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MUSEEN KÖLN – AUSSTELLUNGEN MAI / JUNI 2015

KUNST | Köln | Museen – Ausstellungsprogramm Mai & Juni 2015





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MAI / JUNI 2015

 
 
| museenkoeln  Kunst in Köln
 
 

 


DIE NEUEN AUSSTELLUNGEN DER KÖLNER MUSEEN IM MAI / JUNI 2015
 


Museum für Ostasiatische Kunst
Weißes Gold �“ Porzellan aus China: 1400 bis 1900
9. Mai bis 2. August 2015

Porzellan fand nicht nur im Reich der Mitte hohe Wertschätzung, auch in Europa und im Vorderen Orient war die Nachfrage nach dem “weißen Gold” aus China groß. In Verbindung mit den Dauerleihgaben der Peter und Irene Ludwig Stiftung präsentiert das Museum erstmals eine Auswahl der rund 100 kostbarsten und ungewöhnlichsten Porzellane seiner Sammlung. Neben herausragendem Blauweiß-Porzellan des 15. bis 19. Jahrhunderts umfasst die Schau eine Vielzahl reich mit Überglasurfarben dekorierter Stücke, außerdem Porzellan mit eleganten monochromen Glasuren, rein weißes Blanc des Chine und verschiedene Typen von glasiertem Steinzeug. Ein besonderes Highlight stellt die in leuchtenden Farben glasierte Baukeramik aus Palästen und Tempeln des 15. bis 19. Jahrhunderts dar, die zahlreiche großformatige figürliche Darstellungen enthält und von den Museumsgründern Anfang des 20. Jahrhundert in China erworben wurde. Der letzte Teil der Ausstellung ist dem chinesischen Exportporzellan gewidmet.

 


Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud
Mit den Impressionisten entlang der Seine. Eine Reise durch die eigene Sammlung
14. Mai bis 27. September 2015

Caillebottes bunte Ruderboote liegen startklar am Ufer der Seine: Einsteigen, ablegen und im milden Sommerlicht geht es durch eine wilde Auenlandschaft von Renoir, mächtige Lastkähne von Signac und Monet schieben sich stromaufwärts, etwas später passiert man ein pittoreskes Städtchen von der Hand Morisots, um schließlich durch das galante Paris von Luce und Hayet zu treiben. Für diesen traumhaften Ausflug muss niemand im Sommer 2015 nach Frankreich aufbrechen – es reicht der Kauf einer Eintrittskarte für das Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud. Anlässlich des 90. Geburtstages seines Stifters Gerard J. Corboud verwandelt das Kölner Haus einen Teil seiner ständigen Sammlung in eine kunsthistorische Flusslandschaft. 

 


artothek
Robert Kraiss. Diana und Aktaion. Zeichnung und Skulptur
14. Mai bis 20. Juni 2015

Robert Kraiss, 1972 in Bonn geboren, zeigt in seiner Ausstellung Buntstiftzeichnungen und Korbskulpturen. Weit entfernt von allem, was man üblicher Weise mit Buntstiftzeichnung verbindet, schafft er verdichtete, fabelhafte Bildwelten. Maschinell verstärkt bearbeitet er den Bildträger beim Farbauftrag bis hin zur beginnenden Zerstörung. Zeichen und Objekte entstehen aus einem schillernden Farbspektrum, das sich Schicht um Schicht zu einem Farbraum verbindet. Auch die amorphen Formen der ausgestellten Skulpturen flimmern durch Rot-Grün-Kontrast, lösen dabei ihre Konturen auf, können Falle oder Phallus sein. Das rotierend Wirbelnde, das bei Robert Kraiss bereits früher für Meditation, Versenkung oder Ekstase stand, ist auch in diesen Werken wieder präsent: Verflochtene Strichstrukturen entstehen durch die Montage der Stifte auf einem rotierenden Bohraufsatz und ebenso rotiert das Rattangeflecht der Skulpturen spiralförmig zur Form.

 


NS-Dokumentationszentrum
Siegen für den Führer. Der Kölner Sport in der NS-Zeit
22. Mai bis 4. Oktober 2015

Leibesübungen und körperliche Ertüchtigung waren der Grundpfeiler des nationalsozialistischen Erziehungsprogramms, vor allem im Hinblick auf die „Wehrhaftigkeit“ und das spätere Soldatentum. Der gesunde und sportlich trainierte Körper wirkte zudem im Rahmen der Rassenlehre als Auslesekriterium.
Die Turn- und Sportbewegung erlebte in den zwanziger Jahren eine „Blütezeit“. Sie wurde nach 1933 systematisch in den Machtapparat der Nationalsozialisten integriert. Die Veränderungen im Vereins- und Verbandswesen, die Auswirkungen auf die jüdische, konfessionelle und Arbeiter-Sportbewegung sowie die Entwicklung in Betrieben, Schulen und Parteiorganisationen werden in der Ausstellung thematisiert. Im Rahmen der propagandistischen Bestrebungen der Nationalsozialisten spielten vor allem die Olympischen Spiele 1936 eine Rolle, auch auf der lokalen Ebene! Präsentiert werden auch zahlreiche Biografien Kölner Spitzensportler und ihre Rolle im NS-Staat.
Eine Ausstellung des NS-DOK in Zusammenarbeit mit Dr. Gabi Langen.

 


Kölnisches Stadtmuseum
ACHTUNG PREUSSEN! Beziehungsstatus: kompliziert. Köln 1815-2015
29. Mai bis 25. Oktober 2015

Eine Ausstellung des Kölnischen Stadtmuseums im Rahmen des Kooperationsprojekts des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz „Danke* Berlin. 200 Jahre Preußen am Rhein“.
Die Ausstellung ist eine mentalitätsgeschichtliche „Tiefenbohrung“ in drei Teilen, die nach den vielfältigen Spuren der preußischen Zeit in Köln und im Rheinland fahndet. Ausgangspunkt sind zu Beginn der Ausstellung die wechselseitigen gängigen Klischees, die sich mit „Rheinland“ und „Preußen“ verbanden – und die sich von 1815 an bis heute erhalten haben: wie etwa „preußische Disziplin“ und „rheinischer Frohsinn“. Daran schließt sich ein kreativer fotografischer Blick auf die preußischen Überreste im Kölner Stadtbild an. Im Hauptteil der Ausstellung werden anhand von bedeutsamen, originellen, kunstvollen wie alltäglichen oder skurrilen Exponaten 22 Geschichten erzählt, in denen der 200-jährige kölnisch-preußische Beziehungsstatus dargestellt wird – historisch seriös, kritisch aufbereitet, hintersinnig und mit Augenzwinkern.
Präsentiert wird die Schau an einem authentischen Ort der preußischen Zeit: der heute zum Kölnischen Stadtmuseum gehörenden, 1841 erbauten „Alten Wache“ in Köln.

 


Museum Ludwig
Bernard Schultze. Zum hundertsten Geburtstag
30. Mai bis 1. November 2015

Bernard Schultze (1915–2005) war ein führender Protagonist der gestisch-abstrakten Malerei und bis ins hohe Alter enorm produktiv. Er schuf farbintensive, detailreiche Gemälde, Zeichnungen und Reliefs, die schließlich auswucherten zu dreidimensionalen Farbskulpturen aus Draht, Textilien und Plastikmasse. Als er 1952 gemeinsam mit K.O. Götz und anderen die Künstlergruppe Quadriga gründete, war dies die Geburtsstunde des Informel in Deutschland. In der Folge entwickelte Schultze über Jahrzehnte eine ureigene und doch vielfach kunstgeschichtlich vernetzte Bildsprache, die ihn als singuläre Figur in Malerei, Skulptur und Zeichnung etablierte. Das Museum Ludwig beherbergt einen Großteil des künstlerischen Nachlasses und widmet Bernard Schultze eine Hommage zum hundertsten Geburtstag. Dazu erscheint das umfassende Werkverzeichnis der Gemälde und Objekte des Künstlers.

 


Römisch-Germanisches Museum
Medicus �“ Der Arzt im römischen Köln
12. Juni bis 1. November 2015

Chirurgen, Urologen, Gynäkologen, Zahnärzte, Augen-, Ohren- und Hautärzte, Schönheitschirurgen, aber auch Diagnostiker und Pharmazeuten: Die dichte medizinische Versorgung in den Städten des römischen Imperiums besaß ein Niveau, das Deutschland erst im 20. Jahrhundert wieder erreichte.
In Köln wurden bei Ausgrabungen so viele Gräber römischer Ärzte gefunden wie in keiner anderen Stadt des Römischen Reiches. Die Grabinventare mit ihrem breit gefächerten Repertoire an ärztlichen Instrumenten, Arzneikästchen, Tiegeln, Fläschchen, Mörsern, Reibplatten und Arzneistempel belegen die Arbeit der Medici. Die medizinischen Instrumente und Geräte sind nicht nur von hoher Qualität, sie muten erstaunlich zeitlos an. Skalpelle und Sonden, Wundhaken und –klammern, Knochenmeißel und Brenneisen, Zahnzangen, Katheder und Starnadeln haben vielfach funktionsgerechte Formen, die sich bis heute kaum verändert haben.
Das Vertrauen in die ärztliche Kunst ging stets einher  mit dem Vertrauen auf die Hilfe der Götter , insbesondere Äskulap, den göttlichen Arzt aus Griechenland und seine Kultpartnerin Salus, die Göttin des öffentlichen Wohlergehens. 

 


Römisch-Germanisches Museum
Wasser für Roms Städte
26. Juni bis 6. September 2015

Die Technik im Aquäduktbau der Römerzeit lässt noch heute staunen. Römische Ingenieure setzten beim Wasserleitungsbau ihr ganzes Können ein. Bei der Gefälleabsteckung  beispielsweise wurde eine Messgenauigkeit erzielt, die man bis in unsere Tage kaum wieder erreichte. 
Die Ausstellung zeigt Beispiele aus dem Aquäduktbau im gesamten Römischen Reich. Die Brücken, Druckleitungen und Tunnel belegen nicht nur technisches Knowhow, sondern demonstrieren auch den Machtanspruch Roms. 

 


Deutsches Sport & Olympia Museum
GESCHNÜRT | GEKNOTET | GEKLEBT, Handgemachte Fußbälle aus aller Welt
29. Mai bis 12. Juli 2015

Die Techniken sind ebenso vielfältig wie die verwendeten Materialien. Hauptasche, der Ball ist rund! Ideenreichtum und handwerkliches Geschick ist gefragt an Orten, an denen Menschen wenig haben und Kinder ihre Spielgeräte selbst herstellen müssen.
Wie aus der Not eine Tugend gemacht werden kann, zeigt die eindrucksvolle Ausstellung,die das Deutsche Sport & Olympia Museum in Zusammenarbeit mit der Stiftung EIGEN-SINN präsentiert.
Im Blickpunkt stehen Fußbälle aus aller Welt. Allesamt handgemacht, meist von Kindern, aus zum Teil einfachsten Materialen, wie Bananenblättern, Schweineblasen, Plastikmüll oder auch alten Socken. Einfallsreichtum und eine tief verwurzelte Liebe zum Spiel spiegelt sich in jedem der präsentierten Bälle wider und bieten einen Zugang zu Lebenswelten, die im krassen Gegensatz zu den Gegebenheiten unserer von Kommerz und Überfluss geprägten Gesellschaft stehen.

 


KölnTag in den städtischen Museen jeden ersten Donnerstag im Monat: 7. Mai 2015 (Am 4. Juni wegen Feiertag kein KölnTag!!) 
Weitere Informationen unter www.museenkoeln.de

Museumsfest in allen Häusern: 17. Mai, 10 bis 18 Uhr
Auch in diesem Jahr findet das Museumsfest zusammen mit dem KulturSonntag des Kölner Stadt-Anzeigers statt, dem Medienpartner des Museumsfestes: noch mehr Kultur und noch mehr Programm an einem Tag! Unter www.museenkoeln.de finden Sie ab 7. Mai alle Informationen zum Programm der Museen, den Fahrplan der Shuttlebusse der RVK und Planungshilfe für Ihr persönliches Programm.
Die meisten Angebote und Ausstellungen sind kostenlos – bei einigen Museen, die Eintritt für die Sonderausstellungen verlangen müssen, haben die Leserinnen und Leser des Kölner Stadt-Anzeigers Vorteile! Wer den Coupon des KulturSonntags aus der Zeitung mitbringt, erhält zwei Eintrittskarten zum Preis von einer.

 


AUSSTELLUNGSÜBERBLICK MAI / JUNI 2015
(inkl. der bereits eröffneten Ausstellungen)

Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud
Giovanni Maria Morandi. Ein Barockkünstler in Rom, bis 28. Juni 2015
Werner Herzog & Hercules Segers. Seelenlandschaften, bis 12. Juli 2015
Mit den Impressionisten entlang der Sein, 14. Mai bis 27. September 2015

Museum Ludwig
Alibis. Sigmar Polke. Retrospektive, bis 5. Juli 2015
Wolfgang-Hahn-Preisträger: Michael Krebber und R.H. Quaytman, bis 30. August 2015
Bernard Schultze. Zum hundertsten Geburtstag, 30. Mai bis 1. November 2015

Kunst- und Museumsbibliothek
Ellen Keusen, bis 17. Mai 2015

Römisch-Germanisches Museum
Medicus – Der Arzt im römischen Köln, 12. Juni bis 1. November 2015
Wasser für Roms Städte, 26. Juni bis 6. September 2015

Museum für Angewandte Kunst Köln
SYSTEM DESIGN. Über 100 Jahre Chaos im Alltag, bis 7. Juni 2015

Museum für Ostasiatische Kunst
Boro – Stoffe des Lebens, bis 2. August 2015
Weißes Gold – Porzellan aus China: 1400 bis 1900, 9. Mai bis 2. August 2015

Kölnisches Stadtmuseum
Us unsem Fastelovends-Tresörche (Kleine Kubus-Ausstellung), bis 7. Mai 2015
ACHTUNG PREUSSEN! Beziehungsstatus: kompliziert. Köln 1815-2015, 29. Mai bis 25. Oktober 2015

NS-Dokumentationszentrum
Todesfabrik Auschwitz. Topographie und Alltag in einem Konzentrations- und Vernichtungslager, bis 3. Mai 2015
Siegen für den Führer. Der Kölner Sport in der NS-Zeit, 22. Mai bis 4. Oktober 2015

artothek
Robert Kraiss, 14. Mai bis 20. Juni 2015

Käthe Kollwitz Museum Köln
„Wie war mein Leben stark in Leidenschaft“. Käthe Kollwitz in Photographien und Selbstzeugnissen, bis 28. Juni 2015

Schokoladenmuseum Köln
tierisch süß – im Schokoladenzoo, bis 18. Oktober 2015

Deutsches Sport & Olympia Museum
GESCHNÜRT | GEKNOTET | GEKLEBT, Handgemachte Fußbälle aus aller Welt; 29. Mai bis 12. Juli 2015

Domschatzkammer Köln
Handschriften aus der Dombibliothek (10), ab 1. April 2015

SK-Stiftung Kultur der Sparkasse KölnBonn
Martin Rosswog – Entlang Europa, bis 9. August 2015
Blick in die Sammlung August Sander. Westerwald – Portraits und Landschaften, bis 9. August 2015

Tanzmuseum des deutschen Tanzarchivs Köln/SK Stiftung Kultur
Faltenwurf und Walzerschritt. Tanz und Mode im Wandel der Zeit, bis 9. August 2015

Kolumba
playing by heart. Jahresausstellung der eigenen Sammlung, bis 24. August 2015

 


AUSSTELLUNGSVORSCHAU JULI / AUGUST 2015

artothek
FORT/ART COLOGNE Award for NEW POSITIONS 2014 / ermögl. durch Dt. Telekom, 2. Jul ibis 22. August 2015

Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud
Amor & Psyche. Über das Begehren, 10. Juli bis 25. Oktober 2015

Museum Ludwig
Danh Võ, 1. August bis 25. Oktober 2015

Museum für Angewandte Kunst Köln
Manu Factum, 22. August bis 11. Oktober 2015 

 

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KUNSTHALLE Düsseldorf – Ausstellung: “CODY CHOI. Culture Cuts” (ab 09.05.2015)


KUNSTHALLE Düsseldorf

“CODY CHOI. Culture Cuts“

9. Mai – 2. August 2015


Cody Choi Golden boy Poster

Mit Culture Cuts widmet die Kunsthalle Düsseldorf dem Konzeptkünstler Cody Choi (* 1961, Seoul, Südkorea) erstmals weltweit eine Retrospektive. Chois Arbeitsweise ist von Zivilisationskritik geprägt, die in vielfältigen Medien wie Malerei, Skulptur, Installation, Tusche, Computermalerei und Neonschriften zu einem Dialog der Kulturen beiträgt.

Aufgewachsen in Seoul, muss die Familie 1983 aus Südkorea in die USA fliehen. Cody Choi zieht nach einem kurzen Studium der Soziologie in Seoul nach Los Angeles und beginnt 1985, Kunst zu studieren. Dort freundet er sich mit seinem Mentor, dem Künstler Mike Kelley an, der sein Interesse für postkoloniale Theorien und die Differenz der Kulturen weckt. Beide verbindet das Thema kollektiver Ängste und Begehren, zumeist aus religiösen, sozialen oder sexuellen Prägungen ableitbar. Es entstehen die ersten körperbezogenen Skulpturen und Konzept-Arbeiten. Im Mittelpunkt steht die Suche nach Identität in einer fremden Kultur.

The Thinker



Mitte der 1990er Jahre lebt Cody Choi in New York und nimmt eine entscheidende Rolle in der internationalen Kunstszene ein. Vor allem seine 1996 bei dem Galeristen Jeffrey Deitch gezeigten pinkfarbenen „Denker“, entstanden aus Toilettenpapier und Bepto-Bismol (einer magen-beruhigenden amerikanischen Volksmedizin) machen ihn bekannt. In Beziehungen zu Michelangelo, Auguste Rodin, Marcel Duchamp oder Gerhard Richter übernimmt Choi westliche Kunstwerke und damit bereits formulierte Haltungen, um sie im Sinne der Appropriation Art neu zu definieren. Er verhandelt sowohl philosophische als auch ästhetische Themen und Klischees, immer wieder geht es um körperbezogene, skulpturale Energiespeicher und Metabolismus (Stoffwechsel). Er thematisiert die Conditio humana, das Menschsein in einer fremdbestimmten und oberflächlichen Umgebung, indem er das gelebte Östliche seiner Herkunft mit dem Fantastischen des amerikanischen Traums in eine subjektive Beziehung setzt. Cody Choi: „Trotz unzähliger Kulturaustäusche kennen wir uns nur, aber verstehen uns nicht. Es ist so, als essen wir Nahrung, aber verdauen sie nicht.“ (1997)

046.jpg

In einem datenbasierten Stoffwechselprozess nutzt Choi 1999 das Malprogramm seines Sohnes, um digitale Gemälde von Tieren als 3-D-Computerbilder zu generieren, wie mystische Totems, wie eine irreale Fortführung (s)einer Zukunft: die seines Sohnes als realer Mensch und die der digitalen Neuerschaffung von Welten, von virtuellen Realitäten aus Pixeln.

Seit 2004 lebt Cody Choi wieder in Seoul, wo er als Professor lehrt. In einem Dialog von Bild und Sprache wie in den Tuschemalereien und Neonschriften analysiert und ironisiert er neue Bedeutungen gegenüber einem fragwürdigen, kapitalistischen Wertesystem. Als „Asiate“ in den USA und als „Amerikaner“ zurück in seiner Heimat behandeln seine Arbeiten vielfältige Problemfelder kultureller Sozialisation und Assimilation. Der Künstler thematisiert die medial und kulturell produzierten Konflikte zwischen Ost und West sowie die seiner Meinung nach schonungslose Verwestlichung Asiens.



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KUNSTHALLE Düsseldorf – Ausstellung: „CODY CHOI. Culture Cuts“ (ab 09.05.2015)


KUNSTHALLE Düsseldorf

“CODY CHOI. Culture Cuts“

9. Mai – 2. August 2015


Cody Choi Golden boy Poster

Mit Culture Cuts widmet die Kunsthalle Düsseldorf dem Konzeptkünstler Cody Choi (* 1961, Seoul, Südkorea) erstmals weltweit eine Retrospektive. Chois Arbeitsweise ist von Zivilisationskritik geprägt, die in vielfältigen Medien wie Malerei, Skulptur, Installation, Tusche, Computermalerei und Neonschriften zu einem Dialog der Kulturen beiträgt.

Aufgewachsen in Seoul, muss die Familie 1983 aus Südkorea in die USA fliehen. Cody Choi zieht nach einem kurzen Studium der Soziologie in Seoul nach Los Angeles und beginnt 1985, Kunst zu studieren. Dort freundet er sich mit seinem Mentor, dem Künstler Mike Kelley an, der sein Interesse für postkoloniale Theorien und die Differenz der Kulturen weckt. Beide verbindet das Thema kollektiver Ängste und Begehren, zumeist aus religiösen, sozialen oder sexuellen Prägungen ableitbar. Es entstehen die ersten körperbezogenen Skulpturen und Konzept-Arbeiten. Im Mittelpunkt steht die Suche nach Identität in einer fremden Kultur.

The Thinker



Mitte der 1990er Jahre lebt Cody Choi in New York und nimmt eine entscheidende Rolle in der internationalen Kunstszene ein. Vor allem seine 1996 bei dem Galeristen Jeffrey Deitch gezeigten pinkfarbenen „Denker“, entstanden aus Toilettenpapier und Bepto-Bismol (einer magen-beruhigenden amerikanischen Volksmedizin) machen ihn bekannt. In Beziehungen zu Michelangelo, Auguste Rodin, Marcel Duchamp oder Gerhard Richter übernimmt Choi westliche Kunstwerke und damit bereits formulierte Haltungen, um sie im Sinne der Appropriation Art neu zu definieren. Er verhandelt sowohl philosophische als auch ästhetische Themen und Klischees, immer wieder geht es um körperbezogene, skulpturale Energiespeicher und Metabolismus (Stoffwechsel). Er thematisiert die Conditio humana, das Menschsein in einer fremdbestimmten und oberflächlichen Umgebung, indem er das gelebte Östliche seiner Herkunft mit dem Fantastischen des amerikanischen Traums in eine subjektive Beziehung setzt. Cody Choi: „Trotz unzähliger Kulturaustäusche kennen wir uns nur, aber verstehen uns nicht. Es ist so, als essen wir Nahrung, aber verdauen sie nicht.“ (1997)

046.jpg

In einem datenbasierten Stoffwechselprozess nutzt Choi 1999 das Malprogramm seines Sohnes, um digitale Gemälde von Tieren als 3-D-Computerbilder zu generieren, wie mystische Totems, wie eine irreale Fortführung (s)einer Zukunft: die seines Sohnes als realer Mensch und die der digitalen Neuerschaffung von Welten, von virtuellen Realitäten aus Pixeln.

Seit 2004 lebt Cody Choi wieder in Seoul, wo er als Professor lehrt. In einem Dialog von Bild und Sprache wie in den Tuschemalereien und Neonschriften analysiert und ironisiert er neue Bedeutungen gegenüber einem fragwürdigen, kapitalistischen Wertesystem. Als „Asiate“ in den USA und als „Amerikaner“ zurück in seiner Heimat behandeln seine Arbeiten vielfältige Problemfelder kultureller Sozialisation und Assimilation. Der Künstler thematisiert die medial und kulturell produzierten Konflikte zwischen Ost und West sowie die seiner Meinung nach schonungslose Verwestlichung Asiens.



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CHINA 8 – Zeitgenössische Kunst aus China an Rhein und Ruhr (ab 15.5.)

 

CHINA 8 – Zeitgenössische Kunst aus China an Rhein und Ruhr

 

15. Mai – 13. September 2015
120 chinesische Künstlerinnen und Künstler
500 Werke – erstmalig in Deutschland zu sehen
Schirmherr Bundesminister Sigmar Gabriel eröffnet die Ausstellung


Li Luming  Polo Shirt, 2011  Oil on canvas  200 x 200 cm  © Li Luming
Im NRW-Forum Düsseldorf zu sehen: Li Luming, Polo Shirt, 2011, oil on canvas, 200 x 200 cm, © Li Luming

Die Kunst- und Kulturlandschaft an Rhein und Ruhr ist mit ihren zahlreichen Museen und hochkarätigen kulturellen Einrichtungen in dieser Dimension weltweit einmalig. Das Europäische Kulturhauptstadtjahr RUHR.2010 war ein wichtiger Meilenstein für die überregionale Wahrnehmung dieser reichen Kulturlandschaft. Im Sinne der Nachhaltigkeit von RUHR.2010 strebten die Museen auf Initiative der Stiftung für Kunst und Kultur e.V. ein gemeinsames internationales Ausstellungsprojekt an. Mit „CHINA 8 – Zeitgenössische Kunst aus China an Rhein und Ruhr“ ist es nun gelungen, diese Idee zu realisieren: Acht Städte an Rhein und Ruhr, neun Museen, rund 120 Künstlerinnen und Künstler – die bislang größte museale Bestandsaufnahme zeitgenössischer chinesischer Kunst weltweit. Wer mehrere Stationen dieser Ausstellung erleben möchte, tritt zugleich eine Reise durch das Ruhrgebiet an. Fritz Pleitgen, ehemaliger Geschäftsführer der RUHR.2010 GmbH: „Die Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 hat gezeigt, dass die Kulturmetropole Ruhr mit partnerschaftlicher Kooperation international wettbewerbsfähig ist. Eine Woche nach der Eröffnung der Biennale in Venedig wird CHINA 8 an Rhein und Ruhr, so ist unser Wunsch, zu einem weiteren Meilenstein im Kunstkalender Europas.“

Schirmherr Bundesminister Sigmar Gabriel eröffnet CHINA 8

CHINA 8 steht unter der Schirmherrschaft des Vizekanzlers und Bundesministers für Wirtschaft und Energie Sigmar Gabriel, der die Ausstellung am 13. Mai bei der zentralen Eröffnungsfeier im MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst in Duisburg eröffnen wird. „Die junge Kunst aus China hat die internationale Kunstszene stark bereichert und bunter gemacht. Davon kann man sich auch beim Besuch der Ausstellung CHINA 8 überzeugen. Es ist eine großartige Idee, in acht Städten und neun Museen an Rhein und Ruhr zeitgleich zeitgenössische Positionen aus China zu präsentieren. Das Konzept spiegelt die Vielfalt der zeitgenössischen Kunst wider und bietet den unterschiedlichen Disziplinen, ob Malerei, Fotografie oder Skulptur einen angemessenen Raum.“, erklärt Bundesminister Sigmar Gabriel. Ab dem Feiertag Christi-Himmelfahrt, 14. Mai 2015, ist die Ausstellung für alle Besucher geöffnet. Lokale Eröffnungsveranstaltungen, Künstlergespräche und Live-Performances finden am 14. Mai und dem sich anschließenden Wochenende statt. Dank der Unterstützung des Airline Partners Finnair werden bis zu 30 Künstlerinnen und Künstler zur Eröffnung erwartet.

Lam Tungpang  Land Escape No. 12, 2014  Acrylics, charcoal, stickers and plywood  244 x 400 cm  Courtesy of the Artist
Im NRW-Forum Düsseldorf zu sehen: Lam Tungpang, Land Escape No. 12, 2014, Acrylics, charcoal, stickers and plywood, 244 x 400 cm, Courtesy of the Artist

Künstlerische Leitung

Die künstlerische Gesamtverantwortung für das Ausstellungsprojekt CHINA 8 liegt in den Händen von Walter Smerling (Sprecher des Kuratoriums und Direktor des MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst), Ferdinand Ullrich (Direktor der Kunsthalle Recklinghausen) und Tobia Bezzola (Direktor des Museum Folkwang). Das Kuratorium hat im Dialog mit den Direktorinnen und Direktoren aller beteiligten Museen die künstlerische Gesamtkonzeption erarbeitet.

Chinesischer Konsultant des Kuratoriums ist Fan Di‘an, Präsident der Central Academy of Fine Arts (CAFA) in Peking. Für die einzelnen Ausstellungsorte sind Projektkuratoren verantwortlich, Georg Elben für das Skulpturenmuseum Glaskasten Marl, William A. Ewing und die Co-Kuratorin Holly Roussell Perret-Gentil für das Museum Folkwang, Walter Smerling für das NRW-Forum Düsseldorf, das Lehmbruck Museum, das MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst, das Osthaus Museum Hagen und das Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr, Ferdinand Ullrich für die Kunsthalle Recklinghausen sowie Dan Xu für das Kunstmuseum Gelsenkirchen.

Die Museen und ihre Ausstellungsschwerpunkte

Jedes Museum präsentiert entsprechend seiner Sammlungsgeschichte, den räumlichen Besonderheiten und der eigenen programmatischen Ausrichtung unterschiedliche Sparten der zeitgenössischen chinesischen Kunst: Im Lehmbruck Museum sind unter dem Titel „Neue Figuration“ Skulpturen zu sehen, das Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr zeigt Installationen und Skulpturen als „Modelle der Irritation“, das Kunstmuseum Gelsenkirchen widmet sich mit „Tradition Heute“ der Tuschemalerei und Kalligrafie. Die Kunsthalle Recklinghausen spannt ein „Panorama der Malerei“ und präsentiert junge und kritische Malerei, das MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst widmet sich unter dem Titel „Das Vokabular der sichtbaren Welt“ den chinesischen Malern, die bereits nationale und internationale Erfolge feiern. Video und Sound als Medium der „Angehaltenen Zeit“ werden im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl zu erleben sein, das Osthaus Museum Hagen zeigt Installationen und Objekte als „Paradigmen der Kunst“. Das Museum Folkwang in Essen präsentiert unter dem Titel „Works in Progress“ aktuelle Fotografie, die zeitgleich auch in China zu sehen ist. Das NRW-Forum Düsseldorf bildet mit „Overview – Blicke auf China“ das Entree zur Ausstellung und versammelt Werke mehrerer beteiligter Künstler aus unterschiedlichen Sparten. Im Zusammenspiel ergibt sich ein facettenreicher Ausschnitt der aktuellen Kunstlandschaft der Volksrepublik China.

Im NRW-Forum Düsseldorf zu sehen: Huang Min  View, review, 2010  Oil on canvas  218 x 1600 cm  © Huang Min
Im NRW-Forum Düsseldorf zu sehen: Huang Min, „View, review“, 2010, oil on canvas, 218 x 1600 cm, © Huang Min

CHINA 8 – Einladung zum kulturellen Dialog

Darüber hinaus ist CHINA 8 auch aus kulturpolitischer Sicht für das Land Nordrhein-Westfalen von besonderer Bedeutung. Erstmalig seit RUHR.2010 engagieren sich neun Museen in acht Städten gemeinsam für ein internationales Ausstellungsprojekt, das zum kulturellen Dialog zwischen Asien und Europa, China und Deutschland einlädt. Es gibt viele Parallelen: Die Metropole Ruhr, der größte Ballungsraum Deutschlands mit rund 5,1 Mio. Einwohnern, befindet sich inmitten eines Strukturwandels. China vollzieht diesen Strukturwandel in gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht in einem atemberaubenden Tempo. Dies reflektieren die Künstlerinnen und Künstler mit ihren Arbeiten.

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4. Revierkunst.com – Dortmund – Beginn der Bewerbungsphase


4. Revierkunst.com – Dortmund – ehemaliges Museum am Ostwall – Beginn der Bewerbungsphase


An zwei Wochenenden im November 2015 präsentiert die Revierkunst ausgewählte Arbeiten von herausragenden Künstlern aus dem Ruhrgebiet.

Standort für die Revierkunst 2015 ist diesmal die Stadt Dortmund. Im spannenden und stimmungsvollen Ambiente des ehemaligen Museums am Ostwall treffen Künstler, Sammler, Galeristen und kunstinteressiertes Publikum aufeinander.

Die Revierkunst ist sowohl als künstlerischer Treffpunkt, als auch als Verkaufsplattform konzipiert. Es wird keine Verkaufsprovision erhoben. Die ausgewählten Künstler zahlen einen unterstützenden Ausstellungsbeitrag von 150 Euro. Für die Künstler entstehen keine weiteren Nebenkosten. Studenten zahlen 50 Euro. Für die Anreise und Material für die Aufhängung ist jeder Künstler eigenverantwortlich. Einzelheiten stehen in den Vertragsbedingungen.

Die Künstler vermarkten sich mit unserer Unterstützung auf der Ausstellung selbst. Die Revierkunst hat das Ziel, viele Kunstszenen aus dem Ruhrgebiet unter einem Dach zu vereinen – sich kennenzulernen und ein breites Publikum zu erreichen. Für viele Künstler hat sich die Teilnahme an der Revierkunst schon als Sprungbrett erwiesen.

Die Revierkunst nimmt auch eine begrenzte Anzahl von Gastkünstlern außerhalb des Revieres auf. Durch dieses Konzept soll eine zusätzliche Vernetzung für die Künstler entstehen. In einigen Jahren ist geplant, die Revierkunst auch außerhalb ihrer Grenzen zu präsentieren!

Die Revierkunst wird dieses Jahr von der Stadt Dortmund unterstützt. Alle teilnehmenden Künstler bewerben sich für den Revierkunstpreis! Der Revierkunstpreis ist mit einem Preisgeld dotiert.

Die Bewerbungsmodalitäten könnt Ihr auf der Homepage unter www.revierkunst.com entnehmen.
Die Bewerbungszeit läuft vom 4. 4. bis zum 7.7. 2015.

Glück auf!

Sonja Henseler
(Gründerin und Organisatorin der Revierkunst)

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Die 4. Revierkunst findet im ehemaligen Museum am Ostwall in Dortmund statt.

Besuchertag 1: Samstag, 7.11.2015, 11.00 – 21.00 Uhr
Besuchertag 2: Sonntag, 8.11.2015, 10.00 – 17.00 Uhr
Verleihung des Revierkunstpreises Sonntag, 8.11.2015, ca.17.00 Uhr
Besuchertag 3: Sonntag, 15.11.2015, 10.00 – 17.00 Uhr

Durch die Unterstützung der Stadt Dortmund ist dieses Jahr der Eintritt frei!

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Museum am Ostwall
44122 Dortmund
Ostwall 7

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www.revierkunst.com
info@revierkunst.com
Sonja Henseler
Tel. 0175 62 313 62



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MUSEUM KUNSTPALAST 2015 – Wim Wenders. Landschaften. Photographien – ab 18.4.


KUNST-HIGHLIGHTS 2015

MUSEUM KUNSTPALAST

Wim Wenders. Landschaften. Photographien.
4 REAL & TRUE 2



Sa, 18.4.2015 – So, 16.8.2015

Wenn man viel unterwegs ist, schreibt Wim Wenders, wenn man gern umherstreift, um sich zu verlieren, kann man an den merkwürdigsten Orten landen. Es muss wohl eine Art eingebauter Radar sein, der mich oft in Gegenden führt, die entweder sonderbar ruhig oder auf eine ruhige Art sonderbar sind.

Wim Wenders (*1945 in Düsseldorf) ist vor allem durch Filme bekannt geworden wie Der Himmel über Berlin, Pina oder jüngst Das Salz der Erde, ein Porträt des brasilianischen Fotografen Sebastião Salgado. Doch der Filmemacher bekennt: Die photographische Arbeit ist die andere Hälfte meines Lebens. Bereits seit Jahrzehnten entsteht ein von Wenders filmischen Arbeiten unabhängiges fotografisches Werk: Aufnahmen von einsamen, manchmal skurril wirkenden Orten und Landschaften, von „Schau-Plätzen“ mit eigenen Geschichten.

Anlässlich des 70. Geburtstages des Künstlers im Jahr 2015 zeigt das Museum Kunstpalast in Kooperation mit Wenders Images und der Wim Wenders Stiftung eine Auswahl von mehr als 60 großformatigen Fotografien, die stets analog, ohne Kunstlicht, ohne Stativ entstanden sind. Das Spektrum reicht von den frühen Schwarz-Weiß-Fotografien über die monumentalen Landschaftspanoramen bis hin zu erst im letzten Jahr entstandenen Fotografien.



Wim Wenders, Joshua and John (behind), Odessa, Texas, 1983, Lightjet Print, 125 x 170 cm, © Wim WendersWim Wenders, Joshua and John (behind), Odessa, Texas, 1983, Lightjet Print, 125 x 170 cm, © Wim Wenders
Wim Wenders, Joshua and John (behind), Odessa, Texas, 1983, Lightjet Print, 125 x 170 cm, © Wim WendersWim Wenders, Joshua and John (behind), Odessa, Texas, 1983, Lightjet Print, 125 x 170 cm, © Wim Wenders


Für seine fotografische Arbeit bevorzugt Wenders seit jeher die Schreibweise „Photographien“, es ist ihm ein ehrwürdiger Begriff, der das geglückte Zusammenspiel von Licht (phos) und Malen (graphein) betont und die Möglichkeit, mit einem Foto einen einzigartigen Moment in der Zeit einzufangen.



Wim Wenders, Open Air Screen, Palermo, 2007, C-print, 178 x 205 cm, ©Wim Wenders
Wim Wenders, Open Air Screen, Palermo, 2007, C-print, 178 x 205 cm, ©Wim Wenders


Wenders begann mit Schwarz-Weiß Fotografien, wechselte jedoch später zur Farbfotografie. Hier verband sich sein fotografisches Interesse mit der Leidenschaft für Malerei. Wenders, der sich zunächst bei der Kunstakademie Düsseldorf um ein Studium beworben hatte und schließlich 1967 an der gerade gegründeten Hochschule für Fernsehen und Film in München sein Studium begann, entdeckte die Bedeutung der Farben für seine Arbeit: so begann er ein Bild erst wegen der Farben zu „sehen“ und den Bildausschnitt nach den Farben festzulegen.

Was ich mit Macht werden wollte, war Maler.
Und wenn mich Bilder wirklich beeindruckt und beeinflusst haben,
dann waren das Vermeer und Rembrandt,
holländische Landschaftsmaler,
später Klee und Kandinsky und Beckmann,
noch später Edward Hopper und andere.
Als der Filmemacher, der ich dann auf Umwegen geworden bin
.