und die Privatsphäre jedes Einzelnen bedeutet genauso in Augenschein genommen, wie die Auswirkungen des Internets auf unsere Denk- und Wissensstrukturen. Alle Werke verbindet ihr investigatives Potenzial.

 

Die International Necronautical Society (INS), ein neoavantgardistisches, streng hierarchisch organisiertes Netzwerk von Künstlern, Schriftstellern und Philosophen, hat ein komplexes Einlassverfahren für die Ausstellung entwickelt, bei dem jeder Besucher mit seiner Unterschrift einen Verbrauchervertrag auf Basis der philosophischen Doktrin der INS abschließen muss. Die Unterzeichnung dieser Erklärung, die auf den Bedingungen der digital-kapitalistischen Gegenwart basiert, ist unabdingbare Voraussetzung für den Besuch der Ausstellung.

Christoph Faulhabers filmische Künstlerbiografie erzählt unter anderem von seinen unbequem provokativen Performances, mit denen er die Funktionsweise staatlicher Überwachungsapparate vorführt, während das Künstlerduo Korpys/Löffler unter Anwendung nachrichtendienstlicher Methoden die neue Zentrale des deutschen Geheimdienstes in Berlin selbst überwacht und dokumentiert. Die Filme von Omer Fast und Santiago Sierra wiederum thematisieren auf sehr unterschiedliche, aber gleichermaßen eindringliche Weise den digital gesteuerten Drohneneinsatz, der für die moderne Kriegsführung bestimmend ist. Im Zentrum von Trevor Paglens aufwendig recherchierten Arbeiten steht dagegen der weitgehend unbekannte und unsichtbare, aber gleichwohl gigantische physische Teil des US-Militärs und der Geheimdienste, wie beispielsweise Gebäude oder Satelliten. Laura Poitras, die neben Glenn Greenwald die erste Person war, die Zugriff auf die von Edward Snowden zur Verfügung gestellten Dokumente der globalen Überwachungs- und Spionageaffäre hatte, zeigt Filmmaterial über den Neubau des NSA Überwachungsgebäudes in Bluffdale, Utah, das sie viele Jahre lang dokumentiert hat. Kenneth Goldsmith hingegen nimmt das utopische Potenzial des Internets ernst und engagiert sich für Informationsfreiheit und Bildungsgleichheit, indem er privatisierte Informationen zu einem öffentlichen Gut erklärt. Gleichzeitig macht er auf die schier unerschöpfliche digitale Datenflut aufmerksam, der kein Mensch jemals Herr werden kann. Taryn Simon unterzieht ihrerseits die Bilderflut des Internets einem konzeptuellen Eingriff, der deutlich macht, dass Suchmaschinen niemals »neutral« operieren und unsere Vorstellungswelt erheblich bestimmen. Auch Aleksandra Domanović legt offen, wie der schlagwortbasierte Wissenserwerb unser Denken und unsere Wahrnehmung beeinflussen, und Xavier Cha überträgt in einer ausstellungsbegleitenden Performance die oft zwanghaft repetitive Nutzung digitaler Medien in eine Choreographie. Tabor Robak führt die Verführungsstrategien der Werbung mittels der Möglichkeiten digitaler Bildproduktion vor. Simon

Tabor Robak Filmstill aus 20XX, 2013, Courtesy Team Gallery, New York Filmstill aus Xenix, 2013, Courtesy Team Gallery, New York Film still from 20XX, 2013, courtesy Team Gallery, New York Film still from Xenix, 2013, courtesy Team Gallery, New York
Tabor Robak
Filmstill aus 20XX, 2013, Courtesy Team Gallery, New York
Filmstill aus Xenix, 2013, Courtesy Team Gallery, New York
Film still from 20XX, 2013, courtesy Team Gallery, New York
Film still from Xenix, 2013, courtesy Team Gallery, New York

 

Korpys/Löffler Personen Institutionen Objekte Sachen, 2014 Installationsansicht Kunsthalle Düsseldorf © VG Bild-Kunst, Bonn 2014 Foto: Achim Kukulies
Korpys/Löffler
Personen Institutionen Objekte Sachen, 2014
Installationsansicht Kunsthalle Düsseldorf
© VG Bild-Kunst, Bonn 2014
Foto: Achim Kukulies

 

 Denny schließlich macht in seinem Beitrag Hardware zu Skulptur und thematisiert die Bedeutung von technischer Entwicklung, Kommunikation und Interface. Sein massiver Block aus gequetschten Fernsehgeräten und Bildern analoger Fernseher auf bedruckten Leinwänden stellt visuell wie inhaltlich eine Verbindung zur raumgreifenden Blackbox im Eingangsbereich her, in der die INS die gesammelten Unterschriften der Besucher archiviert: Diese Blackbox ist Teil eines Systems, das nur über die Benutzeroberfläche – das Interface – Kommunikation und Transferleistungen ermöglicht, ohne die inneren Vorgänge sichtbar zu machen.

Simon Denny Analogue Broadcasting Hardware Compression, 2013, Courtesy Alastair Cookson und Galerie Buchholz, Berlin/Köln Installationsansicht Foto: Achim Kukulies
Simon Denny
Analogue Broadcasting Hardware Compression, 2013,
Courtesy Alastair Cookson und Galerie Buchholz, Berlin/Köln
Installationsansicht
Foto: Achim Kukulies

 

Kuratiert von Elodie Evers und Magdalena Holzhey



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ArtCologne – der Superlativ regiert in Köln – ein Rückblick

ArtCologne – der Superlativ regiert in Köln – ein Rückblick

von Marianne Hoffmann

Gestern um 18 Uhr schlossen sich die Pforten der Halle 11, und bis der letzte Karton gepackt war, hielt die gute Stimmung unter den Galeristen und Galeristinnen an. 55.000 Besucher “round about “ zogen durch die zwei Stockwerke der zum erstenmal strahlend hellen Hallen und ließen sich von der Vielfalt der Angebote überzeugen. Kunst für jeden Geldbeutel von 100 Euro bis 9,4 Millionen, und bei diesem Betrag leistete man sich den Luxus, auch nur ein Bild zeigen zu können. So jedenfalls zelebrierte die GalerieThomas aus München das Werk von Franz Marc “Die Angst des Hasen” und beging damit ihren 50. Galerie-Geburtstag. Allerdings sollte man mit der Bewertung, dass ein Werk absolut marktfrisch auf einer Messe erscheint, vorsichtig sein, zumal die Galerie es erst im März auf der TEFAF ausgestellt hatte. Es bedeutet schließlich auch, dass das Werk, das von von einer internationalen Sammlung ebenso angefragt war wie von einem europäischen Museum, so der Galerist, eben immer noch zu haben war. Und mal ehrlich: 9,4 Millionen wollen aufgebracht sein, egal, wer dahinter steckt.

Von der Qualität der Messe überzeugte sich auch am Tag der Vernissage Monika Grüters, die neue Kulturstaatsministerin , von Hause aus studierte Kunsthistorikerin, die auch die Einkaufskommission der Bundesregierung traf und sicherlich über die eine oder andere Entdeckung diskutierte. Ob sie Empfehlungen aussprach , darüber gibt es keine Auskunft. Sie überzeugte sich von der Qualität der New Positions auf der Art Cologne, da dieses Programm über den Verband Deutscher Galerien durch das Kulturstaatsministerium gefördert wurde.

Empfehlungen jedoch bekamen die Freunde der Art Cologne, die mit einem Etat von 95.000 Euro im Hintergrund über die Messe gingen. Sie waren im Auftrag sowohl des Schnüttgen Museums, dem Wallraf-Richartz Museum, dem Stadtmuseum und dem Museum für angewandte Kunst unterwegs. Kunstwerke, die die einzelnen Sammlungen ergänzen, wurden erworben. Dies ist eine wahre Kölner Besonderheit. Und obendrein bleibt das Geld in deutschen Galerien.

Eine Idee Daniel Hugs, des Messechefs der Art Cologne, war es, die NADA zur Art Cologne zu holen . Die NADA, bereits erfolgreich als Kontermesse zur Miami Art Basel und dann in New York als Parallelveranstaltung zur Frieze, ersetzte die in Köln erfolgreiche Open Space Initiative von Kathrin Luz. Doch die NADA wurde nicht so angenommen wie erwartet. Deshalb entwickelte man folgerichtig für 2014 ein überarbeitetes Konzept und nannte es flink “Collaborations”, womit es dazu verführen sollte, dass man innerhalb der Ausstellungsfläche der Art Cologne entweder Gruppenausstellungen oder eine von zwei Galerien kuratierte Ausstellung präsentierte. Doch diese Idee ist so alt wie der Geldmangel, der immer wieder bei jungen Galerien vorhanden ist, die sich dann eben mit einer zweiten Galerie zusammen- finden. Entsprechend verteilen sich Kosten und Risiko. Ob es angenommen wurde? Sicherlich genauso wie die ganze Messe. Es ist die Idee die zählt, der Anreiz Neues zu entdecken..

Für die Datumsveränderung mit etwas mehr als einer Woche vor der Art Brussel und in diesem Jahr besonders gut geteilt durch die Osterfeiertage, hatte Daniel Hug sicherlich einen guten Riecher. Dem Ruf der Messe folgten nun zum ersten Mal Galerien, die den Spagat zwischen Brüssel und Köln gewagt hatten, wie zum Beispiel die Galerie Meert aus Brüssel. Sie gehörte zu den Neuzugängen, die der Marktchef in seiner Eröffnungsrede anpries, ebenso wie die berühmten Rückkehrer Gisela Captain Köln, Helga de Alvear Madrid, Eigen+ Art Berlin/Leipzig, Konrad Fischer Düsseldorf/Berlin, Karsten Greve, einst selbst Messechef der Art Cologne. Somit blickt die Messe zurück auf die Teilnahme von Ropac, Meyer, Annely Juda Fine Art, Michael Werner und David Zwirner. Das liest sich wie das “who is who in the Art scene” und hatte sicherlich den Effekt, dass die Messe zum Publikumsmagnet wurde. Das Fazit bei Eigen+Art war schon zum ersten Wochenende eine komplette Umhängung der Koje, und die Galerie Wentrup aus Berlin musste bereits zur Messehalbzeit die Koje umgestalten, da von jedem ausgestellten Künstler Arbeiten verkauft wurden. Dorothea van der Koelen aus Mainz, die in diesem Jahr mit einem Konzeptkünstler aus den Vereinigten Arabischen Emiraten aufwartete , verkaufte zwölf subtile Papierarbeiten der Biennale-Teilnehmerin Lore Bert. Durch Lore Bert wurde die ehrwürdige Marciana Bibliothek an Venedigs Markusplatz zum Ausstellungsort der “Eventi Colleterali” der Biennale. Dieser Ruf und die ungewöhnliche Installation der 5 platonischen Körper klangen wohl noch bis Köln nach. Für Gerhard Richter wurden über eine Million Euro auf der Messe bei der Galerie von Vertes aus Zürich gelassen. Die Galerie Levy verkaufte quer durch das Galerienprogramm von 1500 bis 12.000 Euro, und ein junger Kölner Sammler freut sich jetzt an seinem ersten Kunstkauf, einem Werk von Sven Kroner, bei der Galerie Fons Welters aus Amsterdam für immerhin fast 7000 Euro. Es zeigt Malerei in klassischer Manier, den Rhein mit Schiff. Und somit hat der junge Mann seinem Gefühl für die Kunst vertraut. Warum gerade das? “Es hat mich am meisten angesprochen”, sagt er, und das bei unzähligen Kunstwerken von höchster Qualität. Da bleibt nur zu sagen: so geht Kunst und das vor allem auf der Art Cologne.



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ChinaArt.Ruhr – die „Metropole Ruhr“ möchte zum Mekka für Kunst aus China werden!


ChinaArt.Ruhr – die „Metropole Ruhr“ möchte zum Mekka für Kunst aus China werden!

In der heutigen Museumslandschaft, gerade in der unmittelbaren Nähe zu der vermeintlichen, gefühlten oder eingebildeten Übermacht der Düsseldorfer Museumsflaggschiffe und angesichts notorisch klammer Kassen, werden Kooperationen zwischen den umliegenden Museumshäusern, ebenso wie das Private Partnership, immer wichtiger.

Man nehme also eine Region mit einer per se hohen Dichte an Kunstzeigeorten, überzeuge einen potenten Geldgeber aus der regionalen Wirtschaft, der seinen noch jungen, neuen Namen bekannter machen möchte und zeige dann statt der alten Meister aus dem eigenen oder dem geliehenden Fundus, denen doch so nach und nach der durchschnittliche Kunstkonsument etwas überdrüssig zu werden scheint – ganz im Sinne der Globalisierung in anderen Wirtschaftszweigen – junge Kunst aus dem „Reich der Mitte“… und schon ist ein erfolgversprechendes neues Austellungskonzept fertig, von dem sich die Initiatoren einen „Mekka“-Effekt hinsichtlich der in die Ruhr-Region pilgernden Heerscharen an Liebhabern chinesischer Kunst versprechen.

Zugegeben, das war nun etwas kätzerisch formuliert und wir wünschen den Veranstaltern viel Erfolg. Als Kunstliebhaber kann es ja auch durchaus nicht schaden, sich mal wieder Kunst von Leuten anzuschauen, die das in harter Schule noch „von der Pike auf“ gelernt haben statt der noch unausgegorenen Kunst von Drittsemestlern beim Rundgang.

Nach diesem einleitenden persönlichen und etwas provokanten Kommentar die Pressemeldung der Veranstalter der ChinaArt.Ruhr – wir sind gespannt auf den Erfolg!


ChinaArt.Ruhr – Eine Ausstellung unter sieben Dächern in der Metropole Ruhr

Sieben Museen zeigen gleichzeitig chinesische Gegenwartskunst – eine Weltpremiere

Stiftung für Kunst und Kultur e.V. verantwortlich für Idee, Konzeption und Organisation

BROST-STIFTUNG und EVONIK ermöglichen Start als erste Förderer

Dr. Klaus Engel: „Ein großer Gewinn für unsere Region.“

Bodo Hombach: „Wer die Kunst Chinas kennenlernen und studieren will, muss demnächst durchs Ruhrgebiet fahren.“


Vom 15. Mai 2015 bis zum 15. September 2015 zeigen sieben Museen der Metropole Ruhr zeitgenössische Kunst aus China. Diese Zusammenschau chinesischer Kunst ist weltweit einmalig. Die Kulturmetropole Ruhr, mit ihrer hervorragenden Infrastruktur und einzigartigen Museumsdichte, ist damit ein „Forum für Chinas Künstler“ in Europa. Die Realisation liegt in den Händen der china-erfahrenen Stiftung für Kunst und Kultur in Bonn. Sprecher des Kuratoriums ist der geschäftsführende Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Prof. Dr. h.c. Walter Smerling: „Die chinesischen Künstler sind dabei, ihre eigene Sprache in der Kunst zu finden und zu entwickeln. Wir wollen diese Entwicklung dokumentieren.“

Gefördert von der Essener BROST-STIFTUNG und der EVONIK Industries AG sollen die unterschiedlichen Gattungen, Medien und Stile der chinesischen Kunst gezeigt werden: Skulptur, Malerei, Tuschemalerei, Kalligraphie, chinesischer Surrealismus, Expressionismus, abstrakte Kunst und Installationen, Fotografie, Video und Film sind die Sparten des Ausstellungskonzepts in der Kunstmetropole Ruhr.

Orte der Kunst in der Metropole Ruhr vernetzen

Das Museum Folkwang, das Osthaus Museum Hagen, das Skulpturenmuseum Glaskasten Marl, die Kunsthalle Recklinghausen, das Kunstmuseum Gelsenkirchen, das Lehmbruck Museum Duisburg und das MKM Museum Küppersmühle für moderne Kunst werden gleichzeitig chinesische Gegenwarts-kunst in ihren Häusern ausstellen. Initiiert und organisiert wird das Projekt von der Stiftung für Kunst und Kultur in Bonn.

Ein deutsch-chinesisches Kuratoren-Team wird das Konzept – eine Ausstellung unter sieben Dächern – gemeinsam mit den Museumsdirektoren umsetzen: „China ist in Bewegung. Wie das Ruhrgebiet ist es einem raschen Strukturwandel ausgesetzt, Veränderungen gehören in beiden Ländern zum Alltag“, so der Museumsdirektor des teilnehmenden Museums Küppersmühle, Prof. Dr. h.c. Walter Smerling. „Unser Ausstellungskonzept sieht vor, möglichst viele Facetten der chinesischen Kunst zu zeigen. Gleichzeitig möchten wir eine Ausstellung machen, in der sich das ganze – auch politische – Spektrum der chinesischen Kunst wiederfindet. Chinas Kunst ist im Ruhrgebiet frei. Wir zeigen, was wir gemeinsam mit unseren Kuratoren zeigen möchten. Wir wissen aber auch, dass wir vor diesem Hintergrund den kulturellen Austausch auf Augenhöhe mit Staat und Künstlern gleichermaßen suchen müssen.“

BROST-STIFTUNG fördert Kooperation der Museen mit drei Millionen Euro

„Wir wollen entdecken, fördern und präsentieren, was unsere Region und was die Welt in unserer Region zu bieten hat. Wir fragen nach der Seele dieses gewaltigen Kulturraums China, also nach möglichst vielen Aspekten seiner Kunst. Wer die kennenlernen und studieren will, muss demnächst durchs Ruhrgebiet fahren“, betont Bodo Hombach, stellvertretender Vorsitzender der BROST-STIFTUNG, die zu diesem Gesamtprojekt einen Förderbeitrag von drei Millionen Euro leistet.

Parallelen des Wandels – Chance für die Metropole Ruhr

In China vollzieht sich ein Strukturwandel in gesellschaftlicher, wirtschaftlicher, kultureller und künstlerischer Hinsicht. Das Tempo dieser Veränderung ist atemberaubend. Die Ausstellung ChinaArt.Ruhr kann dazu einen Beitrag leisten, eine Momentaufnahme abzugeben zwischen der Entwicklung in China und im Ruhrgebiet. „China ist für Deutschland ein bedeutender Handelspartner. Ein gemeinsames Verständnis der Kulturen ist eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Partnerschaft. Auch dazu wird diese Ausstellung einen besonderen Beitrag leisten“, sagte Klaus Engel, Vorsitzender des Vorstands der EVONIK Industries AG und Moderator des Initiativkreises Ruhr in Essen. „Kaum ein anderes Land ist in dieser Zeit so spannend und so bedeutend wie China. Daher ist diese Ausstellung ein großer Gewinn für unsere Region. Sie wird das Ansehen von Nordrhein-Westfalen im In- und Ausland weiter stärken.“

Die Stiftung für Kunst und Kultur in Bonn: Ideen haben ist gut, Ideen umsetzen ist besser.

Die in Bonn ansässige Stiftung, die 1986 aus einer privaten Initiative hervorgegangen ist und kürzlich ihr 25-jähriges Jubiläum feierte, versteht sich im Wortsinne als „Anstifter“ für mehr bürgerschaftliches Engagement für die Kunst: Mit privatem Einsatz öffentlich wirken, heißt die Devise. Es muss alles dafür getan werden, die bestehende kulturelle Vielfalt zu erhalten, und hier ist die öffentliche Hand auf Unterstützung von privater Seite angewiesen. Als kreative Ideenfabrik regt die Stiftung künstlerische und kulturpolitische Aktivitäten an und setzt sie mithilfe eines gewachsenen Netzwerks engagierter Partner in die Tat um. Die notwendigen Mittel werden dabei fast vollständig durch Sponsoren aus der Wirtschaft oder dem Privatbereich aufgebracht. Von besonderer und bleibender Bedeutung sind vor allem zwei Unternehmungen: Mit den Ausstellungen „China!“ (1996) und „Chinart“ (2002) hat die Stiftung eine Vorreiterrolle übernommen, zeitgenössische chinesische Kunst in Europa bekannt zu machen. Diese Ausstellungskonzepte wurden nach Wien, Singapur, Kopenhagen und weitere Städte exportiert.

Die Brost-Stiftung

Die Brost-Stiftung will Spuren in die Zukunft legen. Ganz nach dem Vorbild von Erich und Anneliese Brost gehört das Initiieren und Gestalten von zukunftsweisenden Projekten im Bereich Kunst und Kultur zu den Kernaufgaben der Stiftung. Investitionen in Kunst und Kultur stärken das regionale Verständnis und erweitern den Horizont. Die Medien waren für Anneliese Brost Lebensinhalt. Der Wert journalistischer Arbeit steht und fällt mit ihrer Verantwortung für das öffentliche Wohl. So will die Brost-Stiftung als Erbin der erfolgreichen Verlegerin einen weiteren Schwerpunkt auf die publizistische Arbeit legen und die journalistische Vielfalt in der Region unterstützen.



(v.l.n.r.): Andreas Benedict, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Lehmbruck Museum; Prof. Dr. h.c. Walter Smerling, geschäftsführender Vorstandsvorsitzender der Stiftung für Kunst und Kultur e.V. und Direktor MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst; Dr. Tobia Bezzola, Direktor Museum Folkwang; Bodo Hombach, stellvertretender Vorsitzender der BROST-STIFTUNG; Georg Elben, Skulpturenmuseum Glaskasten Marl; Prof. Dr. Ferdinand Ulrich, Direktor Kunsthalle Recklinghausen und Tayfun Belgin, Osthaus Museum Hagen.
(v.l.n.r.): Andreas Benedict, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Lehmbruck Museum; Prof. Dr. h.c. Walter Smerling, geschäftsführender Vorstandsvorsitzender der Stiftung für Kunst und Kultur e.V. und Direktor MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst; Dr. Tobia Bezzola, Direktor Museum Folkwang; Bodo Hombach, stellvertretender Vorsitzender der BROST-STIFTUNG; Georg Elben, Skulpturenmuseum Glaskasten Marl; Prof. Dr. Ferdinand Ulrich, Direktor Kunsthalle Recklinghausen und Tayfun Belgin, Osthaus Museum Hagen.



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JUNGES SCHAUSPIELHAUS Düsseldorf mit neuem künstlerischen Leiter

Christof Seeger-Zurmühlen – neuer Leiter des Jungen Schauspielhauses

Christof Seeger-Zurmühlen
Christof Seeger-Zurmühlen

 
 
 
  Christof Seeger-Zurmühlen[/caption]Christof Seeger-Zurmühlen, der Initiator und künstlerische Leiter des ASPHALT Festivals, übernimmt zum 15. April 2014 die Leitung des Jungen Schauspielhauses in Düsseldorf. Christof Seeger-Zurmühlen war unter Stefan Fischer-Fels selbst lange Jahre Ensemblemitglied, hat am Haus Regie geführt und verfügt über eine profunde Kenntnis der Kinder- und Jugendtheaterszene.



Bleibt nur zu hoffen, dass nun mit dieser Neubesetzung das JUNGE SCHAUSPIELHAUS wieder in ruhigeres Fahrwasser kommt, nachdem es in den vergangenen Monaten immer wieder zu sehr kurzfristigen „Gastengagements“ in der Führungsstruktur des Theaters gekommen war, von denen man sich eine „dramaturgische Wende“ erhofft hatte, deren schneller Abgang aber keinen Raum ließ für eine grundlegende und zukunftsweisende Neuausrichtung.



Christof Seeger-Zurmühlen bleibt künstlerischer Leiter und Geschäftsführer des ASPHALT Festivals, das er 2012 gemeinsam mit Bojan Vuletic initiierte. „Das ASPHALT Festival ist ein freies Projekt“, so Seeger-Zurmühlen. „Die Programmplanung für das Festival 2014 ist so gut wie abgeschlossen, die für 2015 bereits weit gediehen. Sicherlich werden sich durch meine Arbeit am Jungen Schauspielhaus auch positive Effekte für das ASPHALT Festival ergeben, sowohl auf inhaltlicher wie auch auf struktureller Ebene.“ Denkbar wären beispielsweise Kooperationen mit dem Düsseldorfer Schauspielhaus.

Das 3. ASPHALT Festival findet vom 8. bis 17. August 2014 in Düsseldorf statt und wird ein mitreißendes Programm aus Theater, Musik, Kunst, Tanz und Performances bieten. Detaillierte Veranstaltungstexte sind ab 22. Mai auf der Festival-Homepage www.asphalt-festival.de abrufbar.