KunstDuesseldorf.de bietet ein breites Spektrum an Leistungen rund um das Thema Kunst in Düsseldorf und Umland an. Unser Kunstportal nimmt dabei durch seine Präsenz im Web eine zentrale Rolle ein. Durch seine gute thematische und regionale Fokussierung wird die gewünschte Zielgruppe ohne große Streuverluste sehr effektiv erreicht. Entstsprechend gut ist dadurch auch das Ranking bei den diversen Suchmaschinen das Thema „Kunst in Düsseldorf“ betreffend. Der Schwerpunkt unserer Dienstleistungen liegt daher auf der Web-PR für Kunst-Events und Personen des Kunstbetriebs.
Für Künstler bieten wir zunächst mit der Möglichkeit der Einrichtung einer individuellen und autark administrierbaren Künstlerseite die kostengünstige Möglichkeit an, ihre Kunst einem breiten, kunstinteressierten Publikum zu präsentieren. Hierbei erfolgt unsererseits keinerlei Kuratierung, die Einrichtung einer Künstlerseite steht somit jedem offen. Einzig notwendig zur Einrichtung einer Künstlerseite auf diesem Portal ist eine Registrierung sowie der Erwerb einer Premiummitgliedschaft. Mehr dazu hier.
Für Museen sowie Galerien bieten wir auf der Basis von Jahrespauschalen ein Museumspaket bzw. ein Galeriepaket an. Diese PR-Pakete beinhalten als Hauptbestandteile eine eigene Präsenz auf unserem Portal (eine eigene Unterseite für das jeweilige Museum oder die jeweilige Galerie), in die wir die jeweils aktuellen Ausstellungen einpflegen, die jeweiligen Pressemeldungen hierzu veröffentlichen und über breit angelegte PR-Kampagnen über unsere Social-Network-Kanäle bewerben. Der Grundgedanke hierbei ist, auf Kunstduesseldorf.de eine Art „virtuelle Kunstmeile“ aufzubauen, so dass sich Kunstinteressierte hier zentral auf einer Website über das Kunstgeschehen in Düsseldorf informieren zu können, ohne sich durch zig einzelne Kunstwebsites zu hangeln. Dadurch wird die Wahrnehmung für alle Düsseldorfer Kunstlocations gestärkt. Als Referenz können wir auf die KUNSTHALLE Düsseldorf verweisen, die ein solches Museumspaket gebucht hat (s. Museumsseite KUNSTHALLE). Darüberhinaus besteht auch die Möglichkeit zur Durchführung einzelner Web-PR-Kampagnen z. B. für Ausstellungen und Künstlerpersönlichkeiten (z. B. Porträtveröffentlichung) oder auch zur Bekanntmachung von Ausschreibungen
Weiteres Leistungsspektrum
Neben diesen beschriebenen PR-Dienstleistungen bieten wir folgende Leistungen an:
Art-Event-Consulting: Wir beraten Sie in Fragen der Durchführung verschiedenster Kunstevents, z. B. Planung und Durchführung von Ausschreibungen, Kunstpreisen, Ausstellungen etc.
Kunstvermittlung: Wir vermitteln Kunst von aufstrebenden Newcomern (z. B. von der Düsseldorfer Kunstakademie) zu fairen Konditionen.
Sponsoring: Zusammenbringen von Sponsoringgeber und -nehmer. Firmen u./o. Privatpersonen, die die Kunst als Sponsor unterstützen möchten, können sich gerne jederzeit an uns wenden.
Werbung/Link-Platzierung: Wir bieten kunstbezogenen Unternehmen und Gewerbetreibenden die Möglichkeit auf unserer Startseite Werbefläche zu buchen und damit zielgruppengenau potentielle Kunden zu erreichen (gerne auch Werbebanner für Ausstellungen). Darüber bieten wir die Möglichkeit der Link-Platzierung.
Erstellung/Pflege von CMS-basierten Websites: dem Auftraggeber wird eine auf dem Content-Management-System WordPress selbständig pflegbare und auf seine Wünsche individuell zugeschnittene Web-Plattform zur Verfügung gestellt, in die er ohne Kenntnisse der Webprogrammierung Inhalte einpflegen kann. So kann er sich teure Web-Admins ersparen, da er in der Lage ist, gewünschte Änderungen selbst vorzunehmen (Referenzobjekt: 100-Tage-Kunst des Vereins Düsseldorfer Künstlerinnen e. V.)
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Falls Sie unser Leistungsangebot interessiert oder Sie ein ganz individuelles Anliegen in Sachen Kunst haben, zögern Sie nicht, uns ganz unverbindlich zu kontaktieren. Wir finden sicherlich auch für ihr Vorhaben eine geeignete Lösung.
Ihre Anfrage richten Sie bitte an: redaktion[ät]kunstduesseldorf.de
Offener Brief gegen den Ausverkauf öffentlichen Kunstbesitzes in NRW
Sehr geehrte Damen und Herren ,
der Deutsche Künstlerbund wendet sich mit einem Offenen Brief an die Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen Hannelore Kraft.
Der Deutsche Künstlerbund protestiert damit nachdrücklich und unmissverständlich gegen die geplante vollständige Veräußerung der Kunstsammlung der abgewickelten Landesbank WestLB. Zahlreiche der mit Steuergeldern angekauften Kunstwerke befinden sich seit Jahren als Dauerleihgaben in den Museen und an öffentlichen Orten im Lande. Wir fordern ihren Erhalt für das Land und seine Bürgerinnen und Bürger!
Auf der Startseite der Website des Deutschen Künstlerbundes
können Sie den vollen Wortlaut des Offenen Briefes finden. Dort gibt es auch die Möglichkeit, das Anliegen zu unterstützen und online den Brief zu unterzeichnen.
Über Berichterstattung würden wir uns sehr freuen.
Stipendien: Georg Treitz aus der Klasse Eberhard Havekost erhält das diesjährige Stipendium der Deutschen Apotheker- und Ärztebank
Georg Treitz erhielt am Montag das Jahresstipendium der apoBank. Im Rahmen des traditionellen Gesundheitspolitischen Jahresauftakts der apoBank hatten insgesamt acht Studenten der Düsseldorfer Kunstakademie ihre Werke präsentiert. Das Stipendium sei für ihn, „ein unglaubliches Glück“, sagte Treitz nach der feierlichen Verleihung durch Ulrich Sommer, Vorstand der apoBank. Der Nachwuchs-Künstler beeindruckte mit den eingereichten Werken durch seine besondere Mischtechnik. Dazu nutzt er unterschiedliche Farbmaterialien, die sich nicht ohne weiteres miteinander vermischen lassen, die er aber auf einer Leinwand zusammenbringt. Die Inspiration zu diesen Bildern kam Treitz beim Betrachten von Sternennebel und mikroskopischen Aufnahmen von Einzellern. Dass er dabei mit medizinischen Spritzen und Kanülen arbeitet, hat die Jury, bestehend aus Dr. Doris Krystof, Kuratorin der Kunstsammlung NRW, Akademie-Professor Robert Fleck und apoBank-Vorstand Ulrich Sommer, überrascht.
Auch die Kunststudentin Lea Peters freute sich an diesem Abend, denn auf ihr Werk mit dem Titel „Adaption“ fiel die Wahl des Publikums. Die Meisterschülerin der Kunstprofessorin Katharina Grosse malt auf Leinwand, wobei sie die „nackte“ Leinwandstruktur mit in das Bild integriert, sie sei eine „Allegorie der Malerei“. „Es ist eine feministische Arbeit“, sagte die 24-Jährige Kunststudentin über ihr Werk, „Adaption bedeutet übersetzt Anpassung, und es geht mir um die weibliche Anpassungsfähigkeit. Das Weiß ist ein weiblicher organischer Körper, durchdrungen von farbigen Flächen“. Das Bild wird künftig als Teil der apoBank-Sammlung in den Räumlichkeiten der Bank ausgestellt sein.
Was ist ein „wahrer“ Mensch? Was zeichnet ihn biologisch und sozio-kulturell aus? Was macht ihn unterscheidbar von anderen Wesen? Wie souverän ist der Mensch und welche Kräfte bestimmen sein Handeln, Denken und Selbstverständnis? Die Geschichte hat gezeigt wie wandel- und veränderbar die menschliche Spezies und unsere Vorstellungen vom Mensch-Sein sind. In den letzten Jahren hat die Frage nach dem „wahren“ Menschen insbesondere aufgrund der zunehmenden Digitalisierung aller Lebensbereiche wieder an Brisanz gewonnen. Was wir als menschlich betrachten, ist eine normative Konvention die jedoch alles andere als statisch ist. Die Ein- und Ausschlüsse die dadurch produziert werden, sind ebenso wandelbar wie die Grundannahmen auf denen die Normen beruhen.
Unter dem Titel Real Humans vereint die Ausstellung Werke der drei US-amerikanischen Künstler Ian Cheng, Wu Tsang und Jordan Wolfson, die in ihren multimedialen Arbeiten auf unterschiedliche Weise Bedingungen des Mensch-Sein reflektieren. Während Ian Cheng mit Hilfe von computergenerierten Simulationen Welten schafft, in denen der Mensch durch kognitive Mutationen sein und das Leben seiner Umwelt verändert, thematisiert Wu Tsang in seinen Filmen und Performances Formen von Gemeinschaftsbildung und damit verbundene Fragen von Repression und Diskriminierung. Jordan Wolfson wiederum legt die Dynamik von psychologischen Identitätsprozessen innerhalb einer kapitalistischen (Bild-)Welt offen.
Im Mittelpunkt von Ian Chengs (*1984, USA) bisherigem Schaffen steht die Entwicklung von Echtzeitsimulationen – ein digitales Verfahren zur Herstellung von potentiell endlosen und unvorhersehbaren Animationen. Die Verhaltensweisen der Figuren und ihre Verhältnisse untereinander sind zwar programmiert, jedoch nicht der tatsächliche Verlauf ihrer Interaktion. Dieser wird in realer Zeit berechnet, sodass Bild und Klang live verformt und transformiert werden. Im Vordergrund steht keine Erzählung sondern das Ereignis der Veränderung: Figur und Hintergrund changieren, während jede Aktion für den Fortgang der Animation gleichermaßen (ir)relevant ist. Cheng begreift den Menschen und seine mediale Umwelt als das Ergebnis einer millionenjährigen, evolutionären Mutation. Die Echtzeitsimulationen dienen ihm dabei als ein Experiment, um das Verhältnis von Mensch und Umwelt innerhalb technologischer Bedingungen neu zu denken, indem er nahezu autonom fortlaufende Evolutionen imaginiert. Anders als im Genre des Science-Fiction Films üblich, wo häufig äußere Einflüsse zur Veränderung von menschlichen Lebenswesen und –weisen führen, spekuliert der Künstler in diesen Arbeiten, wie sich Mensch und Welt durch innere Mutationen entwickeln könnten. Wie wirkt sich ein andersartiges mentales Setting auf Verhalten und Handlung aus? Was passiert wenn Lebewesen und Dinge mit einem neuartigen Bewusstsein ausgestattet sind? Die Animationen stellen eine Möglichkeit dar, derartige (un)vorstellbare Evolutionen spielerisch erfahrbar zu machen.
Wu Tsangs (*1982, USA) Interesse gilt unterschiedlichen Formen von Identitätskonstruktionen und damit verbundenen Fragen von Zugehörigkeit. In seinen Filmen und Performances untersucht Tsang die Leerstellen zwischen dem Selbst und dem Anderen indem er Lebensgeschichten von Menschen thematisiert, die beispielsweise aufgrund ihrer Sexualität oder ethnischen Herkunft als andersartig wahrgenommen und ausgegrenzt werden. Oft ist sein persönliches Engagement in der Transgender-Szene und im Einwanderer-Milieu Ausgangspunkt für seine künstlerische Arbeit, in der er die alltäglichen Erlebnisse der Protagonisten re-inszeniert, Repressionen aufzeigt aber auch Prozesse der Transformation und Anerkennung beschreibt. Zentral ist das Spiel mit Sprechakten, die Identität hervorbringen und festschreiben aber auch verändern können. Durch die Methode der „full body quotation“ (Ganzkörperzitat/–Zitierung) schafft Tsang einen Verfremdungseffekt, der die Spannung zwischen der Darstellung und dem Dargestellten markiert. Einige Werke, darunter der mehrfach preisgekrönte Filme Wildness (2012), sind im Stil des magischen Realismus gehalten der die Einbettung des Wunderbaren in den Handlungsverlauf erlaubt ohne es als Irrationalität oder Anomalie einzuführen.
Entscheidend für Jordan Wolfsons (*1980, USA) Arbeiten ist, dass man als Betrachterin das Werk stets verzerrt wahrnimmt und es keinen Wahrnehmungsort oder -zeitpunkt gibt, an dem es in seiner Gänze zu erfassen ist. Überhaupt hat der Körper der Zuschauerin bei Wolfsons Werk eine wichtige Rolle. Zentral ist hierfür der stets wiederkehrende Blick, der eine direkte Ansprache der Betrachterin ermöglicht – das Angeblickt-Werden lenkt die Aufmerksamkeit auf die eigene Person und macht die Rezeptionssituation gewahr. Die für Real Humans ausgewählten Arbeiten zeichnen sich durch die Montage von Bildern aus, die aus unterschiedlichen Kontexten stammen.
Das teils computergenerierte, teils fotografische/filmische Material zeigt markante Symbole oder Gesten aus der Pop- und Jugendkultur, eine Überfülle an Konsumgütern, kulturelle Artefakte ebenso wie sexualisierte und autodestruktive Darstellungen. Dabei vermeidet Wolfson eine moralische Botschaft oder Beurteilung dieser soghaften Bilderfluten. Es ist eher ein Flanieren zwischen den einzelnen Strängen, die vorführen, dass unsere erlebte Welt eine voller unendlicher Wahlmöglichkeiten ist. Zwischen all den Bildern, Waren und Styles artikuliert sich eine Sehnsucht nach Zugehörigkeit und Intimität gleichermaßen wie ein Bedürfnis nach Abgrenzung und Einzigartigkeit. Wolfson spielt mit den Mythen und Bedeutungen der kapitalistischen Bildwelt, die das Begehren und die Imagination beeinflussen – im Strom ihrer Virulenz entfaltet sich ein zweigleisiger Prozess des Individuums zwischen Selbstbestimmung und Selbstzerstörung.
Auffällig sind die Verknüpfungen zwischen den einzelnen Positionen der drei Künstler: die Beschäftigung mit Identitätsentwürfen, die auf Differenz beruhen, und das Hinterfragen von Normvorstellungen. Auch wiederkehrende formale Elemente wie Spiegel und spiegelnde Flächen sowie das Anblicken der Betrachterin sind verbindend. So thematisiert Ian Cheng in seiner Arbeit Bigger Than Your Blog (2001) wie sich menschliche Identitäts- und Kommunikationsprozesse innerhalb einer technologischen Umwelt verändert haben. Die Skulptur ist eine Art Selbstreflektion, die in ihrer Form an digitale Nachrichten erinnert, die private Wünsche und Gedanken zum Ausdruck bringen. Aufgetragen ist sie auf einem reflektierenden Stoff. Wu Tsang hingegen dient der Spiegel zur kritischen Auseinandersetzung mit der Repräsentation von individuellen Lebensgeschichten. In der Videoinstallation DAMELO TODO // ODOT OLEMAD (2010, 2014) beispielsweise wird durch den gezielten Einsatz von Spiegeln der Blick der Betrachterin mehrfach gebrochen auf sich selbst zurückgeworfen. Der Film ist nicht ganzheitlich zu erleben, wodurch die Möglichkeit einer vollständigen Abbildung der Realität in Frage gestellt wird. Doch der Film ist dadurch weniger als eine gescheiterte Wiedergabe der Wirklichkeit zu verstehen. Vielmehr verdeutlicht der Künstler wie subjektiv die Realität ist – die Bilder sind ebenso real wie ihre Geschichten dahinter. Mit dem Anblicken der Betrachterin markiert Jordan Wolfson in der Videoinstallation Raspberry Poser (2012) nicht nur deren körperliche Situation als Rezipientin. Er schafft damit auch einen Kommentar auf eine Form von Individuation, die darauf beruht, wie wir Bilder, Waren, Gesten und Symbole konsumieren, uns aneignen oder diese veräußern. Erst sie bieten dem Selbst einen Spiegel, in dem es sich wiedererkennen kann.
Indem die Künstler je einen eigenen Raum für die Präsentation ihrer Werke erhalten, lässt das Ausstellungsformat einen Erfahrungsraum von singulären Begegnungen sowie Verknüpfungen zwischen den Arbeiten zu.
Real Humans wird kuratiert von Elodie Evers und Irina Raskin.
In Kooperation mit der Julia Stoschek Foundation wird am Eröffnungswochenende die Performance Moved by the Motion von Wu Tsang und der Performerin boychild in Zusammenarbeit mit dem Cellisten Patrick Belaga in Deutschland uraufgeführt. Die Performance findet statt am 7. Februar 2015 um 20 Uhr in der Julia Stoschek Collection.
Anlässlich der Ausstellung erscheinen im April 2015 die ersten Monografien zu Ian Cheng (im Rahmen des Förderpreises „Kataloge für junge Künstler“ der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung) und Wu Tsang (in Kooperation mit dem Migros Museum für Gegenwartskunst Zürich).
Die Ausstellung wird großzügig unterstützt durch die Kunststiftung NRW und gefördert durch die Hans-Böckler-Stiftung.
Was ist ein „wahrer“ Mensch? Was zeichnet ihn biologisch und sozio-kulturell aus? Was macht ihn unterscheidbar von anderen Wesen? Wie souverän ist der Mensch und welche Kräfte bestimmen sein Handeln, Denken und Selbstverständnis? Die Geschichte hat gezeigt wie wandel- und veränderbar die menschliche Spezies und unsere Vorstellungen vom Mensch-Sein sind. In den letzten Jahren hat die Frage nach dem „wahren“ Menschen insbesondere aufgrund der zunehmenden Digitalisierung aller Lebensbereiche wieder an Brisanz gewonnen. Was wir als menschlich betrachten, ist eine normative Konvention die jedoch alles andere als statisch ist. Die Ein- und Ausschlüsse die dadurch produziert werden, sind ebenso wandelbar wie die Grundannahmen auf denen die Normen beruhen.
Unter dem Titel Real Humans vereint die Ausstellung Werke der drei US-amerikanischen Künstler Ian Cheng, Wu Tsang und Jordan Wolfson, die in ihren multimedialen Arbeiten auf unterschiedliche Weise Bedingungen des Mensch-Sein reflektieren. Während Ian Cheng mit Hilfe von computergenerierten Simulationen Welten schafft, in denen der Mensch durch kognitive Mutationen sein und das Leben seiner Umwelt verändert, thematisiert Wu Tsang in seinen Filmen und Performances Formen von Gemeinschaftsbildung und damit verbundene Fragen von Repression und Diskriminierung. Jordan Wolfson wiederum legt die Dynamik von psychologischen Identitätsprozessen innerhalb einer kapitalistischen (Bild-)Welt offen.
Im Mittelpunkt von Ian Chengs (*1984, USA) bisherigem Schaffen steht die Entwicklung von Echtzeitsimulationen – ein digitales Verfahren zur Herstellung von potentiell endlosen und unvorhersehbaren Animationen. Die Verhaltensweisen der Figuren und ihre Verhältnisse untereinander sind zwar programmiert, jedoch nicht der tatsächliche Verlauf ihrer Interaktion. Dieser wird in realer Zeit berechnet, sodass Bild und Klang live verformt und transformiert werden. Im Vordergrund steht keine Erzählung sondern das Ereignis der Veränderung: Figur und Hintergrund changieren, während jede Aktion für den Fortgang der Animation gleichermaßen (ir)relevant ist. Cheng begreift den Menschen und seine mediale Umwelt als das Ergebnis einer millionenjährigen, evolutionären Mutation. Die Echtzeitsimulationen dienen ihm dabei als ein Experiment, um das Verhältnis von Mensch und Umwelt innerhalb technologischer Bedingungen neu zu denken, indem er nahezu autonom fortlaufende Evolutionen imaginiert. Anders als im Genre des Science-Fiction Films üblich, wo häufig äußere Einflüsse zur Veränderung von menschlichen Lebenswesen und –weisen führen, spekuliert der Künstler in diesen Arbeiten, wie sich Mensch und Welt durch innere Mutationen entwickeln könnten. Wie wirkt sich ein andersartiges mentales Setting auf Verhalten und Handlung aus? Was passiert wenn Lebewesen und Dinge mit einem neuartigen Bewusstsein ausgestattet sind? Die Animationen stellen eine Möglichkeit dar, derartige (un)vorstellbare Evolutionen spielerisch erfahrbar zu machen.
Wu Tsangs (*1982, USA) Interesse gilt unterschiedlichen Formen von Identitätskonstruktionen und damit verbundenen Fragen von Zugehörigkeit. In seinen Filmen und Performances untersucht Tsang die Leerstellen zwischen dem Selbst und dem Anderen indem er Lebensgeschichten von Menschen thematisiert, die beispielsweise aufgrund ihrer Sexualität oder ethnischen Herkunft als andersartig wahrgenommen und ausgegrenzt werden. Oft ist sein persönliches Engagement in der Transgender-Szene und im Einwanderer-Milieu Ausgangspunkt für seine künstlerische Arbeit, in der er die alltäglichen Erlebnisse der Protagonisten re-inszeniert, Repressionen aufzeigt aber auch Prozesse der Transformation und Anerkennung beschreibt. Zentral ist das Spiel mit Sprechakten, die Identität hervorbringen und festschreiben aber auch verändern können. Durch die Methode der „full body quotation“ (Ganzkörperzitat/–Zitierung) schafft Tsang einen Verfremdungseffekt, der die Spannung zwischen der Darstellung und dem Dargestellten markiert. Einige Werke, darunter der mehrfach preisgekrönte Filme Wildness (2012), sind im Stil des magischen Realismus gehalten der die Einbettung des Wunderbaren in den Handlungsverlauf erlaubt ohne es als Irrationalität oder Anomalie einzuführen.
Entscheidend für Jordan Wolfsons (*1980, USA) Arbeiten ist, dass man als Betrachterin das Werk stets verzerrt wahrnimmt und es keinen Wahrnehmungsort oder -zeitpunkt gibt, an dem es in seiner Gänze zu erfassen ist. Überhaupt hat der Körper der Zuschauerin bei Wolfsons Werk eine wichtige Rolle. Zentral ist hierfür der stets wiederkehrende Blick, der eine direkte Ansprache der Betrachterin ermöglicht – das Angeblickt-Werden lenkt die Aufmerksamkeit auf die eigene Person und macht die Rezeptionssituation gewahr. Die für Real Humans ausgewählten Arbeiten zeichnen sich durch die Montage von Bildern aus, die aus unterschiedlichen Kontexten stammen.
Das teils computergenerierte, teils fotografische/filmische Material zeigt markante Symbole oder Gesten aus der Pop- und Jugendkultur, eine Überfülle an Konsumgütern, kulturelle Artefakte ebenso wie sexualisierte und autodestruktive Darstellungen. Dabei vermeidet Wolfson eine moralische Botschaft oder Beurteilung dieser soghaften Bilderfluten. Es ist eher ein Flanieren zwischen den einzelnen Strängen, die vorführen, dass unsere erlebte Welt eine voller unendlicher Wahlmöglichkeiten ist. Zwischen all den Bildern, Waren und Styles artikuliert sich eine Sehnsucht nach Zugehörigkeit und Intimität gleichermaßen wie ein Bedürfnis nach Abgrenzung und Einzigartigkeit. Wolfson spielt mit den Mythen und Bedeutungen der kapitalistischen Bildwelt, die das Begehren und die Imagination beeinflussen – im Strom ihrer Virulenz entfaltet sich ein zweigleisiger Prozess des Individuums zwischen Selbstbestimmung und Selbstzerstörung.
Auffällig sind die Verknüpfungen zwischen den einzelnen Positionen der drei Künstler: die Beschäftigung mit Identitätsentwürfen, die auf Differenz beruhen, und das Hinterfragen von Normvorstellungen. Auch wiederkehrende formale Elemente wie Spiegel und spiegelnde Flächen sowie das Anblicken der Betrachterin sind verbindend. So thematisiert Ian Cheng in seiner Arbeit Bigger Than Your Blog (2001) wie sich menschliche Identitäts- und Kommunikationsprozesse innerhalb einer technologischen Umwelt verändert haben. Die Skulptur ist eine Art Selbstreflektion, die in ihrer Form an digitale Nachrichten erinnert, die private Wünsche und Gedanken zum Ausdruck bringen. Aufgetragen ist sie auf einem reflektierenden Stoff. Wu Tsang hingegen dient der Spiegel zur kritischen Auseinandersetzung mit der Repräsentation von individuellen Lebensgeschichten. In der Videoinstallation DAMELO TODO // ODOT OLEMAD (2010, 2014) beispielsweise wird durch den gezielten Einsatz von Spiegeln der Blick der Betrachterin mehrfach gebrochen auf sich selbst zurückgeworfen. Der Film ist nicht ganzheitlich zu erleben, wodurch die Möglichkeit einer vollständigen Abbildung der Realität in Frage gestellt wird. Doch der Film ist dadurch weniger als eine gescheiterte Wiedergabe der Wirklichkeit zu verstehen. Vielmehr verdeutlicht der Künstler wie subjektiv die Realität ist – die Bilder sind ebenso real wie ihre Geschichten dahinter. Mit dem Anblicken der Betrachterin markiert Jordan Wolfson in der Videoinstallation Raspberry Poser (2012) nicht nur deren körperliche Situation als Rezipientin. Er schafft damit auch einen Kommentar auf eine Form von Individuation, die darauf beruht, wie wir Bilder, Waren, Gesten und Symbole konsumieren, uns aneignen oder diese veräußern. Erst sie bieten dem Selbst einen Spiegel, in dem es sich wiedererkennen kann.
Indem die Künstler je einen eigenen Raum für die Präsentation ihrer Werke erhalten, lässt das Ausstellungsformat einen Erfahrungsraum von singulären Begegnungen sowie Verknüpfungen zwischen den Arbeiten zu.
Real Humans wird kuratiert von Elodie Evers und Irina Raskin.
In Kooperation mit der Julia Stoschek Foundation wird am Eröffnungswochenende die Performance Moved by the Motion von Wu Tsang und der Performerin boychild in Zusammenarbeit mit dem Cellisten Patrick Belaga in Deutschland uraufgeführt. Die Performance findet statt am 7. Februar 2015 um 20 Uhr in der Julia Stoschek Collection.
Anlässlich der Ausstellung erscheinen im April 2015 die ersten Monografien zu Ian Cheng (im Rahmen des Förderpreises „Kataloge für junge Künstler“ der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung) und Wu Tsang (in Kooperation mit dem Migros Museum für Gegenwartskunst Zürich).
Die Ausstellung wird großzügig unterstützt durch die Kunststiftung NRW und gefördert durch die Hans-Böckler-Stiftung.
Unsere Rezension zu dieser Ausstellung finden Sie hier.
Ausstellungsräumlichkeiten/Locations für temporäre Ausstellungen in Düsseldorf gesucht
Im Rahmen unserer Aktivitäten und unserer Präsenz im Umfeld der Kunst und unserer Kontakte zu Künstlern und Veranstaltern, werden wir oft nach Ausstellungsräumlichkeiten gefragt. Daher beabsichtigen wir, uns einen Pool möglicher Locations zu schaffen.
Wer also im Besitz (oder Miete) einer hierfür geeigneten Räumlichkeit ist und Interesse daran hat, diese für die Durchführung temporärer Ausstellungen zur Verfügung zu stellen, der kann sich gerne bei unserer Redaktion melden (redaktion[ät]kunstduesseldorf.de). Die Location sollte sich im Raum Düsseldorf befinden und möglichst kostengünstig sein. Sie sollte sich natürlich grundsätzlich für Kunstausstellungen eignen.
Über die dort stattfindenden Ausstellungen würden wir dann regelmäßig auf unserem Portal berichten und können den Raumüberlassenden auch gerne als Sponsor auf unserem Portal benennen.
Wim Wenders. Landschaften. Photographien.
4 REAL & TRUE 2
Sa, 18.4.2015 – So, 16.8.2015
Wenn man viel unterwegs ist, schreibt Wim Wenders, wenn man gern umherstreift, um sich zu verlieren, kann man an den merkwürdigsten Orten landen. Es muss wohl eine Art eingebauter Radar sein, der mich oft in Gegenden führt, die entweder sonderbar ruhig oder auf eine ruhige Art sonderbar sind.
Wim Wenders (*1945 in Düsseldorf) ist vor allem durch Filme bekannt geworden wie Der Himmel über Berlin, Pina oder jüngst Das Salz der Erde, ein Porträt des brasilianischen Fotografen Sebastião Salgado. Doch der Filmemacher bekennt: Die photographische Arbeit ist die andere Hälfte meines Lebens. Bereits seit Jahrzehnten entsteht ein von Wenders filmischen Arbeiten unabhängiges fotografisches Werk: Aufnahmen von einsamen, manchmal skurril wirkenden Orten und Landschaften, von „Schau-Plätzen“ mit eigenen Geschichten.
Anlässlich des 70. Geburtstages des Künstlers im Jahr 2015 zeigt das Museum Kunstpalast in Kooperation mit Wenders Images und der Wim Wenders Stiftung eine Auswahl von mehr als 60 großformatigen Fotografien, die stets analog, ohne Kunstlicht, ohne Stativ entstanden sind. Das Spektrum reicht von den frühen Schwarz-Weiß-Fotografien über die monumentalen Landschaftspanoramen bis hin zu erst im letzten Jahr entstandenen Fotografien.
Für seine fotografische Arbeit bevorzugt Wenders seit jeher die Schreibweise „Photographien“, es ist ihm ein ehrwürdiger Begriff, der das geglückte Zusammenspiel von Licht (phos) und Malen (graphein) betont und die Möglichkeit, mit einem Foto einen einzigartigen Moment in der Zeit einzufangen.
Wenders begann mit Schwarz-Weiß Fotografien, wechselte jedoch später zur Farbfotografie. Hier verband sich sein fotografisches Interesse mit der Leidenschaft für Malerei. Wenders, der sich zunächst bei der Kunstakademie Düsseldorf um ein Studium beworben hatte und schließlich 1967 an der gerade gegründeten Hochschule für Fernsehen und Film in München sein Studium begann, entdeckte die Bedeutung der Farben für seine Arbeit: so begann er ein Bild erst wegen der Farben zu „sehen“ und den Bildausschnitt nach den Farben festzulegen.
Was ich mit Macht werden wollte, war Maler.
Und wenn mich Bilder wirklich beeindruckt und beeinflusst haben,
dann waren das Vermeer und Rembrandt,
holländische Landschaftsmaler,
später Klee und Kandinsky und Beckmann,
noch später Edward Hopper und andere.
Als der Filmemacher, der ich dann auf Umwegen geworden bin.
Das Ausstellungsjahr 2015 in Düsseldorf und Umgebung
abstrakt, revolutionär, anspruchsvoll und retrospektiv
Das Ausstellungsjahr 2015 rückt näher und hat unglaublich viel zu bieten. Damit Sie den Überblick behalten und nichts verpassen, hat unsere Redakteurin und Kunsthistorikerin Meike Lotz die wichtigsten „Have to see“–Ausstellungen in Düsseldorf und Umgebung für Sie zusammengestellt.
Januar
Wer es im Jahr 2014 nicht mehr schafft, sollte sich in 2015 noch unbedingt die „Katharina Grosse – Inside the Speaker“-Ausstellung im Museum Kunstpalast anschauen, denn am 1.2. endet die Schau und damit verschwindet auch die 800 qm große, begehbare Installation, die die Berliner Künstlerin eigens für das Museum im Ehrenhof entworfen hat auf nimmer wieder sehen. Das authentische Farberlebnis lässt sich auf Fotos jedenfalls nicht nacherleben. Katharina Grosse. Inside the Speaker, bis 1. Februar 2015
Am 23. Januar eröffnet im Museum Folkwang in Essen eine sehenswerte Ausstellung der zeitgenössischen Performancekünstlerin und Malerin Otobong Nkanga. Die 1974 in Nigeria geborene Künstlerin ist bekannt durch ihre performativen Aktionen, die auf detaillierten Recherchen beruhen. Sie stellte bereits u.a. auf den Biennalen von São Paulo, Berlin und Sharjah sowie in der Tate Modern in London aus. Sie lebt und arbeitet in Antwerpen. Ihren künstlerischen Fokus legt die Künstlerin auf soziale und topographische Veränderungen in ihrem Umfeld. Umweltfragen, Lebensweisen und die sich daraus ergebenden Folgen erhalten in ihren medienübergreifenden Arbeiten einen narrativen und emotionalen Moment.
In der Ausstellung „14 Rooms“ (2014) auf der Art Basel forderte Otobong Nkanga beispielsweise die Besucher auf, einen Blumentopf durch die Ausstellunghalle zu tragen – auf dem Kopf balancierend, wie es in Afrika üblich ist.
2015 in Essen wird die Künstlerin ein zweiteiliges Projekt mit Objekten der Sammlung realisieren. Zum einen wird sie Mitarbeiter des Museums einladen, sich mit ausgewählten Objekten der Sammlung fotografieren zu lassen. Diese Fotografien werden in der Stadt verteilt plakatiert. Wie im Beuy’schen Sinne wird das Museum und seine Schätze sozusagen in den Sozialen Raum der Essener Bürger getragen. Eine Art „Soziale Plastik“?
Zum anderen konzipiert die Künstlerin eine Installation, die die „verschlungenen Geschichten der Dinge sichtbar“ werden lassen. Klingt geheimnisvoll – bleibt spannend und ein Besuch lohnt sich sicher! Otobong Nkanga, 23. Januar bis 18. Mai 2015, Folkwang Museum Essen
Februar
Im Februar bleibt es zunächst zeitgenössisch: Das K20 am Grabbeplatz zeigt das Werk des Düsseldorfer Künstlers und Mitbegründer der Zero-Kunst Günther Uecker aus heutiger Perspektive. Dabei finden die politischen Aussagen des Künstlers und seine Schriften sowie Filme ebenso Aufmerksamkeit wie seine meditativen Schöpfungen, in der sich der Künstler intensiv mit der Wirkung des Lichts auseinandersetzt. Ziemlich passend, da 2015 auch das „Jahr des Lichts“ ist.
Uecker, 7. Februar bis 10. Mai 2015, K20 Kunstsammlung Düsseldorf
März
Am 1. März startet dann in der Galerie Ludorff auf der Königsallee die Reihe der Jubiläumsausstellungen anlässlich des 40jähren Bestehens der bekannten und renommierten Düsseldorfer Galerie. Unter dem Titel »Formen der Abstraktion« sind rund 40 Werke international bedeutender Künstler wie Josef Albers, Serge Poliakoff, Ernst Wilhelm Nay, Otto Piene, Gotthard Graubner und Gerhard Richter zusehen. Die zwei grundsätzlichen Richtungen der Abstraktion, die gestisch-malerische sowie die geometrisch-ordnende Form werden in der Ausstellung dabei ebenso dargestellt wie die Einzelpositionen der Künstler und ihre Errungenschaften für die Kunst.
Der 1933 emigrierte Joseph Albers beispielsweise widmete sein Hauptwerk eines einzigen Themas – dem Quadrat. Durch die strenge Wiederholung des Quadrats bei wechselnder Farbgebung, leistete er nicht nur einen erheblichen Beitrag zur modernen Farbenlehre sondern auch zu allem Seriellen in der Malerei.
George Rickey, der neben Alexander Calder, zu den Hauptmeistern der kinetischen Skulptur zählt, will auf Basis hochqualifizierter Ingenieurskenntnisse, kinetische Plastik in Reinkultur: Schwingen, Schweben, Pendeln, Steigen, Kreisen und Vibrieren – Bewegung als kreatives Prinzip, schlägt auf diese Weise eine Brücke zwischen Kunst und Leben.
Zum Frühlingsbeginn gibt es auch einen Newcomer Geheimtipp:
Der Düsseldorfer Künstler Jan Albers zählt zu einer jüngeren Generation konzeptuell arbeitender Künstler, die der Malerei in ihrem Werk unerwartet Neues hinzufügt. Ihm widmet die Kunsthalle in Wuppertal eine umfangreiche Einzelausstellung, die sich überwiegend auf aktuelle Werke aus den vergangenen drei Jahren konzentriert, in denen Albers Arbeiten mehr und mehr die Fläche verlassen, raumgreifend und dreidimensional werden. Jan Albers – cOlOny cOlOr“, 22. März bis 12.Juli 2015, Kunsthalle Wuppertal
April
Am 18. April ist in Düsseldorf dann die ersehnte „Nacht der Museen“ und davor lohnt sich ein Ausflug nach Neuss, denn die Langen Foundation auf der Raketenstation Hombroich zeigt die Ausstellung „Olafur Eliasson. Werke aus der Sammlung Boros“. Wie der Titel schon verrät, gibt die Schau einen Blick auf Eliassons Arbeit aus der Perspektive des Sammlers. Mit rund 40 Werken, entstanden zwischen 1994 und heute, gibt die Präsentation darüber hinaus einen repräsentativen Überblick über das Œuvre des Künstlers seit seinen Anfängen. Besonders die Arbeit Room for all colours von 1999 wird sicherlich in Korrespondenz zu der kühlen und eleganten Architektur des Japaners Tadao Ando ein visuelles Erlebnis, was man so schnell nicht vergessen wird. Die Ausstellung eröffnet am 18. April 2015, von 12 bis 17 Uhr.
Olafur Eliasson. Werke aus der Sammlung Boros, 18. April bis 18. Oktober 2015, Langen Foundation Neuss
Mai
Die Kunsthalle Düsseldorf zeigt ab 9. Mai erstmalig weltweit eine Retrospektive des in Korea geborenen Künstlers Cody Choi (*1961 in Seoul, lebt dort). Choi arbeitet in Malerei, Skulptur, Neon, Installation, Tusche und Computergrafik. Seit den 1980er Jahren nimmt er über die Stationen Los Angeles und New York eine entscheidende Rolle in der internationalen Kunstszene ein und trägt maßgeblich zu einem Dialog der Kulturen bei. In seinen Arbeiten setzt sich der Künstler mit den kulturell produzierten Konflikten westlicher und östlicher Länder sowie der schonungslosen Verwestlichung Asiens auseinander. In Beziehungen zu Auguste Rodin, Mike Kelley oder Gerhard Richter werden Themen der kulturellen Assimilation und der Appropriation Art behandelt. CODY CHOI. Culture Cuts, 2. Mai bis 2. August 2015, Kunsthalle Düsseldorf
– Sommerpause –
August
2,5 Millionen Jahre lebte der Mensch als Jäger und Sammler. Abhängig von den Jahreszeiten und den Wanderungen seiner Jagdbeute bewegte er sich durch verschiedene Landschaften und passte sich unterschiedlichsten Klimabedingungen an. Vor 12.000 Jahren, mit dem Ende der letzten Eiszeit, vollzog sich jedoch ein fundamentaler Wandel: Der Mensch wurde sesshaft, errichtete Siedlungen mit festen Gebäuden, begann Getreide anzubauen und Vieh zu züchten. Diese jungsteinzeitliche Revolution ist für die Menschheitsgeschichte noch bedeutender als die industrielle Revolution des 19. Jahrhunderts. Sie steht am Anfang der modernen Zivilisation in Europa und ist zugleich Ausgangspunkt für viele Errungenschaften aber auch Probleme unserer Gegenwart.
Die Ausstellung im LandesMuseum Bonn stellt eine der faszinierendsten Epochen der Menschheitsgeschichte vor und erklärt die Anwendung modernster Methoden in der Archäologie. Sie zeigt ein völlig neues, lebendiges und fesselndes Bild von der Jungsteinzeit und liefert zahlreiche, überraschende Bezüge in unsere heutige Welt. Einzigartige Funde geben ungeahnte Einblicke in das Leben vor Tausenden von Jahren. Abwechslungsreiche Mitmachbereiche und aufwändige Medienstationen machen die Ausstellung zu einem außergewöhnlichen Erlebnis für Jung und Alt. REVOLUTION JUNGSTEINZEIT – Archäologische Landesausstellung Nordrhein-Westfalen, 27. August 2015 bis 7. Februar 2016, LandesMuseum Bonn
Oktober
Erstmalig wird dem spanischen Barockmaler Francisco de Zurbarán (1598 – 1664) in Deutschland eine Retrospektive gewidmet. Rund 70 Werke von Zurbarán, der neben Velázquez als einer der bedeutendsten Vertreter des glanzvollen Goldenen Zeitalters in Spanien gilt, zeigt ab 10. Oktober das Museum Kunstpalast hier in Düsseldorf.
Die Schau steht unter der gemeinsamen Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Joachim Gauck und S. M. König Felipe VI.
Seltene und wertvolle Leihgaben aus der National Gallery London und der Alten Pinakothek München sowie die Zusammenarbeit mit dem Museo Thyssen-Bornemisza, Madrid werden diese Ausstellung zu einer derjenigen Museumspräsentationen machen, die man nicht verpassen sollte. Kunstgenuss pur – da können wir uns schon Ende 2014 auf das Ende 2015 freuen – In der Hoffnung, dass die Besucherschlange vor der Kasse nicht so lang sein mag wie erwartet.
Zurbarán verbrachte den Großteil seines Lebens in Sevilla, wo er eine Vielzahl von religiösen Einzelwerken, aber auch Zyklen für zahlreiche Klostergemeinschaften schuf. Sowohl seine stillen Andachts- und Altarbilder als auch seine Darstellungen von weiblichen Heiligen zeigen ihn als einen Meister der Detailgenauigkeit, dem eine subtile Synthese von Realismus und Mystizismus gelang. Francisco de Zurbarán, 10.Oktober 2015 bis 31.Januar 2016, Museum Kunstpalast Düsseldorf
November
Das Endes des Jahres 2015 läutet das K20 am Grabbeplatz mit einem ‚Werk der leisen Töne‘ ein: Zu sehen ist eine Retrospektive mit Gemälden und Zeichnungen von Agnes Martin (1912 – 2004), einer der bemerkenswertesten Malerinnen des 20. Jahrhunderts.
Ihre zart gemalten Gemälde schärfen bei genauerer Betrachtung unsere Sehgewohnheit. So kommentiert die Künstlerin treffend: „Meine Bilder haben weder Gegenstand noch Raum noch Linien oder etwas anderes – keine Formen. Sie sind Licht, Lichtheit, sie handeln vom Verschmelzen, von Formlosigkeit, vom Auflösen der Form“
Ihre nicht gegenständlichen Arbeiten erinnern daher an minimalistische Kunst, weisen dann aber doch eher in die Richtung des Abstrakten Expressionismus. Ihren künstlerischen Fokus legt Agnes Martin dabei auf eine Perfektion, die ihre mit der Hand gezeichneten langen, teilweise hauchdünnen Bleistift – Horizontalen niemals selbst verkörpern können. So bekennt Agnes Martin melancholisch „Sie selbst suche die Erinnerung an die Vollkommenheit“
Die Ausstellung, die von der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Kooperation mit Tate Modern, London, dem LACMA, Los Angeles, und dem Solomon R. Guggenheim Museum, New York organisiert wird, zeigt Arbeiten ihre ersten Experimenten der 1950er Jahre bis hin zum reifen Spätwerk und ermöglicht einen tiefen Einblick in Agnes Martins malerisches Werk. Agnes Martin. Eine Retrospektive, 07. November 2015 bis Februar 2016; K20 Kunstsammlung Düsseldorf
Geförderte zertifizierte pädagogische Fortbildung – noch freie Plätze!
Werte Künstlerinnen und Künstler,
der gemeinnützige Verein Gegen Kinderarmut in Deutschland e.V. hat im Jahr 2012 mit dem Projekt kunst-kids.de eine zertifizierte pädagogische Fortbildung ins Leben gerufen. Hiermit reagieren wir auf den stetig steigenden Bedarf an pädagogischem Personal, der mit den herkömmlichen Voraussetzungen bedauerlicherweise nicht ausreichend bedient werden kann. Ziel ist es, pädagogische Ergänzungskräfte auszubilden, die aufgrund ihrer ursprünglichen Ausbildungen (abgeschlossenes Handwerk oder akademische Laufbahn) ein Wissenspotenzial mitbringen, das mit Kindern und Jugendlichen in reichhaltige Projekte umgesetzt werden kann.
Im Rahmen des 100-tägigen Kurses werden, angelehnt an die Anforderungen der Erzieherausbildung, die Inhalte mit viel praktischen Anwendungen von Sozialpädagogen, Kulturwissenschaftlern und Erziehern weiter gereicht. Ein zusätzliches zweiwöchiges Praktikum in einer Trägerinstitution rundet die Fortbildung ab. Die TeilnehmerInnen erstellen entlang des Lehrgangs individuelle, komplett ausgearbeitete Projekte, die in unterschiedlicher Länge mit verschiedenen Altersgruppen durchgeführt werden können. Das heisst, neben der täglichen Arbeit in den Institutionen entlasten die Absolventen mit der Durchführung von Projekten die klassischen pädagogischen Fachkräfte.
Nachdem wir bereits erfolgreich im vergangenen Jahr eine Gruppe begleitet haben, starten wir am 02.02.2015 erneut einen Durchgang, in dem wir noch einige letzte Plätze besetzen können. Da wir in Zukunft auch in Düsseldorf die Kurse aufeinanderfolgend anbieten werden, ist auch ein verspäteter Zustieg möglich.
Die Fortbildung beginnt am 02.02.2015 und dauert bis 13.07.2015. Der Unterricht findet im Bürgerhaus Eller, Jägerstr. 31 in 40231 Düsseldorf statt. Montag bis Freitag von 9 bis 16 Uhr. Der Schulungsort ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen.
Die Kosten für die gesamte Fortbildung werden vom Jobcenter bzw. Agentur für Arbeit übernommen.
Liebe Künstlerinnen und Künstler, die pädagogisch kreative Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist zum einen eine im positiven Sinne erfüllende Tätigkeit und zum anderen wertvolle Arbeit an der Zukunft. Wir würden uns freuen, noch einige von Euch in unserem Kurs begrüssen zu dürfen.
Wir bedanken uns für Eure Aufmerksamkeit.
Mit herzlichen Grüssen aus München
Agnieszka Myslinska
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Sekretariat
www.kunst-kids.de
Mail: A.Myslinska@kunst-kids.de
Tel.: 089 / 97899876
Mobil: 0173 / 377 20 85
Büro: Gegen Kinderarmut in Deutschland e.V.
Nimmerfallstr. 33
81245 München
Spende:
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IBAN DE 19 4306 0967 8219 0425 00